Rund-ums-Baby-Forum

Rund-ums-Baby-Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Schniesenase am 30.01.2020, 21:57 Uhr

Kein Verständnis dafür...

Hallo Herzblume,

alter Falter! Das war das erste, was ich dachte. Das war ein unmöglicher, grausamer Racheakt der Schwiegermutter und gleichzeitig ihr Instrument im Machtkampf gegen Dich, der ja schon länger geschieht, nur, dass Du Dich mit Deinem Mann bisher nicht durchgesetzt hast, um Eure Familiengrenzen deutlich zu machen.

Das habt Ihr mit der Entscheidung, den Besuch abzusagen, aus guten Gründen nun einmal getan. Nun hat sie sich gerächt und zugleich ein Ausrufezeichen hinter ihre Vorstellung von einem Recht am Kind gemacht.

Gut, dass sie keinen Schlüssel mehr hat. Gut, wenn ihr die Schlösser tauschen lasst. Wichtig wäre es vielleicht, mal eine Art Familienkonferenz mit ihr zu machen und ihr liebevoll, aber deutlich zu erklären, worum es geht: Ihr seid die Eltern, Ihr ordnet Euer Leben unabhängig und selbstständig als erwachsene Menschen. Ihr seid dankbar, wenn Ihr sie mal um Rat fragen könnt, ansonsten schafft Ihr das allein, und sie muss überhaupt keine Verantwortung übernehmen. Ihr freut Euch, wenn sie Zeit mit dem Kind verbringt, aber sie möge bitte nicht versuchen, das Kind zu erziehen, das macht Ihr selbst. Ihr habt bestimmte Dinge, die Euch wichtig sind, die möge sie bitte beachten, auch wenn sie selbst andere Vorstellungen hat, und ansonsten ist sie frei, eine tolle Zeit mit dem Kind zu verbringen, wenn es auch in Eure Abläufe passt.

Es ist für jemanden, der so viel (Schein-) Kontrolle sein langes Leben lang gelebt hat, sehr schwer, diese nun wirklich abzugeben. Sie muss es lernen, Ihr könnt ihr Angebote machen und Eure Rahmenbedingungen abstecken. Das heißt nicht, dass man jedes Wort, jede Süßigkeit, jede von Euch nicht so gelebte Verhaltensweise mit Missbilligung quittieren muss, ich spreche von Rahmenbedingungen etwas großzügigerer Art.

Am Ende habt Ihr nach dieser Aktion ja auch einen Vorteil. Sie muss wissen, dass das absolut nicht in Ordnung war und tatsächlich einen strafrechtlichen Bezug haben könnte. Jetzt darf sie dann kleine Brötchen backen.

Meine Mutter kann sehr übergriffig sein, und man weiß aufgrund ihrer Alkoholkrankheit nie, was sie möglicherweise auch tun wird, wenn sie es in den Kopf bekommt. Sie musste darum sehr schmerzhaft meine Regeln akzeptieren lernen, was sie nun super kann, da sie weiß, dass sie sonst eben keine Fotos, keine Berichte usw. bekommt und es sich auch nicht getroffen wird. Seitdem das noch ein oder zweimal klargestellt wurde, haben sie und mein Kind einen schönen, bereichernden Kontakt, trotz der Krankheit. Meine Regeln geben ihr Kraft, sich zusammenzureißen und über die Krankheit hinauszuwachsen. Diese Disziplin hätte sie anders nie aufbringen können. So etwas kann, wenn auch erst einmal schmerzhaft (für beide Seiten!) und konfliktreich, am Ende sehr fruchtbar sein.

Ignorieren darf man solche übergriffige Kontroll- und Bestimmsucht nicht. Die Menschen fühlen sich damit nur bestätigt.

Ich wünsche Deinem Mann und Dir ganz viel Kraft und Weisheit, damit sinnvoll umzugehen

Viele Grüße

Sileick

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.