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2 Jahre, Gangbild sehr schlecht

Thema: 2 Jahre, Gangbild sehr schlecht

Unsere kleine Motte ist vor einer Woche 2 Jahre geworden (ET war Ende Mai). Sie hat sich rasant und in den meisten Dingen altersgemäß entwickelt. Jedoch macht uns das Laufen großen Kummer. Die ersten freien Schritte machte sie im August 2018, aber es waren immer nur 3-4 Schritte, dann ließ sie sich fallen und krabbelte weiter. Das ging monatelang so. Sie hatte eine Blockade im ISG, die wurde gelöst im Oktober, seitdem weint sie im Autositz nicht mehr, aber das Laufen hat sich nicht verbessert. Eine Kinderphysiotherapeutin hat sie angesehen, mehrmals. Ich halte sie für sehr kompetent, sie hat ihr Handwerk wirklich drauf. Sie meinte, dass im Becken und Hüftbereich Muskeln fehlen, dadurch streckt die Kleine die Knie durch um sich Stabilität zu holen. Der Gang ist ein torkeln, sehr unsicher, jede Bewegung wirkt Roboterhaft. Vom freien, flüssigem Laufen ist sie weit entfernt. Physiotherapie hält die Fachfrau im Moment für nicht sinnvoll, da die einzige Therapie krabbeln, klettern und laufen ist. Ich habe mich mit einer Frühförderungsfrau getroffen, sie meinte, dass ein einziges Kind, welches sie in der Betreuung hat, exakt so läuft und das hatte einen Schlaganfall im Mutterleib, daher kam es auch zu der Frühgeburt. Unsere Kleine hat feinmotorisch keinerlei Probleme, selbst die Stifthaltung ist perfekt. Sie kann Nase schnauben, zeigt an, wenn sie zur Toilette muß,.... Sie ist echt fit- da bin ich über die Schlaganfallsgeschichte echt geschockt. Nun hat sich das Gangbild in den letzten 2-3 Wochen plötzlich verbessert, gut noch lange nicht, aber scheinbar passiert tatsächlich Entwicklung. Ab Mai geht es in den Kindergarten.... Haben Frühchen nicht manchmal muskuläre Schwierigkeiten?

von BB0208 am 15.03.2019, 13:29



Antwort auf Beitrag von BB0208

Ich kann nur von meinem Fruehchen berichten, da ist alles, aber auch alles irgendwann gekommen, aber teilweise in voellig anderer Reihenfolge und teilweise zeitgerecht, teilweise Monate verzoegert, und teilweise mehrere Jahre verzoegert! Es hat mir gezeigt, dass das neurologische Programm da ist und laeuft, ob man will oder nicht, aber dass oft irgendwas wichtiger oder akuter ist oder intensiver gefoerdert wird, und somit anderes in der Zeit hintan gestellt wird, sogar eine Entwicklung in einem Teilbereich pausiert fuer einige Jahre, hab ich auch bei ihr erlebt! Fruehchen muessen wirklich viel nachholen und gleichzeitig viel anderes lernen. Vor allem vieles, das man gar nicht sieht. Andere lernen frischfroehlich monatelang im Mutterleib die Lunge kennen und machen erste Atemuebungen, das Immunsystem kann reifen, erste Sinneseindruecke koennen verarbeitet werden,... Fruehchen haben diese Vorlaufzeit kaum, denn die Zeit verbringen sie laengst an der Luft und muessen da ganz schnell ganz viel gleichzeitig beherrschen lernen PLUS alles was da noch dazukommt an Eindruecken, Atmen, Sinneseindruecke verarbeiten, Verdauung, Keime, ... da ist es klar, dass sie da einfach Jahr brauchen, bis sie in allem den anderen nachgekommen sind. Die muessen wesentlich mehr leisten als normale Kinder. Da gibt es schon mal einen Flaschenhals. Und ginge es nach den Therapeuten, muss alles gleichzeitig wie wahnsinnig gefoerdert und gefordert werden. Das geht aber nicht. Es geht oft nur eins nach dem anderen. Bezueglich Schlaganfall kann ich dir natuerlich nichts sagen. Bei meiner wurde immer am Anfang gesagt, sie ist hypoton, was mich immer total ueberrascht hat, weil sie immer so angespannt war und so viel Kraft an den Tag gelegt hat. Aber irgendwie hat sich das offenbar doch immer wieder gezeigt, und in manchen Situationen hab ich es auch erlebt. Ansonsten war sie trotzdem immer in Anspannung. Offenbar geht beides gleichzeitig ;-) Jedenfalls ist das in Bezug auf Muskeln vielleicht auch ein Unreifezeichen gewesen, vielleicht sind die Muskeln aber mehr das Symptom, weil das was irgendwie immer ein limitierender Faktor war, war die Wahrnehmung, also die Eigenwahrnehmung. Sprich mal statt mit der Physio mit einer Ergotherapeutin. Die Stunden haben uns nicht viel geholfen, aber der Input war ueber die Jahre wirklich Gold wert. lg niki

