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von Clumsi  am 30.06.2019, 16:32 Uhr

Leistungsgedanke bei Kindern

Es ist heiß und wir halten Siesta, da habe ich habe eben einen etwas älteren Beitrag zum Thema Leistungsgedanken bei Kindern gelesen, der mir jetzt schon fast Angst vor der Grundschule gemacht hat.
Ich finde nämlich schon in den ersten drei Lebensjahren ganz schön viel Förderwahnsinn im Bekanntenkreis. Ich habe z.B. bis auf einen Wassergewöhnungskurs keinen tollen Kurs gemacht. Wir waren noch in einer Krabbelgruppe, in der die Kleinen frei gespielt haben und ich habe andere Mütter kennengelernt, das war's. Damit war ich in Berlin schon absolute Exotin. Sein Baby ohne Pekip groß werden zu lassen, gilt heutzutage schon als fahrlässig. Jetzt fährt er mit drei Jahren kein Laufrad, sondern lieber Rutschauto und trägt noch Pampas. Da werde ich echt drauf angesprochen! Kann denn der kleine Mann nicht selber entscheiden, welches Fahrzeug ihm mehr zusagt?
Ich finde, die Kinder haben irgendwie kaum noch eine richtige Kindheit, sondern man macht nur noch Aktivitäten, die angeblich irgendwas fördern, was für später gut ist.
Ich will, dass mein Sohn eine schöne Kindheit hat und nicht jetzt schon auf Manager gedrillt wird! Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht seinen Wissensdurst stille, aber einfach mal planlos und scheinbar zweckfrei spielen ist doch wichtig!

 
15 Antworten:

Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von zwergchen84 am 30.06.2019, 17:22 Uhr

Ich finde, dass viel zu wenig auf den eigenen Bauch gehört wird. U.a. auch, weil die Umgebung einem ein ungutes Gefühl gibt. Aber mal ehrlich, wir kennen unsere Kinder doch am besten und sollten uns da kein schlechtes Gefühl einreden lassen.
Meiner ist nie Laufrad gefahren, er hat es probiert, ist umgefallen und hatte danach Angst. Ich hab ihn gelassen. Er lernte mit fast 7 erst Rad fahren. Ich musste mir da auch einiges anhören. In Krabbelgruppe oder ähnliches waren wir nie. Gab es entweder nicht oder war komplett ausgebucht. Er kam mit 3,5 Jahren in den KiGa und wurde kurz vorher tagsüber trocken. Auch da hab ich mich nicht stressen lassen. Er war nicht soweit und fertig.
Mach dir keinen Kopf. So ein zwischen Ding aus Gelassenheit und liebevoller Strenge(später bei den Hausaufgaben beispielsweise) ist häufig nicht das verkehrteste.

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von Baerchie90 am 30.06.2019, 17:35 Uhr

Ich bin da bei dir :-)
Junior (6) hat einen Freund (4) im Kindergarten, der geht Montag zum Schwimmen, Dienstag zur Musikgruppe, Mittwoch zum Spielkreis, Donnerstag nochmal zum Schwimmen, am Wochenende stehen "Familienaktivitäten" an, das alles neben dem Kindergarten.
Da einen Tag zu finden, an denen unsere Kinder spielen können, ist schon nicht ganz so einfach

Für mich wäre das nichts und für meinen Sohnemann wäre das auch erheblich zu viel. Bei meiner Tochter (4) könnte das aber anders sein, sie fordert aktuell mehr Beschäftigung, wobei es bei ihr eher Spielplatz-Besuche und Schwimmbad-Besuche sind, die sie gerne hätte.
Da die Balance zu finden ist gar nicht so leicht.

