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Geschrieben von Novemberlotte am 28.06.2019, 22:14 Uhr

Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Hallo,
ich habe 2 Kinder, eines davon besucht die 2. Klasse, das andere noch den Kindergarten.

Ich selbst wurde absolut ohne elterlichen Druck, was Schule angeht, groß. Weder wurde ich zum Lernen aufgefordert, noch wurde ich besonders kontrolliert. Ich war zwar generell ehrgeizig, aber auch meine beiden Geschwister, etwas weniger strebsam, wurden nur wenig zum Lernen angehalten. Alle drei haben wir Abitur gemacht, teils studiert, gute Jobs. Beide Eltern Gymnasiallehrer.

In letzter Zeit nehme ich im Bekanntenkreis bei Familien von Schulkindern ab der 2. Klasse eine immer höhere Erwartungshaltung der Eltern wahr, was den Erfolg der Kids angeht, und gleichzeitig viel mehr Druck für die Kinder.
Beispielsweise muss die ehrgeizige leistungsstarke Fünftklässlerin (Gymnasium) am Wochenende für den Kunsttest lernen, und darf deshalb nicht mit zum Schwimmen..
Beim Elternsprechtag werden alle Lehrer aufgesucht, sogar der Sportlehrer.
Klassenkameraden meines älteren Kindes weinen, weil sie 2 Fehler im Test haben, etc.
Viele Eltern sind extrem ehrgeizig, fordern regelmäßiges zusätzliches Lernen auch von Grundschülern ein. Und oft waren diese Eltern selbst viel schlechtere Schüler als dies von den eigenen Kindern erwartet wird.

Unseren Kindern vermitteln wir, dass sie sich anstrengen sollen. Hausaufgaben müssen erledigt sein, abends liest das ältere Kind ein paar Min im Bett. Nicht mehr, und nicht weniger. Irgendwie scheinen wir da aber Ausnahmen zu sein?
Ich wünsche mir natürlich trotzdem auch, dass die Kinder „gut“ in der Schule sind...

Wie denkt ihr diesbezüglich? Nehmt ihr auch eine Veränderung wahr, und wenn ja, worauf führt ihr diese zurück?

Ich freue mich auf eure Meinungen!

 
51 Antworten:

Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Septemberblume am 28.06.2019, 22:34 Uhr

Liebe Novemberlotte,
Deine Ausführungen kann ich nur bestätigen.
Auch mir fällt das verstärkt auf und ich denke es rührt oftmals daher dass Kinder und Eltern generell heute eine andere Sichtweise auf Arbeit und Erfolg haben.
Während vor 30 Jahren fast alle Mütter meiner Freundinnen noch Zuhause waren,gehen heute die meisten Frauen einem Beruf nach.
Während sich früher weniger Paare trennten/trennen konnten,gibt es heute viele Alleinerziehende und die Arbeit wird besonders für Frauen ein Symbol für Unabhängigkeit.
Während man früher ganz gut mit einem Gehalt leben konnte,wird dies heute immer schwieriger.
Diese Punkte führen meiner Ansicht nach dazu,dass Eltern ihre Sprösslinge schon von klein auf dazu anhalten wollen,sich in der späteren harten Arbeitswelt durchzubeißen.
Ich für meinen Teil praktiziere das nicht.
Ich habe ebenfalls mein Abitur absolviert und wurde besonders von meinem Vater immer sehr unter Druck gesetzt beim Thema Lernen.
Dies möchte ich bei meinen Kindern nicht so machen und bin relativ entspannt.
Bisher klappt es ganz gut.

Lg September

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Katl_80 am 28.06.2019, 22:49 Uhr

Danke für diesen Beitrag!
Toll geschrieben, und ich erkenne mich in dir wieder, was die Einstellung zu diesem Thema betrifft.

Meine Große ist gerade fertig mit der 2. Klasse, hat vier 1er und den Rest 2er im Zeugnis. Sie hätte gerne mehr 1er gehabt - ist selbst sehr ehrgeizig und macht sich selbst mehr Druck als mein Mann und ich zusammen... okay, wir machen eigentlich gar keinen Druck ;-D

Ich bin super stolz auf sie und freu mich wie Bolle über ihre Leistungen, Deutsch und Mathe 1: Hammer!! =)))
Sie hat Glück, sie schafft das ohne viel Lernen, liest aber extrem viel.

Über die 1 in Sport und ihre Ehrenurkunde bei den BJS freu ich mich auch wahnsinnig.
Sie ist toll! Ich liebe sie!
Ihr Charakter und ihre Begeisterung für ihre (sehr unterschiedlichen) Hobbys sind
für mich wichtiger als jede 1 im Zeugnis.
Das lassen wir sie wissen.

Leider sehe ich auch andere Eltern, die extremen Druck aufbauen. Wo ab der 2. Klasse aufs Gymnasium gedrillt wird...
Warum?! Vielleicht will das Kind das nicht einmal selbst, ist evtl. künstlerisch, handwerklich begabt und sollte deshalb viel lieber eine Ausbildung machen - geht doch so vieles nach der 10. Klasse.

Ich sage: Lieber eine tolle Mittlere Reife als ein grottiges Abitur!
Statistiken über Studienabbrecher zeigen dies doch auch allzu deutlich. Nicht jeder braucht Abitur! Und auch nicht jeder 2.!

Kinder sind KINDER und sollten doch auch einfach Kinder sein dürfen, oder!?
Der wirklich anstrengende Teil des Lebens geht noch früh genug los...
Früher war die Einstellung dazu eher noch lockerer. Oder habe ich das nur so empfunden?

Vielleicht ist das auch zu blauäugig?!? Natürlich gibt es Kinder, denen nicht alles so leicht fällt. Aber je höher der Druck von außen, desto schneller geht das Ganze nach hinten los. Dann haben die Kinder nämlich irgendwann überhaupt keinen Bock mehr auf Schule und Lernen.
Das kann nicht Sinn der Sache sein.

Meine Meinung!

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von niklas2006 am 28.06.2019, 22:59 Uhr

Bei uns zu Hause (Jahrgang 77) gab es schulischen Druck, ich glaube ich musste locker bis zur 8./9. Klasse alle Hausaufgaben zur Kontrolle vorlegen, stand eine Arbeit an, wurden schon Tage vorher alle Freizeitaktivitäten gestrichen... Akademikerfamilie, beide Elternteile berufstätig, und ich bin gut bis zum Abi gekommen, stand also nie auf der Kippe, aber es hat nie einen Unterschied gemacht, ob das Zeugnis einen 1er, 2er oder 3er-Schnitt hatte, nachmittags lernen sollte ich immer.... Von Anfang an stand das Abi als unwiderufliches Ziel im Raum, insbesondere meine Mutter sah es auch gar nicht gerne, wenn ich mit Realschülern befreundet war
Wir (ebenfalls jetzt beide Akademiker) sind bei unserem Sohn da entspannter. 7. Klasse Gymnasium, es läuft sehr gut, aber er ist stinkfaul. Wir versuchen ein wenig den Weg zu fahren, dass er selber begreifen muss, dass er aufläuft, wenn er sich nicht entsprechend vorbereitet, achten aber schon darauf, dass keine all zu großen Lücken entstehen. Vielleicht ein wenig "versteckte Kontrolle". Sein Vorteil ist als Gegenpol zur Faulheit ein sehr großer Ehrgeiz, gut abzuschneiden. Allmählich stellt er auch fest, dass er sich dafür selber organisieren muss.... Von daher, steht montags eine Arbeit an, frage ich ihn am Freitag, Samstag, Sonntag wenn er weggehen will, ob er sich sicher ist, dass er sich für die Arbeit genug vorbereitet hat oder ob er Hilfe benötigt. Mittlerweile klappt das recht gut, Zeugnisschnitt ist 1,etwas. Und vorallem weiß ich, dass er bei einer schlechten Note niemals Angst haben würde, diese uns zu erzählen, das war mir immer sehr wichtig.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von brittachen am 28.06.2019, 23:01 Uhr

Ja, auch mir fällt dies auf.

