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Frühchen und Fieberkrämpfe

Thema: Frühchen und Fieberkrämpfe

Hallo zusammen, unsere Kleine (27.ssw, 770Gramm, ausgeprägtes Apnoe Bradikardie Syndrom, Gelbsucht etc.) heute 20 Monate hatte jetzt ihren 3. Fieberkrampf. Jetzt würde ein EEG angeordnet um Epilepsie auszuschließen. Gibt es hier Frühchenmamas mit ähnlichen Erfahrungen? Ich habe immer noch Angst dass die ständigen Sauerstoffabfälle in den ersten Monaten in ihrem Gehirn was verursacht haben. Zumal wir auch nicht nur Apnoen sondern meist in Verbindung mit Bradys hatten. Liebe Grüße

von marena am 18.08.2019, 17:22



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Mein Kleiner kam bei 25+2, hatte natürlich auch sehr viele Bradykardien, wir sind auch mit Monitor heimgegangen und hatten ihn noch sieben Monate daheim, bis dann überhaupt kein Alarm mehr drauf war. Er ist jetzt 13 Monate alt, korrigiert 9,5 Monate und bis jetzt hatten wir keinen Fieberkrampf und auch keine epilepsieartigen Anfälle. Ob ein Zusammenhang besteht, weiß ich nicht, glaube ich aber irgendwie nicht. Denn dann müsste ja jedes Frühchen Fieberkrämpfe bzw. Epilepsien haben, denn jedes kleine Frühchen hat Sättigungsabfälle und damit verbundene Bradykardien. Die einen brauchen natürlich länger Sauerstoff und tun sich schwerer als die anderen, aber ich habe kein einziges kleines Frühchen auf der Neo in unserem 16 Wochen langen Aufenthalt erlebt, das keine Bradykardien hatte. Also die Sauerstoffabfälle machen, denke ich, nichts mit dem Gehirn, sonst müssten ja alle Frühchen Schäden im Gehirn haben. Aber sonst frag doch mal einen Neonatologen diesbezüglich, die haben ja Erfahrungswerte und können dir sicher etwas dazu sagen. Wir hatten ein Baby in unserem Zimmer, das bei 40+6 zur Welt kam (unsere Neo hat nämlich nicht nur Frühchen, sondern auch kranke Neugeborene aufgenommen). Und dieses Kind kam ganz normal zur Welt und hatte aber epileptische Anfälle und scheinbar ein Problem im Gehirn und das ganz ohne, dass es jemals Probleme mit der Atmung oder eben Bradykardien gehabt hätte. Dann kenne ich noch ein Mädchen aus dem Bekanntenkreis, das immer Fieberkrämpfe hatte im Kleinkindalter und ein anderes Mädchen, das Epilepsie hat. Beide waren keine Frühgeburten, sondern normale Terminkinder. Also ich persönlich glaube, dass das zwei paar Schuhe sind, die nichts miteinander zu tun haben müssen. Auf jeden Fall wünsche ich euch aber alles erdenklich Gute.

von sunnydani am 20.08.2019, 11:36



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Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ja, wahrscheinlich hast du Recht und es sind zwei paar Schuhe... Die Ärzte meinten, dass als Folge der Frühgeburtlichkeit wohl eher Krämpfe / Epilepsie unabhängig von Fieber auftreten... wir werden sehen... Liebe Grüße

von marena am 20.08.2019, 17:23



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Hallo, mein Sohn (Zwillingsfrühchen 26+6, 1 1/2 J. Sauerstoffbedarf) hatte insgesamt 3 Fieberkrämpfe, den letzten wenige Tage vor seinem 7. Geburtstag, weshalb der als "schwerer Fieberkrampf" eingestuft wurde. Er war 5 Tage stationär und es wurde ebenfalls ein EEG zum Ausschluss einer Epilepsie gemacht. Es war zum Glück ohne Befund. Inzwischen ist er fast 9 und hatte keinen weiteren Krampf. Es hat sich also tatsächlich "verwachsen". Alles Gute!

von KleineKämpfer am 20.08.2019, 17:39



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Unsere Tochter kam 10 Wochen zu früh, 1,5 Jahre o2 zuhause und knapp 3 Jahre monitor, hatte einen Fieberkrampf mit 2,5 Jahren, danach nie wieder. Heute ist sie 10 Jahre alt und kerngesund. Meine anderen beiden Frühchen 4&1) hatten bisher keine. Denke auch, dass es 2 paar Schuhe sind. Ein Kind meiner Freundin ist Termingerecht geboren und hat nach 4 Fieberkrämpfen eine Epilepsie diagnostiziert bekommen und nimmt nun Medikamente.

