Nähebedürfnis Baby

Hallo, ich habe auch eine vielleicht etwas merkwürdige Frage, aber mir geistert das Thema jetzt seit längerem durch den Kopf: Hier im Forum und durch Hebammen wird ja immer wieder propagiert, wie wichtig Nähe, kuscheln usw. mit dem (jungen) Baby für die Bindung ist. Nun ist es bei uns so, dass die Kleine (jetzt fünf Monate alt) quasi von dem ersten Tag an wunderbar allein im Beistellbett eingeschlafen ist. Einschlafen funktioniert spätestens nach einer kurzen Unruhephase wunderbar, wenn ich sie einfach ansehe, ein Liedchen singe und ihre Hand halte.
Andererseits schläft sie ebenso gut, wenn ich sie im Arm halte. Bisher haben wir es immer so gehandhabt, dass ich zeitgleich gegen 22 Uhr mit ihr ins Bett gehe. Vorher hat sie dann entweder schon auf meinem Arm oder neben mir auf dem Sofa geschlafen, oder wollte noch bespaßt werden. Ihr Tagesablauf ist bisher noch unberechenbar. Wenn ich am Wochenende mal noch ein Stündchen länger wach bleiben möchte, funktioniert es aber auch super, sie gegen spätestens 22 Uhr ins Bett zu legen.

Ist es denn für die Bindung schädlich, wenn ich versuche, sie zu einer früheren Zeit schon ins Bett zu legen? Ist es „schlechter“, wenn sie im eigenen Bettchen schläft, als wenn sie während des Schlafes meinen Körperkontakt und Streicheleinheiten hat?

Ich frage das auch, weil ich bei manchen Kommentaren hier fast ein schlechtes Gewissen habe, noch ein bis zwei Stunden am Tag mein eigenes Leben zu genießen, in denen ich für mich sein kann und kein (natürlich geliebtes) Anhängsel habe. Ich habe das Gefühl, diese Zeit für mich auch zu brauchen und weiß momentan gar nicht, wie ich zurecht kommen würde, wenn meine Kleine über einen längeren Zeitraum mal ein 24-Stunden-Baby wäre... Vielen Dank für eure Beiträge im Voraus!