Bei mir sind schon 3 Kinder aus der Schule;2 davon mit Abitur. Der kleine kommt nach den Ferien in die 5. Klasse.

Bei meinen Mädchen ist es zur Zeit sehr extrem. Die große ist 16 und geht auf eine Regionalschule mit Ziel Realschulabschluss(kl.9). Die jüngere ist auf dem Gymnasium(Kl.8).

Bei der großen, ist es im Vergleich echt locker. Ich habe bei Mitschülern wenig bis keinen Druck bzw. Erwartungshaltung erkennen können. Auch die Elten, welche ich kenne, sind da eher locker.

Ganz anders bei der kleinen auf dem Gymnasium. Hier dürfen Freundinnen nicht zu Verabredungen, weil für Musik gelernt werden muss. Da werden Tests zerpflückt,in der Hoffnung noch 1-2 Punkte mehr raus zu schlagen. Alle Freundinnen meiner Tochter haben in mind. einem Fach Nachhilfe; paradoxerweise selbst die Klassenbeste!

Ich persönlich versuche schon immer möglichst wenig Druck zu machen.

Hausaufgaben sind Pflicht. Und ja, für angekündigte Arbeiten oder Tests, muss hier auch mal ins Buch geschaut werden ( wobei das bisher immer alle von sich aus gemacht haben).

Hier geht die Welt nicht unter, wenn mal eine 5 oder 6 geschrieben wird. meist ist der Schock dann so groß, dass es eher Lehrreich war.

Auch meine Abiturientinnen, hatten schon die eine oder andere 5 oder 6.... beide haben mit 2,4 bzw. 2,2 ihr Abi gemacht.

Die große Studiert nun schon ein Jahr Lehramt, die kleine möchte nach ihrem BFD ebenfalls Lehramt studieren.

Es geht also auch ohne Druck.

LG

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von banffgirl am 28.06.2019, 23:16 Uhr

Oh ja! Ganz, ganz furchtbar!
Und bei uns war es in der weiterführenden Schule noch viel, viel schlimmer.
Unser Sohn ist in der 5. Klasse in eine Clique "reingerutscht", in der die Eltern sich gegenseitig so extrem angestachelt haben (kannten sich schon aus der Grundschule), dass nur noch Einsen zählten, und was noch viel schlimmer war: Die Kinder waren selber auch alle so und haben sich gegenseitig an den Noten gemessen. Ein Spruch von einem Freund unseres Sohnes war (original): Englisch läuft nicht so gut, da habe ich nur eine Zwei....
Unser Sohn ist aber von Anfang an kein Einser-Kandidat gewesen, sondern hat eher Dreien geschrieben. In diesem Umkreis war das extrem schlimm für ihn. Wir als Eltern konnten ihm ständig sagen, dass eine Drei vollkommen in Ordnung ist, aber da sind wir bei ihm gar nicht durchgekommen. Es endete dann wirklich damit, dass das Kind in den Nächten vor den Arbeiten so eine Angst hatte, dass er nur geweint hat. Das war wirklich furchtbar.
Zum Glück wurden bei uns in der Schule die Klassen nach der 6. Klasse neu zusammengestellt, und er kam nicht mehr mit dieser Clique in eine neue Klasse. Und komisch: Er empfand seine Dreien dann - im Vergleich zu dem dann meistens schlechten Klassendurchschnitt - als gut und empfand erstens den Druck nicht mehr, und wurde dadurch tatsächlich sogar besser in der Schule. Jetzt ist er total happy mit seinem 2,5 Schnitt.
Ich habe das jetzt einfach mal als Beispiel aufgeschrieben, wie sich so etwas auswirken kann, und dass der Druck wirklich irgendwann von allen Seiten kommen kann und wie wichtig es ist, sein Kind diesen Erwartungen nicht auszusetzen. Ich bin davon überzeugt, dass unser Sohn (jetzt in der 8. Klasse) dem Druck von seinem Umfeld auf Dauer nicht standgehalten hätte. Und wie gesagt: Selbst wir als Eltern konnten da nicht mehr zu ihm durchdringen. Das Selbstbewusstsein war einfach total im Eimer.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von banffgirl am 28.06.2019, 23:28 Uhr

Oh ja! Ganz, ganz furchtbar!
Und bei uns war es in der weiterführenden Schule noch viel, viel schlimmer.
Unser Sohn ist in der 5. Klasse in eine Clique "reingerutscht", in der die Eltern sich gegenseitig so extrem angestachelt haben (kannten sich schon aus der Grundschule), dass nur noch Einsen zählten, und was noch viel schlimmer war: Die Kinder waren selber auch alle so und haben sich gegenseitig an den Noten gemessen. Ein Spruch von einem Freund unseres Sohnes war (original): Englisch läuft nicht so gut, da habe ich nur eine Zwei....
Unser Sohn ist aber von Anfang an kein Einser-Kandidat gewesen, sondern hat eher Dreien geschrieben. In diesem Umkreis war das extrem schlimm für ihn. Wir als Eltern konnten ihm ständig sagen, dass eine Drei vollkommen in Ordnung ist, aber da sind wir bei ihm gar nicht durchgekommen. Es endete dann wirklich damit, dass das Kind in den Nächten vor den Arbeiten so eine Angst hatte, dass er nur geweint hat. Das war wirklich furchtbar.
Zum Glück wurden bei uns in der Schule die Klassen nach der 6. Klasse neu zusammengestellt, und er kam nicht mehr mit dieser Clique in eine neue Klasse. Und komisch: Er empfand seine Dreien dann - im Vergleich zu dem dann meistens schlechten Klassendurchschnitt - als gut und empfand erstens den Druck nicht mehr, und wurde dadurch tatsächlich sogar besser in der Schule. Jetzt ist er total happy mit seinem 2,5 Schnitt.
Ich habe das jetzt einfach mal als Beispiel aufgeschrieben, wie sich so etwas auswirken kann, und dass der Druck wirklich irgendwann von allen Seiten kommen kann und wie wichtig es ist, sein Kind diesen Erwartungen nicht auszusetzen. Ich bin davon überzeugt, dass unser Sohn (jetzt in der 8. Klasse) dem Druck von seinem Umfeld auf Dauer nicht standgehalten hätte. Und wie gesagt: Selbst wir als Eltern konnten da nicht mehr zu ihm durchdringen. Das Selbstbewusstsein war einfach total im Eimer.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Kater Keks am 28.06.2019, 23:28 Uhr

Also ich (Jahrgang 77) bin durchaus mit elterlichem und schulischen Druck aufgewachsen. Jeden Tag musste ich meine Hefte und mein Hausaufgabenheft zu Hause vorlegen. Es gab feste Lern,- und Hausaufgaben-Zeiten. Ich habe zwar irgendwann von alleine gelernt, als ich begriffen habe das ich für MICH lerne, und nicht für meine Eltern, aber trotzdem waren meine Eltern da hinterher.

Und meine Jungs sind so: wenn ich sie nicht erinnern würde und „zwingen“ würde zum Üben und Lernen, würden die beide von sich aus freiwillig fast nichts machen.

Es gibt sicher Kinder, da ist das anders, aber meine brauchen den „Druck“. Der Große zwar nicht mehr ganz so sehr wie der Kleine, aber dennoch etwas.