von niccolleen am 15.03.2019, 15:41



Antwort auf Beitrag von BB0208

Da unserer ja erst 5 Monate alt ist, (richtiger Termin wäre der 19.2.19 gewesen, Entbindung aber am 24.11.18), kann ich nur sagen, dass der Gang zum *Ostheopaten* sich total gelohnt hat. 5 verrengte Wirbel waren das Problem. Unser kleiner fängt "jetzt schon" an sich mit den Füßen durch die Gegend zu schieben und die ersten "Umdrehversuche" zu machen. Anbei: Unsere Krankenkasse übernimmt 3x im Jahr den Löwenanteil für den Ostheopaten (60€ von 75€)

Mitglied inaktiv - 15.03.2019, 18:19



Antwort auf Beitrag von BB0208

Hallo BB, ihr habt also bisher keine Physio gehabt, deine Tochter hat alle Schritte alleine erarbeitet? Habt ihn noch eine Kontrolle beim SPZ, bzw. Frühchennachsorge? Dann lass von dort einen Neuropädiater/ Physio- oder Ergotherapeuten das Gangbild anschauen. Eventuell sagt man euch, dass ihr doch mal eine Einheit Physio machen müsst. Ich habe hier zum Vergleich nur ein hypotones Kind mit PVL und spastischer Hemiparese. Bei ihm musste jeder motorische Entwicklungsschritt angebahnt und unterstützt werden. Für den Kleinen wird immer eine Landschaft aus unterschiedlich hohen Matten bzw. Schaumstoffkeilen aufgebaut. Heute wollte die Physio, dass er krabbelt, damit er wieder mehr Spannung im Rumpf aufbaut. Lg

von Winterkind09 am 15.03.2019, 22:04



Antwort auf Beitrag von BB0208

Ob da jetzt bei dir auch unbedingt ein Schlaganfall dahinter steckt, würde ich so nicht gleich glauben. Ich denke auch, dass Frühchen eben prinzipiell eher Probleme haben können in allen möglichen Dingen und das kann natürlich auch die Muskeln betreffen. Wir wissen noch nicht, was noch alles auf uns zukommen wird, da Tim dazu noch zu klein ist. Bis jetzt sind alle mit seiner Entwicklung zufrieden, aber wann und wie er mal gehen wird, das kann jetzt natürlich noch keiner sagen. Er ist ja erst 8 Monate alt, korr. 4,5 Monate. Wir bekommen aber Physiotherapie, im Moment einmal in der Woche, davor hatten wir alle 14 Tage. Und einmal in der Woche kommt die Frühförderung. Die Ärzte im KH haben zu uns gesagt, dass es gerade für Frühchen wichtig ist, dass sie gewisse Therapien und Förderungen bekommen. Ich habe auch immer gesagt, ich will nicht zu viel davon, aber mir ist bewusst, dass es auch nicht ganz ohne geht und mir kommt schon vor, dass ihm die Physio hilft. Manche Entwicklungsschritte kamen dann auf einmal ganz plötzlich, nachdem wir gezielte Übungen dahingehend mit ihm gemacht haben. Ich würde an deiner Stelle vermutlich doch noch eine zweite Meinung einholen und vielleicht doch einen Turnus Physiotherapie oder Ergotherapie machen. Und noch nicht verzweifeln. Wie du ja selber schreibst, hat sie jetzt einen Entwicklungsschritt gemacht. Vieles kommt bestimmt auch von alleine und braucht einfach mehr Zeit. Ich wünsche dir alles Gute! Dani

von sunnydani am 17.03.2019, 09:24