Schub? Oder doch was anderes?

Du wirst es nicht so gern hören, aber die Wahrheit, die einem vor dem ersten Kind niemand verrät, ist: Es ist normal, dass Babys und Kleinkinder die ersten ein bis drei Jahre nicht oder nur für kurze Phasen durchschlafen. Meine Kinder kamen als Säuglinge bis zu sechs Mal pro Nacht. Die Babyzeit ist einfach irre, irre anstrengend, das kann man sich vorher einfach nicht vorstellen.

Die nächtliche Unruhe heißt nicht, dass die Milch nicht reicht. Sondern es ist leider etwas Natürliches. Babys wollen nachts nicht nur Milch, sondern auch Wärme und Nähe. Es ist ein bisschen eine Typfrage, wie stark dieses Bedürfnis ausgeprägt ist. Meine Tochter kam z. B. die ersten zwei Lebensjahre nachts ständig, mein Sohn nur ein bis zwei Mal. Steuern kann man das nicht, es gibt ruhigere Babys und solche mit sog. „starken Bedürfnissen“.

Es ist jetzt wichtig, dass Du tagsüber mitschläfst, wenn Dein Baby schläft. Beim ersten Kind geht das noch gut. Es verhindert, dass man völlig am Stock geht.

Noch etwas als (kleinen) Trost: Ja, wenn man gerade mitten in dieser wahnsinnig anstrengenden Zeit steckt, kommt sie einem endlos vor. Man kann sich nicht vorstellen, dass das ein Jahr und mehr so gehen soll, das ging mir auch so. Aber im Rückblick sieht man, wie schnell die Baby- und Kleinkindzeit vorüber gegangen sind. Und man ist unheimlich froh, wenn man dann stolz sagen kann, dass man sein Baby nie hat schreien lassen, sondern seine Bedürfnisse einfach erfüllt und sein Urvertrauen gefestigt hat.

Auch diese Zeit geht vorbei. Es ist auf der einen Seite eine wunderbare Zeit, auf der anderen aber auch eine fürchterlich anstrengende. Ich selbst muss gestehen, dass ich immer heilfroh war, wenn die ersten zwei Jahre herum waren.

LG