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Geschrieben von Konfusius am 18.07.2019, 21:03 Uhr

Was würdet ihr tun?

Hallo Community,

ich möchte einfach mal eure Meinung hören.

Folgende Ausgangssituation:

Ich hab eine Freundin, die verheiratet ist und eine Tochter im Kindergartenalter hat. Doch ihr Mann und Vater des Kindes ist einfach - tut mir leid für den folgenden Ausdruck - ein echtes Arschloch, der sie und auch die Tochter regelmäßig verbal niedermacht. Sowohl meine Freundin als auch ihre Tochter haben Null Selbstbewusstsein und bei Letzteren ist das auch schon im KiGa (negativ) aufgefallen.

Sie muss sich ständig so Sachen anhören wie "Sei gefälligst froh, dass ich dich geheiratet habe, dich hätte doch sonst keiner genommen" oder "Wenn's dir nicht passt, du weißt, wo die Tür ist" und der Tochter wirft er Dinge an den Kopf wie "Wenn du nicht sofort aufhörst, dann kommst du ins Heim" oder "Dich will ich nicht mehr haben".

Ich bin eigentlich dafür, dass sie sich trennen sollte und biete ihr auch meine Unterstützung an, denn alles ist besser als das. Kein Mensch muss sich so behandeln lassen. Allerdings kann und will ich sie nicht zwingen, denn die Entscheidung liegt immer noch bei ihr. Sie ist eine erwachsene Frau und sollte wissen was sie tut. Sie will sich nicht trennen, aus welchen Gründen auch immer und das ist für mich grundsätzlich okay.

Wo ich allerdings wirklich zerrissen bin, ist das Kind. Das kann sich eben nicht wehren und ist von den Eltern abhängig. Aber die Kleine hängt sehr an ihrem Papa und er wird ja auch nicht laut oder handgreiflich. Es ist ja nicht alles und immer schlecht, nur mir persönlich wäre das einfach zu viel, wenn es mein eigenes Kind wäre. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob und wie weit ich mich da einmischen sollte, wenn meine Freundin mir immer wieder beteuert, dass "er es nicht so meint" oder "nur seine üblichen Späße macht".

Das kommt mir jetzt wieder hoch, weil sie mir heute wieder erzählt hat, dass die letzten Tage wieder was vorgefallen ist, aber "jetzt ja wieder alles gut wäre, ich solle mir keine Sorgen machen". Dabei lächelt sie mich zwar an, doch ich sehe ja, dass es nicht echt ist und sie mich nur beruhigen will.

Es ist nicht meine Aufgabe, jemanden retten zu wollen, der nicht von mir gerettet werden will, doch es tut verdammt weh, sie so leiden zu sehen und gleichzeitig so verdammt machtlos zu sein. Ich würde ihr gerne helfen, doch mehr als ihr zuhören kann ich nicht, weil sie nicht mehr zulässt. Das muss ich akzeptieren, oder?

Was würdet ihr tun? Mach ich es mir zu einfach und ich KÖNNTE mehr tun oder soll ich einfach weiterhin an ihrer Seite bleiben und darauf warten, dass sie auf mich zukommt?

 
24 Antworten:

Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von bellis123 am 18.07.2019, 21:26 Uhr

So wie du es beschreibst, würde ich sagen: die Freundin kennt deine Meinung und Bereitschaft zu helfen. Ich würde es darauf belassen, aber trotzdem immer ein offenes Ohr haben. Wenn du die zu sehr bedrängst, kann es passieren dass sie sich von dir abwendet, weil sie sich nicht immer rechtfertigen möchte.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Musikerin am 18.07.2019, 21:26 Uhr

Hallo,

ich denke, das du nicht mehr tun kannst wie jetzt: zu hören und Hilfe anbieten. Du kannst sie ja schlecht dazu zwingen sich zu trennen.
Für mich ist es auch nicht nachvollziehbar mit einem Mann zusammen zu sein, welcher sich so daneben benimmt aber es ist und bleibt die Entscheidung deiner Freundin

Lg Musikerin

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Hasenmami89 am 18.07.2019, 21:27 Uhr

Also so wie ich das Leben kennengelernt habe, kann man einem Menschen nur helfen, wenn er das auch will. Scheinbar scheint deine Freundin das noch nicht zu wollen. Vielleicht kommt iwann der Zeitpunkt. Dann ist es doch gut zu wissen, dass du da bist.
Auch wenn der Mann nicht handgreiflich wird, tut er ihr und dem Kind dennoch Gewalt an.