Und ja, wenn etwas gelernt oder fertig gemacht werden muss (am“besten“ dann auf dem letzten Drücker), muss das Kind das machen und schlimmstenfalls auf etwas anderes verzichten.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von wolfsfrau am 28.06.2019, 23:37 Uhr

Mein ältester hat jetzt die Oberschule beendet. Er wird noch ein Jahr eine Berufsfachschule besuchen und danach eine Ausbildung machen.

Wir sind sehr zufrieden mit ihm, aber im freundinnenkreis habe ich manchmal das Gefühl, dass ich getröstet werde.
Gerade die, deren Kinder das Gymnasium besuchen, sind da ganz schlimm.

Ich finde es schlimm und traurig. Die meisten Mütter haben selber Realschulabschluss.
Es ist eine Mischung aus natürlichem stolz auf die eigenen Kinder und eine Art von Verwirklichung eigener träume.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von As am 28.06.2019, 23:48 Uhr

Hab jetzt nix weiter gelesen, aber ich glaube, du siehst das richtig, Novemberlotte. Meine Eltern und auch die Eltern meiner Freunde haben sich in unserer Schulzeit ( in den 70ern,80ern) nie in unsere Schulangelegenheiten reingehängt. Sie haben es UNS überlassen. Und wir stammen alle nicht gerade aus bildungsfernen Milieus. Allerdings aus dem Osten.

Ich halte es mit meinen Kindern genauso. Habe aber auch Glück, denn sie kümmern sich alleine und sind gute bis sehr gute Schüler. Ich kenne genau einen Fall, wo dieses elterliche Reinhängen am Ende wirklich was gebracht hat.

Ich glaube sogar, dass die Schule durch diesen Elternehrgeiz und Kontrollzwang zu einem Familienstreitthema hochgepusht wird und damit eine negative Komponente gewinnt, die Schulunlust und Schulfrust eher fördert.

Eltern, insbesondere Mittelschicht und aufwärts, wollen "das Beste" für ihr Kind, Optimierungswahn, wie in allen anderen Lebensbereichen auch. Es muss halt das tollste Haus, der erfüllendste Job, die exotischsten Urlaube, der größte Freundeskreis... und natürlich auch ein vorzeigbares Kind sein. Doof, wenn der Intellekt "nur" zum Hauptschüler taugt. Das kann nicht sein. Also Gymnasium, und deshalb Stress mit Übertrittszeugnissen ohne Ende.

Ich hab mir auch gewünscht, dass meine Kinder "gut" in der Schule sind. Zum Glück sind sie es und es gibt höchstens mal Stress, wenn der Jüngere abends um 9 anfängt den Vortrag für den nächsten Tag zu machen.

LG

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von miaandme am 28.06.2019, 23:51 Uhr

Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber so ehrlich muss man sein: Mit einem Kind, wo alles problemlos klappt, hat man leicht reden.
Grundsätzlich ist auch meine Meinung: klappt es von alleine, werde ich mich nicht einmischen. Läuft es aber gar nicht, muss man schauen, wo und wie man sich als Eltern einbringen muss.
Eines stört mich aber tatsächlich gewaltig, nämlich, dass zwingend das Gymnasium und akademische Berufe das Ziel sind. Wir werden bald das Problem haben, kaum noch gute Handwerker zu haben. Es ist teilweise jetzt schon schwierig, in bestimmten Bereichen jemanden zu finden. Sollte mein Kind dort sein Talent haben und Freude finden, werde ich einen Teufel tun und auf ein Studium drängen. Ich finde nichts schlimmer, als wenn man in einem Beruf feststeckt, an dem man keine Freude hat. Das ist einfach zu viel Zeit, in der man dann unglücklich ist.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Johanna3 am 28.06.2019, 23:52 Uhr

Ich kenne einige Eltern, die sehr ehrgeizig sind - und kann es irgendwie verstehen. Im Unterricht wird heute vieles lockerer gehandhabt als damals. Wenn ich heute Arbeiten von Kindern sehe, die sehr gelobt wurden, wird mir manchmal anders. Wir hätten vieles neu schreiben müssen.

Ich glaube, der zunehmend individualisierte Unterricht hat seine Schattenseiten. Vermutlich, weil er oft oberflächlich bleibt und mehr die einzelnen Schüler "vor sich hin arbeiten".

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Christine70 am 28.06.2019, 23:58 Uhr

All das, was du da aufzählst, gab es zu meiner Schulzeit auch schon und das war in den 70/80er Jahren.

Auch wir hatten "Streber" in der Klasse, die anfingen zu weinen, nur weil sie eine 2 geschrieben hatten.
Auch damals gab es Eltern, die ihre Kinder unbedingt ins Gymnasium schicken wollten, egal was die Lehrer geraten haben. Die meisten dieser Kinder haben kein Abitur gemacht. Teils wechselten sie auf die Realchule, teils gingen sie nach der 10.Klasse ab und hatten automatisch die Mittlere Reife.
Ich vergesse auch nie jene Mütter, die jeden Tag vor der Klassenzimmertüre standen und nur mal KURZ vom Lehrer was wissen wollten. Denen reichten die Elternsprechzeiten nicht aus.

Das einzige was ich als negativ empfinde, daß seit Einführung der 6 Stufigen Realschule in Bayern der Stress für die Kinder (und auch für die Eltern) in der 4. Klasse schon sehr angestiegen ist.

Da müssen bis April 22 Schulaufgaben in den Hauptfächern geschrieben werden und dann soll man entscheiden, ob ein 10 Jahre altes Kind aufs Gymnasium geht oder "nur" auf die Realschule.
Bei uns war es noch ein wenig "gechillter"... Schaffte man die Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium nicht, hatte man zwei Jahre Zeit, um sich auf die Realschule vorzubereiten.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Tai am 29.06.2019, 0:03 Uhr

Das Kind ist heutzutage DAS Prestigeobjekt überhaupt.

Da muss natürlich die Leistung absolut spitze sein, sonst könnte man nicht so sehr damit angeben. (Allein dass hier so oft die Noten oder der Notenschnitt erwähnt werden müssen....)
Auch neben der Schule werden außergewöhnliche Leistungen erwartet, Musik, Sport, Schülersprecher, Klimademo....
Und natürlich sind auch die Soft Skills der Kinder großartig.

Ich habe schon lange aufgehört, mich darüber zu wundern. Die Beobachtungen, die du machst, kann ich bestätigen. Allerdings ist diese Entwicklung nicht so neu. Bereits bei meiner ältesten Tochter, Abitur 2016, gab es viele gedrillte Mitschüler.

Unser Ziel war und ist immer, dass unsere Kinder eine sorglose und unbeschwerte Kindheit haben. Es gab nie Druck und die Erwartung, dass sie sehr gute Schüler sein sollen. (Unsere Älteste machte uns das aber auch schon zum Vorwurf ...)

Der Ehrgeiz ist bei den Großen leider während der Schulzeit nie so recht erwacht, also wurde es auch kein Abitur mit Auszeichnung.
Der Schnitt hat jeweils gereicht, um sofort den gewünschten Studienplatz zu bekommen - getreu dem Motto meines Sohnes "Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss".
Jetzt im Studium lernen beide fleißig, sie haben sich die Energie wohl fürs Wesentliche aufgespart.

Meine jüngste Tochter müssen wir mehr zum Lernen antreiben, weil es ihr nicht so leicht fällt. Wir möchten nur, dass sie einigermaßen durch kommt, es geht nicht um die 1 oder 2 oder manchmal auch 3 im Zeugnis.