von Bliblablub am 21.08.2019, 08:13



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Ich schleiche mich Mal ein. Ich habe zwar kein Frühchen, aber eine Tochter mit Epilepsie Zuhause und bin dadurch in vielen Gruppen und Foren diesbezüglich unterwegs. Es sind tatsächlich immer wieder Frühchen-Eltern in diesen Foren.. Die Ursachen für Epilepsie sind halt neben Gendefekte oft auch Schädigungen am Gehirn, wie eine Vernarbung durch eine leichte Blutung etc. Da bei frühgeborenen Kindern die Wahrscheinlichkeit von Hirnfehlbildungen oder Blutungen erhöht ist, kann es auch eher zu Epilepsien kommen und sollte im Fall von Fieberkrämpfen auf jeden Fall ausgeschlossen werden... Da das kindliche Gehirn sich ständig weiter entwickelt, kann es sein dass plötzlich ein Bereich genutzt wird, der vorher nie in Gebrauch war. Wenn dort nun gerade ein Fehler vorliegt, kann es auch zu späteren Zeitpunkten zum Ausbruch der Epilepsie kommen... Wurde denn Mal ein MRT gemacht? Deine Tochter ist ja zum Glück schon ein wenig älter... Ich drücke euch natürlich die Daumen, dass es harmlose Fieberkrämpfe sind, aber auch mit Epilepsie kann man heutzutage meistens sehr gut und ohne große Einschränkungen leben.

von Wunschkind-Nr-2 am 21.08.2019, 18:59



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Erstmal vielen lieben Dank für die vielen Antworten und dass ihr Eure Erfahrungen teilt. @Wunschkind: Deine Ausführungen sind genau die Befürchtungen, die ich habe. Es stand mal PVL im Raum, wurde dann aber nicht diagnostiziert. Blutungen hatte sie zum Glück wohl keine, auch wenn als Differentialdiagnose eine Blutung ersten Grades im Arztbrief steht. Sie hat auch kürzlich angefangen zu schielen, so dass wir jetzt auch beim Augenarzt in Behandlung sind. MRT wurde noch keins gemacht. Man möchte das EEG abwarten und dann sehen, ob man weitere Diagnostik macht. Ich hoffe es bleibt "nur" bei den Fieberkrämpfen.. Danke fürs Mut machen!

von marena am 21.08.2019, 19:54



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Diese Erklärung ist für mich auch sehr logisch. Aber das bedeutet ja eben nicht, dass die Sättigungsabfälle und die Bradykardien schuld daran sind, sondern eben die Schäden im Gehirn bzw. die Hirnblutungen, die Frühchen eben häufig haben. Mein Sohn hatte auch Hirnblutungen. Naja, mal sehen, bis jetzt wurden wir zum Glück von Fieberkrämpfen und Epilepsie verschont. Ich hoffe auch für euch sehr, dass es "nur" bei den Fieberkrämpfen bleibt und sich das dann irgendwann auswächst.

von sunnydani am 22.08.2019, 14:18



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Hier auch 27. Woche, ebenfalls Apnoen, Bradykardie, Gelbsucht, Monitor, usw. Noch nie ein Fieberkrampf, ist jetzt 10 Jahre alt. Klar machen die staendigen Sauerstoffabfaelle was, aber das Gehirn ist noch so formbar. In den ersten Jahren gibt es noch so viele Verzoegerungen, das ganze neurologische Programm, also was sie wann koennen "sollte", ist komplett durcheinander und groesstenteils verzoegert, aber es kommt alles nach und nach. Nach der Volksschule ist das meiste komplett verschwunden, aber bis dahin ist das halt so, egal was die Aerzte sagen, und die Foerderwahnsinnigen. Gib ihr Zeit. Manche neigen halt zu Fieberkraempfen. Ich kenn da genug reifgeborene. Auch das geht mal vorbei und hinterlaesst nichts. lg niki

