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Geschrieben von Spirit am 05.02.2020, 18:30 Uhr

Kann man da gar nichts machen

Ich umreiße kurz die Thematik.
Unser Sohn geht in die 1. Klasse und mit ihm ein schwieriges Kind. In letzter Zeit will der andere Junge immer rangeln mit ihm. Unseren Sohn stört das, aber er sucht dennoch den Kontakt zu dem Bub. Mein Verdacht war von Anfang an, dass der Junge nicht genau weiß wie er Freunde finden soll. Dennoch habe ich die Tage dieses "Problem" beim Gespräch mit der Klassenleitung angesprochen.
Sie hat gemeint, dass unser Sohn nicht explizit gemobbt werde und das andere Kind wirklich ein Extremfall sei. Er dürfe nahezu alles im Unterricht machen damit zumindest dieser stattfindet, weil sie sonst mit schimpfen und maßregeln nicht fertig werde. Hinzu käme, dass das Elternhaus auch schwierig sei und ihr sei es inzwischen auch egal ob er was lerne oder nicht.
Er besuche nach der Schule noch eine TaMu und dort würde er dann doch einiges aufholen und gemocht werden, Anschluss haben.
Sie meinte, dass er eigentlich zu bemitleiden sei mit seiner Situation.

Kann man da wirklich nix tun? Mir tut er einfach unglaublich Leid.
Es ist gerade mal ein halbes Jahr rum und er wird schon abgeschrieben und hat offenbar auch kein "gutes" Elternhaus und wir dort auch "abgeschoben".

Kennt jemand von euch so etwas? Würdet ihr was tun oder einfach laufen lassen wie bisher und unserem Sohn anraten, dass er sich Fernhalten soll?

 
29 Antworten:

Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Susanne.75 am 05.02.2020, 18:45 Uhr

Die Lehrerin hat dir erzählt, dass es ihr egal sei, ob dieses Kind etwas lerne, dass sie bereits nach 1/2 Jahr aufgegeben habe, ihm den Schulalltag nahezubringen und hat dir von seinem Elternhaus erzählt???

Ganz ehrlich, DAS würde mir deutlich mehr zu denken geben als alles andere. Es ist IHRE Aufgabe, sich zu kümmern, nicht deine. SIE muss mit den Eltern Gespräche suchen, immer und immer wieder. SIE muss ansonsten pädagogische Hilfen mit ins Boot holen. Mit dir hätte sie überhaupt nicht so über das Kind und das Elternhaus sprechen dürfen.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Felica am 05.02.2020, 18:45 Uhr

Ich würde mit meinem Kind reden und es fragen ob es überhaupt Interesse an dem Umgang hat. Und dann weiterschauen.

Davon ab, unproffessionelle Lehrerin. Die hat den Beruf verfehlt. In mehrerer Hinblick.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Spirit am 05.02.2020, 18:54 Uhr

Das ist mir bewusst und ich wollte auch gar nicht so viel wissen.
Wobei das mit dem egal hat auch schon unser Sohn erzähl.
Zitat: Frau X hat gesagt, dass ihr Y eh egal ist.

Sie hat nich detailliert über das Elternhaus gesprochen. Nur, dass es schwierig sei, das Y quasi machen dürfe was er wolle im Unterricht, aber von den Kindern nicht ausgegrenzt werde. Und dass Y zur TaMu geht nach der Schule und dort werde viel aufgeholt.

Mehr nicht und ich habe wirklich nicht nahgefragt, sondern nur gesagt, dass unser Sohn Probleme mit Y habe und ich wissen wollte wie man das regeln könne. Daraufhin hat sie halt erzählt wie schwierig er sei.

Sie sagte, dass ihr die Hände gebunden seien.
Warum ist das so? Warum ist der Lehrkraft bei einem offensichtlich verhaltensauffälligem Kind die Hände gebunden?


P.S. Sie hat auch bei einer andern Gelegenheit die Tage die "Erziehungsarbeit" auf mich abgewälzt. Aber das führt jetzt hier öffentlich zu weit.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Spirit am 05.02.2020, 18:58 Uhr

Ich weiß ja nun nicht was sie den letzten 6 Monaten versucht hat und was das Ergebnis war. Sie meinte nur der junge sei zu bedauern.