Ja...mit dem Kind kann ich verstehen, dass du das schlimm findest. Wie alt ist sie denn?
Kinder lieben ihre Eltern ja bedingungslos.

Ich würde meiner Freundin nochmal sagen wie besorgt ich bin und falls sie mal nicht mehr findet, dass ihr Mann nur Späße macht, dann wäre ich da. Das sie das nochmal klip und klar weiss.

Würde der Mann sich denn ZB auf eine Therapie einlassen?

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von pauline-maus am 18.07.2019, 21:31 Uhr

So schlimm es auch ist für dich, raushalten ist die beste Option .
Sonst bist du am Ende die dumme ,deine Freundin los und kannst ihr nichtmal mehr beistehen

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Regina87 am 18.07.2019, 21:40 Uhr

Ich kann deine Sorge gut verstehen, kenne selber so ein Paar. Ich bin für sie da und höre zu, vermittel ihr, dass ich immer da bin, egal was kommt. Bei den Kindern "kompensiere" ich etwas das Verhalten des Vaters, wenn wir ohne ihn zusammen sind.
Mehr kann man leider nicht tun, solange sie selber nicht erkennt, wie schlecht der Partner sich verhält.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von zwergchen84 am 18.07.2019, 21:47 Uhr

Ehrlich? Ich hab bei meiner Schwägerin wegen genau solcher Sprüche seitens ihrers Lebensgefährten gegen meinen Neffen das JA eingeschaltet.
Auch da hiess es, der Junge könne ins Heim, wenn er nicht hört, das Kind(7) musste sich regelmässig anhören wie dumm er sei, teilweise 4 Stunden(!) lang Hausaufgaben machen, er stottert massiv, ist sehr, sehr unsicher(vermeidet Augenkontakt, redet monoton ohne Gefühle zu zeigen und noch einiges). Er hat Angst vor seiner Mutter, die ihn mittlerweile ebenfalls niedermacht.
Eine Familienhilfe ist jetzt gerichtlich angeordnet worden, das hat ihr Noch-Mann durchgesetzt(nicht der Vatet des Grossen, aber der Kleinen).

Du kannst auch anonym beim JA vorstellig werden.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Elchkäfer am 18.07.2019, 21:49 Uhr

Hallo Konfusius,

eine Nachfrage: wer hat im Kindergarten denn die Schwierigkeit der Tochter bemerkt und wem wurde dies mitgeteilt?

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Konfusius am 18.07.2019, 21:58 Uhr

Der Vater würde eher sterben, als eine Therapie zu machen, denn er sieht nicht, dass er sich falsch verhält. Aber mich sieht er als riesigen Störfaktor, weil ich seine Frau "aufmüpfig" mache und hat ihr schon mal den Kontakt zu mir verboten, aber das hat sie sich dann doch nicht gefallen lassen, worum ich sehr froh bin. Das zeigt mir, dass ich ihr ebenso viel bedeute wie umgekehrt.

Meine Meinung kennt sie und sie gibt mir eigentlich Recht, aber wie es bei so Leuten halt ist, findet sie im nächsten Atemzug dann doch noch eine Entschuldigung für das Fehlverhalten ihres Mannes. Sie meint zwar, dass da keine Liebe mehr wäre, aber ich weiß nicht, was es dann ist, was sie hält. Angst? Gewohnheit? Oder vielleicht doch Liebe, ich kann es wirklich nicht sagen.

Nun, ich werde einfach weiter ein offenes Ohr für sie haben und vielleicht schafft sie es irgendwann, über ihren Schatten zu springen, dann werde ich für sie da sein. Derweil versuche ich einfach weiter, sie "aufmüpfig" zu machen und das Selbstbewusstsein herauskitzeln, das irgendwo ganz verkümmert in ihr schlummert.

