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Frühförderung abbrechen oder weitermachen

Thema: Frühförderung abbrechen oder weitermachen

Hallo, mein Sohn ist ein spätes Frühchen (34+5). Er hatte seit seiner Geburt keine gravierenden Baustellen. Er atmete von Anfang an selber, litt nicht an Gelbsucht oder hatte schwerwiegende Infekte. Es bestand lediglich eine Trinkschwäche und er konnte die ersten Tage seine Temperatur nicht halten. Im Rahmen der U7a wurde eine motorische als auch eine sprachliche Entwicklungsverzögerung diagnostiziert. Muss dazu sagen meine Sohn hatte zwischen dem 1. und 2. Geburtstag einen beiseitigen Paukenerguss und stark vergrößerte Polypen. Da durch resultierend bis zu 40 Infekte in der Zeit teils mit sehr hohem Fieber und starken Schmerzen. Seit der OP mit 22 Monaten ging es gesundheitlich mit ihm stätig Bergauf. Mit 2,5 fing er an zu reden. Aber immer sehr verwaschen und undeutlich. Nach der U - Untersuchung hatten wir im SPZ einen Termin zum Erstgespräch. Als Erstmaßnahme riet man uns Logopädie und Frühförderung. Die Motorik wird im Januar erst getestet. Logopädie hat er jetzt seit August und macht lt. der Therapeutin auch gute Fortschritte. Hat sprachlich einen großen Sprung gemacht. Nun aber zur Frühförderung. Das Erstgespräch war sehr gut und auch die Termine zur Diagnostik liefen gut. Der Antrag wurde gestellt und auch schnell bewilligt. Ein 1. Termin zur Frühförderung wurde ausgemacht. Und damit begann der Ärger. 2 mal wurde der Termin kurz vor knapp aus fadenscheinigen Gründen abgesagt. 1 mal bin ich mit meinem Sohn zum Termin gefahren um von der Sekretärin zu erfahren das der Termin ausfällt. Jetzt war die besagte Dame in der Kita zur Begutachtung meines Sohnes und hat damit den Vogel abgeschoßen. Sie drehte seiner Erzieherin die Worte im Mund herum und behauptete Sachen die nicht den Tatsachen entsprachen. Auch war sie der Meinung mein Sohn würde in der Kita nicht genügend gefördert und laufe nur so nebenbei mit. Wir wurden zum Antrag auf einem I - Platz indirekt gedrängt. In der Kita und bei der Logopädin erntete ich nach der Aussage ein heftiges Kopfschütteln. Weil ein I - Platz zu diesem Zeitpunkt noch garnicht zur Debatte stand. Mein Sohn ist jetzt 3,5 Jahre und ist erst seit Ende August in der neuen großen Gruppe. Er ist ein scheuer und zurückhaltender Junge, so daß er erst seinen Platz in der neuen Gruppe erst finden muss. Und diese Zeit will die Kita ihm auch geben, um in ruhe an zu kommen. Natürlich wird jetzt auch weiterhin geschaut ob er sich stetig weiterentwickelt oder ob es viele Rückschritte gibt. Dann muss man halt neue überlegen was das beste für ihn ist. Mein Vertrauen in die Dame von der Frühförderung ist natürlich dahin. Jetzt weiß ich einfach nicht was ich machen soll. Soll ich das noch weiter durchziehen (der genehmigte Antrag geht bis Dez. 2019) oder soll ich sofort abbrechen? Ich habe auch das Gefühl sie weiß mit meinem Sohn so recht nichts an zu fangen. Mein Sohn spürt natürlich das ich von der Frühförderung (jetzt nicht allgemein) nicht angetan bin. Auch die Therapiestunden laufen ganz seltsam ab. Sie schimpft viel mit ihm, er darf dies nicht oder jenes nicht. Macht Spiele mit ihm die er bereits mit 1,5 Jahren gemacht hat und wundert sich dann warum er keine Lust dazu hat. Und immer wieder fragt sie mich ob wir auch auf den Spielplatz gehen. Natürlich machen wir das, sowohl die Kita als auch wir. Aber ich habe noch eine 8jährige zu versorgen, die auch ihre Mama braucht. Da kann ich nicht täglich von morgens bis abends auf dem Spielplatz sein. Andere Aufgaben und Termine wollen auch erledigt werden. Sorry für den langen Text, aber ich hoffe es kann mir einer einen Rat geben. Bin echt ratlos. LG Melli