Mein Sohn möchte jetzt nicht mehr sein Freund sein, weil Y nur raufen will und ständig Quatsch mache. Am Beginn des Schuljahres waren die zwei mal "befreundet". Keine Ahnung was da passier ist.

Zur Lehrerin, ich hatte den Eindruck, dass sie ermüdet ist, weil ständig jemand käme und wegen Y "nervt". Ich kann es nicht anders erklären, war einfach ein Gefühl.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von BB0208 am 05.02.2020, 19:10 Uhr

Unsere Jungs haben auch "solche" Kinder in der Klasse (ich meine das nicht böse!)
Der springende Punkt in unseren Fällen ist das schwierige Elternhaus.
Die Eltern reagieren nicht auf Einträge ins Ha Heft, sie erscheinen nicht zu den Elternabenden, die Kinder haben zum Fasching kein Kostüm, bringen nie etwas mit, was mitzubringen ist, zu Terminen mit dem Schulsozialarbeiter erscheint niemand,....

Einer dieser Mitschüler stand mal im Schneesturm ohne Mütze vor unserer Tür. Er sagte, Mama hätte ihn raus zum Spielen geschickt, ihm wäre aber sehr kalt.
Die Mütze, die wir ihm schenkten, klaute sein Cousin am nächsten Tag.

Unsere Klassenlehrerin bespricht sich mit dem Jugendamt, wenn die Kinder unentschuldigt fehlen, aber was soll man da sonst machen?
Unfähigkeit den Lehrern vorzuwerfen, ist nicht korrekt, meine ich.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Anna3Mama am 05.02.2020, 19:11 Uhr

So etwas gab es bei uns an der GS auch schon. Alleinerziehende Mutter, sprach kein Wort deutsch und ... naja hatte ständig neue Freunde und war oft genug beim "Feiern".

Das Jugendamt, Sozialamt... wer auch immer hatte einen Blick darauf, das Kind musste jede Betreuung der Schule auch nutzen, aber es blieb immer noch genug Zeit zum Gammeln. Im Unterricht auch sehr verhaltensauffällig. War auch 1 - 2 Jahre älter als die anderen der Klasse. War wohl auch so, dass alle Aufgaben bekamen, das Kind irgendwelchen Quatsch in der Ecke machte und einfach abgeschrieben war .

Sie haben dieses Kind auch irgendwie durch die vier Schuljahre durchgewunken. Irgendwie durch, Hauptsache nicht sitzenbleiben.

Das Kind einer Freundin von mir war mit diesem Kind enger befreundet, im Endeffekt zog sie das andere Kind teilweise mit auf. Fütterte es durch, am WE schlief es oft genug dort, wurde auf Ausflüge mitgenommen... aber wenn man dann zurückkommt und die Mutter ist unauffindbar bis zum nächsten Morgen ... irgendwann vergeht da jedem die Lust zu helfen.

Sie sah aber ganz gut, wie es ums Lesen und Rechnen bestellt war und konnte kaum glauben, dass die vierte Klasse geschafft wurde.
Sie hat auch öfter mal mit dem Jugendamt gesprochen, es hieß wohl aber, solange keine akute Kindsgefährdung vorliegt, gibt es keinen Grund, etwas tiefgreifendes zu unternehmen.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Irish83 am 05.02.2020, 19:11 Uhr

Hat die Schule einen Sozialarbeiter? Dann würde ich diesen einbinden.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Spirit am 05.02.2020, 19:20 Uhr

Einfach so, ohne mit der Klassenleitung abzusprechen?

Ich weiß ja nicht was sie schon alles versucht hat.

Ich wollte nicht näher auf das Thema eingehen, weil ich das Gefühl hatte die lehnt sich sonst zu weit aus dem Fenster. Mir tut die Lehrerin da auch irgendwie Leid. Sie kann ja auch nichts für und muss irgendwie ihren Unterricht machen uns ständig gibt es Mecker von anderen wegen Y.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Spirit am 05.02.2020, 19:26 Uhr

Ich werfe der Lehrerin keine Unfähigkeit vor, ich mag sie und mein Sohn auch. Sie hat eine gute Menschenkenntnis, konnte unser Kind gut einschätzen bei Gespräch.

