Frauengesundheit

Frauengesundheit

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Zwerg1511 am 05.11.2015, 19:59 Uhr

Emdria als Therapie bei postraumatischer Belastungsstörung

Ich habe mich im August diesen Jahres entschlossen wieder in psychotherapeutische Behandlung zu begeben, da ich als Folge eines für mich sehr traumatischen Erlebnis vor 3 Jahren an Panikattacken, Schlafstörungen, Herzrhythmusstörungen und dem Gefühl ständig am Limit zu sein leide. Die körperliche Seite ist abgeklärt und hier ist alles bestens.

Ich hatte jetzt zwei Vorgespräche bei meiner Psychotherapeutin, die ich noch von einer Behandlung von vor 8 Jahren kenne und der ich vertraue. Sie hat mir heute Emdria als Behandlungsform vorgeschlagen und mir zum einlesen Infomaterial mitgegeben. Nächste Woche will sie mir die Methode genauer erklären und ich kann dann entscheiden, ob ich mich darauf einlassen kann oder ob wir eine andere Therapieform suchen.

Meine Frage: hat jemand Erfahrung mit dieser Methode und mag mir darüber berichten? Gerne auch per PN.

Vielen Dank

 
5 Antworten:

Re: Emdria als Therapie bei postraumatischer Belastungsstörung

Antwort von Miraculus am 06.11.2015, 9:08 Uhr

Hallo,

Wenn EMDRIA genau das gleiche ist wie EMDR ist, habe ich zwar keine komplette Therapie damit gehabt, aber zwei mal es erleben dürfen. Also ich, auf zwei belastende Situationen angewendet. Ich fand es genial. Gibt aber halt paar Sachen zu beachten. Ich war vor 7 Jahren in einer Klinik und da gab es eine Oberärztin, die sich darauf spezialisiert hatte. Ich hatte aber keine PBS, aber diverse Traumata gehabt.
Wenn du Fragen hast und ich dir da weiter helfen kann, frag ruhig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Emdria als Therapie bei postraumatischer Belastungsstörung

Antwort von Fredda am 06.11.2015, 11:41 Uhr

Zu EMDR kann ich auch was sagen, das ist wirklich gut und es gibt auch etliche Möglichkeiten, selbst damit zu arbeiten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das ist die Homepage, die auf dem Flyer stand

Antwort von Zwerg1511 am 06.11.2015, 12:43 Uhr

http://www.emdria.de/

Ihr habt recht, die Methode heißt EMDR. Der Verband heißt wohl EMDRIA.

Was mir nicht so ganz klar ist: als ich vor 8 Jahren in Behandlung war, machte ich eine Gesprächstherapie zum Aufarbeiten von verschiedenen Ereignissen. EMDR ist ja ein völlig anderer Ansatz. Mir ist klar, dass ich durch die Methode einen anderen Blick auf das Ereignis vor 3 Jahren bekommen soll (laienhaft ausgedrückt). Aber es gibt ja nicht nur das Ereignis, welches in meinem Leben mit allen Emotionen stark präsent ist, sondern das Erleben dieses Ereignisses beeinflusst meine Handlungen im Heute und auch meine Beziehung zu anderen Menschen.

Wenn ich durch EMDR lerne besser mit dem Schmerz des Erlebten umzugehen, verändere ich dann automatisch mein heutiges Handeln oder Bedarf es nicht da auch einer Gesprächstherapie?