von Melli2011 am 31.10.2019, 22:48



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Hallo Melli, Achtung, relativ lange Antwort: Das ist ja wirklich eine verzwickte Situation... Zur "Pädagogin/Betreuerin": Hast du denn alternativmöglichkeiten zu der Frühförderung, also auf einen anderen/ andere Betreuer/-in? Wenn die Krankenkasse die Frühförderungskosten übernimmt, würde ich das ansprechen. Im idealfall hast du Parkscheine, also du zu den Terminen erschienen bist, aber niemand bzw. nur die Sek. vor Ort war, dass du einen Nachweis hast? Vielleicht kann dir die Krankenkasse (bzw. der Kostenträger der Förderung) da etwas empfehlen. Eine Beschwerde halte ich hier durchaus für angebracht. Zur Frühförderung selbst: Nimm das Angebot an, es kann nie Schaden - auch wenn es erstmal eine zusätzlkiche Belastung durch die Termine ist. Dass so ein Betreuer erstmal herausfinden muss auf welchem Stand dein Junior ist, ist für mich zwar logisch, aber dafür muss man eben mal mit den Eltern reden - was die Gute ja scheinbar nicht tut. Fahr ihr eben beim nächsten mal mit der Hand über den Mund, sag ihr, was er kann, wo es Probleme gibt, da du dein Kind am besten kennst. Frühförderung soll ja von allen Seiten stattfinden und der entsprechende Pädagoge lenkt die Richtung, gibt Tipps, aber übernimmt eben keine Vollbetreuung. Dann müsste die Dame ja bei euch einziehen (hehehe :-) ) Ich hoffe, dass du meine Ausführung nicht falsch verstehst, ich habe oft eine "direkte" bis pampige Schreibart an mir, die aber nicht böse gemeint ist. Ich bin als Kinderpflegerin so "Viertel-vom-Fach" und unser erster wird die Frühförderung auch bekommen (16. Ssw Blasensprung, 27+4 Entbunden per KS und viele Baustellen mit 3 Monaten Krankenhaus). Aber wie gesagt, ich würde mich nach einem anderen Betreuer schlau machen.

Mitglied inaktiv - 01.11.2019, 07:33



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Vielen dank für deine Antwort. Und du kommst garnicht pampig oder böse rüber. Natürlich wäre es für meinen Sohn gut weiter Frühförderung zu bekommen das ist jetzt auch nicht das Thema. Aber ich kann mit dieser Frau nicht weiter zusammen arbeiten wenn sie alles gesagte in Frage stellt. Tipps und Ratschläge nehme ich gerne an und versuche sie auch nach Möglichkeit um zu setzen. Es gab schon mehrere Gespräche mit der Kita und der Logopädin und alle konnten mir bestätigen das er sich weiterentwickelt, wenn auch in einem etwas gemächlicheren Tempo. Förderbedarf ist definiv da, da er seinen Altergenossen etwas hinter hinkt. Frau L. ist die Leiterin der Frühförderstelle und es gibt noch eine weitere Kollegin die dort mitarbeitet. Meine Befürchtung ist halt wenn ich zur Kollegin wechsele das sie noch indirekt Druck auf die Kollegin ausübt. Werde mich aber mal schlau machen ob ich nicht zu einer anderen Frühförderstelle wechseln kann. Von der Diakonie gibt es in unserem Landkreis noch eine zweite Frühförderstelle und die wäre genauso gut von uns aus zu erreichen. Wir sind wirklich sehr bemüht unserem Sohn die bestmögliche Förderung zukommen zu lassen und ihn bei allem zu unterstützen. Ein Gespräch mit Frau L. wird es auch noch geben. Haben in 11 Tagen den nächsten Termin. Bin mal gespannt ob sie den nicht wieder absagt.

von Melli2011 am 01.11.2019, 08:35



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Ich würde mir sogar einen Stichwortzettel machen, wann was war oder welcher Termin von wem angesagt worden ist. Wenn du einen guten draht zum Kitapersonal hast, die vielleicht mit ins Boot holen und nochgmal Konkret Fragen, wie Frau L. sich ausgedrückt hat. Ich weiß nicht, wie dass hier bei euch ist, aber bei uns bietet Caritas und Diakkonie da auch Hilfen bzw. haben die ja auch ihre Häuser, mit denen die zusammenarbeiten und das Langjährig. So sind wir zum Beispiel auch an eine gute Frühförderung gekommen und unser großer wird ja diesen Monat erstmal 1 Jahr. Wir haben eben viel Physio, Babyschwimmen, Ortho- und Ostheopatietermine. Auf jeden Fall nicht entmutigen lassen und im Notfall einen Zeugen zum Gespräch mitnehmen, der halbwegs unparteiisch der Frau L. gegenüber ist. Die Kindoma oder so. Ich drück dir in jedem Fall die Daumen

