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Nina und die Schule

Thema: Nina und die Schule

Nach langer,langer Zeit habe ich mich mal hier her verirrt weil die Emotionen einer Frühchenmama irgendwie einen doch immer wieder einholen. Da mich viele hier sicher nicht kennen schreibe ich mal kurz was zu uns: Nina wurde am 21.06.2006 in der 26.SSW mit 845g per Notsectio geboren. Die Anfangszeit war sehr beschwerlich und der Weg sehr lang bis wir sie endlich zu uns nach Hause holen konnten. Von da an bestimmten Arzttermine,zahlreiche Therapien und ewige Vor- und Rückschritte unser Leben und dazu dieses Gefühl sich ständig rechtfertigen zu müssen (auch im Familienumfeld) warum denn das alles sein muß denn äußerlich sah man ja Nina nichts an. Ich erkämpfte mir soviel für Nina inkl. ein großes Selbstbewußtsein um mein Kind zu stärken (auch wenn es in mir manchmal anders aussah). Nina ging jeden Tag in den Kindergarten - als Integrationskind - und klammerte sich an mein Bein und weinte bitterlich. 5 Jahre lang hatte ich am Morgen diesen schmerzlichen Abschied und ich war so besorgt was wird dann in der Schule? Dazu muß ich noch sagen das es nicht am Kindergarten o. Erzieherin lag,eine bessere Erzieherin konnte man nicht haben sie waren alle bemüht das es Nina gut geht aber unser Lockenkopf konnte mit ihrer Gefühlswelt nur schwer umgehen. Nun war es aber soweit und Nina mußte eigeschult werden. Für mich ein emotionales Chaos. Ich suchte lange,lange vorher nach einer geeigneten Schule und fand sie dann auch nach langen betteln bei der Schulleiterin da die Plätze schon voll waren an einer Montessori Schule. Da diese etwas weit entfernt ist( 45 min. Auto) war ich dankbar eine Fahrgemeinschaft zu haben und wir richteten es so ein das Nina früh mit der anderen Mama und deren Tochter in die Schule gehen konnte und von da an war alles vorbei. Nina wurde selbstbewußter und stärker und ich konnte Nachmittags ein glückliches Kind abholen. Jetzt der Schlag: die andere Mama zieht weg und im Moment fahre ich früh und nachmittag zur Schule. Ich schaffe es nicht mehr. Nina weint jeden Morgen wieder,will nicht ins Klassenzimmer, klammert sich an mich. Ich bin an meiner absoluten Grenze angekommen. Ich werde eine neue Schule suchen müssen weil ich den Fahrtweg nicht allein schaffen kann schon arbeitsmäßig nicht. Ich bin so traurig alles war so gut und nun fängt man wieder von vorn an. Es ist so mühsam und manchmal weiß ich nicht mehr wie. An Motorik, Logop. Bereich oder Handlungsabläufe konnten wir üben aber wie an einer Gefühlswelt? Ich stärke Nina wo es geht aber kennt Ihr das wenn man selber gar nicht mehr kann? Wenn man so ausgelaugt ist durch diese jahrelangen Bemühungen das es immer schwerer wird wieder und wieder Kraft aufzubringen. Ich liebe meine Nina so sehr und es macht mich so traurig zu sehen das es ihr seelisch nicht gut geht. So danke fürs zuhören,ich denke hier weiß jeder wie man als Frühchenmama fühlt und was man so leistet, mein Umfeld brauche ich damit nicht belasten da es keiner versteht warum ich Nina nicht einfach in die hiesige Schule bringe (30 Kinder pr. Klasse) und ich schließlich selber Schuld bin wenn ich jetzt einen Hörsturz habe,ich könnte es ja auch ruhiger haben. LG eine auf bessere Zeiten hoffente Heike

von üpoi am 11.04.2013, 11:47



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Liebe Heike, erstmal einen ganz dicken Drücker und eine große Portion Kraft. Leider ist es so, dass es immer wieder auf die Erziehung geschoben wird, sobald Defizite, Entwicklungsverzögerungen etc. nicht nach außen offensichtlich sind. Wenn Nina im Rollstuhl sitzen würde, hättest Du wahrscheinlich wesentlich mehr Unterstützung von Deiner Umwelt. Werdet Ihr noch über das SPZ betreut? Hast Du mal gefragt, ob es die Möglichkeit gibt, dass Nina mit einem Schulbus zu dieser gebracht wird? Vielleicht kannst Du über Kinderarzt oder SPZ erreichen, dass Du Hilfe bekommst. Wenn Nina in einer normalen Schule überfordert ist und kleine Klassen und intensivere Unterstützung benötigt, dann gibt es hier vielleicht eine Möglichkeit. Kommst sonst niemand aus Eurer Richtung? Es würde Dir ja schon helfen, wenn Du morgens nur die Häfte des Weges fahren müsstest. Lass Dich nicht unterkriegen, auch wenn es schwer ist. Du hast soviel für sie erreicht, Du schaffst das. LG

von Zwerg1511 am 11.04.2013, 12:25



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Ich meine mit dem Schulbus zu der Montessori-Schule.

