Frühchen

Forum Frühchen

SGa-Kinder

Thema: SGa-Kinder

Hallo zusammen! Diese Frage stelle ich mir schon länger, hab mich aber nicht getraut zu fragen. Aber ich dachte mir jetzt, wenn ich wo fragen kann, dann die erfahrenen Mamis hier! Ich lese öfter von SGA-Kindern. Was das bedeutet verstehe ich ja noch aber warum müssen die Babys eher geholt werden? Es heißt ja eigentlich immer, dass das Gewicht garnicht so wichtig ist, die Reife wäre viel wichtiger! Wäre es dann nicht besser, ein verhältnismäßig leichtes Kind bei 37+0 zu holen statt ein "schwereres Kind" bei 34+0? Zunehmen können sie ja außerhalb vom Bauch immer noch. Oder ist da dann die Gefahr von Sauerstoffmangel auch höher? Aber es gibt doch auch SGA-Kinder mit guten Dopplerwerten?! Oder verstehe ich da etwas total falsch? Würde mich über Aufklärung von euch freuen, Liebe Grüße Eva

von Eva88 am 26.04.2014, 00:20



Antwort auf Beitrag von Eva88

SGA steht ja für Small for Gestational Age und dieses zu klein für die Schwangerschaftswoche hat ja einen Grund. Dieser Grund kann beim Kind liegen z.B. Minderwuchs oder, was häufiger ist, bei der Mutter z.B. durch Mangelversorgung der Plazenta. Es kann also sein, dass das Kind ausserhalb des Mutterleibs dann mehr Nährstoffe bekommen kann und schneller aufholen kann, als wenns länger im Bauch geblieben wäre. Aber es hat natürlich durch fehlendes Gewicht z.B. Probleme die Körpertemperatur oder den Blutzucker zu halten. Manche Kinder haben auch Probleme mit dem Aufholen und zeigen kein bzw wenig Aufholwachstum. Neue Studien zeigen, dass SGA-Kinder ein erhöhtes ADHS-Risiko und ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen im Erwachsenenalter haben. Man holt das Kind sicherlich auch deshalb eher, weil z.B. nach Lungenreife und jenseits der 30 SSW draussen mit weniger Problemen gerechnet wird, bzw. man kann besser reagieren. Es braucht ja eine ganz engmaschige Überwachung, für den Fall, dass sich die Mangelversorgung noch weiter verschlechtert und dies kann ja auch mal recht schnell passieren (Gestose, Eklampsie usw) Viele Grüße Liesl

von Köhlerliesl am 26.04.2014, 11:05



Antwort auf Beitrag von Eva88

Also unser Mini durfte bis 37+1 im Nest bleiben und wurde mit 1590g geholt. Ich musste jede Woche zum Ultraschall/CTG/Doppler und er durfte so lange bleiben wie er immer noch ein wenig zunahm, es ihm gut ging und alle Werte in Ordnung waren. Waren zu den Kontrollen dann immer auch im Pränataldiagnostikzentrum was an die Klinik gekoppelt war.

von Steffi1110 am 26.04.2014, 21:54



Antwort auf Beitrag von Steffi1110

aber wenn man sieht dass es ihnen im Bauch nichtmehr gutgeht dann holt man sie. Meine war nicht unterversorgt aber da ich ein behindertes Kind schon habe durch Frühgeburt und ich Wehen hatte, das Gewicht nach deren Rechnung nichtmehr stieg, Dopppler grenzwertig waren sie vorsichtig und holten auch in der 36 SSW. Einfach nur so holen da zu klein wird man kein Kind dagmar

von Ellert am 26.04.2014, 22:15



Antwort auf Beitrag von Steffi1110

meine zweite wurde damals in der 34ssw geholt mit 1630g, wobei rein rechnerisch war es glaube ich sogar die 36ssw, da wurde schon zurück gerechnet ein paar Wochen vorher, weil die Entwicklung so langsam war... Obwohl Doppler und CTG in Ordnung waren, war es den Ärzten dann doch zu gefährlich. Nur auf Grund des niedrigen Gewichts war ich eine Woche stationär, bevor sie abends verkündeten, sie würden doch lieber am nächsten Tag operieren....

von SchwesterRabiata am 27.04.2014, 13:12



Antwort auf Beitrag von Eva88

Hallo, ich hatte keine Auffälligen Dopplerwerte, aber einen wohl 3 Wöchigen entwicklungsrückstand. Bei mir hieß es immer das wenn eine Kopf/Rumpf/Extremitäten Diskrepanz vorliegt es auf jeden fall zu einer engmaschigen Untersuchungen kommt, da etwas mit der Durchblutung nicht stimmt. Wichtige Körperteile werden da bevorzugt versorgt. In meinem Fall hies es "sie schaffen es höchstens bis neujahr" also max noch 6 Wochen (35+) dann würde es kritisch werden. Leider hat sich in den 3 Tagen KH dann ein, wie von Ellert erwähnt eine der Komplikationen ergeben, und ein HELLP Syndrom entwickelt und so wurde unser SGAchen bei 29+3 geholt. KU stand 30 SSW, länge und gewicht stand 27 ssw. Bis heute, bald 2.5 jahre, ist das Aufholwachstum sehr langsam und wir kratzen gerade so an der 3% Marke in Sachen Größ, Kopf auf 25% und das Gewicht bei 10%. Anderes Beispiel: Meine Freundin hat bei Ihrem Kind gesagt bekommen:" Wir können noch 3 Tage warten aber dann ist ihr Kind bestimmt Tod". Ihr Kind war entsprechend der SSW entwickelt aber wirklich viel zu leicht. Der Grund wurde im Doppler nicht gefunden und so wurde der Wurm in der 28+ Woche mit etwas mehr als 600 g geboren. Das aufholen der Größe war hier nie ein Problem nur das Zunehmen. Mit 2,3 Jahren sieht man jetzt kaum einen Unterschied zu anderen. Ist halt ein langer, dünner Draufgänger. Also zwei Beispiele bei denn der Doppler leider nicht helfen konnte und auch ein überleben im Bauch nicht mehr möglich war. LG Arstin

von Arstin am 27.04.2014, 19:02



Antwort auf Beitrag von Arstin

Hallo nochmal! Danke für eure Erklärungen! Ich glaube dass ich es jetzt zumindest großteils verstanden hab! Also ist bei den Babys auch die Versorgung mit Sauerstoff usw evtl nicht mehr so wie sie sein sollte?! Und das zeigt sich dann an der geringen Größe/Gewicht und deswegen werden sie geholt?! Dann verstehe ich es auch, warum sie geholt werden obwohl Reife wichtiger wäre als Gewicht! Danke nochmal, Liebe Grüße Eva

von Eva88 am 27.04.2014, 19:22