Übermutter?

Eine kurze Schilderung des gestrigen Tages:

Meine beste Freundin und ich waren zum Essen verabredet. Zu dieser Zeit hält mein 15 Wochen alter Sohn in der Regel Mittagsschlaf. Da er sehr müde war, schlief er zunächst bei meiner Freundin und den Rest der Zeit für ein paar Minuten im Auto, weshalb ich ihn dann zum Essen im Maxi Cosi habe schlafen lassen (mit Adapter auf den Kinderwagen gesteckt).
Kurz bevor wir aufgegessen hatten, wurde Zwergi auch wach und guckte uns gespannt zu, war guter Laune.
Als ich aufgegessen hatte, habe ich ihn auf den Arm genommen, damit er nicht so lange in dieser Schale sitzt. Mir war klar, dass er gleich Hunger bekommen müsste, da die letzte Mahlzeit schon fast 5 Stunden zurücklag.
Nun,Baby zufrieden auf dem Arm, wir haben gequatscht und schließlich bezahlt. Natürlich hatte Zwegi kurz nach dem Bezahlen Hunger und wurde schon etwas ungemütlich, fing langsam an zu meckern.
Ich holte also seine Flasche heraus, bereit zum Trinken.
Meine Freundin: "Füttern wir hier noch? Oder gleich, wenn wir angekommen sind?" (Wir hatten noch etwas vor, was allerdings überhaupt keine Eile hatte).
Ich : "Ne, die bekommt er jetzt noch hier"
Sie : "ok :-)"
Sie war nicht sauer oder irgendwas in der Art, sie ist kn der Regel sehr verständnisvoll sonst wäre sie nicht meine beste Freundin. Aber nach zwei Minuten kam dann: "Du kannst ihn auch nicht ein paar Minuten weinen lassen, ne?"

Aber ganz ehrlich : Diesen Kommentar empfand ich als unnötig. Ich bin niemand, der absolut keine Kritik annehmen kann oder so, aber meine Ansicht ist diese:
Wenn ich doch genau weiß, was der kleine jetzt braucht, wieso sollte ich dann damit warten, wenn es Die Zeit doch zulässt? Die Fahrt zu unserem nächsten Vorhaben hätte 10 Minuten gedauert, aber er hätte im Auto eh weiterhin gemeckert, letztendlich geweint etc.
Das macht doch beiden nur Stress, oder nicht? Ich muss ihn doch nicht erst weinen lassen und erst dann mit dem kommen, was er vorher schon angekündigt hat..
Oder sehe ich das falsch?

In anderen Situationen, z.B. wenn ich duschen muss, stelle ihn den Zwerg daneben und es klappt in der Regel gut. Meckert er dann, hat er halt auch mal Pech und muss sich 5 Minuten gedulden.
Das ist nur zum Vergleich, denn es gibt bestimmt auch Mütter, die beim Meckern aus der Dusche springen (ohne hier jemanden angreifen zu wollen).

Mich macht diese Aussage einfach ein wenig traurig, weil ich mich natürlich schon bemühe, auf seine Anzeichen zu achten. Sei es Müdigkeit, Hunger, Nähebedürfnis.
Da es mein erstes Kind ist, gelang mir das am Anfang manchmal nicht ganz so gut, weil ich seine Signale einfach nicht kannte.
Mittlerweile aber schon und ich finde, dass ich auch darauf eingehen sollte, wenn ich sie bemerke.

Beim Hunger scheint es mir nicht immer ganz zu gelingen, denn das eskaliert vorallem abends dann gern. Zunächst ist er immer fröhlich, sucht nicht offensichtlich nach Nahrung (anders als da, wo er noch ein paar Tage alt war und mit geschlossenen Augen nach Nahrung geschmatzt wird ) und (für mich sieht es plötzlich aus) hat er Hunger. Dann muss die Flasche auch sofort bereit stehen, denn warten möchten wir nicht Was natürlich kaum vermeidbar ist.

Wie seht ihr das? Geht ihr zügig auf die Signale eurer Babys ein, wenn ihr sie bemerkt und ihr auch gerade dazu die Möglichkeit habt?
Wie gesagt, dass sie sich in manchen Situationen einfach "gedulden" müssen, lässt sich ja manchmal nicht vermeiden.