von Zwerg1511 am 11.04.2013, 12:44



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o.T

von annuk am 11.04.2013, 16:26



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Hallo ja ich kann mich an dich erinnern. schön das es euch, auch wenn nicht alles zur zeit toll läuft, gut geht. emily ist ja fast genauso alt. sie wurde 1.10.2006 in der 26 ssw geboren. wir habe ebenfalls eine lange zeit viele therapien mit gemacht. KG.... bis sie lief. frühförderung ab dem 8 mon bis frühjahr 2011, erst in einzelsitzungen dann 1 jahr in einer speziellen spielgruppe danach noch einige mon zur eingewöhnung im kiga. sprachförderung durch den landkreis macht sie immer noch ab und an im Kiga. das wird aber für alle kinder hier in der gruppe angeboten. Da emilys entwicklungsweg sehr positiv war haben wir sie nicht intrgieren lassen was ich heute noch richtig finde weil emily ihren eigenen weg geht. trotzdem gab es auch rückschläge. sie trägt halt eine brille und muss wegen schielen abkleben. die therapie ist aber fast abgeschlossen und sie muss zum schulbeginn diesen sommer nicht mehr kleben. dazu kam jetzt leider das sie wohl auf beiden ohren schwerhörig ist, was alle schockiert haben die emily kennen. kein arzt, therapeut, erzieherin kann die diagnose verstehen, weil emily keine probleme mit der sprache oder sonst wie hat.. sie wurde seit geburt regelmässig immer getestet. aber jetzt wo sie halt älter wurde wurden ihre hörtests aussagekräftiger. wir hatten jetzt ein CT , wo sich der weiter weg herausstellen wird. eventuell wird sie ein Hörgerät tragen müssen und später eine Op. trotzdessen wurde sie von gesundheitsamt und vom kiga als schulreif befunden.. und so denke ich auch. aber das emotionale problem kenne ich aber auch sehr gut. emily war damals 5 mon im KH und ich konnte nich sehr viel zeit bei ihr verbringen da die klinik weit entfernt war und wir ja auch noch 2 grössere töchter haben die damals 6 und knapp 3j waren. die brauchten mich ja auch. lange habe ich schuldgefühle deswegen gehabt und auch heute behandel ich emily manchmal noch wie ein rohes ei. wir haben das erste jahr sehr intensiv mit emily verbracht. als sie 14 mon war sind wir umgezogen ins eigenheim und das brachte sie ziemlich aus der fassung. sie kam lange zeit damit nicht klar. doch der sommer darauf macht emily grosse fortschritte in allen lebenslagen. kurz vor 3 geburtstag sollt sie in eine kleinstgruppe im kiga zur eingewöhnung. das endete im desaster. sie brüllte die ganze zeit und nach 2 versuchen haben wir das abgebrochen weil sie einfach nict klar kam. danach kam sie wie oben berichtet in die frühfördergruppe. am anfang hat sie schlimm geweint. später dann schaute sie immer so traurig aus wenn ich weg ging. das hat sich in der zeit auch nicht geändert. aber trotzdem hatte sie dort freunde gefunden und viel in ihrem sozialverhalten ändern können. im sommer 2010 kam sie dann in den kiga und die eingewöhnung war schlimm. aber wir hatten den vorteil das unsere nachbarin dort arbeite und emily wurde bewusst in diese gruppe gesteckt, weil sie dort jemanden fand den sie kannte. nach 2 wochen konnte ich sie dort abgeben und emily geht bis heute gerne in den kiga. noch ein vorteil ist das die tochter der besagten erzieherin so alt ist wie emily und beiden dicke freunde sind auch wenn sie nicht die gleiche gruppe besuchen. die beiden werden auch im sommer in die selbe klasse kommen. einen schlimmen einbruch hatten wir dann ende 2011 da war ich hochschwanger und es eskalierte weil alle immer nach dem baby fragten und emily wegen vielen fragen einfach überfordert war. seit der geburt unseres sohnes ende januar2012 bringe ich sie nicht mehr in den kindergarten hinein. sie muss nur eine kleine strasse auf dem parkplatz überqueren und geht alleine hinen. manchmal geht eine der schwestern mit. kommt immer auf den stundenplan an. bei uns kann ich sagen das die grossen schwestern auch viel emotionale arbeit geleistet haben. Emily hatte irgendwie keine Chance nicht mitgezogen zu werden von unserem familienleben. das haben uns auch einige aussenstehende bestätigt. und das emily noch ein geschwisterchen bekommen hat hat ihr auch nur vorteile gebracht. sie wurde ein wenig von ihren thron gestossen. sie stand nicht immer nur im mittelpunkt. und sie hat gelernt verantwortung zu übernehmen. zb. das wenn sie nach oben geht MUSS sie das babygitter schliessen sonst klettert der kleine nach oben...ect. pp. :-) ich weiss nicht ob dir emilys geschicht weiterhelfen kann, aber vielleicht bringen dir andere berichte ein positives gefühl eure lage zur zeit wein wenig besser zu überstehen. lg sabine

von Emily25+ am 11.04.2013, 17:36