Bei uns in Österreich gibt es ja seit Mitte Jänner einige Masernfälle und ich bin jetzt schon immer mit einem ganz komischen Gefühl ins Krankenhaus gegangen, wenn wir Kontrollen, Physiotherapietermine oder Schlaflabortermine zum Monitor auswerten hatten.
Und natürlich hatten wir das Pech, das gerade ausgerechnet am 23.01. zu unserem Schlaflabortermin bei der Anmeldung an der Ambulanz der Kinderklinik, ein maserninfiziertes Kind gleichzeitig mit uns im Raum war.
Jetzt musste ich mit Tim zwei Tage stationär im KH bleiben, weil er mit Immunglobulinen behandelt wurde. Und jetzt muss ich ihn vom Kontakt weg 21 Tage lang daheim isolieren, d.h. ich darf nirgends mit ihm hingehen.
Zudem müssen wir jetzt Tag für Tag hoffen, dass die Krankheit nicht bei ihm ausbricht.
Im Moment bin ich wirklich stocksauer. Ich kann diese Diskussionen zwischen Impfgegnern und Impfbefürwortern ohnehin nicht ausstehen. Ich selber sehe mich dazwischen, ich bin nicht zu 100% für jede Impfung, ich finde aber die wichtigsten Impfungen gehören einfach gemacht.
Aber jetzt bin ich echt sauer, dass ich es womöglich büßen kann, nur weil andere ihre Kinder nicht impfen lassen. Mein kleiner Tim, der schon so viel in seinem jungen Leben mitgemacht hat, könnte womöglich Masern bekommen. Ich will mir gar nicht ausmalen, was das für diesen kleinen Menschen bedeuten könnte.
Und wieder heißt es für uns noch zwei Wochen Ungewissheit und Hoffen und Bangen, dass die Immunglobuline gewirkt haben, sollte er sich angesteckt haben und dass die Krankheit nicht bei ihm ausbricht.
Ich habe dieses Hoffen schon so satt. Jetzt ist endlich mal etwas Ruhe eingekehrt und dann kommt wieder so etwas. Und noch dazu etwas, das zu vermeiden gewesen wäre. Deshalb, im Moment ertrage ich kein einziges, hirnrissiges Argument irgendeines Impfgegners.
Vielleicht habt ihr wieder ein paar Daumen für mich, dass wir mit einem blauen Auge davon kommen und Tim keine Masern bekommt...
Alles Liebe,
Dani
von
sunnydani
am 01.02.2019, 12:05
Oh nein, das tut mir so leid für Euch. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen.
Was ich aber nicht verstehen kann, warum ist ein mit Masern infiziertes Kind in der gleichen Aufnahme wie Frühchen usw. ?
Bei uns in der Kinderklinik gibt es extra einen Eingang für Kinder mit unklarem Hautausschlag, die sofort von allen anderen Kindern isoliert werden. Sind die Eltern einfach zum Haupteingang rein? Oder gibt es das bei Euch keinen gesonderten Eingang.
Als mein Sohn 1,5 Jahre alt war und mit Lungenentzündung im KH lag, gab es auch einen Masernfall. Hier durften alle anderen Patienten 4 Stunden die Zimmer nicht verlassen und auch keinen Besuch empfangen bis die Gänge und alles weitere desinfiziert waren.
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Ihr verschont bleibt.
LG
zwerg
von
Zwerg1511
am 01.02.2019, 12:28
Alles Gute für euch. Wie schon geschrieben, hier ist es auch üblich unterschiedliche anmeldungen/ Tresen zu nutzen je nachdem in welche Sprechstunde man möchte. Wenn die Situation bei euch anders ist, würde ich auch konsequent die Termine dort absagen für die nächste Zeit.
Mitglied inaktiv - 01.02.2019, 13:28
Es gibt einen eigenen isolierten Infektionseingang am LKH, der von diesen Personen jedoch nicht benutzt wurde.
Ich habe mich auch schon beschwert, wie es sein kann, dass man sich mit einem Frühchen, mit dem man sonst nirgends hingehen soll, wo Menschenansammlungen sind, in einer Ambulanz mit lauter akut erkrankten Kindern zur Anmeldung anstellen muss.
Das ist bei uns leider bis jetzt immer für die Schlaflabor-Kontrolle nötig gewesen. Alle anderen Spezialambulanzen haben einen E-Card-Check-In-Automaten, wo man sich nicht anstellen muss. Das Schlaflabor war hier jedoch nicht integriert und ich musste bei dieser Anmeldung auch immer diese Namens-Aufkleber mit hinauf nehmen.
