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Geschrieben von Elchkäfer am 31.01.2020, 23:48 Uhr

Verständnis, aber.....

Hallo nochmals, danke für die Antwort vorhin. Ich gebe dir vollkommen Recht: deine Familie wird so bleiben wie sie ist. Ich kann deinen Wunsch nach einer heilen Familie mit Zusammenhalt verstehen. Es gibt aber selten Eltern, die sich als Großeltern um 180 Grad drehen und spätestens mit der Autonomiephase wird's dann oft wieder schwierig. Du hast vielleicht gehofft, mit diesem Baby wird alles anders. Der Fehler dabei liegt darin, im Inneren zu glauben, du warst weniger wert als dein Baby jetzt.
Bevor es jetzt losgeht: ja, Großeltern haben ein Recht auf Freizeit, Hobbies, Urlaube, Hunde, andere Prioritäten. Ja, viele arbeiten Vollzeit. Und doch gibt es die, die sich kümmern, ins Auto setzen, da sein wollen, wenn Not am Mann ist. Und danach sehnst du dich meinem Gefühl nach. Im Gegensatz zu anderen hier könnte ich mir eher vorstellen, dass du genau Kopfstreichler und Betüddeln bei deiner Familie nicht bekommen wirst. Sonst hätte dich auch jetzt am Wochenende wer besucht zur Unterstützung. Das ist meine persönliche Meinung.

Mir ist irgendwie aufgefallen, dass du oft schreibst: "ich gebe mein Kind doch niemand fremden." Hm, es ist traurig und schmerzlich, aber manchmal wollen oder können Fremde mehr Empathie, Interesse und Zeit für uns und unsere Kinder aufbringen als die eigene Familie. In manchen Fällen sind Fremde mehr an unseren Kindern und deren Wohlergehen und Entwicklung interessiert als unsere eigenen Eltern. Es könnte sein, dass es Fremde gibt, die bereit sind, anzuhören, was genau deine Schwierigkeiten sind und sich bemühen Lösungen zu finden. Es könnte sein, dass eine zuverlässige und vertraute Leihoma, Babysitter, Nachbarin mehr Empathie und Zuneigung für dein Baby und deine Situation aufbringt als diejenigen, auf die du wartest.

Ein Seminarleiter meinte Mal: "das Schöne am Erwachsensein ist, man muss sich nicht mehr über die Eltern aufregen. Man kann sich jetzt neue suchen." Damit meine ich nicht so sehr bemuttert zu werden, sondern es ist jetzt an dir, zu überlegen, wie du euch ein gutes, unterstützendes Netzwerk aufbauen kannst. Diese Menschen müssen ja nicht fehlerfrei und perfekt sein, um doch hilfreich zu sein. Dir sind sehr viele Stellen genannt worden.

Zum Beispiel könntest du überlegen
*ob du mit deinem Mann nochmals die Problematik in einer Familien- und Paarberatung thematisieren willst (bei Caritas, Diakonie etc. orientieren sich Kosten oft am Einkommen)
*ob du zu einer Beratungsstelle gehst und als erstes dich dort informierst inwiefern sie tatsächlich mit dem Jugendamt zusammenarbeiten und dir aufzählen lässt, bei welchen Situationen sie tatsächlich ein Kind aus der Familie holen. Noch bevor du einen Pieps über deine Situation erzählst.
*ob du statt Medikamenten es lieber mit Gesprächen versuchen würdest. Es stimmt, es ist schwierig, dass in den meisten Fällen Therapeuten "ungestört" und unabgelenkt durch Baby reden wollen. Dies wäre eine gute Gelegenheit für deinen Mann, 50 Minuten mit seinem Kind zu verbringen . Alle Psychotherapeuten müssen inzwischen Sprechstunden anbieten, selbst wenn sie danach keinen Therapieplatz frei haben. Auf diese Sprechstunden wartet man KEIN halbes Jahr mehr, das geht schneller. Man würde klären,von und welche Therapie das richtige ist, ob zusätzlich Medikamente in Frage kämen und du wüsstest mit wem du zu tun hast und bei wem du auf die Warteliste magst. Noch ein Tipp dazu: die meisten Menschen wollen Termine zu den Randzeiten (morgens oder nachmittags/abends). Je flexibler du zeitlich bist, desto eher wird der Psychotherapeut Zeit finden. Psychologische Psychotherapeuten dürfen gar keine Medikamente verschreiben (haben Psychologie studiert, nicht Medizin). Wenn du magst schaue ich nach Adressen, wie weit geht es maximal mit der Fahrt? Drolshagen, Siegen?
*ob die frühen Hilfen nicht doch wertvolle Ansatzpunkte haben könnten. Man muss kein labiles Wrack sein, um Hilfe zu brauchen. Es ist doch auch keine Schande, wenn du nicht wüsstest wie du dein Baby beschäftigst, wenn sich mit dir evtl. auch nicht viel beschäftigt wurde. Dass dir 9 Stunden allein mit Baby Angst machen, wenn du nicht gut versorgt wurdest. Aber auch so, viele Erstmütter berichten das.

"Die doofe Familie bleibt.
Das doofe Verhältnis zur Mutter bleibt weil sie sich nicht ändern wird.
Die kaputte Ehe bleibt."
Stimmt. Ich weiß nicht, ob die alle doof sind, kenne sie ja nicht, aber stimmt, die meisten bleiben einfach so, wie sie sind. Deshalb die Frage, wie sehr du dich da emotional weiter abarbeiten willst.

"Allein muss ich trotzdem alles meistern und dann mit Kind."
Käme (in meinen Augen) auf nen Versuch an
Gibt einem andererseits manchmal aber auch Sicherheit (alleine verlässt man sich nicht auf die Falschen und zu hohe Erwartungen werden nicht enttäuscht -außer die an sich selbst).

Liebe Grüße und viel Kraft!!!

 
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