Mitglied inaktiv - 01.11.2019, 11:01



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Ich würde sagen, dass du mit eurer Frühförderin nicht kannst und um eine andere bitten. Gerade dafür muss die Sympathie stimmen und es läuft ja auch mit deinem Sohn selber nicht ganz rund. Ich würde also um ein Gespräch bitten, sagen, dass du dir das anders vorstellst und ob es vielleicht jemanden gibt, der besser in eure Familie passt. Wenn nicht, dann würde ich den Träger wechseln. Immerhin gibt es ja mehrere Träger, die Frühförderung anbieten. Denn Frühförderung ist an und für sich schon gut und wenn es dann nur an der betreuenden Person scheitert, wäre es für deinen Sohn schade, es ganz zu lassen. Vielleicht findet ihr ja wen, der besser zu euch passt und dann kann das ganz viel helfen. Bei uns kommt die Frühförderin sogar zu uns nach Hause. Einmal die Woche für 1,5 Stunden ist sie da und beschäftigt sich mit meinem Sohn (er ist aber erst 15,5 Monate alt, korrigiert 12 Monate). Und ich finde, es sind schon tolle Sachen dabei, die sie immer mitbringt und mit ihm macht und sie stellt sich ganz auf die Bedürfnisse meines Sohnes ein und zwingt ihn keineswegs etwas zu tun, das er nicht will. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass ihr jemanden findet, mit dem es klappt! Liebe Grüße, Dani

von sunnydani am 01.11.2019, 14:11



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Hallo Dani, vielen dank für deine Antwort. Ja, ich denke auch das es darauf hinaus laufen wird die Frühförderin zu wechseln bzw. eventuell den Träger. Da hast du vollkommen recht das es schade wäre wenn er ganz lassen würde. Zumal ich ja bei der Logopädin sehe wieviel Spass ihm die Therapie macht wenn man auf ihn zu geht und gemeinsam die Ziele erarbeitet. Bei meinem Sohn kann mit einem Lob auch einiges erreichen. Echt bei euch ist sie 1,5 Stunden und das jede Woche? Wir haben nur alle 14 Tage Frühföderung und das auch nur eine knappe Stunde. Wenn überhaupt meist nur 45 Minuten. Und selbst dann redet sie überwiegend nur mit mr, mein Sohn ist da zweitrangig. In 11 Tagen haben wir wieder einen Termin auch bei uns zuhause.

von Melli2011 am 01.11.2019, 16:19



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Ja, wir haben jede Woche 1,5 Stunden Frühförderung. Bei uns wird das so bewilligt (ich komme aus Österreich). Unsere Frühförderin redet schon auch mit mir, aber sie beschäftigt sich in erster Linie mit meinem Sohn. Ich wünsche dir alles Gute und dass du eine findest, die gut zu euch passt!

von sunnydani am 02.11.2019, 13:51



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Ich würde die besagte Dame darauf hinweisen, dass sie bitte die Termine einhalten soll oder ihre Kollegin übernehmen soll, wenn sie nicht kann. Alle 14 Tage und dann noch Ausfall bringt eurem Kind leider nichts. Da ich theoretisch selber in der Frühförderung arbeiten könnte, würde ich ihr noch andere Dinge um die Ohren hauen, die mal so gar nicht gehen. Aber das hilft euch gerade nicht. Vielleicht ist es dann besser sich nach einem anderen Träger umzusehen und dem Leistungsträger gegenüber erklären, dass die Dame ihre Termine nicht einhält und durch ihr Verhalten den Therapieerfolg eures Kindes blockiert. Ich wünsche euch viel Erfolg, egal wie ihr euch entscheidet und das euer Kleiner seinen Weg weiter super meistert! LG Julizwillinge