Ich hoffe, Ihr versteht was ich meine.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das ist die Homepage, die auf dem Flyer stand

Antwort von Miraculus am 06.11.2015, 13:40 Uhr

Huhu,

Nicht zwangsläufig verbessert sich automatisch ein anderes Verhalten. Kann sein, dass es für einige Situationen so kommen wird, kann aber auch sein, dass du Situationen hast, die nur sekundär mit der traumatisierenden Situation zu tun haben und du einfach Verhalten/Bewertungen/Denkmuster falsch gelernt hast. EMDR ersetzt keine Verhaltens- oder Gesprächstherapie. Sie ist Mittel, dass bestimmte Situationen, die in deinem Kopf abgespeichert sind, zu "neutalisieren", das heißt, aus ihnen entwickeln sich besten Falls keine Angstprozesse, körperliche Reaktionen etc. Aber, diese Situationen sind dann immer noch unbearbeitet. Die Therapie wäre dann zum Bearbeiten von Schuldgefühlen, Interpretationen, Bewertungen, daraus resultierenden falsch erlernten Verhalten (Angst, Essstörung, soziale Phobien, bestimmte Auslegungen von Situation, Depressionen und was es alles gibt. Du hast die Möglichkeit in der Therapie Situationen zu besprechen, die dir im Alltag begegnen, nach Alternativen im Handeln und Bewerten zu suchen und dich auszuprobieren. Oder du besprichst Glaubenssätze in dir, Denkmuster hinter Handeln und Einstellungen, Emotionen.
Genauso brauchst du eine vortherapeutische Behandlung, je nachdem um was es sich handelt. Also, du brauchst in gewissem Maß Selbstregulationsmöglichkeiten. Die Therapeutin wird dir zeigen, wie du dir belastende Situationen anschaust. Die Therapeutin wird ja nicht alle Stunden nur mit EMDR zuballern. EMDR ist eingebettet in die Therapie. Jedenfalls kenne ich das nur so.

Bei mir hatten sich die EMDR Anwendungen zufällig im Gespräch mit der Oberärztin dort ergeben. Das waren Situationen von früher als ich zwei war. Die sind da im Gespräch einfach so aufgetaucht und bei mir ziehen die keine direkte körperliche Reaktion nach sich. Die sind eher ein Teil der Steinchen gewesen, auf die sich meine Persönlichkeit aufgebaut hat. Die Situationen dürfen dich nur in einem bestimmten Rahmen belasten, also keine akuten Reaktionen hervorrufen, damit du aufnahmefähig bist. Wenn Situationen noch zu sehr belasten, ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt sie anzusehen.
So direkt hatte es keine Auswirkung auf mein Handeln. Weder vor EMDR noch danach. Der Unterschied liegt in der Häufigkeit wie die Situation auftaucht und was sie langfristig mit mir als Person gemacht hat (Bewertungsmuster, Selbstvertrauen, Verhältnis zu meiner Mutter, meine eigene Sicht als Mutter und und und ). Es war ein kleiner Stein, der zu meiner Genesung beigetragen hatte. Leider war der Aufenthalt in der Klinik dann zu Ende und bei uns in der Stadt gab es nur eine Therapeutin, die das gemacht hat. Und mit der konnte ich gar nicht. Ich fand das damals sehr sehr schade, weil es tatsächlich eine gute Methode ist. Aber wie gesagt, ich habe keine Posttraumatische Belastungsstörung, sondern bei mir lief alles eher untergründig ab. EMDR wäre aufgrund der Fülle meiner Traumatas nicht wirklich geeignet für mich gewesen, ich habe einen anderen Weg gefunden.

Trotz EMDR ist und bleibt Therapie und die Arbeit mit sich selbst harte schwere Arbeit und es gibt Punkte, da willst du wegrennen und schreien. Bleib dran, es lohnt sich!
Ich wünsche dir alles alles Gute.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das ist die Homepage, die auf dem Flyer stand

Antwort von Zwerg1511 am 06.11.2015, 19:42 Uhr

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Momentan überfordert mich, was die Vorgespräche mit der Psychotherapeutin bereits zutage gebracht haben. Ich werde nächste Woche konkret Fragen zu EMDR stellen und dann entscheiden, ob ich mich darauf einlassen kann.

Ich bin ein sehr kopflastiger, analytischer Mensch . Ich kann mir gerade schwer vorstellen, dass diese Methode bei mir Erfolg haben wird. Aber auch darüber werde ich mit meiner Psychotherapeutin sprechen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Frauengesundheit
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.