Risiko und Chance: Was Sie als Frau (und Mutter)
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Mal wieder so eine Abkürzung. 3 Buchstaben: H P V. HPV - lüften wir das Geheimnis - steht für Humane Papillomviren. Humane Papillomviren sind nicht nur Auslöser für Gebärmutterhalskrebs, auch weitere Krebsarten können durch die Viren verursacht werden. Einige HPV-Typen spielen somit auch eine Rolle bei der Entstehung von Feigwarzen oder Krebs an der Vulva, am Penis und am After (Anus) sowie im Mund- und Rachenraum. |
Es handelt sich bei HPV also um Viren. Doch wie steckt man sich mit HPV an, was sind die Folgen und was hat das mit Sex zu tun?
HP-Viren sind die weltweit am häufigsten sexuell übertragenen Viren. Sie werden beim Geschlechtsverkehr, Oral- und Analsex von einem Menschen auf einen anderen übertragen. Etwa 40 Arten von HPV verursachen Infektionen von Haut- und Schleimhautzellen im Genitalbereich und sind sexuell übertragbar. Das bedeutet: Humane Papillomviren sind so weit verbreitet, dass sich die meisten Männer und Frauen im Laufe ihres Lebens anstecken.
Das betrifft
doch mich
nicht!
Da können Sie sich leider nicht so sicher sein. Als Besucherin dieser Seite sind
Sie wahrscheinlich Mutter und sind - nun ja, nennen wir es beim Wort, bereits
sexuell aktiv gewesen. Und schon gehören Sie zur Zielgruppe ...
Es gibt mehr als 170 verschiedene HPV-Typen und nicht alle sind gleich harmlos oder gefährlich. Man unterscheidet potentiell krebsauslösende Hochrisikotypen und Niedrigrisikotypen. Von den Hochrisikotypen (z.B. HPV-16, -18, -31, -33 und andere) weiß man, dass sie in den meisten Fällen für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, aber auch Anal-, Penis- und Vulvakarzinomen und Tumoren im Mund-Rachen-Raum verantwortlich sind.
Die Niedrigrisikotypen (z.B. HPV6 und -11) sind nicht gefährlich, verursachen aber unangenehme und unschöne Feigwarzen an den Geschlechtsorganen.
Jedes Jahr erkranken ungefähr 5.200 Frauen an Gebärmutterhalskrebs - etwa 1.500 Frauen sterben daran.
Doch das Risiko, zu erkranken, lässt sich wirksam und zuverlässig senken!
Da die Viren sehr weit verbreitet sind, steckt sich fast jeder sexuell aktive Mensch im Laufe seines Lebens ein- oder mehrmals mit HPV an. Am häufigsten passiert das jungen Erwachsenen bis 25 Jahre. Eine Infektion verläuft meist ohne äußere Anzeichen oder Beschwerden. 90 Prozent der HPV-Infektionen heilen innerhalb von zwei Jahren ohne besonderes Zutun von alleine aus - das körpereigene Immunsystem vertreibt die Viren wieder.
Doch etwa 10 Prozent der Infektionen bleiben dauerhaft bestehen und können über einen langsamen Prozess zur Entwicklung von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals führen.
Kondome
schützen?
Ja, das ist richtig! Die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten werden durch
die Verwendung von Kondomen sicher vermieden. Im Fall von HPV verhindert
eine konsequente Verwendung von Kondomen jedoch nur etwa 50% der
Infektionen.
HP-Viren können nämlich auch von den nicht durch ein Kondom abgedeckten
Stellen auf den Schambereich übertragen werden.
Bei der jährlichen Krebsvorsorge, dem so genannten Pap-Abstrich, beim Frauenarzt oder der Frauenärztin können Zellveränderungen am Gebärmutterhals frühzeitig erkannt werden. |
Wie oft
kommt das
vor ..?
Jährlich werden in Deutschland über 140.000 operative Eingriffe zur Diagnostik
oder Behandlung verdächtiger Befunde von Krebs und Krebsvorstufen am Gebär-
mutterhals durchgeführt. Wäre es nicht schön, den meisten Frauen einen solchen Eingriff ersparen zu können? Möglich ist das auch heute schon ...
Mit Hilfe eines HPV-Tests kann untersucht werden, ob die Zellen des Gebärmutterhalses mit HPV infiziert sind.
Experten diskutieren noch, wie der Test am sinnvollsten in der Krebsvorsorge angewendet werden soll.
Derzeit ist er als so genannte IgeL (Individuelle Gesundheitsleistung) verfügbar, das heißt, die Kosten müssen
aus eigener Tasche bezahlt werden.
Die beste Vorbeugung von einer Ansteckung mit potentiell krebsauslösenden HP-Viren ist die HPV-Impfung. Die verfügbaren Impfstoffe schützen wirksam, sicher und über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren vor einer Infektion mit den häufigsten Hochrisikovirustypen. Am wirksamsten ist die Impfung, wenn sie vor einer möglichen Ansteckung durchgeführt wurde. Das bedeutet, die Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr verabreicht werden. Deswegen ist die Impfung für Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Bis zum 18. Geburtstag kann die Impfung noch nachgeholt werden. Sich für eine Impfung in jungem Alter zu entscheiden, bringt allerdings einen Vorteil: Bis zum Alter von 14 Jahren sind nur zwei Impfdosen nötig, zwischen 15 und 18 Jahren, braucht man drei Dosen für einen umfassenden Impfschutz. Darüber hinaus haben Untersuchungen ergeben, dass Impfungen im jüngeren Alter zu einer höheren Bildung von Antikörpern und damit zu einem noch besseren Ansprechen der Impfung führen können. Auch für Jungen ist die Impfung sinnvoll, denn das Peniskarzinom und Mundrachentumore können Männer treffen. Außerdem können sie das Virus ebenfalls übertragen. Die Kosten für die HPV-Impfung von Mädchen zwischen 9 und 17 Jahren werden von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Viele Krankenkassen bieten darüber hinaus für die Übernahme dieser Impfung erweiterte Altersbestimmungen bei Frauen im Rahmen einer Zusatzleistung an bzw. bezahlen die Impfung auch für Jungen.
Vorbeugen
ist besser
als Krebs.
Als Mutter eines jungen Mädchens möchte man nicht über den Beginn ihres
sexuellen Lebens nachdenken. Sie ist ja noch so klein! Das ist verständlich.
Doch ein vorbeugendes Sicherheits-Feature funktioniert nur, wenn es von Anfang
an und immer genutzt wird - wie der Sicherheitsgurt im Auto. Den legt man ab der
ersten Autofahrt an, nicht erst, wenn ein Unfall passiert ist.
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