Rund-ums-Baby-Forum

Rund-ums-Baby-Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Lennina am 06.12.2020, 9:35 Uhr

Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Hallo ihr Lieben,

Ich melde mich heute noch einmal ratsuchend an Euch.
Mein Sohn (fast 12) hat eine diagnostizierte soziale Phobie und mittelschwere Depressionen. Seit einem Monat geht er nicht mehr zur Schule.

Gestern war es ganz schrecklich. Eine Panikattacke mit hyperventilieren und Erbrechen. Vorausgegangen war ein "Streit". Er behauptet wir wären laut geworden ihm gegenüber, dabei haben wir normal mit ihm gesprochen.

Er steht auf der Warteliste für die Tagesklinik. Ich glaube aber, er muss stationär gehen. Er will das absolut nicht und sagt er wird mich für immer hassen, wenn ich das durchsetze.

Ich kann das hier zu Hause aber nicht mehr leisten. Er liegt den ganzen Tag im Bett und kommt nur kurz raus um zu essen oder ins Bad zu gehen. Normale Gespräche sind unmöglich, er fühlt sich sofort angegriffen und schon fängt das hyperventilieren an.

Seine Lehrerin wünscht, dass er stundenweise zur Schule kommt wie in einer Bescheinigung der Psychologin empfohlen. Der Hausarzt hat ihn aber komplett schulunfähig geschrieben. Was wiegt denn schwerer? Ich bekomme ihn ja nicht aus dem Zimmer/Bett, geschweige denn aus dem Haus.

Würdet ihr das Kind gegen seinen Willen einweisen? Er hat Angst vor der Trennung von uns und seinen Tieren. Er hält schon keine Woche bei der Oma aus und jetzt (mindestens) 10 Wochen Stationär ohne Wochenende zu Hause (Corona).

Ich bin schon jetzt total am Ende.

Eure Meinung bitte

 
57 Antworten:

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Muschelnudel am 06.12.2020, 9:46 Uhr

Ja ich würde es tun, wenn die Situation so ist wie geschildert.
Ich selbst wurde als 15 jährige von meinen Eltern in die Psychiatrie eingewiesen. Gegen meinen Willen und mit der heftigen Gegenwehr eines Teenagers ;-)
Heute bin ich meinen Eltern dankbar.

Dein Sohn ist in seinem Zustand gefangen. Er hat Angst vor der Veränderung da ihm momentan alles Angst macht und er vermutlich gerade so eben seinen Alltag übersteht der ihm auch Kraft kostet. Die Aussicht auf einen solchen stationären Aufenthalt ist da natürlich extrem schlimm für ihn.

Er kann seine Lage nicht einschätzen und verharrt in seinem Zustand.

Eine gute Kinder- und Jugendpsychiatrie wird Struktur in seinen Alltag bringen. Und auch wenn es in der ersten Zeit hart sein,ein wird, wird er sicher dort irgendwann Freude haben.
So ging es mir jedenfalls;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von YvonneG am 06.12.2020, 9:52 Uhr

Ja würde ich tun und habe es auch getan als meiner 12 war er hatte genau das selbe wie deiner und es war die beste Entscheidung unseres Lebens. Er ist jetzt 19 und es geht ihm sehr gut. Er hat nachdem Klinik Aufenthalt und der Tagesklinik die direkt nach der Klinik war nie wieder Probleme mit Depressionen gehabt und ging auch wieder zur Schule ohne Probleme.

Gruß Yvonne

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Assen08 am 06.12.2020, 9:59 Uhr

Nein würde ich nicht!
Wir mussten meine kleine Schwester damals auch in dem Alter einweisen lassen und das hat mehr kaputt gemacht, als es gebracht hat, weil es unter Zwang war!
Solange er sich nicht selbst und andere gefährdet, gibt es auch keine „Zwangseinweisung“.
Du musst leider mit diesen „Aussetzern“ leben müssen, die nächste Zeit.
Die Tagesklinik ist eine sehr gute Alternative.

Zur Schule: ja, Stundenweise. Die Therapeutin sieht ja einen Sinn dahinter, und zwar, dass er sich nicht vollkommen verliert und etwas Struktur hat. Denn mit Depressionen braucht man unbedingt Struktur.