Ich weiß von anderen Eltern, dass Y nicht hier in der Stadt wohnt, sondern in einem Nachbarort und dort wohl auch zur Großtagespflege geht. Ich habe also nicht die Möglichkeit ihn mal zum Spielen oder so einzuladen.

Vorhin erzählte mein Sohn, das Y vor kurzem meinte seinen Vater vorm Schultor gesehen zu haben und lief Papa rufend auf den älteren Mann zu. Die Busaufsicht habe ihm noch hinterher gerufen, dass er stehen bleiben solle und warten bis sein Papa am Tor ist. Aber er lief einfach weiter und als er da war musst er erkennen, dass es gar nicht sein Papa war die anderen Kinder hätten gelacht als die Verwechslung bekannt war und Y hätte "oh" gesagt.
Ich finde das alles so traurig, ich kann es gar nicht in Worte fassen. Ich fühle mich so hilflos und mache wahrscheinlich ein Problem zu meinem was es gar nicht werden sollte.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Spirit am 05.02.2020, 19:30 Uhr

Der Junge spricht deutsch, ich denke es besteht kein Migratioshindergrund. Ob die Eltern rumgammeln, bzw was sie den ganzen Tag machen, dass Y zur TaMu "muss" weiß ich nicht. Vielleicht sind beide ja auch berufstägig und haben deshalb nicht viel Zeit.
Auch ob irgendwelche Ämter eingeschaltet wurden weiß ich nicht.
Ich weiß nur, dass das Kind auffällig ist im Sozialverhalten (das weiß ich von Berichten meines Sohnes, andere Mütter und beobachte ich wenn ich ihn beim Vorbeifahren an der Bushaltestelle sehe; dort ist er STÄNDIG in Bewegung) Warum er dort einsteigt weiß ich auch nicht, weil er wohnt ja eigentlich im Nachbarort, bzw geht dort zur Großtagespflege.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von BB0208 am 05.02.2020, 19:50 Uhr

Ich meinte nicht Dich.
Jemand anderes schrieb "unprofessionelle Lehrerin, Beruf verfehlt"

Das sagt sich so leicht.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Spirit am 05.02.2020, 19:55 Uhr

Ich weiß, dass du nicht mich meintest. Ich wollte auch nur unterstreichen, dass die Lehrerin nichts dafür kann und bestimmt schon viel versucht hat.
Sie ist wirklich eine sehr nette und auch gerechte Lehrerin, zumindest empfinde ich es bisher so.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Felica am 05.02.2020, 19:58 Uhr

Das zu dir zu sagen, auch das mit elternhaus und Tagesmutter, steht ihr aber nicht zu. Thema Datenschutz wäre nur ein Punkt.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Spirit am 05.02.2020, 20:03 Uhr

Das ist mir bewusst, deshalb habe ich nicht weiter nachgefragt.
Wobei ich ja schon vorher wusste, dass er zur Großtagespflege geht. Halt von anderen Eltern. Sie hat mir also nicht etwas erzählt was ich nicht eh schon wusste.

Ich denke sie wollte sich einfach rechtfertigen vor mir. Ob das jetzt unprofessionell war oder nicht steht ja auf einem anderen Blatt.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Felica am 05.02.2020, 20:04 Uhr

Ja für mich hat ein Lehrer der sowas äußert, sich über recht und Gesetz hinweg setzt, den Beruf verfehlt. Dazu stehe ich. Infos wie das es ein schwieriges Elternhaus ist, das das Kind zur Tagesmutter geht hat die Lehrerin nicht rum zu tratschen. Ubd vor anderen schlecht über kknder zB sprechen schon mal gar nicht.