Da das offenbar für dich eine Rolle spielt: Mein Mann hat ein Spitzen-Abi, ich ein nicht so gutes. Studiert haben wir beide. Druck von unserem Elternhaus gab es jeweils gar nicht.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von DK-Ursel am 29.06.2019, 1:19 Uhr

Hej!

ja, ich finde es auch schlimm.
ich glaube aber, daß ambitionierte Mütter in Dtld. mehr zu finden sind, immer schon, als z.B. hier in Skandinavien (ich höre da auch oft meine dt. Freundin hier: "Jaja, wir deutschen ambitionierten Mütter!" - Sie ist hierzulande Lehrerin und hat daher sicher auch 2 Seelen ach in ihrer Brust...) - weshalb ich feststellen mußte, daß ich in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf in Sachen Integration hatte.
Vielleicht haben wir deshalb auch unsere Jüngste so bekommen: Damit ich so einiges mit ihr zusammen lerne.
Nee, nicht Schulstoff- den hat sie anfangs sogar als Klassenbeste hingelegt.
Aber das ganze Ambiente hier regt auch nicht dazu an, dauernd Hausaufgaben zu kontrollieren, abzufragen, zu pauken.
Doch, Leistung wird hier auch erwartet, Schulbesuch, etc. - aber anders.
Und als unsere Tochter dann nicht mehr mithalten konnte, weil sie andere Probleme zuerst lösen mußte - und wir mit ihr, da war Schule wirklich hintan.
Unddafür hatten in dieser Situation alle Verständnis - mehr sogar als wir Eltern oft odetr zunächst, die wir es doch wichtig fanden,daß sie weiterhin lernte --- und froh waren, daß sie ja von einem recht hohen Niveau gen Null Leistung steuerte.

Am letzten Dienstag hat sie mit Verspätunng, weil sie kurz vor dem ersten Abschluß krankheitsbedingt aufgeben mußte, ihr Abitur gemacht.
Und was soll ich sagen?
ich erwische mich dabei, wie ich weder nach dem Schnitt noch nach den Noten frage, wobei ich ahne - er würde mich nicht glücklich machen, noch schlägt die dt. ambitionietre Mutter in mir.
Aber ich freue mich einfach nur, daß sie den Weg für sich selbst noch einmal angefangen hat - ohne unseren Druck und auch ohne Hilfe sich die Schule gefunden hatte, daß sie jetzt fertig ist und dazugehört zu den jungen Leuten mit den hier üblichen "studenterhuer" (s. meine Freudenbeiträge in "über 18).
Und nein, sie hat weder Pläne noch Ausbildungsplatz - aber einen Jobzum scjnöden Geldverdienen --- und auch das regt mich nur sehr am Rande auf.
Weil ich mich über den jetzigen Erfolg freue und nicht daran denke, welches Sprungbrett zur nächsten Stufe er sein soll.
Und dieser Erfolg ist wichtiger, weil ER ihr Kraft gibt, ihren Weg irgendwie weiterzugehen.
JETZT ist gerade viel wichtiger als eine Zukunft, die niemand kennt.

Mich stört langsam geradezu, wie das Abitur kaum gewürdigt wird, weil sofort die Frage "und nun?" kommt.

Auch als die Große (übrigens Überflieger, nie ebenfalls nie getrietzt) ihr 1. Sabbatjahr nach demAbitur begann, ohne Plan, war ich entspannt.
Beim 2. Jahr naja - da kam dann vielleicht doch mal so ein Satz: Denk auch dran, daß du doch mal studieren wolltest - aber gerade in diesem 2. Jahr hat sie dann ihr Studium gefunden, gerade mit Bestnote den Bachelor gemacht und geht jetzt weiter.

Ich habe hier in diesem Land gelernt, daß Druck nichts bringt, Motivation aber sehr viel.
Geduld und LIebe dazu.
Und ich habe gelernt, daß Umwege sehr nützlich sein können und der gradlinige Weg, wie ich ihn für mich zum Glück richtig ging, nicht für alle gleich gut ist.
Da kommt mir nicht nur DK entgegen, sondern auch meine Haltung von jeher, daß man eh nur das machen = lernen sollte, wofür man wirklich brennt - weil man zuviel Lebenszeit damit verbringt und weil man darin dann auch richtig gut ist - Mitteldurchschnitt kann jeder.

Aber ich gebe zu:
In einem Leistungsdruckklima wie in Dtld. wäre ich wohl weniger locker; da fiele es mir schwerer, die deutsche Mutter niederzukämpfen und auf die dänische Stimme(n) zu hören, die sagen:
Du, es geht auch anders - und es geht den Kindern gut damit.

Kindheit, Jugend sind keine Vorbereitungszeit - sie sind Lebensphasen ganz für sich, sowie mein Erwachsenen leben ja auch nicht nur Vorbereitung auf das Rentenalter ist, sondern ich diese Zeit ganz bewußt lebe.
Wenn man nur mit Plan für eine nahe oder ferne Zukunft lebt - wann begreift man dan ndas JETZT?
Das wird in Dtld,. viel zu früh viel zu sehr vergessen, glaube ich.


Gruß Ursel, DK
P.S.: Doch, in DK macht man auch Pläne, aber nicht so gradlinig, nicht so erwartet, nicht mit druck, nicht so eingefordert und nicht so kompromißlos - und es ist kein Drama, keinen Kommentar wert, keine Verwezflung nötig, wenn es erstmal gar keinen Plan gibt - irgendwann ist dann einer da - und alle sagen: Na siehste, toll - wie hast du denn das rausgefunden? Viel Glück!

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von mausebär2011 am 29.06.2019, 3:07 Uhr

Sohn kommt nach den Sommerferien in die dritte Klasse. (Noch?) gibt es hier keinen Leistungsdruck in der Klasse.
Zumindest nicht bei denen wo ich es mitbekomme.
Eher im Gegenteil, ich bin oft erstaunt wie leichtfertig die meisten Eltern mit dem Thema Schule umgehen.



Als ich Kind war, da war das anders. Viele meiner Freunde hatten Druck, wurden in bestimmte Richtungen geschoben, mussten gewisse Ziele (am besten völlig problemlos) erreichen.
Ich erinnere mich an ein Mädchen. Wir waren nicht wirklich befreundet. Aber Klassenkameradinnen die eben auch mal quatschten etc.
Irgendwann bekamen wir einen Test zurück. Sie hatte eine 1-
Sie weinte. Es liefen nicht einfach nur die Tränen. Es war auch kein schluchzen.
Sie weinte richtig hysterisch. Als hätte man ihr grade die wohl schlimmste Nachricht übermittelt.
An diesem Tag ging sie nach der Schule nicht nach Hause. Sie hatte zu sehr Angst.

Wir erfuhren drei Tage später davon. Sie war weggelaufen. Aus Angst vor ihren Eltern.
Zwar fand man sie noch am selben Tag, aber ihre Eltern waren keineswegs erleichtert.
Am vierten Tag danach kam sie wieder zur Schule. Mit diversen blauen Flecken - die wir nicht ansprechen durften.

Danach machte sie nie wieder Fehler (zumindest während der Grundschulzeit, danach verloren wir uns lange aus den Augen).

Heute ist sie eine sehr erfolgreiche Physikerin an einer hoch angesehen Universität. Die Eltern haben ihr Ziel somit erreicht.
Aber zu welchem Preis?



Worauf ich hinaus will: diesen Leistungsdruck gibt es nicht erst seit kurzem. Damals war nicht alles besser. Eltern von heute sind nicht "schlechter".
Das gab es schon immer. Und das wird es auch immer wieder geben.
In manchen Gegenden wird es sowas gar nicht oder selten geben (wie hier bei uns) und in manchen Gegenden wird es das sehr viel geben (wie damals in meiner Klasse).