Ich habe eine PTBS
Ich kann dir auch von mir berichten: Ich habe mich dann wirklich irgendwann zwingen müssen, das Haus zu verlassen, duschen zu gehen usw.
Irgendwann habe ich mir mit meiner Therapeutin einen Tagesplan geschrieben und den auch exakt eingehalten. Aufstehen, Zähneputzen, Haare kämmen, essen, spazieren, usw. das hat mir sehr geholfen.

Suche das Gespräch mit der Therapeutin, und schildere die Situation. Sie ist dafür da, um euch zu helfen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von YvonneG am 06.12.2020, 10:00 Uhr

Ach ja den Spruch mit dem " für immer hassen " Hat mein Sohn auch mehrmals gebracht und soll ich dir was sagen es stimmt definitiv nicht. Wir haben ein besseres Verhältnis zueinander als davor.

Die Tagesklinik ist für seinen momentanen Zustand nicht ausreichend erst danach ist sie eine große Hilfe.

Euer Sohn braucht Hilfe. Viel Glück

Gruß Yvonne

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 10:11 Uhr

Devinitiv ja würde ich machen, wenn es so ist wie du sagst. Für mich wäre nicht klar ob er sich nicht doch was antut, könnt ihr ihn 24 Stunden überwachen? Ich glaube nein

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 10:12 Uhr

Glaubst du ernsthaft die Eltern können in dem Fall sich noch sicher sein das dass Kind sich nix antut?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Sonnenkäferchen am 06.12.2020, 10:14 Uhr

Ich habe meine 12jährige am Mittwoch nach einem Suizidversuch in die Klinik gebracht. Dort ist sie noch unter Überwachung und weiter suizidal.
Ich wäre froh um jede Emotion die sie zeigt.

Eine stationäre Therapie wäre für euren Sohn sicher gut, ich würde mich von der zuständigen Klinik beraten lassen. Das geht meistens über die Institutsambulanz.

Wir hoffen, dass unsere wenigstens an Weihnachten bei uns sein darf. Das war das Einzige, was sie noch gesagt hat, dass sie Weihnachten zuhause sein will.

Alles Gute auf eurem Weg!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Sonnenkäferchen

Antwort von Lennina am 06.12.2020, 10:17 Uhr

Das tut mir so leid. Alles Gute für deine Tochter und euch. Ich wünsche dir viel Kraft.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von wolfsfrau am 06.12.2020, 10:26 Uhr

Ja, würde ich machen.
Wir haben das auch hinter uns mit unserem Sohn.

Lass dich unbedingt beraten. So ganz einfach mit es nicht, wenn dein Sohn nicht will.
Wir müssten einen richterlichen Beschluss gegen ihn erwirken.
Es war das schlimmste, was ich je tun musste.
. gleichzeitig wussten wir aber, das es sein muss.

@Assen: da uns damals niemand eine Antwort drauf geben könnte, bin ich auf deine Lösung gespannt: wie soll man jemanden dazu bringen, zur Schule zu gehen? Der absolut nicht will?
Natürlich ist ein strukturierter Tagesablauf wichtig, aber was tust du denn, wenn dein Kind einfach im Bett bleibt?

Liebe Lenina, ich wünsche dir ganz viel Kraft! Halte durch!
Gerne mehr per PN!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von StiflersMom am 06.12.2020, 10:45 Uhr

Ich weiss,du hast schon viel und oft geschrieben. Bekommt er ein Antidepressivum? Das hilft ja auch das Bett zu verlassen, zumindest in ein paar Wochen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Lennina am 06.12.2020, 10:51 Uhr

Nein, noch kein Antidepressiva.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von JakobsMutti am 06.12.2020, 11:06 Uhr

Das würde ich dringend in Angriff nehmen, vllt ist ihm das lieber, als in die Klinik zu gehen?
Vllt könnt ihr das morgen noch abklären lassen und bis Ende der Woche warten? Ich habe damals ein antidepressiva genommen, dessen Wirkung recht schnell einsetzte, ohne noch darauf warten zu müssen, bis sich ein Spiegel aufbaut. Und zusätzlich hatte ich ein Bedarfsmedikament bei akuten Angstsituationen. Bin ich auch beides gut wieder losgeworden.

