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Geschrieben von testbild am 16.06.2012, 11:47 Uhr

wenn euer kind selbstverteidigung ( oder kampfsport) machen möchte

Bitte unbedingt unterscheiden, Kampfsport hat nichts (oder nur sehr wenig) mit Selbstverteidigung zu tun.
Bei allen Kampfsportarten geht es um exakt ausgeführte Techniken die nach gewissen Regeln am Gegner angewendet werden sollen. Tritte in den Unterleib oder gegen das Knie, Griffe in die Augen oder mit der flachen Hand aufs Ohr schlagen sind meist verboten. Eigene Techniken mit Knie, Ellbogen oder Kopf sind ebenfalls meistens verboten. Selbstverteidigung hat damit nichts zu tun.
Qualifizierte Selbstverteidigung sieht primär das Erkennen und Vermeiden von Gefahrensituationen vor. Ist eine Flucht nicht möglich geht es um den kompromisslosen Erstschlag der dazu führen muss dem Angreifer den größtmöglichen Schaden zuzufügen um ihn von Übergriffen abzuhalten. Mit exakten und schönen Techniken kommt man hier aber nicht weiter. „Auf der Straße“ und unter Stress braucht man grobmotorische Techniken und einen einfachen automatisierten Ablauf. Nur so kann sich ein 30kg Mädchen gegen einen 100kg Angreifer erfolgreich verteidigen.
Mit meiner vierjährigen Tochter wiederhole ich immer wieder verschiedene Situationen. Beim „Kinderklauen“ packe ich sie am Arm und ziehe sie mit mir mit. Mit Gegenkraft darauf zu reagieren ist sinnlos, also wirft sie sich auf den Boden und versucht mit ihrer Ferse mein Schienbein zu treten. Dabei brüllt sie immer wieder „Hilfe, lassen SIE das“. Sobald ich ihren Arm loslasse muss sie wegrennen. Wenn ich sie packe und hochnehme versucht sie mir in den Unterleib zu treten und mir mit der Hammerfaust von oben auf die Nase zu schlagen (Vorsicht, ohne Motorradhelm und Unterleibschutz tut das wirklich weh). Auch Stiche in die Augen kann man schon üben. Wenn ich Sie „nett“ auf der Straße anspreche darf sie weder stehenbleiben noch sich mir zuwenden. Sie sagt nur sehr laut „ich kenne SIE nicht, fragen SIE einen Erwachsenen“ und läuft weg.
Leider ist das aber auch nicht die Antwort auf alles, die meisten Übergriffe gegen Kinder finden durch in der Familie bzw. durch „Freunde“ statt. Hier kann man nur mit jedem Erwachsenen der Zugriff auf das Kind hat darüber sprechen welche lebenslangen Folgen das für ein Kind hat (das fällt einem beim eigenen Bruder oder den Schwiegereltern noch recht schwer, wird aber dann immer leichter). Gleichzeitig muss das Kind das Gefühl haben mit Mama und Papa über alles sprechen zu können und das es keine Geheimnisse bei Mama und Papa gibt.
Kampfsport schadet zwar nicht aber man darf sich auch nicht in vermeintlicher Sicherheit fühlen. Kampfsport ist eine sportliche Auseinandersetzung nach unterschiedlichen Regeln. Meine Tochter hat mit drei Jahren mit Taekwon-Do angefangen was für mich aber eher die Alternative zum Ballett ist.

 
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