von niccolleen am 26.08.2019, 16:41



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Hallo Marena, was kam denn bei dem EEG heraus? Ich habe ein späteres Frühchen mit PVL (durch eine blöde Kombination Asphyxie/ unreife Lunge/Blutungen), seine Epilepsie steht mit den Hirnschäden angeblich nicht im Zusammenhang, da sie in anderen Strukturebenen des Hirns liegen. Von dieser Aussage bin ich aber nicht ganz überzeugt. Ich kann nur sagen, dass die Frühchen, die ich kenne kein Problem mit Fieberkrämpfen haben. Mein Kind hatte mal bei einem Infekt einen heftigen Aussetzer, der aber auch nicht als Krampfanfall erkannt wurde- inzwischen denke ich, dass es warscheinlich schon einer war- allerdings völlig anders als ein Fieberkrampf, die Körperspannung war plötzlich komplett weg, Atmung im Keller und Kind weggetreten. Später kamen viele andere Auffälligkeiten dazu. Mit Epi habe ich einige Kinder kennengelernt, dafür waren die häufigsten Ursachen aber relativ klar: entweder ein Gendefekt oder massive Hirnschäden durch eine Asphyxie. Wie sieht denn die motorische Entwicklung aus? Lg

von Winterkind09 am 28.08.2019, 10:06



Antwort auf Beitrag von Winterkind09

Hallo Winterkind, Danke für deinen Beitrag. wir haben leider noch keinen Befund. Die Feinmotorik ist super. Mit dem frei Laufen tut sie sich noch etwas schwer weil sie in den Beinen noch etwas muskelhypoton ist. Aber ich denke das Laufen wird bald klappen. Drehen und Krabbeln war zeitgemäß (korrigiertes Alter). Ich hoffe wir erhalten Anfang der Woche den Befund. LG Marena

von marena am 28.08.2019, 13:08



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Hallo Marena, das klingt doch erstmal gut. Wir haben bei Untersuchungen bei denen etwas gefunden wurde immer sofort das Ergebnis in groben Zügen mitgeteilt bekommen. Vielleicht ist es ja auch ein gutes Zeichen, wenn die Ärzte sich Zeit lassen. LG Winterkind

von Winterkind09 am 28.08.2019, 19:00



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Hallo zusammen, das EEG ist zum Glück unauffällig. Dann heißt es nur abwarten, bis es sich mit den Fieberkrämpfen verwächst... Liebe Grüße

von marena am 06.09.2019, 13:13



Antwort auf Beitrag von marena

Wow, das ist schön zu hören! Ich drücke euch die Daumen, dass es nicht allzulange dauert!

von Winterkind09 am 06.09.2019, 13:21



Antwort auf Beitrag von marena

Hallo ihr Lieben, unsere Tochter kam bei 28+6 SSW mit 865 Gramm. Ich hatte eine sehr schwere Präeklampsie, beginnendes Nierenversagen. Eine Hirnblutung hatten wir nicht. Keinen Monitor und keinen Sauerstoff zu Hause. Sie hat dann kurz nach ihrem 2. Geburtstag einen Fieberkrampf bekommen. Wir waren 8 Minuten nach Krampfbegin (spätestens) in der Notaufnahme, gekrampft hat sie mit Behandlung dann 1 Stunde und 15 Minuten, waren auf der Intensivstation. Währenddessen war die Sauerstoffsättigung im 70 Bereich und schwankend. Im EEG war nichts zu sehen. 4 Monate später hatte sie den zweiten Fieberkrampf, ich bin in die Kita gerufen worden, weil sie hohes Fieber hatte, habe sie entgegen genommen, mit der Leitung kurz gesprochen und sie fing an zu krampfen. Wir haben dann exakt nach 2 Minuten Diazepam gegeben und sie hörte nicht auf, also den Rettungsdienst angerufen. Der Krampf dauerte 20 Minuten (also wieder ein komplizierter) und die Sauerstoffsättigung war wieder schlecht. Jetzt ist sie fast 5 und bis jetzt haben wir Gott sei Dank keinen mehr gehabt. Ich könnte mir vorstellen, dass es mit der Schwangerschaftsvergiftung vielleicht auch zu tun hat, wobei die Folge ja echt spät wäre. Liebe Grüße

von Miramar07 am 30.09.2019, 09:02



Antwort auf Beitrag von Miramar07

Hallo Miramar, das klingt ja heftig. Da sind wir mit unseren 2-minütigen und zum Glück selbst limitierenden Krämpfen bislang gut weggekommen. Keine Ahnung, was das mit der Präklampsie angeht.. ich hatte keine. Allerdings habe ich mich zufällig kürzlich mit einem Arzt unterhalten, der auf die Behandlung von Epilepsie bei Kindern spezialisiert ist. Er meinte auch, dass Fieberkrämpfe wohl bei Frühchen gehäuft auftreten. In jedem Fall wünsche ich Euch, dass ihre es damit überstanden habt. Liebe Grüße

von marena am 01.10.2019, 20:01