Ich bin keine Expertin, aber eine mittelschwere Depression ohne Medikamente behandeln zu wollen, finde ich schon recht sportlich, vor allem bei den von dir genannten Symptomen!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von BB0208 am 06.12.2020, 11:18 Uhr

Ich glaube nicht, dass der heutige Standard vergleichbar ist.
Früher waren Kinderpsychatrien wirklich schlimm, über kindliche Depression nahezu nichts bekannt.
Das ist mittlerweile ganz anders.
Das Personal ist geschult und auf solche Kinder vorbereitet.


Ja, im Fall der betroffenen Mutter bin ich zu 100% für eine stationäre Therapie!
Vermutlich würde die Tagesklinik ihn nach 2 oder 3 Tagen sowieso weiter überweisen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 11:20 Uhr

Meine Tochter wurde von der Tagesklinik beim Aufnahme Gespräch sofort abgelehnt und stationär weiter geschickt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von SassiStern am 06.12.2020, 11:33 Uhr

Liegt er den ganzen Tag im Bett oder ist er eher den ganzen Tag im Internet?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Sonnenkäferchen am 06.12.2020, 11:37 Uhr

Eine medikamentöse Einstellung im ambulanten Setting würde ich bei einem Kind mit der Symptomatik nicht machen.

Gerade bei Beginn einer medikantösen Therapie kann es zu deutlich gesteigerter Suizidalität kommen, da die antriebssteigernde Wirkung üblicherweise vor der antidepressiven Wirkung einsetzt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Meyla am 06.12.2020, 11:40 Uhr

Ja würde ich machen.

Auch wenn er keine Antidepressiva erhält, sehe ich das Problem meist eher familiär als persönlich. Sollte heißen: die Familien und Angehörige entwickeln aufgrund der permanenten Überlastung eine Co-Depression. Und an dem Punkt tut man sich untereinander nicht mehr gut.
Die Eltern (ihr) erfahren Entlastung und dem Jungen wird geholfen.

Die Medikamente muss man auch erstmal ins Kind bekommen. Gegen die Eltern wehren sie sich oft wesentlich mehr, als gegen Fachpersonal unter Gleichgesinnten. Gut eingestellt mit Medikamenten ist gegen eine ambulante Therapie ja absolut nicht einzuwenden. Aber ich persönlich würde meine letzten Reserven sparen wollen, um meinem Kind später wieder eine gute stütze sein zu können.


Ich musste selber nie stationär, hatte aber eine dieser Co Depressionen durch meinen Ex. An diesen Punkt möchte ich nie wieder kommen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Assen08 am 06.12.2020, 11:43 Uhr

Glaubst du ernsthaft, dass man das wissen knn? Dass wir das hier entscheiden und beurteilen können? Sehen wir das Kind? Sind wir Therapeuten?? Ich glaube nicht.
Meine Erfahrung - meine Meinung.

Und das war nicht „damals“ - das war vor 5-7 Jahren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Lönneberger2 am 06.12.2020, 11:44 Uhr

Ja ich würde es machen.

Meine Eltern haben mich damals nur auf Grund meines verkapselns zu einer Jugendpsychologin geschickt die mir nicht weiter geholfen hat weil ich mir doof vor kam irgendwelche Tests zu lösen während es kaum über meine Probleme gesprochen wurde.

Ich wäre vielleicht auch eenig begeistert anfangs gewesen, allerdings wäre es nicht zu drei Suiziddrohungen wahrscheinlich gekommen und ich wäre vermutlich nicht so Sozialdistanziert anderen gegenüber. Nun muss ich selbst kämpfen wieder gesund zu werden und die Depression hinter mir lassen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 11:49 Uhr

Naja du hast ja auch schon bei deiner Tochter feststellen müssen das es übereifrige Ärzte gibt! Deine Schwester kann man nicht beurteilen so und ich weiß auch das Depressionen heute gerne diagnostiziert werden aber bei einem Jungen zu raten der nicht Mal mehr das Haus verlässt einfach abwarten, super !

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Assen08 am 06.12.2020, 12:05 Uhr

Habe ich geschrieben, dass die Mutter einfach abwarten soll? Ich glaube nicht.
Ich habe gesagt, dass er noch mehr solche Aussetzer haben wird - denn auch eine vollstationäre Einrichtung hat Wartelisten. Es sei denn, er gefährdet sich oder andere Personen.