Es würde ja schon helfen, wenn sie sich eben nicht mehr alles gefallen lassen würde. Dann müsste es nicht mal zur Trennung kommen, denn vielleicht passt er dann doch sein Verhalten an, wenn er merkt, dass er auf seine Tour nicht mehr weiterkommt, wer weiß das schon?

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von jackiedesnoo am 18.07.2019, 22:01 Uhr

Hi,

Die Situation kenne ich zu gut. Ich kann dir folgendes dazu sagen. Er ist ein Narzist. Sie ist Co-abhängig und emotional von ihm abhängig. Es muss erst bei IHR Klick machen bevor sie "gerettet" werden kann. Sie ist emotional so von ihm abhängig das alles was er nach dem Niedermachen sagt für sie Balsam für die Seele ist. Am Anfang war er bestimmt ein total liebe und aufmerksame Mann. Wenn es in der Kita aufgefallen ist, können die ihr auch Hilfe anbieten. Sonst kann ich nur raten das du sie zuhörst ohne zu verurteilen und ggf die Telefonnummer von der Frauenberatungsstelle gibst. Es ist alles andere aber nicht leicht sich zu trennen! Psychischer Gewalt ist schwierig zu beweisen. Sie soll jeden Beleidigung oder Drohung nach Möglichkeit aufschreiben , dann hätte sie auch eine chance einen Antrag auf einen Gewaltschutzantrag zu stellen.( Die Frauenberatungsstelle hat mir da sehr geholfen!)Mir hat das Buch " die Sucht gebraucht zu werden" geholfen. Nach dem Lesen ist mir so einiges klar geworden und ich habe mich getrennt. Es ist schwierig. Bis heute versucht er mich zu manipulieren. ABER ich lasse ihn nicht mehr es . Egal welche Beschimpfungen oder Drohungen kommen.

Alles gute für deine Freundin!

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Konfusius am 18.07.2019, 22:02 Uhr

Die Erzieherinnen haben es bemerkt und es den Eltern mitgeteilt und zu einer psychologischen Begutachtung geraten, doch das wollen weder meine Freundin noch ihr Mann. In ihren Augen sei ja alles okay.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Konfusius am 18.07.2019, 22:30 Uhr

Weil du damit Erfahrung hast und das ein guter Tipp ist:
Wie darf ich mir das vorstellen, wenn ich eine Meldung mache? Kommt dann jemand und befragt die Eltern? Das Kind? Meine Freundin lebt bei ihren Schwiegereltern im Haus und die sind ziemlich vom alten Schlag. Die würden garantiert einen auf hübsche Familie machen, wenn das Jugendamt käme und meine Freundin würde sich - so wie ich sie einschätze - nicht trauen, etwas zu sagen und die Tochter ist so schüchtern, dass sie vermutlich auch nichts sagen würde.

Ich werde es auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, hab aber auch irgendwie Hemmungen davor, weil meine Freundin sich ja im Vertrauen an mich wendet und ich mich irgendwie wie eine Verräterin fühlen würde, wenn ich das hinter ihrem Rücken machen würde. Aber du hast natürlich Recht, hier geht es auch ums Kind. Trotzdem will ich da auch nicht zu voreilig sein, weil ich befürchte, dass meine Freundin da am Meisten drunter leiden würde.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Konfusius am 18.07.2019, 22:37 Uhr

Hi,

danke für deine Erfahrungen!

Ich werde mal schauen, ob ich ihr das Buch empfehlen kann, aber wie du schon sagtest, mehr als ihr eine Richtung zeigen kann ich nicht, den Weg muss sie selbst einschlagen. Dann werde ich sie aber auf jeden Fall begleiten. Ich hoffe, sie "wacht" auch noch auf. Wenn schon nicht für sich selbst, aber dann dem Kind zuliebe.

Schön, dass du einen Weg aus der Hölle gefunden hast! Bleib auch weiterhin so stark!

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Atombiene am 18.07.2019, 22:48 Uhr

Ich habe leider nicht die Zeit, dir ausführlich zu antworten. Aber gib sie auf keinen Fall auf. Allein schon der Tochter wegen.