Professionell wäre es gewesen sich das anzuhören, zu danken und evtl noch der Hinweis, ich kenne die Problematik, gebe es so weiter. Alles andere geht gar nicht. Denken darf sich die Lehrerin was sie mag, diese Gedanken aber gegenüber Schüler oder andere Eltern zu erörtern, geht nicht.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Spirit am 05.02.2020, 20:09 Uhr

Das mag sein. Nun ist es aber so und wie gesagt, das Meiste wusste ich ja schon.
Das wusste natürlich die Lehrerin nicht.

Unser Sohn war da übrigens nicht mehr dabei.

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Die Frage

Antwort von Spirit am 05.02.2020, 20:12 Uhr

bleibt aber was man da tun kann?
Nichts, so wie die Lehrerin sagt?

Es kommt jetzt gerade extrem mein Helfersyndrom durch

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Mondmädchen2 am 05.02.2020, 20:47 Uhr

Hallo,

Ich antworte dir mal als Grundschullehrerin.
Ich habe die letzten Jahre vor meiner Elternzeit in einer Inkluisionsklasse mit Kindern, die Schwierigkeiten im sozial-emotionalen Bereich hatten, gearbeitet. Inklusion heißt, dass in eine „normale“ Grundschulklasse auch Kinder gehen, bei denen ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde. Diese Kinder nehmen am regulären Unterricht teil, werden aber zusätzlich einige Stunden (leider viel zu wenig, aber das ist ein anderes Thema) von einem Sonderschulpädagogen begleitet. Diese haben nochmal ganz andere Möglichkeiten - und auch andere Schwerpunkte im Studium - als Grundschullehrer. Dazu müsste die Lehrerin deines Sohnes einen Antrag zur Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfes stellen. Sinnvoll ist dies natürlich mit Einverständnis der Eltern, es geht aber notfalls auch ohne, wenn Lehrerin und Schulleiter bereit sind, dies gegenüber dem Schulamt durchzusetzen. Dann wird der Junge durch einen Sonderpädagogen überprüft und, sollte die Auffälligkeit tatsächlich so gravierend sein, dass Förderbedarf besteht, auch einige Stunden wöchentlich durch einen Sonderschullehrer begleitet. Die Sonderschullehrerin in meiner Klasse hat aber auch immer wieder soziale Projekte mit der ganzen Klasse gemacht, um diese Kinder eben besser zu integrieren. Das wäre sicher ein sinnvoller, wenn auch sehr langer Weg, auf den du die Lehrerin mal ansprechen könntest.

Du könntest auch die Elternvertretung eurer Klasse ansprechen, damit die das Thema mal bei der Lehrerin und Schulleitung anspricht. Manchmal ist es auch möglich, als Elternschaft ein soziales Projekt in der Klasse anzustoßen. Setzt natürlich immer die Bereitschaft der Klassenlehrerin voraus. Dass sie frustriert und genervt ist, kann ich verstehen. Oft sind einem als Lehrer die Hände gebunden, wo man gerne eingreifen und helfen würde. Aber dass sie den Jungen abgeschrieben hat, und das nach so kurzer Zeit, finde ich traurig und schlimm.
Ansonsten bleibt dir als Mutter nicht wirklich mehr, als das Kind zum Spielen einzuladen. Vielleicht auch mal in Kontakt mit den Eltern zu treten. Sofern natürlich dein Kind auch Interesse daran hat.
Ich fand es immer toll, wenn es in meiner Klasse Eltern gab, die über ihren Schatten gesprungen sind und auch mal mit Eltern in Kontakt getreten sind, die sonst eher nicht so ihrem sozialen Umfeld entsprochen haben.
Und ich denke, du tust damit nicht nur dem Jungen einen Gefallen, sondern vermittelst auch deinem Kind etwas sehr wichtiges!
Sorry für den langen Text

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Re: Die Frage

Antwort von Anna3Mama am 05.02.2020, 20:54 Uhr

Du als Mutter kannst nichts machen.
Wenn die Eltern ansprechbar sind, kann die Schulsozialarbeiterin mit dem Kind arbeiten.
Unsere KL hat auch schon erreicht, dass ein Kind einem Psychiater vorgestellt wurde, es gab dann auch eine Diagnose und eine Therapie.