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von JaLu9116 am 30.06.2019, 17:35 Uhr

da ich gerade zwischen kochen und Wäsche machen hänge und keine Lust mehr habe, schreibe ich mal was dazu :))
ich stimme dir 100% zu..
ob mit "trocken sein", Rad fahren, zählen können, reden können, laufen usw usf..... was ich mir "damals", als Mini gerade 1 1/2 Jahre alt war, schon angehört hab, da kann ich mir nur an den Kopf langen.. jedes Kind hat nunmal sein eigenes Tempo.. wo das eine sehr früh läuft, ein anderes mit 1 1/2 schon redet etc. .. auch die Kleinen haben ihre Interessen und wenn dein Kind kein Interesse am Laufrad hat, fährt es eben lieber Roller, Bobbycar oder oder oder.. ein naher Verwandter hat meinem Baby mit knapp einem Jahr so einen Steckwürfel mit verschiedenen Formen hingestellt mit den Worten "mal schauen, wie weit du schon bist!" fande ich irgendwie daneben - egal ob mein Babe das zu dem Zeitpunkt schon konnte oder nicht, es hatte jedenfalls schlichtweg gerade anderes zu tun und hat den Würfel nicht beachtet woraufhin dann ein "sollten die das nicht schon können?" kam.. in der Schule wirds natürlich mal schlimmer, da wird erwartet und unter Druck Leistungen angefordert, denen viele nicht entsprechen - was sich bei Kindern ja schnell durch Bauchschmerzen, Übelkeit etc. sichtbar macht (man kann Fähigkeiten eben einfach nicht am Alter festmachen... geht nicht!) aber so ist dad leider.. man wird viel zu früh unter Druck gesetzt, mit anderen verglichen a la "schau mal, der Tom fährt doch auch schon Laufrad und der ist viel jünger als du" oder "also die Emma hat schon lange keine Windel mehr" blaa blaa.... und muss Leistungen erbringen, damit man etwas "ist" oder zu etwas "wird"..
nein, die Schule ist nicht schlecht und natürlich sollten Kinder früher oder später gefördert werden und neues lernen ABER sie sollten vor allem Kind sein dürfen, denn das sind sie nur einmal!

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von Pebbie am 30.06.2019, 17:41 Uhr

Ich stimme Dir vollkommen zu !

Wir sind mit damals einem knapp 6 und einer knapp 3 Jahren Tochter hierher gezogen.
Hier leben Menschen zu denen der "Mutter, Vater, 2 Kinder, Hund und den Porsche Cyenne" als Mama-Taxi oder als Einkaufsgefährt.
Zum Glück leben hier noch einige Familien für die es, wie für uns, wirklich an die finanzielle Grenze geht sich hier ein Häuschen hin zu stellen. Weswegen ich das schreibe? Weil die anderen diejenigen sind die ihre Kinder natürlich nur in eine bestimmte Kita, die eine Grundschule und die Frage der weiterführenden Schule ist nur die Frage Gymnasium A oder B ?

Mein Sohn besuchte statt der Grundschule "nur" die daneben liegende Sprachförderschule für 5 Jahre. Meine Tochter besuchte ( wie ihr Bruder für das letzte Kindergartenjahr ) eine belächelte Kita, deren äußeres an den Charme der Villa Kunterbunt ähnelte und innen nur von den Tausenden von Reißzwecken zusammengehalten wurde, mit denen die Kunstwerke der Kinder dort geschmückt haben. Aber das Personal schaffte es in einem Jahr aus einem Jungen der stark sprachbehindert war ein Kind aus ihm zu machen, der trotz seiner Behinderung Kontakte hatte, beliebt war und ein hervorragendes Selbstbewusstsein entwickelte.

Meine Tochter besuchte dann die angesagte Grundschule in unserem Stadtteil.
Dem Heitatei der Schule und der anderen Kindern haben wir uns nicht angeschlossen. Die erste Klassenlehrerin war eine Katastrophe, aber meine Tochter kam mit ihr gut zurecht. Ich musste die Dame ja nicht heiraten......
Usus war es dort den Kindern den bestmöglichen Übertritt ins Gymnasium zu ermöglichen. Natürlich musste man den angesagt Sport des Stadtteils betreiben ( Tennis oder Hockey, Fußball war was für Proleten ) und mindesten 1 Instrument lernen. Meine Tochter wollte dann Blockflöte lernen, es wurde in der Schule angeboten. Na gut, für ein Weihnachtslied hat es dann gereicht.