Letztes Mal waren dann so extrem viele Leute, dass so eine lange Schlange war und ich mich zwanzig Minuten anstellen musste und genau in dieser Schlange hinter mir, war das maserninfizierte Kind, denn dieses Kind war lt. Computer nur wenige Minuten nach mir eingecheckt.
Ich habe jetzt schon telefoniert und gesagt, dass ich mich ganz bestimmt nicht mehr dort anstellen werde. Und jetzt plötzlich hat die Dame zu mir gesagt, dass die Vorgehensweise geändert wird und auch alle Schlaflabor-Kontrollen über den Check-In-Automaten gehen werden und sie sich ihre Aufkleber selber hinaufholen.
Das Schlimme ist nur, dass immer etwas passieren muss, bevor Dinge geändert werden. Gerade das Schlaflabor wird vermutlich hauptsächlich Babys betreffen und die mussten sich bislang alle in dieser Ambulanz anstellen.
Ja, dieser Tag war verhext. Ich hatte ja eine Neurochirurgen-Kontrolle und diese Schlaflabor-Monitor-Kontrolle. Der Termin beim Neurochirurgen war dann umsonst, da die Neo vergessen hatte, einen Termin für ein Schädelsono auszumachen und der Neurochirurg ohne den Kopfultraschall nichts machen konnte. Somit muss ich für diese Kontrolle sowieso noch ein weiteres Mal hinkommen. Hätte ich diesen Termin nicht gehabt, wäre ich auch erst eine Woche später zur Schlaflabor-Kontrolle gegangen und wäre an dem Tag gar nicht dort gewesen. Aber das hilft jetzt eh alles nichts. Es hätte immerhin auch an einem anderen Tag passieren können, nachdem jetzt so viele Masernfälle da sind.
Im Moment sind sie eh alle in einem Ausnahmezustand. Im gesamten Gebäude muss jede Person, die sich darin aufhält, einen Mundschutz tragen. Das hab ich jetzt mitbekommen, als wir dort waren und überall hängen Infozettel darüber.
Ich habe jetzt die nächste Kontrolle inklusive Physiotherapie und Schlaflabor am 25.02. und bis dahin wird es gewährleistet sein, dass ich mich nicht mehr am Schalter anstellen muss, hat mir die Dame am Telefon versichert.
Das ist halt gleichzeitig ein Fluch, wenn man sich aufgrund der vielen Kontrollen ständig wieder im KH aufhalten muss. Es sind einfach so unglaublich viele Viren dort im Umlauf, auch wenn sie es mit der Hygiene eh so genau nehmen, aber gerade in einer Ambulanz ist es eben schwer verhinderbar und man sollte sich deshalb dort mit einem Frühchen überhaupt nicht aufhalten müssen.
Und jetzt hoffen wir, dass wir Glück haben und die Krankheit nicht ausbricht, denn sonst werde ich wieder mit ihm ins KH müssen...
Das Gute war ja, dass er an Tag 7 nach dem Kontakt immer noch keine Symptome hatte und dass ein Rachenabstrich negativ war. Die Ärztin hat gemeint, das ist schon mal ein gutes Zeichen, aber die Inkubationszeit beträgt ja 21 Tage, d.h. es könnte auch sein, dass die Krankheit einfach erst später kommt und im Abstrich deshalb noch nicht ersichtlich war.
Aber es bleibt mir jetzt eh nichts anderes mehr übrig, als zu hoffen, dass wir dieses Mal Glück hatten und er es nicht erwischt hat bzw. dass die Immunglobuline doch Wirkung zeigen und einen Ausbruch verhindern oder zumindest den Verlauf abschwächen.
Alles Liebe,
Dani
von
sunnydani
am 01.02.2019, 14:02
Daumen sind gedrückt. Das ist sicher stressig mit den ganzen Kontrollen und Terminen. Vielleicht könnt ihr auch noch einmal besprechen, welche wirklich nötig sind oder welche auf später verschoben werden können, gerade jetzt in der Infekt Zeit. Wenn er sich sonst gut entwickelt und einfach noch Zeit braucht wird man das durch häufige Kontrollen auch nicht beschleunigen können. Weisst du was ich meine?
Mitglied inaktiv - 01.02.2019, 14:31
Antwort auf diesen Beitrag
Ja, ich weiß, was du meinst.
Ja, es nervt mich ja selber... aber ich denke, ich komme um das meiste nicht herum.
Physiotherapie müssen wir zur Zeit noch ambulant im KH machen, das hab ich jetzt eh schon 14-tägig ausgemacht, weil ich nicht jede Woche ins KH fahren will.
In diesem Turnus haben wir noch zwei Einheiten und dann kommt vielleicht noch ein Turnus ambulant am KH und dann könnten wir auf Hausbesuche umstellen.