Da geht einiges, wenn die Eltern mitziehen. Wenn nicht, wird es schwierig.

Da dein Kind diesen Jungen nicht als besten Freund sieht und er nicht täglich bei Dir ein- und ausgeht, hast Du auch nicht die Rolle, Dich hier irgendwie einzumischen.

So blöd das für Dein Kind ist, wenn so ein Kind ständig den Unterricht stört und so schwer das für Dich zu akzeptieren ist.
Mit drei Kindern habe ich die Erfahrung gemacht, dass in jeder Klasse "schwierige" Kinder sind. Mal so, mal so. Aber immer und überall gab es Kinder, wo ich dachte "da könnte/ sollte man irgendwie helfen" und wir wohnen nicht im Brennpunkt.

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du vermischst gerade leider KOOP mit Feststellung

Antwort von mellomania am 05.02.2020, 23:02 Uhr

wenn ich kurz einhaken darf. die schulleitung kann, wie du schreibst, den antrag auf überprüfung des sonderpädagogischen förderbedarfs mit pädagogischem bericht ans schulamt schicken. da muss nix durchgesetzt werden. das schulamt leitet ans sbbz weiter, (sonderpädagogisches bildungs- und beratungszentrum), die machen termine in der schule und mit den eltern und schreiben ein gutachten. wenn der bedarf da ist, stellt das schulamt diesen fest und die eltern müssen entscheidne, WO der bedarf eingelöst werden soll. entweder eben inklusiv an einer (das kann auch eine andere als die bisherige) regelschule oder am sbbz selber.

das was du schreibst ist die kooperation mit dem sbbz. dann bleibt das kind vorerst in der schule und ein lehrer des sbbz führt die kooperation durch und begleitet das kind vor ort. das ist eigentlich die vorstufe. wenn das alles nix bringt, folgt der antrag auf überprüfung. das alles ist aber sache der lehrkraft und der schulleitung. andere eltern haben sich da solange rauszuhalten, bis die bildungsrechte DES EIGENEN KINDES nicht mehr gewährleistet werden können. also wenn das andere kind so rumtoben darf, dass das eigene täglich gestört wird und nicht lernen kann. DANN könnten die eltern dieses kindes von der lk verlangen, dass diese mit der schulleitung die möglichkeit der überprüfung bespricht. und wenn das alles nix hilt, sollten die eltern sich bitte an den zuständigen sprengelschulrat des schulamts wenden.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von MoneSi am 06.02.2020, 0:40 Uhr

Hallo,
ich wohne in einem Ort, der sozial sehr gemischt ist.
Ein Helfersyndrom hatte ich bei diversen Kindern auch schon und ich habe auch erlebt, dass Kinder von netten Lehrern „aufgegeben“ wurden. Das ist aber nicht immer negativ, bedeutet vielmehr manchmal Akzeptanz und Respekt, sowohl gegenüber Eltern als auch Kind. Es gibt hier einen alleinerziehenden Vater mit einer lieben Tochter. Er war Schausteller (Karussell), immer auf Achse und unterwegs, nun seit Geburt sesshaft, und um sein Tochter bemüht, Mutter nicht greifbar bzw. tut dem Kind wohl nicht gut. Es gibt hier eine aus Russland stammende Familie, sehr bemüht, das Kind spricht erst mit 5 Jahren, weder klar russisch noch deutsch. Ganz viele Beispiele könnte ich nennen. Bei allen gilt: die Eltern und Kind tun ihr Bestes, es sind aber Defizite gegeben. Und es wäre mehr machbar gewesen. Aber alle Familien haben mehr geschafft als die Generation vor ihnen. Davor, denke ich, sollte man Respekt haben und auch gewisse Akzeptanz. Auch wenn hier manche Besucherkinder (zu ihrer Freude) Hausaufgaben bzw. Wochenpläne abgearbeitet haben, von denen sie offiziell Seitens Lehrerin befreit waren und sich dabei weniger bockig angestellt haben als mein Sohn. Aber zu Hause bei sich hätten sie es alleine nicht geschafft. Und wer gibt mir oder dem Lehrer das Recht, zu behaupten, die Anstrengungen der Eltern oder des Kindes seien zu wenig?
Klar könnte man vielleicht etwas mehr machen. Aber es ist nicht „gar nichts“ gemacht worden, weder von Lehrerin noch Kind noch deren Eltern.
Hintergründe erklären und Verständnis für andere Familien dem eigenen Kind vermitteln, das kann man tun.
Und verhaltensauffällige Kinder gibt es hier auch in der sozialen Oberschicht. Da ist hier ein Kind, Mutter Ärztin, Vater Rechtsanwalt, kann im 4. Schuljahr noch nicht richtig lesen. Klar, könnte „man“ was tun. Die Lehrerin sagte mir, dass es übel sei, dass selbst Akademikereltern es nicht schaffen, 15 min am Tag mit ihren Kindern zu lesen. Ich kenne die Familie und „knicke ein“, Bourn out usw., inkl. Psychiatrie, ganz schlimm.
Akzeptanz und Respekt stehen bei mir ganz oben und ich sehe, dass die Familie mit dem, was verlangt wird, schon überfordert ist und mit einem „was man machen kann“ komplett überfordert wäre.
LG