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von nest118 am 29.06.2019, 6:28 Uhr

Oh ja, das kann ich bestätigen!
Wir haben auch das Paradebeispiel in der Familie:
Meine Schwägerin drillt ihre Kinder wirklich extrem. Kein Abitur ist keine Option. Sie stellt die Kids auch immer so hin, dass sie bloß die besten, tollsten und schönsten sind, auch wenn sie dafür lügen muss. So geraten die Kids auch ziemlich unter Druck und das find ich langsam nicht mehr witzig.
Sie war damals selbst schlecht in der Schule. Ich vermute, dass sie deswegen bei ihren Kids so ist. Was ich aber schade finde, warum sollen ihre Kids für etwas „bezahlen“ was sie damals „verbockt“ hat?!?!
Bei uns ist es so, dass ich schon einen gewissen Anspruch bzgl. Schule an meine Kids habe. Das erfordert mal mehr mal weniger Einmischung meinerseits.
Meine Kids sind alle keine 1er Kandidaten, das finde ich ok. Sie müssen echt viel für die Schule tun, um gute Noten zu haben.
Bei meiner Tochter ist das kein Problem, sie hat den Ehrgeiz, Abi zu schaffen und arbeitet selbstständig darauf hin, auch wenn sie tagelang bis spät abends lernt.
Bei meinem Sohn sieht das ganz anders aus. Ihm würde im Traum nicht einfallen, was für die Schule zu tun, selbst Hausaufgaben sind täglich eine Qual. So hat er sich schon die ein oder andere Note auf dem Zeugnis versaut, einfach weil er faul ist.
Wenn meine Kids trotz lernen eine 3 oder 4 schreiben, dann ist das ok für mich. Wenn sie allerdings nicht gelernt haben, werde ich echt sauer.

LG

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Itzy am 29.06.2019, 6:35 Uhr

Ja ich erlebe das hier auch. Und ich werde durchaus mal komisch angeschaut wenn mein Gesamtschulkind 7.Klasse in einer Woche mit Mathe und Deutschtest trotzdem ihren Hobbys nachkommen darf. Sie geht ihren Weg, nur eben nicht den des Gymnasium. Sie wird eine von denen sein die sehr wahrscheinlich nach der 10.Klasse eine Ausbildung angefängt. Sie ist glücklich, ist eben nicht wie ihre Schwester in der 5.Klasse der wirklich alles zufliegt. Die muss im Grunde kaum was tun und schreibt 1 und 2. Ich selbst habe "nur" den Realschulabschluss, mehrere Ausbildungen, bin nicht immer den direkten Weg gegangen, aber ich bin da wo ich bin zufrieden. Mein Mann, Abi, Studium. Wir wollen das unsere Kinder ihr Potenzial nutzen, das sie gerne in die Schule gehen und das sie dabei noch Kind bleiben können und sich selbst nicht verlieren. Sagen und aufzeigen wie wichtig das Thema ist machen wir natürlich. Aber sie haben in unserem Umfeld auch alles von Dipl. - Ings, über Erzieher, Bäcker, Ärzte, Krankenschwester, Lehrer und Versicherungsnitarbeiterinnen. Sie sehen mit und ohne Abi ist ein gutes Leben möglich. Ich habe viel Kontakt zu den Gymnasium Lehrern hier, 2-3xNachhilfe pro Woche in mehreren Fächern ab Klasse 5, normal. Die finden es nicht gut. Ok, wenn es mal eine Zeit lang ist. Aber auf Dauer, dann bitte eine andere Schulform.
Selbst bei meiner 2.Klässlerin wird für den Mathetest geübt als sei es eine Abschlussprüfung... Meine Mutter war selber Lehrerin, hätte sich sicherlich bei mir mehr erhofft, hat aber in Klasse 7 gesehen das ich meinen Weg gehe.
Ich finde es wirklich schlimm heutzutage. Auf Treffen mit den Eltern geht es nur noch um das Thema. Das kann es wirklich nicht sein!

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Katl_80 am 29.06.2019, 6:45 Uhr

Ich denke, dass es meiner Tochter noch (!) recht leicht fällt, das wird sich sicher auch noch ändern. War bei mir ähnlich ;-)
Und sie kommt von sich aus, wenn sie für Arbeiten lernen will. Das unterstütze ich natürlich.

Ich gebe dir Recht: Handwerker werden immer rarer. Da sind aber nicht nur die Eltern mit ihrem Leistungsdruck schuld. Bei uns im BL werden die Abschlussprüfungen immer leichter und die Zugangsvorraussetzungen für weiterführende Schulen ebenso. Klar denken die Jugendlichen dann: Lieber noch zwei, drei Jahre Schulbank drücken statt zu arbeiten. Das ist bequemer...

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Katl_80

Antwort von EinTraumWirdWahr am 29.06.2019, 7:38 Uhr

Dafür, dass die Noten nicht wichtig sind, erwähnst du aber sehr genau die 1er auf dem Zeugnis und die Ehrenurkunde. Auch das ist Druck, auch wenn du das so nicht wahrnimmst.

Dein Kind ist toll, das stimmt. Aber nicht wegen der 1 in Mathematik oder so in Klasse 2, oder? Überlege dir mal, was die tolles an ihr einfällt, ohne die Schule einzubeziehen.

DAS ist dann ohne Druck.

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Willkommen in der Leistungsgesellschaft

Antwort von MrsC am 29.06.2019, 7:56 Uhr

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Jayjay am 29.06.2019, 8:07 Uhr

Ja, kann ich zustimmen. Meine Tochter hat letztes Jahr Abi gemacht - da habe ich so einiges mitbekommen, was bei den anderen so los ist. Wir haben keinen Druck bei ihr ausgeübt (wir waren selber eher faule Schüler...), aber durch ihre Freunde hatte sie sich dann selber großen Druck aufgebaut. Es war nicht schön. Dass sie ehrgeizig und zielstrebig war, war gut, aber sie litt teilweise schon sehr unter dem Druck, bis es irgendwann quasi nicht mehr ging und sie im letzten Moment die Reißleine zog und sich sagte: "ich schaff das Abi, ist doch egal, wie es ausgeht". Danach ging es ihr deutlich besser. Und schlechter wurde das Abi dadurch auch nicht. Die meisten Freunde waren zwar besser, aber na und?

Ich habe (im Sport) viel mit Kindern zu tun (6 bis 15 Jahre). Was ich da teilweise zu hören bekomme, ist schon heftig. Entweder sie stehen unter sportlichem und schulischem Druck oder haben keine Zeit für Sport und sagen kurz vorm Training ab, weil sie z.B. für Religion lernen müssen (ich will das Fach Religion an sich jetzt nicht schmälern, aber es ist ein Nebenfach). Keiner von denen hat auch nur ansatzweise schulische Probleme oder steht vor einem Abschluss, so dass es egal ist, ob sie nun eine 1 oder 2 oder gar schlimmstenfalls eine 3 schreiben.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Jayjay am 29.06.2019, 8:12 Uhr

Hm, sicher gab es auch damals schon Streber und Leistungsdruck von den Eltern. Aber es war eher die Ausnahme.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von MädchenMama131518 am 29.06.2019, 8:17 Uhr

Ich finde, es ist extrem schwierig, da das richtige, gesunde Maß zu finden.
Ich habe noch keine Schulkinder. Allerdings fängt der Leistungsdruck (zumindest bei uns) hier auch schon im Kindergarten an .

Ich finde es schon wichtig, sich mit den Kindern hinzusetzen, Hausaufgaben zu machen, bei Fragen zu helfen und in gewisser Weise auch zu kontrollieren, ob alles gemacht wurde (Hausaufgabenheft durchschauen, etc). Natürlich auch nur bis zu einem gewissen Alter und nicht total verbissen.

