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Frage an Biggi Welter am 14.10.2015

Starker Milchspendereflex: Wann pendelt sich das ein?

Hallo Biggi,

Ich bins mal wieder mit meiner irren linken Brust.
Langsam klappt das Stillen bei uns insgesamt ganz gut. Wenn da nicht mein vollkommen abgedrehter Milchspendereflex wäre.
Rechts ist er nicht so ausgeprägt, mein Kleiner kommt ganz gut klar. Links allerdings füttere ich das arme Kind mit einem Feuerwehrachlauch. Er verschluckt sich, hustet, ist mega frustiriert und brüllt und mit Beruhigen brauchen wir für eine Mahlzeit links zwei Stunden und Nerven wie Drahtseile.
Weder bergauf stillen hat geholfen, noch warten, bis der MSR nachlässt. Ich spritze meterweit Milch in der Gegend herum. Ich traue mich gar nicht aus dem Haus. Vorher ausstreichen ist auch schwierig, denn ich habe ein sehr, sehr ungeduldiges Baby.
Zusätzlich zu diesem überbordenden MSR habe ich ja auch Milch für eine ganze Kompanie.

Meine Frage an Dich:
Kann man davon ausgehen, dass mit abnehmender Milchmenge irgendwann der Milchspendereflex weniger stark kommt? Oder ist das unabhängig und auch bei weniger Milch heißt es "Feuer frei"?

Und wie lange dauert es für gewöhnlich in etwa, bis Angebot und Nachfrage zueinander passen?

Wir sind noch recht am Anfang unserer Stillbeziehung, mein Sohn ist drei Wochen alt, aber ich habe schon darüber nachgedacht, einseitig abzustillen und nur noch rechts zu füttern, will aber nichts überstürzen, was sich noch von alleine regelt.

Ich sag schon mal danke für die Antwort.

Nadine

Antwort

Liebe Nadine,

ja, es ist völlig normal, dass sich die Stillbeziehung noch einspielen muss und das schaffst Du auch!


Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind:

die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der
gestauten Milch
Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
vergrößerst verschlimmert sich das
Problem noch weiter.
nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was
üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein
Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male
dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite
wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du
gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu
sehr anzuregen.
das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark
saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt,
ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen)
das Baby oft aufstoßen lassen.
den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt
sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit
Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.

Vermutlich hast du auch nicht zu viel Milch, sondern tatsächlich vor allem einen zu starken Milchspendereflex. Das ist ziemlich lästig, aber du brauchst keine Sorge zu haben, dass dein Baby nicht gut ernährt wird.

Es kann evtl. sinnvoll sein, dass du über den Tag verteilt 1-2 Tassen Pfefferminz- oder Salbeitee trinkst, und im Prinzip sollte es sich wirklich nach spätestens 3 Monaten eingependelt haben.

Wenn deine Brust zu spannen beginnt, dann biete sie kurz an beim Stillen, aber nur so lange, bis der Druck nachlässt. Danach kannst du wieder zur geplanten Seite wechseln. Oder du streichst die spannende Seite vorsichtig ein wenig aus.

Globuli gibt es, aber wir können und dürfen dazu nichts sagen. Frag doch mal deine Hebamme :-)


Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder.
LLLiebe Grüße

Biggi



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