Kinder lieben ihre Eltern, sie wollen ihnen gefallen, weil davon ihr Überleben abhängt. Ihre Tochter wird gerade aber psychisch misshandelt. Das ist massive Gewalt, welche gerade die Seele dieses Kindes zerstört. Das ist keine Bagatelle. Mache das dir und auch immer wieder deiner Freundin bewusst.

Bekommst du das vielleicht auch ab und an persönlich mit?

Es ist schwer, etwas konkretes in dieser Situation zu raten. Ich würde mich selber an eine Beratungsstelle wenden und alles anonym schildern. Dort bekommst du gute Ratschläge.
Eventuell traut sich deine Freundin auch nicht alleine, sich an eine solche Stelle zu wenden und würde in deiner Begleitung mitgehen?

Schaue weiterhin nicht weg. Es ist Gewalt. Nichts anderes. Er ist ein Gewalttäter.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von zwergchen84 am 18.07.2019, 23:01 Uhr

Meine Schwägerin wurde angerufen und bekam einen Termin dort. Sie sollte sich dort alleine dazu äussern. Auch mein Neffe wurde etwas später befragt.
Die meisten JA Mitarbeiter haben Erfahrung mit Kindern, welche schüchtern bzw. eingeschüchtert sind und arbeiten behutsam mit den Kindern. So jedenfalls unser Jugendamt. Hier wird mit einer Organisation zusammengearbeitet, welche Psychologen, Heilpädagogen, Sozialpädagogen und Therapeuten beschäftigt. Diese stellen auch die Familienhilfe.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Konfusius am 18.07.2019, 23:18 Uhr

Persönlich bekomme ich es nie mit. Der Vater hasst mich - vielleicht zurecht, aber das beruht nach den ganzen Geschichten auf Gegenseitigkeit - daher laufen wir uns eigentlich nie über den Weg. Wir würden uns vermutlich gegenseitig umbringen, würden wir uns zufällig wo begegnen und ich bin froh, um die gewisse, räumliche Distanz, auch wenn ich dadurch meine Freundin nicht so oft sehen kann, wie ich es gerne hätte.

Nein, ans Aufgeben hab ich nie gedacht, aber ich hab immer die Angst, dass mir keine Wahl bleiben wird. Ihr Mann hat schon mal versucht, unseren Kontakt zu unterbinden, ich weiß nicht, ob meine Freundin vielleicht nicht doch irgendwann nachgeben wird. Erst neulich hat sie mir anvertraut, dass sie bereits ein kleines "Abschiedsgeschenk" für mich gepackt hatte, mit lauter Dingen, die ich gerne mag, aber dann hat sie sich doch entschieden, sich einmal gegen ihren Mann zu behaupten. Den Kontakt zu mir wollte sie dann doch nicht abbrechen, weswegen ich sehr froh bin, allerdings musste ich auch hart schlucken, dass es scheinbar schon mal am seidenen Faden hing. Ich bin unglaublich stolz auf sie, dass sie ihrem Mann die Stirn geboten hat, aber ich kann mich nicht darauf verlassen, dass sie das auf Dauer auch durchhält. Dann könnte ich sie nicht mal mehr emotional unterstützen.

Ja, es ist eine echt schwierige Situation, aber wie gesagt, Hilfe nimmt sie bisher nicht an und ich bin ja nicht die erste Person, die sie anspricht, nur die vehementeste. Denn ja, ich bin absolut deiner Meinung, das hier ist psychische Gewalt. Da gibt es keine Beschönigung und das ist auch nicht nur ein Spaß. Doch solange meine Freundin fest zu ihrem Mann steht, sehe ich wenig Chancen, dass ich da überhaupt was erreichen kann. Jemand brachte die Idee mit dem Jugendamt, das wäre vielleicht für die Tochter die Rettung, aber vielleicht würde es dann alles nur schlimmer machen, wenn das Jugendamt nicht zum Schluss kommt, dass da was ungewöhnlich wäre.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Elchkäfer am 18.07.2019, 23:24 Uhr

Das könnte nochmals ein Ansatzpunkt sein, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Wie sie ihre Tochter selbst erlebt, was sie denkt, wo das herkommt und du deine gegensätzliche Wahrnehmung nochmals ganz klar darstellen kannst. Wo dir der niedrige Selbstwert der Kleinen auffällt, welche Sätze das Mädchen da deinem Empfinden nach prägen. Und dass das als emotionaler Missbrauch gewertet werden kann.