Für die Zeit der Überbrückung muss eben eine Lösung gefunden werden. Und das ist eben, das Gespräch mit dem ambulanten Therapeuten zu suchen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Assen08 am 06.12.2020, 12:07 Uhr

Da gebe ich @Sonnenkäferchen voll recht!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 12:10 Uhr

Er gefährdet sich gerade selber, die einzige Steigerung wäre nur noch das er nicht mehr auf Toilette geht sondern ins Bett kotet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Lennina am 06.12.2020, 12:16 Uhr

Mein Mann und ich sind auch beide depressiv. Und wahrscheinlich bin ich zusätzlich noch co- depressiv

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Lennina am 06.12.2020, 12:18 Uhr

Nicht den ganzen Tag. Er darf Handy und Konsole erst am Nachmittag benutzen. Vorher liegt er da und guckt in die Luft

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Assen08 am 06.12.2020, 12:18 Uhr

Mein Vorschlag (bevor mir hier wieder mangelnde Erziehungserfahrung und -kompetenz unterstellt wird) beruht auf Beobachtungen aus der betreuten WG in der ich 3 Jahre gelebt habe. Und ja, die Betreuer waren alle ausgebildete Pädagogen, zT mit therapeutischer Weiterbildung.
Die Jugendlichen, die auf Grund ihrer Ängste, Depressionen usw. garnicht mehr aus ihrem Zimmer kamen (tatsache, wir hatten Einzelzimmer), wurden vorerst dort mit Aufgaben versorgt. Anfangs durften sie sich selbst einteilen, wann sie wie viel machen. Der Deal war, aber überhaupt etwas zu machen.
Wie man das hinbekam? Unsere Betreuer hatten sehr viel Einfühlungsvermögen und IMMER ein Lächeln auf den Lippen, positive Grundstimmung, auch wenn es nur unsere „Teilzeiteltern“ waren, Sorgen gemacht haben sie sich trotz dessen, und haben es sich aber nicht anmerken lassen. Hier schrieb eine Userin „Co-Depression“ oder so ähnlich. Genau das ist der Trick. Eben das dem Kind erstmal nicht zeigen.
Sie haben Spaß gemacht. Positive Vibes eben.

Haben den Kids/Jugendlichen immer und immer wieder aufs Zahnfleisch gefühlt. Geredet, zugehört. Kompromisse geschlossen.
„Du gehst jetzt duschen und 10 Minuten an die frische Luft, danach hast du deine Ruhe“ und das wurde immer weiter gesteigert. Und so war das auch mit der Schule.
Du gehst in die Schule, wie mit Therapeuten abgesprochen, also machen wir danach das, was du dir wünscht.
Ja, und es hat geklappt. Bei ziemlich vielen.
Eine Art Belohnungssystem. Damit es sich lohnt. Positive Grundstimmung.
Auch war es ein MUSS, gemeinsam zu Abend zu essen. Da gab es keine Diskussion, und das wussten wir auch. Und wenn wir da saßen und uns zu heulen zu mute war, na dann hat der Rest uns eben aufgefangen.
Es ging.
Wir waren 10 Jugendliche in der WG. Wir hatten von PTBS, über Borderliner bis zu mahnischen Depressionen alles dabei (ohne Grund waren wir ja nicht dort) und es hat funktioniert.

Aber was rede ich schon, wird sicher eh wieder dementiert.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Assen08 am 06.12.2020, 12:20 Uhr

Eine Zwangseinweisung wird nur mit suzidalen oder selbstverletzenden Absichten begründet. Dann bekommt man auch sofort einen Platz. Wenn das Kind nicht mehr aus seinem Zimmer kommt ist es das leider aber nicht.
Man kann um eine stationäre Therapie Einleitung bitten, aber unter Zwang nur bei eigen- oder fremdgefährdenden Handlungen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 12:21 Uhr

Dann weißt du ja das es Akutplätze im stationären gibt, bitte lasst euch helfe, meine große war depressiv ( hat es von der väterlichen Seite geerbt, das steht bei euch sicher auch im Raum) alleine kommt man da nicht mehr raus

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 12:24 Uhr

Das stimmt bei Kindern so devinitiv nicht , wobei ich mir da nicht Mal sicher wäre ob der Junge nicht schon suizidale hat.
Zu dem schreibt sie das er nur im Bett liegt ( ausser essen und Toiletten Gänge und sie schreibt das sie und ihr Mann auch Depressionen haben, sorry da wird eingegriffen bzw muss eingegriffen werden