Und den Monitor müssen wir auch einmal im Monat auswerten lassen. Dieses Mal wollten sie sogar, dass er in 14 Tagen wieder ausgewertet wird, weil ziemlich viele Bradykardien drauf waren. Das geht jetzt eh nicht, da das in die Isolationszeit hinein fällt.
Wie lange wir den Monitor haben werden, ist auch noch nicht sicher. Eigentlich hätten wir ihn nur mehr bis Anfang März, aber da bis jetzt noch jedes Monat leichte Bradykardien drauf waren, werden wir ihn wieder verlängern müssen. Es müsste ein Monat lang keine einzige Bradykardie oben sein, dass man den Monitor weglassen kann.
Und die Kontrollen für seinen Kopf (Shunt) bzw. die Entwicklungskontrollen, die sind eh nicht so oft, aber da wären jetzt im Jänner und Februar drei Kontrollen gewesen, wovon ich jetzt eine verschieben musste wegen der Masernisolation, die wäre gestern gewesen und diese legen sie jetzt mit der anderen Ende Februar zusammen. Einen neuen Termin für die Neurochirurgen-Kontrolle mit Schädelsono bekomme ich erst.
Irgendwann wird es bestimmt weniger werden, aber bis dahin werde ich da leider durch müssen...
Liebe Grüße,
Dani
von
sunnydani
am 01.02.2019, 14:55
Ich wünsche euch alles Gute. Und auch du als Mama lernst ja dazu, noch einmal wirst du dich nicht dort anstellen und achtest sicher auch darauf, dass dass Schädel sono gemacht wird, klar, was soll er sonst auswerten.... Du wirst doch auch pfiffiger und Profi für dein Kind.
Mitglied inaktiv - 01.02.2019, 21:12
Liebe Dani! Ich drücke euch ganz fest die Daumen und wünsche euch alles Glück dieser Welt !!! Es wird sicher nichts sein. Passt bitte gut auf euch auf! Ich schicke euch ganz liebe Grüße und viel Kraft! Fsw!
von
fsw
am 01.02.2019, 21:03
Ich habe jetzt nichts alles durchgelesen aber konntest du Ihm Muttermilch geben und bist du selber geimpft ? Das würde in den meisten Fällen als erster Immunschutz helfen. Auch wenn dein kleiner ein Frühchen ist, sind Masern zwar ansteckend aber auch nur im direkten Kontakt und das war ja sicherlich nicht so oder ? Ich drücke euch die Daumen !
von
QueenMum
am 02.02.2019, 14:21
Ich habe leider keine Muttermilch mehr. Sie ist zum Ende seines stationären Aufenthalts komplett zurück gegangen, obwohl ich wochenlang alles Mögliche versucht habe sie anzuregen. Als mein Kleiner nach 16 Wochen stationären Aufenthaltes endlich nach Hause kam, kamen gerade noch ca. 5 ml bei 15 min Abpumpen aus beiden Brüsten.
Ich bin geimpft, ja, aber wie gesagt, Milch hab ich keine mehr.
Ich habe mich in der gleichen Schlange angestellt wie das infizierte Kind. Es wurde einige Minuten nach mir im Computer bei der Anmeldung eingecheckt. Keine Ahnung, ob das genug Kontakt war. Es heißt ja, die Viren liegen in der Luft und bleiben sogar bis zu zwei Stunden, nachdem der Kranke den Raum verlassen hat, noch immer im Raum und können andere Menschen anstecken.
Tim war zwar im Kinderwagen, aber die Luft hat er ja trotzdem eingeatmet.
Ja, ich weiß es nicht... Bis jetzt hat er nichts. Ich hoffe, wir hatten echt Glück und kommen herum.
Liebe Grüße,
Dani
von
sunnydani
am 02.02.2019, 19:17
Nein ich meinte ob du Ihm im Krankenhaus die Muttermilch geben konntest ? Wenn du jetzt keine mehr gibst ist es nicht schlimm es geht ja immer um die erste Milch diese hat ja die ganzen Stoffe drin. Wussten die Ärzte im Krankenhaus das das Kind die Masern hatte, denn dann müsste die akute Phase rum sein denn diese werden hier separat behandelt und niemals in der Nähe zu Säuglingen gelassen.
von
QueenMum
am 02.02.2019, 22:11
Am Anfang hat er schon meine Muttermilch bekommen, ja.
Alles, was ich hatte, hat er die vier Monate über bekommen. Es wurde aber leider gegen Ende hin immer weniger, sodass es nach zwei Monaten oder so nur mehr für die Hälfte bzw. später dann nicht einmal mehr für eine Mahlzeit gereicht hat.