Mitglied inaktiv - 01.11.2019, 22:40



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Hallo Julizwillinge, vielen dank für deine Antwort. Der Termin den wir übernächste Woche haben wird bestimmt alles andere als angenehm für die Dame von der Frühförderung. Für uns ist das Thema Frühförderung ganz neu. Bei unserer großen Tochter (8,5 Jahre) haben wir es nicht gebraucht. Ich hatte mir keine großen Gedanken gemacht das die Termine nur alle 14 Tage stattfinden würden und dann auch nur eine knappe Stunde dauern. So wird nur unsere Zeit bzw. die unseres Sohnes vergeudet. Da wäre er in der Kita besser aufgehoben.

von Melli2011 am 03.11.2019, 23:00



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Hm... Also ich bin auch aus Oesterreich und bei uns laeuft das alles ein bisschen anders. Aber bei meiner Tochter war es aehnlich. 27+0, jede Menge 1:1 Therapien, die aber jeweils als 10er-Block verschrieben werden. Ich habe da auch solche und solche Erfahrungen gemacht. Zwei Physiotherapien habe ich abgebrochen, das war eine reine Abzocke, die haben mein Baby zweimal hin und her gedreht, eine Menge Small Talk betrieben, und dann 65 Euro pro Einheit kassiert. Ich habe einen Teil davon von der KK zurueckbekommen, aber es war eine voellig unnoetige Ausgabe und viel FAhrerei. Ergotherapie habe ich jeweils nach einem Block aufgehoert. Da habe ICH viel gelernt, das habe ich auch fuer meine Tochter verwendet, aber die Stunden selber haben ihr nicht viel gebracht. Ich bin jeweils immer auf Alternativen umgestiegen, die nicht billiger waren, aber in meinen Augen mehr gebracht haben und in der Kindergruppe waren. Als Baby Pekip und Babyfloating, spaeter Mutter-Kind-Turnen, dann mit 4 Voltigieren und Turnen, mit 5 Klavierspielen. Das war alles ohne Druck, aber regelmaessige Uebungen, bei denen man seinen Koerper kennenlernt, Balance, Grob- und Feinmotorik schult, das ganze mit Spass, Tieren und anderen Kindern. Nach einigen Klavierstunden war die Ergotherapeutin eines Tages ganz baff, wieviel auf einmal weitergegangen ist. Da hab ich ihr das Video von Merryn beim Klavierspielen gezeigt. Mein Kinderarzt hat mir gesagt, eine Mutter hat meistens ein ganz gutes Gefuehl, was dem Kind guttut. Jede Mutter ist um Foerderung bemueht. Wir haben sicherlich nichts ausgelassen. In eurem Fall wuerde ich erstmal schauen, ob ich eine andere SPZ-Betreuerin bekomme, denn die Therapiestunden sind ja sicherlich schon verschrieben und die Wartezeiten bei euch sehr lang. Das wuerde ich nicht so mir nichts dir nichts aufgeben. Aber parallel dazu wuerde ich mich nach anderen, kindergerechteren Foerdermassnahmen umschauen und abwaegen, ob man das mit dem SPZ nicht pausieren kann. lg niki

von niccolleen am 02.11.2019, 22:36



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Achso, meine Tochter ist jetzt 10 1/2 und im Moment stehen wir vor der Entscheidung Mittelschule oder Gymnasium. Es wird wohl Mittelschule werden, aber ich wollte damit nur ausdruecken, dass Kinder so vieles aufholen und ihre eigenen Geschwindigkeiten haben, und die Therapiestunden und gezielte Foerderung wichtig, aber nicht alles ist. lg niki

von niccolleen am 02.11.2019, 22:38



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Hallo Nicolleen, vielen dank für deine Antwort und die guten Tipps. Ich glaube du hast da etwas missverstanden das SPZ und die Frühförderung sind hier zwei Paar Schuhe. Unsere Kiä hat uns ins SPZ überwiesen um unseren Sohn die notwendigen Therapien zu kommen zu lassen. Sie hätte uns nie im Leben Rezepte für Ergo oder Logo ausgestellt. War alles eine Budgetfrage. Die Frühförderung ist wieder eine seperate Stelle an die wir uns gewand haben um unseren Sohn noch mehr zu fördern. Träger ist die evangelische Kirche bzw. das Diakonisches Werk. Ich hatte mich so gefreut das wir relativ schnell einen Platz bei der Frühförderung bekommen haben. Habe halt nach jedem Strohhalm gegriffen der sich mir bot.Wie gesagt die Dame hatte bei den ersten Terminen sehr Symphatisch gewirkt aber dann ist halt so viel schief gelaufen. Die Erzieherin meines Sohnes wollte auch noch mal mit der Dame von der Frühförderung sprechen und morgen werde ich noch mal nachfragen was dort heraus gekommen ist. Bin echt froh das die Kita und unsere Logopädin uns da so toll unterstützen. Unser Junge geht zu beiden gern hin. Ja, das hast du recht das Kinder sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln. Und das soll er ja auch. Aber ich muss bzw. mein Mann und ich müssen da jetzt mit unserem kleinen Mann am Ball bleiben sonst sehe ich für den Besuch einer Regelschule schwarz.

