Frühchen

Forum Frühchen

Ängste

Thema: Ängste

Hallo, meine Frage richtet sich an die Eltern mit etwas älteren Frühchen. Meine Zwillis wurden in SSW 26+6 geboren, sind jetzt 6 1/2 J. und kommen im August in die Schule. Sie haben die Schulreife, haben alle Tests "bestanden" und der Kindergarten bescheinigt beiden, dass es Zeit für sie wird in die Schule zu kommen. Aufgrund der Frühgeburt sind sie derzeit die ältesten Kinder im Kindergarten. Das nur zur Vorgeschichte. Meine Frage: Sind eure Kinder auch so ängstlich gegenüber Neuem? Meine beiden haben soooo eine Angst vor der Schule, wollen für immer im KiGa bleiben; es gibt abends Tränen, weil sie sich schon so sorgen. Bei uns gibt es eine Kooperation zwischen KiGa und Schule, im letzten KiGa-Halbjahr geht eine Erzieherin mit den künftigen Schulanfängern einmal in der Woche in die Schule in eine AG, wo sie mit den Erst- und Zweitklässlern zusammenarbeiten und die Schule kennenlernen. Ich war mit den beiden zum Kinderturnen, was in der Turnhalle der Grundschule stattgefunden hat. Wir haben die Schule immer positiv beschrieben und nie etwas gesagt wie "wenn du in die Schule kommst, weht ein anderer Wind" oder so einen Quatsch. Es tut mir so leid, dass sie sich das Leben so schwer machen und dass sie diese Ängste haben und ich kann ihnen irgendwie auch nicht helfen. Es ist übrigens nicht nur mit der Schule so. Den Schwimmkurs musste ich 2016 zwei Mal abbrechen, weil sie so eine Angst hatten mit den Trainern ins Wasser zu gehen. Jetzt mache ich mit einem der Zwillis den Kurs erneut und sie macht fast keine Fortschritte, weil sie vor Angst völlig verkrampft. Sie werden sehr häufig zu Kindergeburtstagen eingeladen und weinen schon Tage vorher, weil sie Angst haben dort ohne mich hinzugehen... Es deprimiert mich und manchmal nervt es auch, muss ich gestehen. Aber vor allem macht es mich selbst so traurig, dass ich ihnen die Ängste nicht nehmen kann. Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Tipps? Sorry für den langen Text ;) LG, K.

von KleineKämpfer am 23.06.2017, 20:02



Antwort auf Beitrag von KleineKämpfer

Meine Tochter ist jetzt 8 1/2 und ist auch zeitweise noch sehr anhaenglich oder kann nicht ohne mich irgendwen was fragen oder holen oder was weiss ich was. Wenn ich nicht dabei bin, ist sie aber sehr selbstaendig. Mit 6 war sie aber noch sehr aehnlich wie deine. Es wird besser. Rueckhalt geben, nicht draengen. Das ist das Einzige, was du tun kannst. Bei meiner Tochter hat das was mit der verzoegerten Entwicklung der Eigenwahrnehmung zu tun. Es war sehr lange so (bis vor kurzem), dass sie nicht einfach in einen Raum mit Menschen reingehen konnte, obwohl sie eher selbstbewusst ist. Aber es hat einfach immer eine Weile gebraucht, bis sie den Raum und die Menschen erfasst hat, ihre Positionen, Mengen, etc. Das, was wir mit einem Blick tun, hat bei ihr einfach sehr lange gebraucht. Und so lange hatte sie dann einfach in dem Raum keinen Boden unter den Fuessen und hat sich an mir festgekrallt. Nach einer gewissen Zeit war alles vertraut und es war kein Thema mehr. lg niki

von niccolleen am 23.06.2017, 21:24



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Hallo, Zwar haben wir noch ein Jahr Zeit, bis unser Sohn( geboren bei 25 + 3) in die Schule kommt, aber in vielen Dingen können wir dieses auch nur so bestätigen. Beim Schwimmkurs, den wir versucht haben, mussten wir auch sofort einsehen, dass es noch zu früh ist, da er eine solche Angst hatte, alleine,( ohne Mama!!)trotz doppelter Schwimmhilfe , und sehr einfühlsamen Schwimmlehrer, ins Wasser zu gehen. Selbst beim Wassersprenger im Kindergarten springt er nicht durch, da er davor Angst hat... Beim Klettern traut er sich leider nicht über die zweite, langsam auch mal die dritte Stufe hinauszuklettern. Von der Motorik her klappt es mittlerweile ganz gut, daran liegt es nicht mehr. Und leider zieht sich das durch viele viele Bereiche durch. Wir gehen davon aus, dass wir als Eltern sicherlich nicht ganz unschuldig daran sind, da wir ja schon durch die sehr harte Zeit am Anfang immer viel mehr Augen auf unseren Sohn geworfen haben. Und ich glaube, mein meist gebrauchtes Wort am Anfang, als er mobiler wurde war: Pass auf! Wir, und besonders ich, versuchen etwas entspannter mit ihm umzugehen, was mich aber manche Schweißhände kostet. Ich hoffe, dass uns das letzten Kindergartenjahr noch hilft, ihn etwas mutiger zu machen. Wenn ich dabei bin, dann hat er eine riesengroße Klappe, fährt mit mir Fahrrad, Roller, klettert, aber alleine? Never... Liebe Grüße Kleiner Bär