Das KH wusste nicht, dass das Kind Masern hatte. Das hat sich dann erst bei der Behandlung herausgestellt. Sie sind mit dem kranken Kind einfach in die Ambulanz gegangen, ohne zu wissen, dass es Masern sind, die das Kind hat.
von
sunnydani
am 03.02.2019, 14:55
Ok dann kann man dem Krankenhaus keinen Vorwurf machen. Die erste Milch von dir müsste für eine erste Immunisierung ausgereicht haben, also ruhig bleiben und das wird schon gut gehen. Euer Engel wacht über euch. Immer positiv denken, du hast einen kleinen Kämpfer zuhause.
von
QueenMum
am 03.02.2019, 18:10
Ich denke sehr wohl dass es mehr als unklug ist gesunde Säuglinge bzw. Ehemalige Frühchen in der gleichen Warteschlange antreten zu lassen wie akut kranke Kinder wo noch nicht abgeklärt ist was sie haben. Hier wäre das nicht passiert, da gibt es separate Anmeldungen für die ambulanzen sowie die akut kranken Kinder und davon werden auch noch mal jene Mut Ausschlag und fraglicher Ansteckungsgefahr separiert.
Mitglied inaktiv - 16.02.2019, 17:20
Hallo Dani, ihr habt auch meine gedrückten Daumen, dass Tim keine Masern bekommt.
Ich hatte als Baby auch die Masern, war allerdings noch einige Monate älter als dein Tim, aber auch noch wesentlich zu jung für die Impfung.
Ich verstehe es nicht, warum es immer noch Menschen gibt, die ihre Kinder nicht impfen lassen und ärgere mich auch immer wieder über fadenscheinige Argumente dagegen.
Ich habe meine Kinder diesmal sogar gegen Grippe impfen lassen.
Dass es eine gemischte Aufnahme für fast alles gibt, verstehe ich auch nicht, das ist vom Krankenhaus her nicht gut durchdacht.
Wenn bei uns Termine sind hat man ausser bei einer stationären Aufnahme gar nichts mit der Ambulanz zu tun.
Es tut mir echt leid, dass du schon wieder bangen musst.
Lg Winterkind
von
Winterkind09
am 02.02.2019, 17:22
Also ich sehe es auch wie QueenMum. Ich denke ,da kein direkter,naher Kontakt war,dürfte nichts passieren.
von
fsw
am 02.02.2019, 19:25
Ich kann so mitempfinden.
Meine Große hatte mit nur drei Monaten Windpocken,ich weiß genau wo es herkommt,eine Mutter hat es nicht für nötig gehalten den Ausschlag bei der Anmeldung zu erwähnen und saß mit ihrem Kind im Wartezimmer,der Doc hat sie arg angefahren,so dass man es hören konnte, deshalb bin ich mir da ziemlich sicher.
Meine Jüngste und ich hatten keine zwei Wochen nach dem KS Keuchhusten,bei meiner Mittleren ist ein Mädchen damit wissentlich zur Schule gegangen,meine Mittlere hat sich angesteckt,aber wegen der Impfung nicht die typischen Symptome gehabt,und sie hat es Zuhause nicht erzählt da sie dachte es sei ein Symptom vom Asthma welches das Mädchen auch hat .
Ich hatte einen Kaiserschnitt,meine Kleine hatte zum Zeitpunkt der Ansteckung Grade Mal 2000 g, Keuchhusten ist ja auch für fitte Babys Lebensgefährlich,und ich hab wahnsinnige Schmerzen beim Husten gehabt.Und obendrein hatten wir dann noch wahnsinnige Angst um meine Ma die Krebskrank ist und von mir gepflegt würde.
Leider hilft die Impfung ja nicht zu 100%,und je länger sie her ist desto schlechter hilft sie,das einzige was hier helfen würde ist die vollständige Durchimpfung.
Ich bin weiterhin dafür dass jeder selber entscheidet ob er impft oder nicht,dann sollen sie aber bitte mit ihren kranken Kindern auch daheim bleiben.
Es ist so unverschämt es hinzunehmen dass andere die aus welchen Gründen auch immer nicht geimpft sein können sich dann anstecken.
Ich drücke euch ganz feste die Daumen.
Mitglied inaktiv - 08.02.2019, 23:22
Antwort auf diesen Beitrag
Ich habe gerade in der Zeit einen Artikel über angesteckte Babys in Graz gelesen. Wie geht's euch denn? Ich hoffe, euch hat es nicht erwischt...
von
Mama-von-Linchen
am 12.02.2019, 17:22
Das Ganze ist ja jetzt schon eine Weile her. Wie geht es euch jetzt? Ich hoffe ja sehr, dass ihr von den Masern verschont geblieben seid!
von
3wildehühner
am 16.02.2019, 12:08
