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Geschrieben von melegim10 am 31.10.2019, 9:50 Uhr

Schreiattacken oder doch zuhören

Hallo liebe Eltern, ich möchte euch heute nur einmal meinen selbst versuch quasi Erfahrungsbericht mitteilen , weil ich fasziniert bin davon wie gut es uns geholfen hat.
Erstmal ich bin zweifach jungs Mama und beim grossen kannte ich keine all abendlichen Schreiattacken/ Schreistunde, die waren mir fremd.
Bei meinem jüngsten (12 wochen) war ich dann schon am Rande des Nervenzusammenbruchs angelangt.
Wie viele es kennen baby hat gegessen, Windel ist frisch auch das bäucherchen kann nicht mehr drücken und eigentlich ist baby hundemüde und dennoch schreit es wie am Spieß.
Alle Versuche landen im Nirvana, weil nichts zu helfen scheint.
1-2 Stunden später hat es Wonneproppen endlich geschafft in schlaf zu finden und Mama könnte nur noch heulen.
Da alles nichts genützt hat und meine Meditationen mit " es wird besser" oder " es ist nur eine phase" nichts mehr brachten , fing ich an nach Tipps zu suchen , denn ich könnte das nicht jeden Abend ertragen, da bräuchte ich danach ein großes Glas Wein oder ich würde erschöpft mit einschlafen.
Nun war es so , das mein Zwerg immer schwer in den Schlaf fand und wenn ich ihn dann ins Bett legte oder aufhörte mit der Trage zu schunkeln und zu wimpen, wachte er sofort wieder auf .
Am Dienstag Abend war es dann so extrem das ich voller Verzweiflung auch hier im Forum laß und einen Beitrag fand von einer Hebamme, die mir die Augen öffnete.
Sie schrieb sinngemäß, das dass schreien die einzige Sprache ist ,die die babys schon haben und in ihrer Gesamtheit auch mit ihren Emotionen und ihrer psyche klar kommen müssen, wir als Eltern diese alten Weisheiten von schreien lassen und schreiphase verbannen sollten aus den Köpfen, denn es sind immerhin ja doch kleine Menschen.
Es stand darin der Satz begleitendes weinen und das die Eltern zuhören sollten anstatt dem Kind beruhigende Mittel anzubieten , wie Schnuller oder ähnliches.
Dieses zuhören packte mich , klar war ich skeptisch weil ich von dieser Theorie noch nie was gehört hatte, allen Zweifel zum Trotz, war ich dankbar für den Tipp und probierte ihn gestern gleich aus.
Die Hebamme schrieb setzten sie sich in Ruhe hin halten sie ihr baby an sich gedrückt , alles festhalten Beine,Arme, damit das Baby sich nicht verliert in seinem Rudern und strampeln.
Alles gut festhalten, am besten mit deinem Kopf an babys Kopf und das Baby mit allem was du hast halt geben , körperlich und geistig, du darfst ihm auch zu reden, wie Sätze" ich weiß mein Schatz du musst jetzt weinen" oder " ich bin bei dir" und dann nicht los lassen und solange in deinem Arm weinen lassen bis es alles raus gelassen hat. Sie schrieb es wäre wie ein wehenschreiber erst die grosse Kurve, kurze Pause und dann noch ein paar aufbäumungen.
Ich habe es ausprobiert GESTERN, er hat geweint und zwar herzzerreißend und hat sich auch dolle gewehrt gegen das halten , aber er konnte seinen ganzen Frust, Anspannung, Angst und auch Aufgeregtheit aufgeben .
Die Hebamme schrieb man zeige dem Kind damit das man sagt ab hier übernimmt Mama das und du mein schatz kannst dich zu Mama flüchten und ihr alles erzählen.
Es hat 15 Minuten gedauert das erste mal , abends wo dann eigentlich er fast 2 Stunden nicht zur Ruhe kam waren es dann nur 10 Minuten und er schlief friedlich in meinem Arm ein. Jetzt sitz ich hier und es hat nur 5 Minuten gedauert bis er einschlief.
Ich hab das Gefühl, das er merkt hier ist mein sicherer Hafen, hier kann ich einfach alles fallen lassen. Ich muss auch nicht mehr schunkeln und wippen. Das ist übrigens bei der Methode sehr wichtig, nicht schunkeln,wippen,tsssch machen, das Kind einfach halten und zuhören , auch wenn das doof klingt.
Ich bin begeistert und wenn jemand genau das selbe hat ,nichts mehr hilft dann probiert es mal aus , natürlich ist jedes Kind anders, aber jedes Kind hat ein Mitteilungsbedürfniss und nur weil das Kind weint hat es nichts negatives , der Tag kann auch so toll und aufregend gewesen sein das es dass erzählen möchte und da hilft zuhören, ihr dürft natürlich auch weinen , nichts ist hilfreicher als authentische Eltern. Ich hab die ersten zwei Male auch geweint und wie ich geweint habe , aber heute bin ich schon wieder ruhiger gewesen, er hat auch nicht mehr das Problem das er gleich nach 10 Minuten wieder aufwacht , klar muss ich trotzdem aufpassen das ich ihn zum richtigen Zeitpunkt ablege, aber dann schläft er , weil er sich alles von der Seele nehmen konnte und aufwachen tut er auch total zufrieden, selbst wenn der grosse krach macht , schläft er weiter , was sonst nie so war.
Lg Jenny

