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Geschrieben von sunnydani am 06.09.2018, 21:32 Uhr

Liebe sunnydani

Ja, es ist wirklich toll, dass er scheinbar schon selber merkt, wann er hungrig wird. Wie er dann mit dem selber trinken tut, weiß ich noch gar nicht, also wie viel er da schaffen würde. Denn im Moment ist er ja noch komplett sondiert. Flasche trinken kann er erst, wenn er vom CPAP weg ist. Aber wenn er an der Flasche auch so saugt wie am Schnuller, dann schafft er das hoffentlich gut.
Heute war er schon wieder eine Zeitlang ohne Beatmung, da sie den CPAP wechseln musste und er ist da gerade auf meinem Schoß gelegen und hat mich voll munter angeschaut. Richtig groß in die Augen und ich hab ihm die Hand gehalten und mit ihm geredet und er hat mir total ruhig zugehört und voll viel gelächelt. Und das ohne Beatmungsmaske und er hat teilweise sogar auf 90 gesättigt. Sicher ist die Sättigung dann auch wieder abgefallen, aber er hat es selber wieder geschafft, sich zu erholen und hat voll entspannt ausgesehen. Aber nach diesen zehn Minuten oder wie lange es war, hat man schon gemerkt, wie sehr es ihn noch anstrengt, er war dann voll erschöpft und fertig, aber es freut mich so, dass er das schon so super macht.
Die Krankenschwester hat gesagt, wenn er so weiter macht, kann er nächste Woche vielleicht schon auf den Optiflow (oder wie das heißt, diese Beatmungsbrille da) umgestellt werden. Mal sehen, ob er das schon packt, aber er ist auf jeden Fall auf einem guten Weg.

Mein Mann hat es in seiner Firma leider nicht so leicht. Die haben mit total wenig Verständnis reagiert, schon als ich die vielen Probleme in der Schwangerschaft hatte und so lange im KH liegen musste. Er ist heuer deswegen eben sehr viel vom Arbeiten daheim geblieben, weil jemand für Lukas da sein musste und es war ein ziemlicher Kampf, dass das von seiner Firma aus gegangen ist. Deshalb hat er jetzt in der letzten Zeit wieder ziemlich viel arbeiten müssen und konnte einfach nicht mehr frei haben. Er will den Job nämlich auf keinen Fall verlieren, da wir sonst ein finanzielles Problem auch noch hätten. Im Oktober bekommt er seinen neuen Jahresurlaub, dann geht es wieder etwas leichter, aber jetzt hatte er seinen ganzen Urlaub bereits aufgebraucht und den Pflegeurlaub auch und Minusstunden hat er auch schon gemacht.
Aber seit gestern hat er jetzt drei Tage Sonderurlaub wegen dem Begräbnis und somit musste ich Lukas wenigstens am Mittwoch nicht zu den Terminen mitschleppen und hab mehr Zeit für Tim im KH gehabt, weil mein Lebensgefährte den ganzen Tag gestern und heute auf Lukas aufgepasst hat.
Die organisatorischen Dinge für das Begräbnis wollte er aber ohnehin nicht übernehmen. Da merkt man halt einfach, dass das schwer für ihn ist, dass er eben, typisch Mann, am liebsten nicht darüber nachdenkt und am liebsten nicht damit konfrontiert wird. Ich merke es ihm nämlich schon sehr an, wie sehr auch er darunter leidet, dass unser kleiner Nico gestorben ist. Aber er ist dann lieber für sich und allein und redet nicht so gerne darüber und ich akzeptiere das. Denn jeder geht einfach anders damit um und wenn ich mit ihm darüber reden will oder wenn ich irgendwas davon sage, dann hört er mir schon zu und nimmt mich auch in den Arm und tröstet mich, aber er selber ist da nicht gerade großer Worte.
Meine Schwester hat mir bei der Organisation des Begräbnisses ein bisschen was abgenommen. Sie hat einige Telefonate für mich geführt und hat mir bei ein paar Entscheidungen geholfen und sie hat mich zum Termin mit dem Bestatter begleitet.
Ja, jetzt werden wir ja sehen, wie wir den morgigen Tag überstehen...

Liebe Grüße,
Dani

 
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