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Okay

Antwort von Spirit am 06.02.2020, 6:39 Uhr

Wie gesagt, ich weiß ja nicht warum er so ist wie er ist. Und ich kenne auch die Familie nicht. Wie gesagt, vielleicht sind die Eltern beruflich ja sehr eingespannt und es rutschen deshalb Elternbriefe durch. Das weiß ja nun niemand und ich am Allerwenigsten

Ich habe jetzt entschieden meinen Sohn anzuhalten Y so zu nehmen wie er ist. Wenn eine Freundschaft entsteht ist es recht und wenn nicht dann kann ich weder Y zwingen, und schon gar nicht meinen Sohn. Es wird sich zeigen.

Unser Sohn hat übrigens noch nie berichtet, dass er wegen Y nicht lernen könne und ich denke auch, dass die Klasse nicht so gestört wird, dass nix weitergeht. Deshalb sitzt er wohl ganz hinten. So bekommen die anderen Kinder nich so viel mit.

Mir tut einfach Leid, dass er gefühlt so alleine mit sich und seinem Verhalten ist.

P.S. ich wäre übrigens nie auf die Idee gekommen die Eltern zu kontaktieren und ihnen Vorwürfe zu machen. Das steht mir ja nun gar nicht zu. Ich kenne sie ja nicht und weiß nicht wie sie sind. Wie gesagt, evtl arbeiten sie viel oder sind von ihrem eigenen individuellen Charakter unorganisiert. Das ist ja alles nix verwerfliches.
Mich hat einfach nur interessiert ob die Lehrerin wirklich nichts machen kann oder es ihr zu "anstrengend", nervenaufreibend ist. Ich kenne mich da ja nicht aus, bin ja keine Lehrerin oder so etwas in der Art.

Ich glaube übrigens nicht, dass Y kognitiv eingeschränkt ist. Er kommt mir einfach nur "wilder" und ungestümer vor als andere Kinder (resultierend von den Erzählungen meines Sohnes, anderer Eltern und meinen kurzen Beobachtungen an der Bushaltestelle). Ich denke, wenn dann bräuchte er eher da Anleitung. Wie kann ich lernen die Hummeln im Po zu kontrollieren und mit anderen Kindern in Kontakt treten. Vielleicht ist ihm aber auch die Umstellung zu viel, wer weiß. Es gibt viel Fragen und deshalb viel Raum zu spekulieren und das sollte man wohl sein lassen.

Ich war gestern einfach nur schockiert, dass das Kind "Narrenfreiheit" hat nur damit er nicht noch mehr stört und ihm hier keiner Grenzen zeigt die er vielleicht durch dieses Verhalten einfach versucht einzufordern.

Wie auch immer. Ich Danke euch allen für die vielen Ansichten hat mir wie immer gut geholfen beim Sortieren meiner Gedanken.