Mein Sohn und später meine Tochter gingen trotz Empfehlung für´s Gymnasium auf eine Montessori-Gesamtschule. Eigentlich müsste das für unsere Nachbarn hier ja schick sein, da es eine private Ersatzschule ist. Ist aber eben kein Gymnasium.

Aus meinen Kindern sind glückliche Menschen geworden die gerne zur Schule gehen, sich sehr aktiv in der Schülerschaft engagieren und sozial geprägt sind. Vielleicht genau aus dem Grund das sie nicht mit den Kindern Kontakt haben die schon in frühen Jahren ihre Ellenbogen ausfahren mussten um sich ihren Stand in der Gemeinschaft zu schaffen.

Es geht also auch ohne frühkindliche Förderung und Nachhilfe. Meine beiden spielen übrigens Proleten-Fußball. Und das direkt neben dem Elite -Hockeyplatz

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von Cassie am 30.06.2019, 17:43 Uhr

Ich hatte eine sehr schöne Kindheit. Ganz normal mit 3 Jahren in den Kindergarten. Ein paar Jahre schwimmverein, ein paar Jahre Turnverein, eine Weile Basketball, viiiiiiel draußen mit Freunden rumtoben. Spontane Unternehmungen. Ferien waren wochenlange Freiheit ohne irgendwelche Vorgaben.

Und genauso wünsche ich es mir für meine Kindern, bzw. ziehe es genauso durch. Ich lege Wert darauf, dass sie alle bis zum goldenen schwimmabzeichen im dlrg mitmachen und alles andere, dürfen sie frei entscheiden. Unsere große reitet, der mittlere spielt Schach, die kleine will nach den Sommerferien Ballett ausprobieren. Mehrmals die Woche stehen ohne Absprache Freunde vor der Tür und wollen sie zum Spielen abholen. Viel Spaß!

Ich würde mir da im Leben keinen Stress machen und finde es schlimm, wenn man Spielbesuche Wochen im Voraus planen muss, weil ständig irgendwer irgendeinen Termin hat.

Und die ganz kleinen spielen doch auch noch gar nicht wirklich miteinander. Ich hab mir einmal einen Spielekreis angeguckt... furchtbar... echt nicht meins. Und mein Kind hatte hinterher auf dem Spielplatz mit „fremden“ Kindern mehr Spaß, als in dieser Turnhalle wo alle dasselbe machen sollten....

;)

Liebe Grüße.

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von miez.0 am 30.06.2019, 18:12 Uhr

Hallo
Ich kann gut nachvollziehen was du meinst
Bei meinen beiden Kindern ( wir sind mit Nur zweien, Exoten bei uns im Umkreis)
Habe ich auch kein pekip und oder Babyschwimmen gemacht.
Mit der kleinen war ich allerdings in einer spielegruppe ( alle zwei Wochen)
Da sie extrovertierter war als die große Schwester.
Ansonsten war ich eher spontan in Unternehmungen und meine Mädels konnten sich so schnell oder so langsam entwickeln wie sie wollten
LG

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von Christine70 am 30.06.2019, 18:34 Uhr

Ich bin da auch bei dir.

Klar sind Kinder verschieden, aber nicht selten stecken doch die Eltern dahinter. Hier das Beispiel mein Mann. Er MUSSTE mit 3 Jahren anfangen Klavier zu spielen. Er hasste es. Da die Klavierlehrerin aber ins Haus kam, kamer nicht drumrum. Grund war seine Mutter, die Lehrerin war, auch für Musik. Mit seiner Einschulung ging der Horror los. Zu jeder Veranstaltung mußte er auf der Bühne vorspielen. Für ihn jedesmal Horror. Als er dann mit der Schule ferig war, schmiss er das Klavierspiel hin. Er wollte nix mehr davon wissen.