von KleinerBaer am 23.06.2017, 21:52



Antwort auf Beitrag von KleinerBaer

Was ist denn das fuer ein Schwimmkurs, wo die kleinen allein ohne Mama ins Wasser muessen? Bei unserem waren die Muetter natuerlich mit drin. Das hat super geklappt, nach 7 Einheiten konnten beide Kinder einigermassen schwimmen, vor allem konnten sie sich sicher ueber Wasser halten und von A nach B kommen. lg niki

von niccolleen am 24.06.2017, 10:15



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Dieser Schwimmkurs war eine Schnupperstunde für Vierjährige, um einzustufen, ob und in welchen Kurs die Kleinen können. Ein sehr toller und hochwertiger, qualifizierter Kurs, den wir dieses Jahr sicherlich wieder machen werden.

von KleinerBaer am 24.06.2017, 14:33



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Als hier sind Schwimmkurse immer OHNE Eltern (ab 5 oder 6 Jahre). Bei manchen wird sogar explizit darum gebeten, dass die Eltern draußen bleiben und ggf. erst in den letzten 5 Minuten überhaupt in die Halle kommen. Wenn ich sehe, wie sich manche Eltern am Rand verhalten, Dazwischenquatschen, "Tips" geben, Ermahnen, auch Ermutigen- ok, aber es lenkt die Kinder einfach ab. Der Schwimmlehrer meiner Großen hatte 30 Jahre Erfahrung und hat dringend davon abgeraten. Wenn es denn sehr schwierig mit meinem Kind wäre, würde ich eher versuchen, Privatstunden zu nehmen.

von Tini_79 am 24.06.2017, 23:17



Antwort auf Beitrag von KleineKämpfer

Hi, mein Sohn, geboren SSW 35 in 2006, war genauso wie Deine 2 und da dies für uns als Familie irgendwann nicht mehr tragbar wurde und wir auch in Hinblick auf den damaligen Schuleintritt große Bedenken hatten, sind wir zu einer Kinderpsychologin gegangen und dort wurde ihm eine Angst vorm Leben diagnostiziert. Nach 1,5 Jahren erst Einzel-, dann Gruppentherapie haben wir nun zwar kein ausgesprochenes extrovertiertes Kind, aber trotzdem ein Kind, dass sich auf neues einlassen kann und nicht mehr immer nur an unserem Hosenbein hängt und auch keine Panikattacke n mehr bekommt, wenn er etwas selbstständig machen soll.

von ayla.auel am 24.06.2017, 13:29



Antwort auf Beitrag von KleineKämpfer

Meine ist erst 4 und ist in der 26ssw geboren. Ich empfinde sie nicht als besonders ängstlich. Sie ist kein Kind, was immer vorn dabei ist, sondern die Situationen ganz gut einschätzen kann. Das war aber auch nicht immer so. Ich habe viel mit ihr geredet und immer motiviert. Besonders schlimm waren immer Arztbesuche. Bei zweien finde ich es sehr schwierig, weil sie sich vielleicht auch gegenseitig hochpuschen?! Bei uns im SPZ gibt es eine kinderpsychologin. Vielleicht ist das für dich/euch noch ein weg, um die Ursache für die Ängsten zu finden. Aber sie werden in die Schule "reinwachsen".

von Jani81 am 25.06.2017, 12:50



Antwort auf Beitrag von KleineKämpfer

Meine Zwillinge sind reif geboren, ansonsten könnte es mein Text sein. Ich muß abends eine Stunde mehr fürs ins Bett gehen einplanen, weil es täglich Tränen gibt (Ich will nicht zur Schule, ich hab solche Angst) und das Einschlafen lange dauert und ja, ich werde manchmal richtig aggressiv davon....(obwohl ich kein Stück anders war) Zum Schwimmkurs hab ich sie gar nicht erst angemeldet, denn hier sind Eltern dabei unerwünscht. Niemals würden sie mit unbekannten Kindern und einem fremden Schwimmlehrer ins Wasser gehen!! Ich habe keinen Rat, nur den Gedanken, dass es typabhängig ist und nichts mit der Frühgeburt zu tun hat. Ich war so, mein Vater war so, meine Nichte (10J) ist so, keiner ist zu früh geboren, aber alle haben ähnliche Gene. Die Vorschulkinder hatten im Kindergarten Abschlußfest, was war das für ein Aufstand. Denn danach ist die Zeit im Kindergarten bald vorbei und überhaupt darf das nicht FEST heißen, es gibt nichts zu feiern.... Die Kennlerntage in der Grundschule waren Grund für ein Tränenmeer - ich wäre damals froh gewesen, wenn ich mir vor Schulbeginn schon mal alles ansehen hätte können: Lehrer, zukünftige Mitschüler, Schulgebäude... Eine Lehrerin sagte zu mir, dass es jedes Jahr solche Heulkinder gibt und ich mich darüber nicht ärgern solle. Aber gefrustet ist man schon und so hilflos. Die Kinder tun einem ja auch sehr leid. Aber änderbar ist es nicht, ich hab die Schulpflicht in Deutschland nicht erfunden

von BB0208 am 25.06.2017, 15:22