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 12:25 Uhr

Handy und Konsole packst du weg, komplett!!! In der Klinik hätte er vielleicht zwei Mal am Tag 30min Handy, aber nur wenn er mitarbeitet

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Assen08 am 06.12.2020, 12:30 Uhr

Ich habe es wie gesagt erlebt!
Ich stand mit meiner Schwester (sie war 12 und voll auf Droge!) heulend vor der Klinik und man sagte „man könne sie nur für den kalten Entzug aufnehmen, danach kommt sie auf die Warteliste!“ auf meine Nachfrage, warum da so ist wurde mir erklärt, dass eine Zwangseinweisung per Gericht angeordnet werden muss. Das wird es nur, wenn man sein Leben oder das Leben anderer gefährdet.
Während meiner eigenen Therapie wurde mir das auch mehrfach so erklärt, als ich um eine ststionäre bat. „Nur wenn du suizidale Absichten hast oder mir erzählst, dass du anderen was antun willst.“

Ja- es ist leider so, auch bei Kindern.
Und LEIDER ist es kein Grund, wenn der Junge nur auf seinem Zimmer bleibt.

Rechtlich gesehen ist es so, moralisch unter aller Sau.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 12:37 Uhr

Das waren Betreuer (!!!!!) Keine Eltern! Der riesen Unterschied ist das du als Pflegepersonal ( egal ob Erzieher, Sozialpädagogin, oder Krankenschwester) du gehst nach deiner Schicht nach Hause und du bist du Last los, als Elternteil geht das nicht.

Zudem hast du keine Erfahrungen, du warst Beobachter, Zaungast was auch immer aber weder Mutter noch Kind ( OK bei deiner Schwester warst du Schwester aber auch das ist ein anderer Blickwinkel , mein großer Sohn hat mich gehasst als ich der Einweisung seiner Schwester zugestimmt habe , heute sagt er es war richtig

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von misses-cat am 06.12.2020, 12:38 Uhr

Ich wiederhole mich schlechte Kliniken , schlechte Ärzte, schlechtes Pflegepersonal findest du überall

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von JakobsMutti am 06.12.2020, 12:40 Uhr

Die wenigstens Eltern sind aber ausgebildete Therapeuten/Pädagogen und haben noch andere Aufgaben. Hinzukommt das Angehörige oft mehr betroffen sind, als der Betroffene selbst und ich finde es vollkommen legitim, wenn Eltern sagen, dass sie das allein nicht mehr schaffen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von kati1976 am 06.12.2020, 12:42 Uhr

Es ist ein riesen Unterschied ob Eltern was sagen oder Betreuer. Eltern haben eine ganz andere Bindung zum Kind als Betreuer. Eltern können nicht nach 8 Stunden nach Hause zu ihrer Familie gehen. Eltern müssen immer da sein und noch für andere Kinder sorgen,arbeiten gehen, den Haushalt machen usw

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von kati1976 am 06.12.2020, 12:47 Uhr

Ja ich würde es machen.


Meine Cousine war auch in diesem Alter als es ihr so ging wie deinem Sohn und meine Tante hat sehr mit sich gerungen ob sie diesen Schritt gehen soll.

Es war für sie keine leichte Entscheidung und meine Cousine hat alles mögliche angedroht (sie bringt sich um,sie will alle nie wieder sehen,sie hasst alle usw.)

Nach den stationären Aufenthalt hat meine Cousine gesagt das sie es richtig fand und ist ihren Eltern dankbar denn sie wusste nicht was mit ihr los ist, was sie machen soll,wie es weiter gehen soll.

Ja sie war Anfangs total sauer aber darauf wird in einer Klinik eingegangen denn die meisten dort sehen es nicht ein

Ich wünsche euch alles Gute

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von StiflersMom am 06.12.2020, 12:50 Uhr

Wenn er ständig Kopfschmerzen hätte, würdest du auch ins KH gehen.
Guck,dass er ein Antidepressivum bekommt und schick ihn in die Klinik

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von JakobsMutti am 06.12.2020, 13:03 Uhr

Jetzt verwechselst du aber was.
Eine stationäre Therapie, die nicht gegen den Willen des Patienten angeleiert wird, kann immer dann erfolgen, wenn der behandelnde Arzt eine oder mehrere Indikationen sieht. Und dafür muss man weder suizidal, noch fremdgefährdend sein.