Deshalb waren wir uns einig: Wir werden unsere Kinder zu nix zwingen.

Meine Tochter hatte eine Freundin seit dem Kindergarten, die kaum Zeit hatte, mal zu kommen. Sie mußte zum Turnen, in die Musikschule, zum Judo und sie sollte Geige lernen. jeden Tag andere Termine :( Und man merkte richtig, daß sie darunter litt.

Meine Kinder haben auch verschiedene Dinge ausprobiert. Von Judo über Fussball/Handball bis hin zu Bogenschießen. Aber wir übten nie Zwang aus. Wenn sie keine Lust hatten, dann war es eben so.

Ganz schlimm war es dann zur Kommunion, wo kaum Termine gefunden wurden, um den Kommunionsunterricht Nachmittags abzuhalten. Es waren eh nie viel Kinder, aber jeder hatte Termine über Termine. Schlimm.
Es wurde eine Art Stundenplan rumgegeben, da mußten die Eltern die fixen Termine der Kinder eintragen. Ich gab damals einen fast leeren Zettel ab. Vergesse nie, wie der Religionslehrer dann zu uns sagte: "Bei euch dürfen die Kinder wenigstens noch Kind sein"

Ich habe nix gegen Förderung, aber wieso wird so oft übertrieben. Die Kindheit ist so schnell vorbei :(

Meine Kinder sind jetzt teils groß, von 16 - 27. Der Große spielt E-Gitarre (selber beigebracht) in einer Band, die oft Auftritte hat. Tochter ist aktiv bei der Feuerwehr, seit sie 12 Jahre ist und leitet jetzt auch die Kinderfeuerwehr. Der Jüngste ist in einem Eisenbahner-Club und spielt Schach im Verein. Das haben sie sich später alles selber ausgesucht und da sind sie mit Freude dabei.

Ich frage sie oft, ob ihnen in der Kindheit irgendwas gefehlt hat und es wird immer verneint

Andere stellten mich oft als Rabenmutti hin, die ihren Kindern ja so viel vorenthält.

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von bellis123 am 30.06.2019, 19:06 Uhr

Habe ich nicht so festgestellt und wir wohnen auch in Berlin. Krabbelgruppen/Pekip habe ich nicht besucht und kenne nur wirklich wenige die das gemacht haben. Unter Leistungsdruck würde ich das nicht einsortieren, da gehen doch höchstens Erstlingsmütter mit Langeweile hin, um Kontakt mit anderen Müttern zu bekommen.

Meine Tochter ist super gerne Laufrad gefahren und jetzt Fahrrad, ganz ohne Druck. Und ja, ich muss zugeben, es ist durchaus praktisch, da man so recht früh auch etwas weitere Strecken einigermaßen zügig zurücklegen konnte und mit 3 keinen Buggy mehr dafür brauchte.

Wenn ich beispielsweise die Erwartungen, die an einen Schulanfänger gestellt werden, oder auch an ein Kind was aufs Gymnasium darf, mit denen zu "unserer Zeit" (80er) vergleiche, muss ich sagen dass die Anforderungen damals wesentlich höher waren. Ab Gymnasium musste ich damals auf Druck meiner Eltern auch ständig lernen, trotz sehr guter Noten und auch wenn keine Klausuren anstanden. Mein Mann und seine Geschwister mussten sehr früh Musikinstrumente lernen. Das erscheint mir heute alles etwas lockerer...

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von kriku am 30.06.2019, 19:09 Uhr

Hallo,

ich habe diesen Beitrag rege verfolgt und habe einmal eine Frage. Warum ist viel in der Woche vorhaben denn ein Leistungsgedanke der Eltern?

