Frage: Was könnte das sein?

Hallo, ich bin etwas verzweifelt und vielleicht haben Sie einen Ratschlag für mich? Ich hatte vor einiger Zeit einen "Krampfanfall", der über 1 Stunde ging. EEG ist auffällig, aber laut Ärzten keine Epilepsie, da die Dauer hierfür zu lange war und ich für den 1. Epilepsieanfall zu alt sei (bin 31). MRT und CT vom Kopf waren unauffällig. Prophylaktisch muss ich seitdem Antiepileptika einnehmen, da im EEG diese erhöhte Krampfbereitschaft vorliegt. Der Neurologe kann sich noch nicht wirklich erklären was ich habe. Zusätzlich habe ich eine Schilddrüsenüberfunktion (die noch nicht eingestellt ist, der Neurologoe sieht da keinen Zusammenhang , mir ist oft schwindelig und manchmal habe ich das Gefühl "neben mir zu stehen". Im Allgemeinen bin ich viel kraftloser und gereizter als zuvor, Kopfschmerzen plagen mich auch regelmäßig. In der Pubertät wurde ich mal am Auge operiert aufgrund von Schielen (damals hatte ich oft unerklärliche Kopfschmerzen). Liegt hier vielleicht der Zusammenhang mit dem auffälligen EEG? Beim 1. Kind hatte ich nach der Entbindung eine postpartale Depression. Nach der 2. Entbindung (diesen Winter) dachte ich, ich bleib verschont. Mittlerweile glaub ich, dass ich wieder in eine solche Depression rutsche. Könnte darin der Zusammenhang mit dem auffälligen EEG bestehen? Ich habe privat sehr viel Stress und fühle mich oft kraftlos und innerlich leer, manchmal sogar minderwertig.

von Landglück am 03.06.2019, 10:37



Antwort auf: Was könnte das sein?

Auch wenn man bei Depressionen und Schilddrüsenerkrankungen keine EEG-Veränderungen erwartet, kann indirekt zwischen Schilddrüse, Krampfanfall und Depression ein Zusammenhang bestehen. Je nachdem wann die Krampfanfälle begonnen haben, muss ggf. nachschauen, ob die Medikamente, die Sie zurzeit einnehmen, die Krampfbereitschaft steigern können. Ansonsten würde ich empfehlen die Schilddrüse zeitnah einzustellen. Auf die Mittel gegen die Krämpfe wird man wohl nicht verzichten können. Hinterfragen Sie aber bei den verordnenden Ärzten, ob es Wechselwirkungen zwischen Ihren Medikamenten gibt. Bezüglich der Depression sollten Sie sich professionelle Hilfe (Psychologe, ggf. Psychiater) holen, wir sind halt manchmal mit unserer Lebenssituation überfordert und brauchen eine Unterstützung von außen. Gruß Dr. Mallmann

von Dr. med. Helmut Mallmann am 03.06.2019