Mir ist es egal, ob meine Kinder Abitur haben werden und studieren, oder ob sie mit einem Hauptschulabschluss Maler und Lackierer werden. Für mich ist wichtig, dass sie das machen, was sie sich wünschen und sie glücklich macht.
Kein Abschluss und Hartz 4, weil kein Bock, ist allerdings keine Option

Es müssen nicht nur Einser geschrieben werden. Eine schlechte Note ist auch mal ok und kommt einfach vor. Nur sollte das eben nicht der Dauerzustand sein.
Es wird einem nun mal leider nichts geschenkt, aber ich glaube, das müssen die Kinder einfach irgendwann selbst lernen.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von dana2228 am 29.06.2019, 8:30 Uhr

Deshalb sind meine Kinder auf Privatschulen.
Ich möchte das meine Kinder rennen, toben, Zeit fürs Hobby und Freunde haben.

Und natürlich wünsche ich mir das meine Kinder einen guten Job lernen und später 3ine Familie ernähren können. Aber bitte lasst Kinder Kinder sein, das Leben wird viel zu schnell ernst.
Und ein Kind welches normal entwickelte ist wird lesen lernen. Ist es nicht egal ob zum Ende des ersten Schulhalbjahres oder erst zum Ende der zweiten Klasse???
Mir ist es Wurst. Dieses Einstellung habe ich aber besonders meinen behinderten Sohn zu verdanken, da sieht man das Leben etwas Mut anderen Augen.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von kati1976 am 29.06.2019, 8:32 Uhr

Ich hatte früher keinen Druck durch meine Eltern und mein man auch nicht durch seine Eltern.


Wir übern auf unsere Kinder auch keinen Druck aus. Bei allen läuft es in der Schule sehr gut und sie Zeugnisse waren super.



Ich kenne aber Kinde bzw.Familien da ist Schule DAS Thema nr. 1 . Da müssen die Kinder Hobbys aufgeben um nur für die Schule zu lernen. Die Kinder haben teilweise sogar Angst wenn es mal eine 3 oder schlechter gab.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von bea+Michelle am 29.06.2019, 8:41 Uhr

Wir haben auch nie Druck ausgeübt. Allerdings sind meine so ehrgeizig, das ist teilweise auch nicht mehr schön.
Sie mußten auch nicht aufs Gym, sie wollten auch damals nicht. Beide sind,dann nach der 10 gewechselt. Bzw, die Kleine macht Fachabi.

Aber in der Kigagruppe meiner Kleinen damals, gab es 2 Eltern von der Sorte.

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Oder doch falsche Schulwahlen?

Antwort von Novemberlotte am 29.06.2019, 9:27 Uhr

Danke für die ganzen Beiträge!

Ich bin Jahrgang 1981, ländlicher Raum. Damals besuchten etwa 20% der Kinder das Gymnasium.

Nun leben wir in einem Ballungsraum in NRW, fast 60% der Kinder besuchen das Gymnasium.
Sind die Kinder schlauer geworden? Der Schulstoff leichter? Oder rührt bei vielen Familien der Stress daher, dass die Kinder einfach überfordert sind?

Hmmm.

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Anderer Ansatz woher der „Druck“ kommen könnte.....

Antwort von Kater Keks am 29.06.2019, 9:52 Uhr

Wenn ich mir hier die öffentlichen Schulen ansehe, den Zustand der Gebäude, die Ausstattung mit Lehrern, die Wartelisten für Schüler........dann kann das schon auch ein Grund sein, dass viele Eltern ihre Kinder lieber auf ein Gymnasium stecken wollen (dort muss man ja nach der 10. Klasse auch nicht nochmal wechseln) oder auf eine Privatschule schicken wollen, weil sie davon ausgehen, dass dort die Gegebenheiten anders sind. Und da müssen die Leistungen stimmen! Und man deswegen diesen Druck aufbaut!

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von leaelk am 29.06.2019, 9:54 Uhr

Ich erlebe hier zwei Extreme im Umfeld:
Die Null-Bock Eltern, die der Meinung sind, dass Kita und Schule für die Erziehung zuständig sind und der Rest vom Kind kommen muss und die rasenmähenden Helikopter-Eltern, die immer nur um Ihre Kinder herum sind.

Dazwischen gibt es zum Glück noch die normalen Eltern, die ihre Kinder fördern und fordern und sie zu selbstständigen und selbstbewussten Menschen erziehen, mit viel Liebe und Vertrauen.

Meine sind bzw. kommen alle in die Oberstufe.
Inzwischen lernen sie alle selbständig, aber bis hier hin habe ich sie begleitet und unterstützt. Das Lernen geübt.
Natürlich war bei Allem sehr viel Freiraum.

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Hier muss ich zustimmen

Antwort von stjerne am 29.06.2019, 10:09 Uhr

Wir haben in der Grundschule absolut keinen Druck aufgebaut und es hingenommen, dass man dort vier Jahre nach Gehör schrieb. Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich mein Kind in der zweiten Klasse zur Nachhilfe schicken, um die Versäumnisse der Schule auszubügeln, das hätte auf dem Gymnasium vieles leichter gemacht.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von stjerne am 29.06.2019, 10:22 Uhr

Ich hatte in den 70ern schon Mitschüler, die bei jeder schlechten Note in der Grundschule weinten, weil es zu Hause Ärger gab. Und auf dem Gymnasium dann eine Freundin, bei der teilweise schon 2en ein Problem darstellten.
Das gab es also schon immer, aber ich könnte mir vorstellen, dass es zugenommen hat, weil insgesamt der Eindruck besteht, dass in unserer Leistungsgesellschaft nur die besten eine Chance haben. Dazu kommt ganz sicher auch das Kind als Statussymbol. Mit allem wird angegeben, jetzt (meine Kinder sind Teenager) sogar mit ihren Beziehungen...

Wir machen wenig Druck, würde ich sagen, wir halten uns aber auch nicht komplett raus. Meine eine Tochter ist super ehrgeizig, die versuchen wir eher zu erden, die andere braucht ab und an eine Aufforderung (Euphemismus für Anranzer), damit sie sich nicht erst um zehn Uhr abends an ihre Hausaufgaben setzt.

Druck kann aber auch von Mitschülern und Lehrern aufgebaut werden, z.B. wenn immer vor der ganzen Klasse gesagt wird, wer die schlechteste Arbeit hatte. Auch das erzeugt Druck. Kinder vergleichen sich mit ihren Freunden und sind traurig, wenn die besser sind.
Es sind also nicht immer nur die Eltern.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von zwergchen84 am 29.06.2019, 11:08 Uhr

Hier war es so, dass selbst 2. Klässler Nachhilfe bekamen! Kein Scheiss!
Oder die Kinder ab der dritten Klasse tagelang für Diktate oder die Mathearbeit lernen mussten. Und wehe es würde keine 1...

Wir mach(t)en auch keinen grossen Druck. Üben ja, Hausaufgaben machen und wenn ein Thema nicht begriffen wurde, gingen wir es zu Hause nochmal durch. Oft macht es dann "klick" oder sie fragen in der Schule nochmal nach.

Mein Sohn hat grossartige Hochschulnoten(kommt in die 9. Klasse), bei meinen Töchtern ist noch Luft, sie können besser sein(kommen jetzt in die 8. und 7. Klasse). Die beiden Mädels müssen mehr tun, dann klappt das schon.

Heute ist es halt so, Studium ist alles und die Abschaffung der der Schulempfehlungen sorgen dafür, dass viele Eltern ihre Kinder aufs Gymnasium schicken. Auch wenn die Noten nicht dafür geeignet sind. Die Kinder werden dann mit Nachilfe in allen Fächern und üben zu Hause, daneben noch Musik und Sportverein, oft nach dem Motto "schneller, höher, weiter!" regelrecht gedrillt. Ein ehmalige Mitschülerin des Grossen war bereits in der Klinik, Burn out. Mit 14! Andere haben Depressionen. Ich finde es echt erschreckend und bedenklich.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Christine70 am 29.06.2019, 11:08 Uhr

Trifft bei uns heute auch zu. Es "drehen" nicht alle am Rad.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Mutti69 am 29.06.2019, 11:32 Uhr

Ich nehme das auch sehr irritiert zur Kenntnis, dass ein großer Teil der Kinder in der GS schon Nachhilfe hatte. Jetzt in der Weiterführenden auch direkt mit Übertritt

Aber meine Mutter hat schon gesagt „Was andere machen, interessiert uns nicht!“, von daher...