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Re: Kann man da gar nichts machen

Antwort von Anna3Mama am 06.02.2020, 6:42 Uhr

Da unterschreibe ich. Gut geschrieben.

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Re: Okay

Antwort von Mondmädchen2 am 06.02.2020, 8:29 Uhr

Huhu,

wollte nur nochmal nachtragen, weil das evtl aus meinem Beitrag falsch verstanden wurde.
Mein Vorschlag, mit den Eltern in Kontakt zu treten, bezog sich darauf, falls dein Sohn Interesse an einer Freundschaft hat. Nicht, um ihnen Vorwürfe zu machen.
Und sonderpädagogische Förderung gibt es auch für Kinder mit Schwierigkeiten im Verhalten (nennt sich dann sozial-emotionaler Förderbedarf), die können kognitiv super fit sein. Nur noch so als Nachtrag.
Aber du hast deinen Weg gefunden und alles andere ist erstmal nicht deine Baustelle.
Alles Gute, vor allem für den Jungen!

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Re: Doch

Antwort von cube am 06.02.2020, 8:57 Uhr

Ich finde es toll, dass du dich kümmern willst, Mitgefühl zeigst und nicht versuchst, den Jungen einfach aus der Klasse zu bekommen (wie es ja sonst oft passiert).
Was ich aber erschreckend finde: das die KL - egal wie nett - den Jungen aufgegeben hat. Es gibt doch noch so viele Möglichkeiten, da etwas zu tun.
Vor allen Dingen, das der Junge machen kann was er will im Unterricht - das ist doch eine pädagogische Bankrotterklärung. Sowohl gegenüber dem Kind als auch gegenüber der Klasse. Die muss nun erleben, dass es da Kinder gibt, die stören, alles dürfen - sie aber nicht. Wie erklärt die Lehrerin das den anderen Kindern?
Alleine das müsste doch schon Anspruch sein, um da etwas mehr Engagement zu zeigen.
Ich würde entweder - wenn vorhanden - die Schulsozialarbeiterin ansprechen oder das Jugendamt.
Die KL hat ja offenbar aufgegeben - da würde ich mit nicht so sehr darauf schauen, ob sie evt. schon mit dieser gesprochen hat oder nicht.

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Die Lehrkraft ist damit deutlich über ihre Grenzen gegangen

Antwort von Philo am 06.02.2020, 9:59 Uhr

das was sie dir über die andere Familie erzählt hat, unterliegt der Schweigepflicht!

Du kannst (anonym) das Jugendamt einschalten und den "Fall" schildern.

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Re: Okay

Antwort von Spirit am 06.02.2020, 12:30 Uhr

Ich hab das von dir schon so verstanden.
Habe das nur explizit geschrieben nicht, dass jemand denkt ich wäre so eine die anderen Vorwürfe macht.

Mal gucken wie und ob sich was entwickelt. Unser Sohn ist halt etwas enttäuscht, weil die Freundschaft in eine andere Richtung ging als er es sich gewünscht hat.

Das kannte er so bisher nicht und das macht ihn unsicher.

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Re: Die Lehrkraft ist damit deutlich über ihre Grenzen gegangen

Antwort von Spirit am 06.02.2020, 12:33 Uhr

Das möchte ich, ehrlich gesagt, nicht.
Es besteht ja offensichtlich keine Vernachlässigung. Ich weiß da ja nicht so rein, vielleicht sind die Eltern einfach nur verpeilt oder gestresst.

Per PN kann ich gerne noch eine weitere Begebenheit schildern, aber nicht hier öffentlich. Das führt zu weit, denke ich.

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Re: Doch

Antwort von Spirit am 06.02.2020, 12:36 Uhr

Oh, das weiß ich gar nicht.
Mein Sohn hat vor paar Tagen schon nach Hause gebracht, dass Frau X sich nicht mehr für Y interessiere. Also denke ich, dass sie so etwas schon in der Klasse gesagt hat.

Ich hoffe, dass unser Sohn doch mal ein Play Date will. Vielleicht kann man dann mehr sehen. Ich käme mir fast wie eine Petze vor wenn ich jetzt zur Sozialarbeiterin ginge...

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