 
12 Antworten:

Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Chillimohn am 31.10.2019, 10:36 Uhr

Dem kann ich nur zustimmen.

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Septemberblume am 31.10.2019, 11:08 Uhr

Ich würde als Laie mal behaupten,dass das Baby gemerkt hat,dass Mama mich nur fest hält und es dann vor Erschöpfung irgendwann eingeschlafen ist.
Mir tut das Baby irgendwie leid.
Wer weiß schon ob es tatsächlich die Brust wollte oder Bauchweh hatte.
Ein Baby fest halten während es brüllt,könnte ich nicht, da würde ich automatisch schaukelnd herum laufen, singen,Bauch massieren etc.
Dass du ein großes Glas Wein bräuchtest würde ich auch noch einmal überdenken, auch wenn es nur hypothetisch ist.
Alkohol sollte auch im Kopf nicht anfangen, eine Lösung zu sein.

Lg September

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Lewanna am 31.10.2019, 11:31 Uhr

Ich vermute mal, dass sie das die letzten Tage/Wochen alles gemacht haben ohne Erfolg.
Wenn alles nichts bringt dann hilft nur aushalten und für das Kind da sein.

Das mit den Alkohol sollte nun überdenken, da gebe ich dir recht.
LG

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von AngeliqueSH am 31.10.2019, 11:33 Uhr

Hallo,

ich kann deine Verzweiflung und Erschöpfung verstehen und nachvollziehen, dass du alle Ratschläge, die hilfreich sein könnten, annimmst. Ich denke aber, dass das Baby einfach zu erschöpft war während dieser "Prozedur" und gegen deine "Kraft" natürlich nicht ankam und somit einschlief. Es ist etwas anderes, wenn das Kind ruhig im Arm liegt und diese engen Berührungen der Eltern genießt,als, wenn es schreit ,sich wehrt und gegen seinen "Willen" gehalten wird. Die Methode halte ich für fragwürdig als Mama, aber ich bin keine Kinderpsychologin,Verhaltenstherapeutin etc.. Es fühlt sich für mich nicht richtig an.
Ich hatte und habe extrem unruhige Schläfer ,die bis zum ihrem 12 Lebensmonat teilweise alle 15 Minuten aufgewacht sind, somit verstehe ich deine Erschöpfung total. Mir sagte man auch, ich soll mein Kind schreien lassen etc., aber ich habe einfach so weitergemacht, wie sonst(sanft in den Schlaf wiegen,tragen,stillen), weil dies die einzige und richtige Möglichkeit war zu der Zeit, dass wir zur Ruhe kamen. Nun schlafen meine beiden Großen total super und lassen sich durch nichts wecken. Es klingt abgedroschen, aber es ist eine Phase und geht vorbei.