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Löwenmädchenmama am 29.06.2019, 11:54 Uhr

Hallo, danke für den schönen Beitrag! Mein Mann und 2 meiner Geschwister sind Lehrer und was die erzählen ist zum gruseln, von 4. Klässlern die burn Out oder Deppressionen haben, 9 Jährigen die dank Druck aus dem Elternhaus jeden Tag vor der Schule brechen müssen etc.
Mal davon abgesehen das die Eltern Ihre Kinder krank machen und Ihnen jede Freude am lernen nehmen (und das schon soooo früh), untergraben sie auch den Drang nach Selbstständigkeit und zerstörren jedes Selbstvertrauen.
Ich bin 91 Jahrgang, also noch recht jung und meine Eltern haben mir nie Druck gemacht, auch nicht als in der Pubertät meine Noten abfielen, sie haben mich in meinen Stärken gestärkt und mir (und den Lehrern) vertraut das es wird und es wurde.
Ich bin eigentlich immer gerne zur Schule gegangen und habe einfach weil ich Freude am lernen hatte und obwohl ich wusste das ich es nicht brauche und es mir nicht zugeflogen ist mein Abi gemacht, ohne jeden Druck von außen.
Was ich von diesem fehlen an Druck mitnehme ist das ich sehr früh sehr selbständig war in allen Bereichen, das ich auf meine Fähigkeiten vertrauen kann und immer sher genre gelernt habe und lerne. Ich hoffe ich habe die Kraft gegen den Trend zu gehen und meine Kinder ähnlich Druck frei aufwachsen zu lassen.

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Das ist mir hier alles etwas zu einseitig

Antwort von stjerne am 29.06.2019, 12:14 Uhr

Es sind sicher oft, aber nicht immer die Eltern.
Meine Eltern haben nie Druck gemacht, absolut nicht. Trotzdem bin ich immer mit einem marmeligen Gefühl zur Schule gegangen, das ich für normal hielt. Dann bekam ich in der 4. Klasse einen neuen Klassenlehrer und, hoppla, das Gefühl war weg. Angstfrei zur Schule ging auch, na sowas!

Ich habe auch in der Schullaufbahn meiner Kinder Lehrer erlebt, die enormen Druck aufbauen. Da werden schlechte Leistungen vor der Klasse breitgetreten oder ein Ranking der Leistung im Klassenzimmer ausgehängt. Muss das sein?
Ich kenne auch einen Schüler, der von seinen Mitschülern gehänselt wurde, weil er den Schnitt fürs Gymnasium nicht geschafft hatte.

All das gibt es eben auch.
Keine Frage, Eltern können immensen Druck aufbauen, es gibt aber noch mehr Faktoren.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Inpale am 29.06.2019, 12:22 Uhr

Ja, auch ich finde erschreckend und bin froh das unsere Tochter sich für eine ganz andere Schule entschieden hat und ihr es auch egal war, ob sie mit ihren Freundinnen zusammen weiter die Schule besucht. Schlussendlich darf auch sie alleine später entscheiden, welchen Beruf sie erlernen möchte...wir weisen immer die Vor- und Nachteile auf...stehen immer zur Seite...

Und nein, ich erwähne jetzt keine Zensuren, denn so manche Antwort lässt mich schmunzeln...

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von rabe71 am 29.06.2019, 12:22 Uhr

Hallo,
jetzt oute ich mich hier mal. Vermutlich mache ich in euren Augen meinem Kind Druck.
Ich finde einfach, dass man für die Schule was tun sollte. Lernen sollte, sich auch mal hinzusetzen und zu üben.
Und unseren Großen frage ich schon Vokabeln ab, übe vor den Arbeiten Mathe mit ihm und sag schon auch, dass er jetzt mal auf die oder die Arbeit lernen sollte.
Weil es für ihn noch etwas schwierig ist, sich ganz alleine zu strukturieren .
Und ich sehe das als Unterstützung, damit er voller Freude seinem intensiven Hobby ( 4 Nachmittage + 1 Tag am Wochenende weg) nachgehen kann. Da muss die Zeit effektiv genutzt werden!

Hier betonen immer alle Mütter, dass ihre Kinder nie von ihnen unterstützt werden, alles alleine machen. Ich glaube es nicht. Und dass Teenies immer freiwillig alles machen...?

Kind 2 ist ein fröhlicher 3Klässler und ja- da mache ich gar nichts. Er macht seine Hausaufgaben und gut ist es. Aber ehrlicherweise läuft es auch gut, da kann ich es auch leicht so lassen.

Aber Freundeübernachtungen, Sport etc muss bei mir kein Kind ausfallen lassen!!!

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Anna3Mama am 29.06.2019, 14:06 Uhr

Da wohne ich wohl Gott sei Dank in einer anderen Gegend.
Hier ist es gerade bei den hochdotierten Akademikern (Ärzte, Rektoren, Richter, Anwälte) sogar verpönt, das Kind ins Gymi zu stecken, außer es läuft alles perfekt ohne zutun.
Montessori-ähnliche Privatschulen sind sehr beliebt.

Ich musste mich schon ein paar mal rechtfertigen, dass meine Kinder ans Gymi "gequält werden" (allerdings nur von Personen, die mich und meine Kinder nicht gut kennen) und nur wenn ich versichere, dass sie selbst hin wollten, absolut ohne Druck unsererseits da durchgehen und jederzeit gegen können, wird es akzeptiert.

Allerdings sehe ich auch Eltern, die sich stundenlang mittags mit ihren Kindern hinsetzen.
Das sind dann aber die Kinder, die unbedingt aufs Gymi sollen oder auch unbedingt trotz diverser Lernschwächen die Realschule machen sollen, einfach damit sie den richtigen "Stempel" haben und später leichter eine Ausbildung o.ä. bekommen. Diese Eltern sind aber -in meinem Umfeld - absolute Ausnahmen. Vielleicht liegt es daran, dass wir in BaWü ein sehr durchgängiges Schulsystem haben und Du auch mit der Hauptschule über verschiedene Wege noch Dein allgemeinb. Abi nachholen kannst, mit dem Du dann alles egal wo studieren kannst.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Anna3Mama am 29.06.2019, 14:07 Uhr

Ups, falscher Strang, sorry ..

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Blaue Libelle am 29.06.2019, 14:14 Uhr

Ich persönlich sehe vieles ähnlich wie ihr, der Druck ist so enorm, seitens von den Eltern, Schule und unserer Gesellschaft. Ich selbst bin in einer Akademiker Familie groß geworden, beide Eltern haben studiert, mein Vater ist Professor an einer Hochschule und meine Schwester hat auch studiert. Ich dagegen hab 10 Klasse Abschluss (mit einigen Lern Schwierigkeiten mit Lrs), ich weiß was Lern Druck bedeuten von allen Seiten (Familie, Schule und Gesellschaft), es war keine schöne Zeit und schwer, aber ich hab mich durch gekämpft. Heute arbeite ich als Medizinische Personal. Ich möchte meiner Tochter niemals solchen Druck machen und hoffe das wir in paar Jahren den Schulstart /Weg zusammen meistern.