Meine beiden älteren Kinder (9 und 7 Jahre) haben jeder 4 feste Termine in der Woche. Reiten, Schach, Klavier und die eine Trampolin und der andere Judo. Schlimm? Von mir aus dürfte es weniger sein. Aber sie haben sich die Hobbies sehr gerne ausgesucht und sind auch zu Hause begeistert (üben Klavier oder Schach, üben Wurftechniken oder Handstand etc im Garten, lesen Bücher über Pferde/Reiten etc.) bei der Sache. Wenn es ihnen Spaß macht, dürfen sie das gerne machen! Und da hege ich überhaupt keinen Leistungsgedanke!
Die beiden Großen würden auch noch gerne in den Schwimmverein, zum Fussball bzw Handball, zum Eishockey, Selbstverteidigung und mindestens drei weitere Instrumente erlernen :-). Mehr Tage hat aber die Woche nicht und sie würden bzw wollen keines der anderen Hobbies aufgeben. So und nun? Hätte ich es auf ein Hobby pro Kind beschränkt, dann würden sie jeden Nachmittag rumheulen warum sie dies oder jenes nicht machen dürfen....
Mein Kleinster (5 Jahre) hat hingegen "nur" ein Hobby die Woche nämlich Schach. Er sieht wie die Geschwister spielen und will auch mal mit den "Großen" mitspielen. Ich kann noch nicht einmal Schach und finde dieses Spiel nicht sonderlich spannend. Aber das spielt doch gar keine Rolle, solange das den Kindern gefällt.
An anderen Hobbies hat der Jüngste noch kein Interesse gezeigt. Entweder es kommt noch einmal Interesse auf oder nicht. Das finde ich nicht schlimm. Solange alle drei glücklich sind mit ihren Aktivitäten und dem Tag ist es doch super.
Ich habe auch mehr mit Freunden in dem Alter draußen gespielt. Hier gibt es das kaum noch. Hier trifft man seine Freunde bei den Hobbies, aber nicht auf der Strasse.

Also nicht jedes Mal, wenn ein Kind viel in der Woche vor hat, hat das etwas mit dem Leistungsgedanken der Eltern zu tun.

Viele Grüße

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von Christine70 am 30.06.2019, 20:52 Uhr

Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass Kinder verschieden sind und doch gibt es Eltern, die ihre Kinder dazu zwingen. Nicht ALLE...... aber es gibt sie.

Es ging mir hauptsächlich darum, daß viele einen angucken wie eine Rabenmutter, wenn die Kinder so gut wie keine Termine haben.
Als wären ihre Kinder was ganz besonderes und einmal meinte auch eine, ihr Kind wird mal mehr Chancen haben als meins. Das Gegenteil ist der Fall.

Gut, das ist ein Einzelfall, hat mich aber damals sehr verletzt.

Leben und leben lassen

Deine Kinder sind erst 9 und 7, aber auch du wirst bald feststellen, daß es zu viele Termine sind, spätestens wenn es um die weiterführenden Schulen geht.

Meine Tochter war ab 12 bei der Jugendfeuerwehr, selbst DA mußte ich öfter mal erinnern, daß Schule vorgeht.

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von zwergchen84 am 30.06.2019, 21:42 Uhr

"Aber sie haben sich die Hobbies sehr gerne ausgesucht und sind auch zu Hause begeistert (üben Klavier oder Schach, üben Wurftechniken oder Handstand etc im Garten, lesen Bücher über Pferde/Reiten etc.) bei der Sache. Wenn es ihnen Spaß macht, dürfen sie das gerne machen!"