Denn ich kenne zig Leute die per Einweisung in eine psychiatrische Klinik gekommen sind, kein einziger davon war suizidal oder fremdgefährdend.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von wolfsfrau am 06.12.2020, 13:05 Uhr

Genau diese Erfahrung machen wir jetzt auch.
Mein Sohn lebt seit 2,5 Jahren in einer Wohngruppe und es klappt super.
Er bringt 1er und 2er nach Hause, die Lehrer dort ("normale Schule") sind begeistert von ihm.

Nur: ohne die Einweisung und letztlich die Entscheidung für eine Wohngruppe wäre es niemals so gelaufen.

Wir sind hier alle am Ende gewesen. Hier Zuhause hat gar nichts funktioniert. Wir hätten Kontakt zum Jugendamt, zur Erziehungsberatung, hatten einen Familiencoach hier.
Da ist ein Riesenunterschied zwischen der Familie und einer professionellen Einrichtung.

Unser Sohn hat sich komplett verweigert, wäre nie mit zu irgendeinem Arzt mitgegangen geschweige denn, dass er Medikamente genommen hätte.

Nebenbei hat man ja auch noch andere Kinder und einen Job. Nur hätten wir ihn über mehrere Monate 1 zu 1 24/7 betreuen können.
Der große Bruder hat sich in dieser Zeit komplett aus dem Familienleben ausgeklinkt.
Es gibt Situationen, in denen Hilfe von außen nötig ist.

Und, nur meine Erfahrung und mein Empfinden: wenn die Mutter sich mit diesem Gedanken auseinander setzt, ist die Verzweiflung schon sehr groß.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von JakobsMutti am 06.12.2020, 13:05 Uhr

Du schreibst, du hast selbst um eine stationäre Therapie gebeten?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Felica am 06.12.2020, 13:06 Uhr

Das stimmt bei minderjährigen 100 pro nicht. Und auch Erwachsene müssen nicht selbstmordgefährdet sein um stationär aufgenommen zu werden. Das kann auch sehr schnell gehen. Hängt immer von dem Arzt ab der dahinter steht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Felica am 06.12.2020, 13:07 Uhr

So sieht es aus.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Felica am 06.12.2020, 13:08 Uhr

Ich drücke dich und hoffe das beste.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Felica am 06.12.2020, 13:11 Uhr

Du warst bereits in entsprechender Therapie, deine Schwester Drogenabhängig. Das sind andere Ausgangslagen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von WonderWoman am 06.12.2020, 13:31 Uhr

das mit deiner schwester scheiterte daran, dass du nicht ihre mutter bist. eltern dürfen jederzeit gegen den willen minderjähriger kinder bestimmen, auch über einen aufenthalt in einer klinik. wenn ein arzt die dringlicheit bestätigt, geht das ganz schnell.

und erwachsene dürfen natürlich selber bestimmen, ob sie stationär aufgenommen werden wollen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Shaddi am 06.12.2020, 13:35 Uhr

Kann ich bestätigen, so war es bei jemandem, mit dem ich zur Schule gegangen bin. Ist 10 Jahre her, also auch noch nicht sooo lange.
Seine Eltern haben ihn in eine stationäre Einrichtung geschickt, weil er schwer depressiv war, Selbstmordgedanken hatte und sich selbst verletzte. Mit seinem 18. Geburtstag entließ er sich selbst.
Würde daher auch raten, die Zeit zu nutzen, bevor du keine rechtliche Handhabe mehr hast. Natürlich wird er nicht begeistert sein, ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass ihr mit einem Nachteil aus dieser Sache rausgeht, für seeeeehr gering.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Meyla am 06.12.2020, 13:44 Uhr

Lasst euch helfen.

Natürlich ist es euer Kind und ich kann mir euren Zwiespalt sehr gut vorstellen.... das ist sicherlich noch viel intensiver als beim Ehepartner.

Dennoch dürft ihr eure Grenzen setzen. Nur dann könnt ihr euch und vor allem ihm helfen.
Grade wenn ihr als Eltern bereits beide beginnt bzw. Schon in Depressionen abgerutscht seit, braucht ihr Hilfe. Und das so schnell es geht, so lange ihr noch mitarbeiten könnt und wollt und nicht in die Situation eures Sohnes mit hinein rutscht. Wie sollt ihr euch dann noch helfen können?