Es ist ja immer schwer, sich über Fremde ein Bild übers Internet zu machen.Meiner Meinung nach ist jedoch Selbstwert DAS zentrale Thema deiner Freundin. Du schreibst, du würdest ihn gerne bei ihr rauskitzeln. Aber vielleicht ist da tatsächlich nix zum Rauskitzeln da. Vielleicht täusche ich mich, aber all diese abwertenden Botschaften hört sie wahrscheinlich nicht zum ersten Mal in ihrem Leben, denn das Selbstbewusstsein bildet sich früh.
Tief im Inneren könnte sie bei diesem Mann vielleicht genau ihr Selbstbild bestätigt finden. Solange sie damit zufrieden ist, gibt es auch keinen Anlass, sie zu retten und darf sie für sich entscheiden, in dieser Beziehung zu sein.

Nun gibts ja aber das Mädchen.
Deshalb am ehesten noch den Weg über die Liebe zu ihrer Tochter, wenn die Mutter spüren kann, dass dieser was Trauriges widerfährt. Etwas, was sie selbst vom Gefühl her kennt und für die Tochter nicht möchte. Vielleicht verspürt sie für diese dann einen Änderungswunsch.

Sich selbst wird es sich wahrscheinlich leider nicht wert sein, etwas zu ändern. Du spürst die Ohnmacht und Traurigkeit, aber für sie ist das, was er über sie sagt, vielleicht alles ganz stimmig.

Du und deine Familie könnt auch versuchen, alternative Beziehungserfahrungen zu vermitteln: auch bei "schlechtem" Verhalten nicht abgelehnt zu werden, zu loben für das was sie toll macht etc. Also in diesem Kind einen "positiven Keim des Zweifels" säen, was ihr wohl auch schon schlechtes Selbstbild angeht.

Ich wünsche dir aber auch, dass du dich immer wieder gut abgrenzen kannst, was in dieser Dynamik gar nicht so leicht ist!

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Konfusius am 18.07.2019, 23:29 Uhr

Danke, ich werde es definitiv in Betracht ziehen, aber da muss ich wirklich gut abwägen, weil es doch ein gewaltiger Eingriff in ihre Privatsphäre wäre. Ich bin immerhin nicht Familie, sondern "nur" eine Freundin, die es auch nur aus Schilderungen kennt und nie live erlebt hat.

Vielleicht versuche ich noch einmal, sie selbst auf diese Schiene zu schubsen, eine Meldung kann ich dann immer noch machen, wenn ich merke, dass ich absolut auf Granit beiße.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Konfusius am 19.07.2019, 0:04 Uhr

Diesen Ansatzpunkt habe ich schon oft versucht, frei nach dem Motto "wenn schon nicht für dich, dann für deine Tochter". Doch sie findet immer Entschuldigungen und Ausreden für ihren Mann. Das es einfach seine Art wäre, dass er seine Liebe nicht anderes zeigen könne und so weiter. Oder eben, dass die Kleine den Papa ja so lieb hat und so traurig wäre, wenn er nicht da wäre und dass sie ihn braucht. Ganz schwierig.

Aber es ist wirklich ein guter und kluger Rat, dass ich dem Kind (und auch meiner Freundin) einfach vorleben kann, dass es auch anders geht! Leider wohnen wir nicht so nah beieinander uns sehen uns nur selten, aber wenn wir uns treffen, dann werde ich da den Fokus drauflegen. Vielleicht ist das der Wachrüttler, den meine Freundin braucht. Vielen Dank dafür!

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Hasenmami89 am 19.07.2019, 1:21 Uhr

Mein spontan erster Gedanke war, dass sie vllt Angst hat keinen Mann mehr zu finden.

Wenn ich mir immer anhören muss, dass ich froh sein kann, dass dieser gottesgleiche Mann mich geheiratet hat und dann erlaubt er auch noch, dass unser Kind bei uns lebt, welches ja so schlimm ist, dass es eigtl ins Heim müsste...puh...ich glaube nicht, dass mich dann noch ein anderer Mann will, wo dieser sich ja schon so aufopfert...