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Muhkuh-87 am 31.10.2019, 12:29 Uhr

Huhu
Ich hab es damals genau so gemacht wie oben beschrieben, war da allerdings in persönlicher Betreuung bei einer Hebamme mit Zusatzausbildung.
Vielleicht ist es dann etwas einfacher zu verstehen : wenn das kind so lange schreit, was ist dann besser? Es alleine schreien zu lassen, es zu schütteln weil man als Mama nicht mehr kann oder es zu halten und ihm zu zeigen "okay, du darfst schreien, ich lass dich damit nicht alleine".
Und wenn du dich alleine drum kümmerst, marschierst du nicht tagtäglich 12-16 Stunden durch die Wohnung ;)
Meine Lütte hat Abends dennoch ca 3 Stunden geschrien. Aber ICH war "entspannter" (vielleicht weil man das Mantra mit dem zuhören hat). Ich konnte dadurch mit der Situation besser umgehen.
Nur so als Beispiel /Erfahrungsbericht ;)

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Septemberblume am 31.10.2019, 13:24 Uhr

Leider musste ich wirklich täglich 12-16 Stunden mit meiner Tochter allein durch die Wohnung tigern,allerdings viel im Tragetuch.
Mein Exmann war damals zu der Zeit kaum bis gar nicht Zuhause, sondern beruflich verreist.
Natürlich ist jeder Ansatz besser als schütteln, aber ich könnte trotzdem kein Baby schreiend einfach stur im Arm halten, tut mir leid.

Lg

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Mucky am 31.10.2019, 13:28 Uhr

Hey Jenny, wir haben es um denn 11Wochen-Schub genau so gemacht, ich habe es mir mit meiner Tochter auf dem Sofa gemütlich gemacht und uns in deine Decke gewickelt, ich habe sie aber nur umarmt und nicht "Fixiert", ich glaube, dass einige der Leserinnen das überinterpretiert haben.
Ich würde das auch in keinster Weise mit alleine Schreien lassen vergleichen, denn man ist da und gibt dem Kind Sicherheit.
Unsere Tochter hat davor auch 2 Stunden geschrien und nichts hat geholfen, dass war anstrengend und deprimierend, weil man einfach nichts tun konnte, was geholfen hat.
Natürlich ist auch das betreute Schreien lassen auch für Kind und Eltern anstrengend, aber wenn man sieht, wie sich die Gesichtszüge des Kindes immer weiter entspannen , da war mir klar, dass es der richtige Weg für uns ist.

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Frieda19 am 31.10.2019, 17:00 Uhr

Hallo,

auch unsere 2. Tochter hatte diese abendlichen Schreistunden. Ich war ziemlich ratlos, wie wir ihr helfen können, denn sie war/ist gesund, war satt, sauber usw...und trotzdem hat sie geschrien.
Wir kannten das von unserer 1. Tochter nicht.
Wir haben alles versucht vom stillen, tragen, Schnuller, wiegen, Laufen, raus gehen usw...also alles durch...ließ sich einfach nicht beruhigen.
Und dann habe ich auch diesen, oder ähnlichen Text gelesen und fing an, mich mich meiner Tochter gemütlich hinzusetzen, sie im arm zu halten (sie wurde weder fixiert, oder mit Kraft gehalten, oder gar gegen ihren Willen festgehalten) und ihr zuzuhören und ihr beruhigend zu sagen, dass sie ab jetzt schreien darf und mir alles erzählen darf.

Ab dann wurde es mit jedem Tag besser. Meine Tochter fühlte sich anscheinend endlich verstanden und fühlte sich nicht mehr durch die ganzen Tröstaktionen bzw Beruhigungsaktionen einfach überfordert.
Uns hat es auch sehr geholfen...auch wir waren entspannter und alleine das hilft schon enorm.