DA liegt der Unterschied zu den leistungsorientierten Eltern.
Eine Mutter, deren Kinder in den Klassen meiner Mädels waren, war auf Leistung getrimmt. Die Mädels hatten Reiten, Leichtathletik, Musikunterricht(Querflöte und Tuba), waren noch im örtlichen Sportverein, nebenbei Nachhilfe in den Hauptfächern. Bis auf Reiten(die Grosse) und Leichtathletik(die Kleine) war der Rest von der Mutter ausgesucht. Die Kleine musste ebenfalls reiten und die Grosse Leichtathletik machen. Zeit für Freunde? Fehlanzeige. Zeit für Geburtstage der Freunde? Fehlanzeige. Beide Mädels wurden irgendwann nicht mehr eingeladen zu Geburtstagen oder gefragt, ob sie Zeit zum spielen haben. Das kann verdammt einsam machen.

Mittlerweile hat besagte Mutter begriffen, dass sie ihren Kindern zuviel zumutet. Beide Mädels dürfen nun das machen, was ihnen Spass macht und auch die Nachhilfe wurde runtergeschraubt(die im übrigen nicht nötig war, die Noten gingen nach dem Einstellen der ungeliebten "Hobbies" von alleine wieder rauf ;) ).

Solange Kinder Spass haben, sollen sie es machen. Mein Sohn spielt auch Klavier, möchte dieses Jahr pausieren. Die Prüfungen stehen an und er möchte lieber lernen. Ich bin da zwiegespalten, weil ich glaube, dass das Kalvierspielen ihn eher den nötigen Ausgleich verschafft(auch mal abschalten zu können). Aber er ist 15 und es ist seine Entscheidung.

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von Melli2011 am 30.06.2019, 21:48 Uhr

Als mein Kinder noch Babys waren habe ich auch keine Kurse mit ihnen gemacht. Wir waren und sind immer viel draußen oder spielen zuhause. Meinen Kindern hat das nicht geschadet.

Die Große, jetzt 8 Jahre, ist sehr beliebt in der Schule. Sie war Klassensprecherin, spielt Blockflöte, läuft in der Lauf AG mit und geht einmal die Woche zu den Pfadfindern. So hat sie noch ausreichend Zeit zum freien Spielen oder Treffen mit Freunden. Wenn irgendwann mal mehr Hobbys dazu kommen ist das okay. Es darf halt nur nicht die Schule darunter leiden.

Der kleine, 3 Jahre, hat noch keine Hobbys. Hat ja auch noch Zeit. Der ist momentan noch glücklich wenn wir auf den Spielplatz oder zum Schwimmen gehen. Und er fährt auch kein Laufrad sondern nur Bobbycar.

Wenn Kinder es fordern oder wirklich jeden Tag Beschäftigung durch Hobbys brauchen, okay. Aber ich kenne einige Mütter in unserem direkten Umfeld die sehr Leistungsorientiert ihre Kinder zu sämtlichen Kursen, Sportgruppen oder Musikunterricht schleppen, obwohl die Kinder nicht wirklich Lust dazu haben. Diese Seite gibt es leider auch.

Meine Tochter war mal mit einem Mädchen befreundet das jeden Tag zu einer anderen Freizeitaktivität geschippert wurde. Sie hatte immer Freitags 2 Stunden Zeit für ein Treffen und das auch nicht regelmäßig. Bei den wenigen Spielbesuchen hat man dem Mädel schon angemerkt unter welchem Druck sie stand, ihrer Mutter gerecht zu werden was diese von ihr forderte. Überall musste sie präsent sein, überall die Beste. Die Freundschaft zu ihr zerbrach, weil sie keine Zeit mehr hatte sich mit anderen Kindern zu treffen.

Ich erinnere mich an einen Tag im letzten Jahr. Meine Tochter und ich waren auf dem Weg nach hause. Wir haben dieses Mädchen dann unterwegs getroffen. Die Mädels unterhielten sich angeregt was sie an diesem Tag noch alles vor hatten. Meine Tochter sagte ich setze mich jetzt mit einem leckeren Eis auf den Balkon. Hast du es gut, sagte das Mädchen, ich muss jetzt noch zum Tanztraining. Das empfand ich dann schon als schlimm.