Du sagst ja selber, dass er das Selbstbewusstsein der beiden zerstört hat.
Sie wird sich da wahrscheinlich einfach selber nichts wert sein.
Manche Frauen sind dann lieber mit einem Ekel zusammen als allein zu sein.
Sie ist ja gar nicht in der Lage die Sache noch richtig zu durchblicken.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von kügelchen12 am 19.07.2019, 7:33 Uhr

Du scheinst eine sehr gute Freundin zu sein. Bist du dir sicher, das dass alltäglich ist?

Ich meine, wenn ich meine beste Freundin treffe, was leider auch selten ist, dann erzählt sie mir auch unschöne Sachen.
Aber es ist "nur" ein Ausriss, weil sie sich bei mir aussprechen kann. Und das negative überwiegt da, weil wir uns selten sehen und sie niemand anderes hat, mit dem sie offen reden kann.

Tatsächlich ist es gar nicht so schlimm in ihrer Ehe, es wirkt aber wegen der seltenen Gespräche so und natürlich weil ich nicht in ihrer Nähe bin.

Verstehst du was ich meine?

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Elchkäfer am 19.07.2019, 8:21 Uhr

Ja, das erste ist schwierig und ich habe es nicht so gut erklärt. Ich meinte nicht so sehr rational, "wenigstens für deine Tochter". Sondern wenn sie irgendwie emotional ins Nachempfinden käme, wie es sich für die Kleine anfühlen muss, sowas zu hören.
Sie kann sich in die Liebe zum Papa reinversetzen, sie kann sich in die Traurigkeit reinversetzen, wenn der Papa weg wäre.
Es fällt ihr aber schwer, sich in die Scham, in die abgewertete Tochter reinzuversetzen, in das Kind, was wohl in diesen Momenten spürt, nichts wert zu sein. Vielleicht ist das auch ein Selbstschutz deiner Freundin.

Das ist ja das Schwierige, dass es über den Kopf, mit logischer Argumentation und ein "Wachrütteln" meiner Meinung nach nicht lösbar ist. Du aber kannst sie da nicht "therapieren".

Sich beim Jugendamt zunächst zu informieren, kann nicht schaden. Das geht ja auch anonym.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Hasenmami89 am 19.07.2019, 8:22 Uhr

Ich bin zwar nicht die AP, aber deinen Ansatz verstehe ich. Freunde mit Familienleben sehen sich nicht tagtäglich.

Dennoch finde ich, dass die Situation nicht tragbar ist. Man kann ja nicht zu einem Kindergartenkind sagen "Ich will dich nicht mehr haben". Ich finde, dass kann man nichtmal im Spaß sagen. Richtig traurig.

Es ist bestimmt richtig, dass man bei gelegentlichen Treffen die schlechten Dinge häuft, weil sìch viel angesammelt hat. Aber, ich finde, da muss man auch noch unterscheiden in welchem Rahmen das ist. Und solche Sätze wären für mich ein NoGo.
So dürfte niemand mit meinem Kind reden. Nichtmal der Vater. Weder ausversehen, noch zum Spaß.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Lewanna am 19.07.2019, 12:28 Uhr

Andersrum gefragt: Ist es weniger schlimm wenn der Mann seiner Frau "nur" einmal im Monat Gewalt antut anstatt einmal pro Woche?

Verstehst du was ich meine?

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Konfusius am 19.07.2019, 12:46 Uhr

Ja, das ist mir klar. Alles was du sagst, stimmt.

Es gibt halt auch noch sehr viele andere Details und Hintergründe, welche da reingreifen und die Situation mehr oder weniger beeinflussen, die ich hier aber nicht alle nennen kann, weil das einfach zu viele wären. Und ich als Außenstehende auch gar nicht alle kennen KANN.

Es fällt mir einfach nur schwer zu glauben, dass ich gar nichts (wirklich aktiv) tun kann, aber vielleicht muss ich das einfach so hinnehmen. Man kann nicht jeden retten, schon gar nicht, wenn dieser keine Rettung will. Im schlimmsten Fall geht man selbst noch mit unter, wenn man sein Herz zu sehr dranhängt. Auch damit habe ich schon Erfahrungen gemacht.

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