Und nun ist sie ein völlig entspanntes Baby:)

LG

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Meyla am 31.10.2019, 18:43 Uhr

In einem liebevollen Griff halte ich das durchaus für praktikabel. Das baby hat dadurch in dem Schlaf gefunden... hätte es tatsächlich leid erfahren, wären die folgenden Abende purer Horror geworden glaube ich.

Meine kleine brauchte das auch einmalig innerhalb der ersten 12 Wochen. Ich habe mit ihr im Bett gesessen, sie gehalten und weinen lassen. Zimmer war dunkel und ruhig... allerdings habe ich ganz leicht geschaukelt und mit ihr dabei gesprochen, ihr gesagt das es OK ist und ich bei ihr bleibe bis sie fest schläft (natürlich war das mehr für mich, aber der Abend entspannte sich trotzdem).

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Muhkuh-87 am 31.10.2019, 19:27 Uhr

Huhu
Du musst dich doch nicht entschuldigen :)

Okay, wenn du das auch hättest, dann liegt es vielleicht auch an den unterschiedlichen Belastungsgrenzen der Mütter ;)
Ich hatte unsere Kleine auch Tagsüber fast durchgängig im Tuch und wenn man mir dann gesagt hätte, dass ich das Abends auch noch müsste, wäre ich wahrscheinlich zusammengebrochen...
Wie gesagt UNS hat es geholfen, was nicht heißt, dass es bei anderen auch helfen MUSS...

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von Cothaila am 01.11.2019, 2:43 Uhr

Da kann ich auch nur zustimmen. Babys dürfen schreien. Das vergessen viele und suchen bei sich selber oft die Schuld. Oft werden Eltern dann verzweifelt und sind dann total angespannt und das merken die kleinen und schreien dadurch noch mehr, weil sie natürlich auch panik bekommen.

Aber sie brauchen eben ruhige Eltern...

Ich merk diesen Vorurteil "gute Eltern müssen ihr Kind beruhigen können" schon allein bei frisch gebackenen Mamas. Mein kleiner ist sentimental und weinte/schreite schon immer viel. Da werde ich sogar mit meinem zweijährigen schon sehr schief angeschaut, wenn ich da keine Panik schieb. Kurz trösten und schon ists wieder vergessen

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Re: Schreiattacken oder doch zuhören

Antwort von melegim10 am 01.11.2019, 8:37 Uhr

Das sehe ich auch sehr oft wie vorwurfsvollen man angesehen wird weil das Kind/ baby schreit oder mein grosser lautstark seiner Wut man Ausdruck verleiht , sind doch alles keine Maschinen, sondern kleine Menschen, die noch lernen damit umzugehen.

Ich kann viele verstehen die sagen um Gottes willen was ist das denn , so saß ich auch da , mur probieren geht über studieren und wenn wir Eltern nicht probieren warum sollten es dann unsere Kinder irgendwann tun?
Gesagt getan und es klappt , wenn ich ihn nun schon merke das er müde wird und ich ihn nur an mich kuscheln, wird er ruhiger , er rudert nicht mehr so mit den armen und wehrt sich nicht mehr gegen das Einschlafen und das innerhalb der letzten zwei Tage.

Ich weiß nicht ob meine letzte Antwort angezeigt wurde , aber ich SAUFE nicht , ich gönne mir lediglich ein Glas Wein ab und zu , man sollte nicht alles auf die Goldwaage legen, es war auch nur ein Scherz am Rande.
Mir hat es sehr geholfen und ich wollte anderen Eltern mut machen auch von dem allgemein gängigen Pfad abzuweichen und neue Wege zu gehen.
Achso der "Griff " ist auch nicht angekettet sondern in einer liebevollen ganzheitlichen Umarmung.
Ich gebe ihm den nötigen Halt sich ausweisen zu dürfen.
Ich danke auch den Eltern die sich hier zu Wort melden, die ihre Bedenken und auch positiven Erfahrungen kunt tun, das zeigt das man nicht allein ist und das finde ich sollten wir auch alle für uns verinnerlichen. :)

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