Von daher kann ich Eltern nicht verstehen, die Kinder zum Abi drängen um jeden Preis, aber zu meiner Zeit gab es genügend Ausbildungsplätze die trotzdem nur Abiturienten wollen, was auch keine tolle Entwicklung ist. LG

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Blaue Libelle am 29.06.2019, 14:26 Uhr

Ich persönlich sehe vieles ähnlich wie ihr, der Druck ist so enorm, seitens von den Eltern, Schule und unserer Gesellschaft. Ich selbst bin in einer Akademiker Familie groß geworden, beide Eltern haben studiert, mein Vater ist Professor an einer Hochschule und meine Schwester hat auch studiert. Ich dagegen hab 10 Klasse Abschluss (mit einigen Lern Schwierigkeiten mit Lrs), ich weiß was Lern Druck bedeuten von allen Seiten (Familie, Schule und Gesellschaft), es war keine schöne Zeit und schwer, aber ich hab mich durch gekämpft. Heute arbeite ich als Medizinische Personal. Ich möchte meiner Tochter niemals solchen Druck machen und hoffe das wir in paar Jahren den Schulstart /Weg zusammen meistern.

Von daher kann ich Eltern nicht verstehen, die Kinder zum Abi drängen um jeden Preis, das gab es in meiner Generation sehr oft. Und wiederum viele die über Umweg studiert haben und /oder ihren Job gefunden haben.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Smudo am 29.06.2019, 14:49 Uhr

Unserem älteren Sohn ist das lernen leicht gefallen
Super Realschule Abschluss und jetzt Lehre zum Industrie Kaufmann Zeugnis im 1 er Bereich.
Unserem kleinen Sohn(14j)
Ist lernen schwierig von Anfang an.
Klar alle.Möglichkeiten ausgeschöpft..
Logo
Ergo
Therapie reiten usw..

Er ist auf einer FS lernen
Und jetzt??

Soll.ich ihn.prügeln oder.was weis ich noch

Nein mein Ziel ist es ein glückliches in der Welt der erw.sich zurechtkommendes
Kind.zu.erziehen..

AUCH aus ihm wird WAS werden wenn wir alles tun ..
OHNE Druck,..
Den Druck erzeugt gegen.Druck..

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Re: Katl_80

Antwort von SunnyGirl!75 am 29.06.2019, 15:21 Uhr

In der 2 Klasse überhaupt schon Noten zu bekommen find ich schon umgewöhnlich.
Bei uns gibt es erst ab der 3. Klasse Noten!

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Nur zum kleinen Teil

Antwort von Tai am 29.06.2019, 15:35 Uhr

Nein, was ich so erlebt habe, sind es weniger die leistungsschwachen Schüler, die von ihren Eltern zur Höchstleistung getrieben werden.

Es sind meistens die Kinder, die eigentlich ganz gute Gaben haben und gut durch die Schulzeit kommen würden, aber vielleicht nicht mit einem Spitzenzeugnis.
Es sind die Kinder, die zur Nachhilfe geschickt werden, damit im Zeugnis eine 1 oder eine 2 steht.
Es sind die Kinder, deren Eltern sämtliche Lehrer am Sprechtag abklappern und die schon in der Grundschule um jeden Punkt kämpfen.
Es sind Kinder wie eine gute Freundin meiner Tochter, bei der vor Jahren zur Strafe alle Highschool Musical Poster von der Mutter von der Wand gerissen wurden, weil sie in der 6. Klasse mal eine 3 geschrieben hat. Jetzt: Abitur mit 1,2 oder 1,3.

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von SunnyGirl!75 am 29.06.2019, 15:38 Uhr

Ich war Schülerin in den 80/90er Jahren.
Auch ich hatte damals schon Druck von meinen Eltern, daher werde ich das bei meiner Tochter, die nä. in die Schule kommt, nicht so machen.
Ich sollte auch unbedingt aufs Gymnasium weil meine Schwestern auch drauf waren.
Passte zwar von den Noten aus der Grundschule, aber danach war ich eher ne schlechte Schülerin. Direkt in der 5. einen 5er in Mathe
Trotzdem durfte ich nicht zur Realschule wechseln, was mir bestimmt besser getan hätte. Da hieß es sofort "du willst dich nur nicht anstrengen"
Bin dann in der 9. sitzengeblieben mit 3 5en auf dem Zeugnis!
Fazit war das ich nach der 10. einfach kein Bock mehr auf Schule hatte und abgegangen bin.
Falls meine Tochter es aufs Gym schaffen sollte wär's zwar schön, es muss aber nicht u unbedingt sein.
An liebsten wär mir sie könnte auf eine Gesamtschule, haben bloß leider keine in der Nähe!

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Re: Katl_80

Antwort von kati1976 am 29.06.2019, 16:49 Uhr

Ist nicht so ungewöhnlich, hier ist das auch so.

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Re: Nur zum kleinen Teil

Antwort von Anna3Mama am 29.06.2019, 20:09 Uhr

Wahnsinn...
Ich kenn ehrlich keine einzige Mutter, die so tickt (Gott sei Dank!!)
Hoffe das bleibt auch so .

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Re: Nur zum kleinen Teil

Antwort von stjerne am 29.06.2019, 20:23 Uhr

Ich auch nicht. Ich kenne schon Eltern, denen der Erfolg ihrer Kinder sehr wichtig ist. Aber Nachhilfe trotz guter Leistung oder drakonische Maßnahmen wegen einer drei gibt es hier m.W. nicht.
Meine Schulfreundin musste eine AG beenden, weil die Eltern fanden, das würde sie von der Schule ablenken (sie ear eine super Schülerin), aber aus meinem heutigen Umfeld kenne ich das nicht.
Ich bezweifle aber nicht, dass es das gibt.

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Re: Katl_80

Antwort von Katl_80 am 30.06.2019, 12:38 Uhr

Huiuiui... Also, ich nenne das Stolz.
Ja, ich bin stolz auf meine Tochter!

Du kannst doch nicht beurteilen, ob ich Druck auf meine Tochter ausübe.
Das Gegenteil ist der Fall. Ich musste sie trösten, weil sie mit mehr 1ern gerechnet hätte. Da kommt der Druck aber vom Vergleichen mit andren Kindern..

Und da es hier um die Leistungen und den Druck - bezogen auf die Schule geht - habe ich mich entsprechend dazu geäußert. Nicht zu dem, was meine Tochter sonst zu einem wundervollen Wesen macht.

Und ich schrieb auch, dass mir genau dieses Andere viel wichtiger ist. Darum geht es aber hier nicht...

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Re: Veränderte Leistungserwartungen der Eltern?

Antwort von Lewanna am 30.06.2019, 15:18 Uhr

Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber ein paar.

Man sollte aber auch bedenken, dass sich die Zeiten geändert haben.
Ja, wir haben Handwerker (Fachkräfte) Mangel. Aber ihr wisst selber wie wenig Handwerker verdienen.

Hier hat irgendwann mal eine Mutter in einem anderen Forum (weiß leider nicht mehr welches) geschrieben, dass ihre Tochter Erzieherin werden möchte. Da kamen Antworten, wie sie das denn Zulassen könnte, Als Erzieherin verdient man doch so wenig. Wie soll man davon Leben?

Ich selber Arbeite im öffentlichen Dienst und selbst da hat sich vieles geändert. Früher konnte man sich noch intern weiterbilden. Wenn man heute in den höhere oder gehobene Dienst möchte ein Studium Vorraussetzung. Das war nicht immer so!

Ich kann schon verstehen, wenn die Eltern Druck machen, man will doch nur das Beste für sein Kind/seine Kinder.

Meine Tochter ist noch im Kindergarten und Sohn besucht die 2. Klasse. Von alleine macht er leider gar nichts. Wie sich das in den Jahren entwickelt weiß ich noch nicht.
Aber ich bin glücklich, wenn er es auf die Realschule schafft.

Was ist eigentlich mit Hauptschülern? Gibt es die noch? Traut sich keiner hier zu schreiben, neben den ganzen Gymnasiasten mit Bestnoten?

LG

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