von Melli2011 am 03.11.2019, 22:48



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Aha, ja das habe ich falsch verstanden. Sind das denn ausgebildete Leute in der evangelischen Fruehfoerderung? Ich hab mir deinen Eingangspost nochmal durchgelesen. Meine Tochter war 27+0, sie hatte genau dieselben Infekte, Paukenerguesse, Polypen- und Trommelfell-OP, ewig anhaltende Paukenerguesse, hat erst mit 2,5 begonnen zu sprechen, motorisch, sprachlich, etc. mit allem monate- bis Jahre hinterhergehinkt,... Und trotzdem war die Regelschule kein Problem! Dazu muss ich aber sagen, dass ich mich dafuer eingesetzt habe, dass sie ein Vorschuljahr bekommt, also ich denke, das ist sowas wie bei euch Foerderschule. Es ist ein Jahr in der Klasse 0. Sie ist also ein Jahr aelter als die in ihrer jetzigen Klasse. Es gab nie schulische Probleme, ausser dass sie noch immer nicht so gut liest, wie sie es in der 4. Klasse sollte. Du hast keine Ahnung, wie viel noch alles von den Kindern selbst aufgeholt wird, und zwar nicht der Reihe nach, die im Buch steht (was sie wann koennen "soll" oder "muss"), sondern in ganz anderen Reihenfolgen! Meine Tochter hat mit 4,5 ploetzlich erstmals begonnen, Dinge und Finger in den Mund zu stecken! Die KOmmentare der Leute waren sehr laestig, aber sie hat einfach die Phase nachgeholt, die andere mit 1 oder so durchmachen, und gut wars. Und viele andere Beispiele. Am meisten geht noch weiter in dem Sommer, bevor sie in die Schule kommen. Mit 3,5 brauchst du dir noch lange keine Gedanken machen, ob sie die Regelschule schaffen wird. Bis dahin hat sich noch hundertmal alles geaendert, und das meiste noch im letzten Jahr davor. Uebrigens: Mein Sohn, reifgeboren, konnte kurz vor der Schule noch fast gar keine Konsonsanten! Die Logopaedin war total entspannt und hat keinen Handlungsbedarf gesehen. Tatsaechlich ist das alles innerhalb von 2 Wochen von selbst gekommen. In die Schule ist er nur ohne R gegangen, und der Lehrerin war das egal. Genug Kinder hatten in der ersten noch einen Sprachfehler. Ich bin oft mit der Klasse unterwegs, und in der 2. hatte keines mehr irgendwelche sprachlichen Schwierigkeiten, und nur von einem weiss ich, dass esLogopaedie hatte. Mein Sohn hat sein R im ersten Halbjahr auch selbst gefunden. lg niki