Sprich morgen so schnell es geht mit eurem Arzt, welche Einrichtung geeignet ist. Irgendeine sollte es nicht sein, schließlich wird der junge dort leben müssen und es sollte irgendwie in Aussicht gestellt werden können, dass er sich dort mit der Zeit wohl fühlt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Assen, bei Minderjährigen stimmt das unter Garantie nicht, was du schreibst.

Antwort von Tini_79 am 06.12.2020, 13:50 Uhr

Ggf. ab 16, aber mit 12 hat der Junge rechtlich quasi keinen Willen über eine stationäre Aufnahme zu entscheiden.
Meine 5jährige hat sich gestern den Arm gebrochen und wollte partout nicht zum Arzt - der hat sie tatsächlich gegen ihren Willen behandelt und hätte sie auch stationär aufgenommen, wenn es nötig gewesen wäre.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von _jadzia_ am 06.12.2020, 14:13 Uhr

Hallo!

Rede mit dem Hausarzt, mit den Psychologen. Hier würde ich keine Hilfe oder Denkanstöße suchen, wir kennen Dein Kind nicht!

Er ist bei Euch in einer Negativ-Spirale, und du solltest das an den Stellen ehrlich schildern! Beschreibe genau, was bei Euch los ist. Wie das Kind reagiert, was es macht.

Es gibt Tages-Kliniken, es gibt die Möglichkeit, auf offener Station behandelt zu werden. Aber wie gesagt, ich würde das mit den behandelnden Ärzten und Psychologen besprechen.

Nur eines, was Du als Betroffene wissen müsstest: Das schlimmste ist, ihn auf dem Bett liegen zu lassen und sich in seinen düsteren Gedanken hingeben zu lassen. Da kommt man nur auf noch schlimmere Gedanken, daraus resultiert eine Denkspirale in finsterste Abgründe.

Ob er Euch mit seinem Verhalten, dem Hyperventilieren etc., bewußt oder unbewußt manipuliert, kann man hier nicht beurteilen, aber es ist Fakt, dass viele Depressive mit ihrer Erkrankung auch das Umfeld manipulieren.

Ich würde auf so eine Aussage - für immer hassen - nichts geben, du bist der Elternteil, und nicht verantwortlich für Harmonie um jeden Preis, sondern dafür, dass Deinem Kind geholfen wird. Ob gegen seinen Willen, wie gesagt, können nur die Behandelnden entscheiden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Himmelsstern am 06.12.2020, 14:40 Uhr

Das stimmt so nicht!

Ich arbeite in dem Bereich. Der Arzt darf da nichts selbst entscheiden. Es braucht immer eine richterliche Abordnung(im akuten Fall muss diese innerhalb von 24 Stunden nachgeholt werden).
Zwangseinweisung nur dann, wenn:

* Fremdgefährdung: das kann die Polizei anleiern.
* Selbstgefährdung: über einen gesetzlichen Betreuer oder Sorgeberechtigte oder auch die Polizei oder das Gesundheitsamt.

Ohne Selbst- und / oder Fremdgefährdung darf niemand zwangseingewiesen werden! Freiwillig darf man immer in die Psychiatrie gehen. Andernfalls muss zwingend eine Gefährdung vorliegen. Was nun als gefährdenden angesehen wird, dafür gibt es gängige Praxis und Rechtssprechung. Bei Erwachsenen ist das schon sehr eng, also wenn jemand bspw explizit sagt, es wird sich umbringen oder anderen was antun.

Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Assen08 am 06.12.2020, 15:43 Uhr

Es geht um ZWANGSeinweisungen, nicht um normale, gplante stationäre Aufenthalte!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Assen08 am 06.12.2020, 15:46 Uhr

Das sind andere Ausgangslagen - ich teile nur meine Beobachtung.
Auch aus Beobachtungen und Selbsterfahrungen kann man auch Tipps geben.
Es sind Betreuer - aber auch da kann man sich Tips herholen.

