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Geschrieben von Mondmädchen2 am 05.02.2020, 20:47 Uhr

Kann man da gar nichts machen

Hallo,

Ich antworte dir mal als Grundschullehrerin.
Ich habe die letzten Jahre vor meiner Elternzeit in einer Inkluisionsklasse mit Kindern, die Schwierigkeiten im sozial-emotionalen Bereich hatten, gearbeitet. Inklusion heißt, dass in eine „normale“ Grundschulklasse auch Kinder gehen, bei denen ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde. Diese Kinder nehmen am regulären Unterricht teil, werden aber zusätzlich einige Stunden (leider viel zu wenig, aber das ist ein anderes Thema) von einem Sonderschulpädagogen begleitet. Diese haben nochmal ganz andere Möglichkeiten - und auch andere Schwerpunkte im Studium - als Grundschullehrer. Dazu müsste die Lehrerin deines Sohnes einen Antrag zur Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfes stellen. Sinnvoll ist dies natürlich mit Einverständnis der Eltern, es geht aber notfalls auch ohne, wenn Lehrerin und Schulleiter bereit sind, dies gegenüber dem Schulamt durchzusetzen. Dann wird der Junge durch einen Sonderpädagogen überprüft und, sollte die Auffälligkeit tatsächlich so gravierend sein, dass Förderbedarf besteht, auch einige Stunden wöchentlich durch einen Sonderschullehrer begleitet. Die Sonderschullehrerin in meiner Klasse hat aber auch immer wieder soziale Projekte mit der ganzen Klasse gemacht, um diese Kinder eben besser zu integrieren. Das wäre sicher ein sinnvoller, wenn auch sehr langer Weg, auf den du die Lehrerin mal ansprechen könntest.

Du könntest auch die Elternvertretung eurer Klasse ansprechen, damit die das Thema mal bei der Lehrerin und Schulleitung anspricht. Manchmal ist es auch möglich, als Elternschaft ein soziales Projekt in der Klasse anzustoßen. Setzt natürlich immer die Bereitschaft der Klassenlehrerin voraus. Dass sie frustriert und genervt ist, kann ich verstehen. Oft sind einem als Lehrer die Hände gebunden, wo man gerne eingreifen und helfen würde. Aber dass sie den Jungen abgeschrieben hat, und das nach so kurzer Zeit, finde ich traurig und schlimm.
Ansonsten bleibt dir als Mutter nicht wirklich mehr, als das Kind zum Spielen einzuladen. Vielleicht auch mal in Kontakt mit den Eltern zu treten. Sofern natürlich dein Kind auch Interesse daran hat.
Ich fand es immer toll, wenn es in meiner Klasse Eltern gab, die über ihren Schatten gesprungen sind und auch mal mit Eltern in Kontakt getreten sind, die sonst eher nicht so ihrem sozialen Umfeld entsprochen haben.
Und ich denke, du tust damit nicht nur dem Jungen einen Gefallen, sondern vermittelst auch deinem Kind etwas sehr wichtiges!
Sorry für den langen Text

 
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