von niccolleen am 05.11.2019, 08:25



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Ja die Dame von der Frühförderung ist Sozialpädagogin. Aber es ist und bleibt halt Frühförderung auf niedrigstem Niveau. Eine andere Möglichkeit Frühförderung zu bekommen haben wir hier im Landkreis nicht. Habe mich da schlau gemacht und keinen anderen Träger gefunden. So wird es so sein das wir uns nach alternativen Fördermöglichkeiten umsehen. Und somit die Frühförderung abbrechen. Sie verspricht einfach keinen Erfolg und dafür ist mir die Zeit zu schade. Bei uns gibt es auch Vorschule. Die kann man in der Regelschule machen. Förderschule gibt es bei uns auch, aber die beginnt bereits mit der 1.Klasse. Es wird Klassenübergreifend gelernt ( also 1./2. Klasse und so weiter) bis zum Schulabschluss besucht man halt ein und dieselbe Schule. Die Klassen sind wesentlich kleiner und es gibt überwiegend zwei Lehrkräfte pro Klasse. Dort bekommen die Kinder sehr viel Unterstützung von den Lehrkräften. Was bei uns in der Regelschule nicht so gut abgefangen werden könnte wenn er halt für manche Sachen länger braucht um sie zu verstehen. Ja das mit den Kommentaren von anderen kenne ich auch und das ist sehr lästig. Aber trotzdem kommt so etwas sehr selten vor, da unser Sohn deutlich jünger aussieht als 3,5 Jahre. Alle sind immer überrascht wenn ich sage er ist 3,5 Jahre. Es hört sich zwar blöd an aber es ist schön zu hören das es auch andere Kinder gibt die so waren bzw. sind wie mein Sohn und trotzdem ihren Weg gefunden haben. Ich habe im Chronisch Kranke und Behinderte Kinder gelesen das deine Tochter außerhalb des Familiären Umfeldes nicht gesprochen hat. War doch richtig so, oder? Und wie hat sich das auf Kita und Schule ausgewirkt? Weil bei unserem Sohn ist das auch so das er in der Kita nicht bzw. teilweise nur spricht. Er teilt halt viel durch Mimik und Gestik mit. Zuhause und bei der Logopädin quatscht er wie ein Wasserfall. Es sind schon richtige Gespräche möglich. Für uns ist es der absolute wahnsinn was er sprachlich, seit August, für einen Sprung gemacht hat. Danke auch das du mich wieder etwas auf den Boden zurück geholt hast. Werde in Zukunft etwas entspannter mit dem Thema umgehen und unserem Sohn wirklich nur die Förderung und Unterstützung zu kommen lassen die er braucht. Das Gras wächst ja auch nicht schneller wenn man daran zieht. Und da ist was wahres dran. LG Melli

von Melli2011 am 05.11.2019, 11:49



Antwort auf Beitrag von Melli2011

Hallo! Ja stimmt, bei irgendeiner der vorgeschriebenen jaehrlichen Fruehchentestung (Psycho, Logo, Ergo, Physio und Neuro) hat sich die Psychologin aufgeregt, dass sie nicht mit ihr spricht, und die Diagnose lautete "selektiv mutistisch". War fuer mich ein Schlag, wie jedesmal nach so einer Testung. Man wird da als Mutter immer niedergeschmettert. Offenbar wird die Diagnose auch recht leichtfertig vergeben, wie bei ADHS. Aber sie hat recht behalten, wobei ich ganz andere Faelle kenne. Sie hat zuhause wie ein Wasserfall (sic!) geplappert und war nicht zu bremsen, ab da wo sie sprechen konnte, und das war sehr spaet. Aber mit niemandem anderen. Sie war aber auch nicht wirklich schuechtern, wobei das nachtraeglich gesehen vielleicht doch der Fall gewesen ist. Ausserdem hat sie sehr lange gebraucht, um in einem Raum "anzukommen" und ist oft noch lange an der Tuer gestanden. Ich vermute, dass es aufgrund der fruehchenbedingten verzoegerten Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung einfach laenger dauert, bis man "sieht", was das fuer ein Raum ist, wie er aufgebaut ist, was und vor allem wer sich darin befindet, wo, wie verteilt und was macht. Sie hat sich regelrecht an die Hauptpaedagogin fixiert, und das war ihr Krueckstock durch den Tag. Aber all diese Symptome sind im Laufe der Jahre immer besser geworden. Ich bin noch immer der felsenfesten Ueberzeugung, dass Foerderung in solchen Faellen ganz viel auf Bewegung und Bewegung im sozialen Raum aufbauen muss, aber ich bin keine qualifizierte Person. Durch Bewegung lernt man sich selbst kennen, und wenn das nicht klappt, kann man auch die Welt nicht richtig erfassen. Durch soziale Beruehrungspunkte (nicht nur 1:1 Therapien, sondern in einer kleinen Kindergruppe) lernt man auch sich selbst kennen, weil man Reaktionen erhaelt, gespiegelt wird, physisch, psychisch und sozial. Man "spuert" sich besser. Und das ist halt der Knackpunkt. Viel Rueckhalt, kein In-Den-Raum-Schubsen ("Du kannst das schon, haeng nicht an mir") sondern selbst den erweiterten Radius finden lassen, das habe ich gelernt, auch aus vielen Fehlern gelernt und nicht immer richtig gemacht. Ich kenne natuerlich auch andere FRuehchen und Fruehcheneltern. Lass dich nicht aus dem Konzept bringen. Keiner verbringt mehr Zeit mit seinem Kind als die Mutter, und keiner hat daher so gut im Gefuehl, was wie ankommt und wie sich entwickelt. lg niki

von niccolleen am 06.11.2019, 08:20