Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann,
Seit der dritten KS-Geburt, bei der auch eine Steri durchgeführt wurde, habe ich (38) sehr starke und lange Regelblutungen.
Aufgrund einiger Symptome wurde Blut abgenommen. Ferritin war nicht mehr nachweisbar, auch die anderen rel. Werte zeigten eine leichte Anämie.
Nach einigen Eiseninfusionen sind die Werte immernoch nicht viel besser, mein HA und auch die FA rieten, die Blutungen während der Regel zu minimieren.
Die Gebärmutter ist ok, keine Myome o.ä.
Die FA meinte, entweder Hormonspirale , wobei hier noch eine lange Zeit bis zu den Wechseljahren überbrückt werden müsste und Nebenwirkungen sind eben auch möglich, es besteht ja auch der Zusatznutzen der Verhütung nicht.
Oder Endometriumablation. Sie würde mir dazu raten.
Da wir aber gerade in der Familie einen Fall hatten, wo während einem kleinen Eingriff resistente Keime übertragen wurden (es kam zur Sepsis ), habe ich vor so einem Eingriff doch etwas Angst.
Hormone in Tablettenform lehnt sie ab, da ich Übergewicht habe.
Was würden Sie raten?
Kann ich mit pflanzlicher Unterstützung erst noch einige Monate versuchen, das Thema in den Griff zu bekommen? Hätten Sie hier einen Tip ?
Danke für die Möglichkeit, hier Fragen zu stellen!
Freundliche Grüße
A.
Mitglied inaktiv - 02.10.2017, 10:37
Antwort auf:
Endometriumablation oder Hormonspirale
Agnus castus führt zu einer Zyklusregulierung. Dadurch kann es zu schwächeren Blutungen kommen. Den Erfolg bezüglich starker Regelblutung, Hypermenorrhoe, würde ich bei 10 bis 20 % der Fälle erwarten. (Ist ein Versuch wert)
Alternativ bietet sich die Hormonspirale an, die dann aber auch zu Adipositas führen kann.
(Auch ein Versuch wert)
Endometriumablation kann auch zu Schmierblutungen führen. (vorletzte Option).
Die Entfernung der Gebärmutter kann zu Hormonstörungen und weiteren Nebenwirkungen führen. (allerletzte Option).
Welche Möglichkeiten gibt es noch:
Chlamydien ausschließen.
Ggf. auch ohne Chlamydiennachweis Antibiose mit Doxycyclin (zumindest eine Option bevor man größere Eingriffe mit größerem Nebenwirkungsrisiko vornimmt)
Zunächst eine Gebärmutterspiegelung mit Abrasio, um Polypen auszuschließen. (Diagnostik und im positiven Fall auch gleich Therapie)
Ggf. Gestagene vom 16. bis 20. Zyklustag (Adipositas nicht auszuschließen aber selten und bei Misserfolg leicht abzusetzen.
Hört sich für mich milder an.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 03.10.2017
Antwort auf:
Endometriumablation oder Hormonspirale
Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann!
Vielen herzlichen Dank für die vielfältigen Optionen, die Sie aufgezeigt haben.
So werde ich mich herantasten. Ist ja kein "Notfall" , man kann ja mit Eisen aufpäppeln wenn es mit milderen Therapien nicht gleich zum Erfolg führt.
Danke nochmals! Sie haben mir sehr geholfen!
Herzliche Grüße
A.
Mitglied inaktiv - 03.10.2017, 11:28