Hier wurde gefragt - ich habe geantwortet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von 3wildehühner am 06.12.2020, 16:21 Uhr

Ja!
Ich habe jahrelange berufliche Erfahrung im Bereich Psychiatrie und ich kann dir dringend dazu raten!
Eurer Sohn wird es euch danken!
Wirklich!
Ich verfolge eure Geschichte jetzt schon eine Weile, angefangen im 10-13 bis hier ins RUB und die Situation verschlechtert sich stetig.
Ihr als Eltern müsst euren Sohn vor sich selber schützen.
Das ist hart,das weiß ich, und das Mutterherz blutet bei dem Gedanken, etwas gegen den Willen des Kindes zu bestimmen, was sein Leben so sehr beeinflusst, aber es ist wichtig und richtig und wohl auf Dauer gesehen auch lebenswichtig!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von 3wildehühner am 06.12.2020, 16:24 Uhr

Ein Antidepressivum kann bei einem stationären Aufenthalt sehr gut erprobt werden. Gerade bei einem Kind finde ich wichtig, dass es unter strenger ärztliche Aufsicht erprobt wird, weil bei vielen Antidepressiva zunächst eine Erstverschlechterung eintritt!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Himmelsstern am 06.12.2020, 17:32 Uhr

Siehe BGB, Unterbringungsgesetze der Länder und Maßregelvollzug-Gesetz

Für Zwangseinweisung MUSS eine Gefährdung vorliegen ;-) da gab es vor einiger Zeit einen riesen Aufschrei in der Öffentlichkeit (Stichwort PsychKHG)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von wowugi80 am 06.12.2020, 21:50 Uhr

Ich schreibe dir das als jemand, der das selbst durchgemacht hat. Auch damals mit zwölf. Auf keinen Fall dürft ihr euer Kind gegen seinen willen einweisen lassen! Er ist jetzt gerade vielleicht mehr als du denkst, dass du schaffst. Aber du schaffst das! Er braucht eure Familie jetzt als Basis, das ist ganz, ganz wichtig.

So. Und ich würde das Kind stundenweise in die Schule bringen. Es ist wichtig, dass er seinen Alltag wieder zurück bekommt. Der Hausarzt ist hier die falsche Adresse. Wichtiger ist, was der Psychologe sagt. Ich denke, ihr habt mit der Schule schon gesprochen, oder? Die wissen ja sicherlich Bescheid. Ich würde deinem Sohn ganz klar sagen, dass eine Veränderung zum Guten, und die wünscht er sich ja auch, nur kommen kann, wenn er seine Höhle verlässt. Die Angst vor der Schule, vor den Mitschülern und vor dem Alltag wird nur größer, je länger er sich versteckt. Er muss da jetzt durch.

Ich hatte mit zwölf einen Nervenzusammenbruch, dann Depression plus Angststörung. Genau wie dein Sohn. Ich war insgesamt drei Monate von der Schule freigestellt. Dann habe ich die Schule gewechselt und es war eine wirklich, wirklich sehr harte Zeit. Ich wünsche das niemandem. Aber je mehr ich Alltag zurück hatte und je mehr Struktur wieder in mein Leben gekehrt ist, desto besser wurde es. Ich bin noch Monate lang jeden Morgen mit Panik in die Schule gegangen aber irgendwann wurde es besser und irgendwann hörte es auf. Wichtig ist, dass ihr ganz eng von einem Psychologen begleitet werdet. Er braucht mindestens zwei Sitzungen pro Woche.

Aber ebenso wichtig ist, dass du niemals vergisst, dass dein Sohn dich gerade dringender braucht als je zuvor. Wenn man mich damals eingewiesen hätte, hätte ich mir was angetan. Das ist kein blöder Spruch. Und du darfst nicht glauben, dass in einer Klinik alles wieder gut wird. Deinem Sohn ist da etwas passiert, das sich nur mühselig wieder reparieren lässt. Ihr werdet alle Geduld haben müssen. Und ihr werdet nach den Gründen für seinen Zusammenbruch suchen und den Rest seines Lebens sehr achtsam sein müssen, dass das nicht wieder passiert.

Wenn du Kontakt möchtest, dann schreib mir gern! ich könnte weinen, wenn ich deinen Beitrag lese, dein Kind tut mir so leid. Sein Zustand ist so schwer auszuhalten für eine so kleine Seele. Passt gut auf ihn auf!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kind gegen den Willen einweisen lassen?

Antwort von Jomama am 07.12.2020, 20:27 Uhr

Puh! Und da denkt man manchmal, man selbst hätte Probleme....
Ich wünsche euch sehr viel Kraft!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.