Fühle mich so hilflos und allein - wer hat ähnliches erlebt?

Mag schon sein, dass es auf den Schweregrad oder die Klinik/Ärzte ankommt. Eine Cerclage hab ich ja auch schon in der 14.SSW bekommen (aber eben aufgrund meiner Vorgeschichte prophylaktisch), aber bei meinem ersten Sohn haben sie mir klipp und klar gesagt, in so einer frühen Woche wird nicht eingegriffen. Da hätte ich auch keine Notcerclage mehr bekommen bzw. auch keinen Wehenhemmer. Und das war das Schlimmste, diese Gewissheit, es wird nichts unternommen, es wird einem einfach nicht geholfen. Diese Hilflosigkeit, in der man da gefangen ist, ist unbeschreiblich.
Und dieses Mal war ich ja in der 20.SSW bei meinem Blasensprung. Da wurde ich schon stationär aufgenommen und habe eine Woche lang Antibiotika bekommen, die Entzündungswerte werden ständig überprüft, aber sie haben mir wieder gesagt, sollte von alleine eine Geburt kommen, sprich Wehen, würden sie nicht eingreifen. Also Wehenhemmer bekommt man bei uns im KH erst ab 23+0 SSW und auch ab diesem Zeitpunkt erst wird die Lungenreife gemacht. Behandelt werden die Kinder bei uns auf der Neonatologie ab 23+2 und der Kinderarzt hat gemeint, sie sind da sehr streng mit diesen Grenzen und in dieser frühen Woche stehen die Chancen für die Kinder auch noch sehr schlecht.

Kann aber natürlich durchaus sein, dass es woanders anders ist. Das sind ja lediglich nur meine Erfahrungen dazu. Und ich habe mich auch oft geärgert, warum nicht schon früher etwas gemacht wird, denn ein Wehenhemmer hilft oft gut und kann dann ja auch wieder abgesetzt werden und die Wehen können dann wieder ausbleiben und die Schwangerschaft weitergehen. Aber zumindest bei uns hier in Österreich sind sie da sehr streng und ich musste in dieser Schwangerschaft immerhin auch vier Wochen lang zittern, bis wir überhaupt zur Überlebensfähigkeit gekommen sind und anfangs wurde mir von den Ärzten fast keine Hoffnung gemacht, dass wir das schaffen könnten. Und jetzt, wo ich dieses große erste Etappenziel erreicht habe, wird erst darauf geachtet, dass die Schwangerschaft auch mit medizinischen Mitteln weitergeführt wird bzw. erst ab jetzt würden sie etwas für die Kinder tun. Aber das Zittern und Hoffen geht natürlich weiter, dass sie noch mehrere Wochen im Bauch bleiben können, um einen besseren Start zu haben.

Und aus der Beschreibung von ihr hab ich das so herausgelesen, dass es scheinbar in der Klinik, wo sie war, auch so gehandhabt wird. Man könnte natürlich über eine Cerclage nachdenken, sollte sich der Gebärmutterhals verkürzt haben, aber das hat sie nicht geschrieben, ob das der Fall ist und die Cerclage wirkt ja auch nicht gegen die Wehentätigkeit selber.

Ach ja, es ist schwierig, man ist einfach so hilflos in diesen frühen Wochen, man ist irgendwie schon so weit und trotzdem noch nicht weit genug, dass die Babys überleben können und man muss so zittern und bangen. Und es fühlt sich als Mama total herzlos an, wenn Ärzte so sachlich darüber reden und man einfach ein Fall ist und sie einem sagen, sie tun nichts für die Kinder. Natürlich ist es irgendwie verständlich, weil die Zwerge einfach noch viel zu unreif für die Welt sind, aber wenn es das eigene Kind betrifft, will man irgendwie einfach alles machen und kann nicht so leicht sagen, diese Grenze ist nicht erreicht und deshalb ist das jetzt so.
Ich hoffe auf jeden Fall, dass es bei ihr besser wird und dass ihre Zwerge noch lange im Bauch bleiben können.

Liebe Grüße,
Dani