Wenn Kinder es von sich aus möchten jeden Tag mit Hobbys zu verplanen, für die sie sich begeistern, kann ich das akzeptieren. Aber sein Kind dazu zu drängen überall dabei zu sein und immer die Nummer 1 sein zu müssen finde ich nicht richtig. Dieser Schuss geht oft nach hinten los. Habe ich schon oft erlebt, das die Kinder dann irgendwann anfagen dagegen zu rebellieren.

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Re: Leistungsgedanke bei Kindern

Antwort von luna8 am 01.07.2019, 2:05 Uhr

Ein bisschen widersprechen muss ich dir da schon...

Wir wohnen auch in Berlin und meine kleinen sind jetzt 6 und 8 Jahre alt. Ich war mit ihnen als Baby in keinem Kurs, mein Sohn kam mit 3 Jahren in die Kita, die Kleine mit 1,5 Jahren - es gab nie Probleme oder doofe Aussagen ( ich bin da aber auch selbstbewusst, das zu vertreten... eher tat ich mich bei der Kleinen schwer, sie so früh in diesen ' Arbeitsalltag' geben zu müssen), mein Sohn war kurz vorm 4. Geburtstag erst trocken, unsere KiÄrztin hatte nie ein Problem damit ( eine Vertretungsärztin sprach mich mal leicht irritiert an, die kam aus dem Osten).

Bei meiner großen Tochter ( in München, die ist jetzt 17) war das anders, da war ich beim Babyschwimmen, hab mich auch mit Müttern getroffen, usw.. nicht übertrieben, denn dafür bin ich garnicht der Typ, aber deutlich mehr als bei den Kleinen.
Sie ging auch erst mit 4,5 Jahren in die Kita ( ging nicht anders).

Bis auf diese eine Vertetungsärztin ( wg windelfrei) bin ich nie blöd angeschaut worden, würde mich eh nicht besonders interessieren.

ABER: viele Termine haben und hatten wir trotzdem immer, Spielverabredungen, Familie treffen ( mit vielen Kindern), Arzt- oder KG Termine,...

In der Kitazeit hatten die Kleinen 1x die Woche eine Std malen ( nicht zeichnen, sonders ganz locker und kreativ - da gabs auch immer Tee, Kekse & Gespräche) und ab dem letzten Kita Jahr Tanzen bzw Fußball), meine große hat nie einen Sport gemacht, sie hat im Chor gesungen und war später Messdiener und engagiert sich jetzt ind der kath. Jugend ( es muss auch nicht bei jedem Kind Sport sein ;)).


Meine Freundin macht/e auch viele Kurse mit ihren Kindern, warum auch nicht? Sie nutzt ihre EZ maximal ( ihr Mann hat auch 2 Monate genommen), sie reisen auch viel. Dafür müssen ihre Kinder ab dem 1. Geburtstag in die Kita.
ich sag 'müssen'... und wir tauschen uns da aus, kennen auch unsere Meinung und das ist ok.
Was irgendjemand ( für mich unwichtiges) denkt, ist mir, wie gesagt, relativ egal.

Die Kindheit meiner Kinder ist schon anders als meine eigene ( auch B.), wir konnten uns ein wenig freier bewegen.

Aber der Leistungsdruck hat sich bei uns auch nicht geändert, das leb ich ähnlich wie meine Eltern damals.


Gute Nacht

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es ging um Kleinkinder ...

Antwort von luna8 am 01.07.2019, 2:34 Uhr

... die stehen dann erst ein paar Jahre später vor der Tür und beim Babyschwimmen werden ( zum Glück ) noch keine Abzeichen verliehen ;)

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es ging um Kleinkinder ...

Antwort von luna8 am 01.07.2019, 2:34 Uhr

... die stehen dann erst ein paar Jahre später vor der Tür und beim Babyschwimmen werden ( zum Glück ) noch keine Abzeichen verliehen ;)

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