Irgendwie hilflos

Ich schrieb gerade eben schon in einem anderen Faden zu einem "Kinderwagen- und Schnullerboykott"

"Ich habe nichts gegen Schnuller für Babys, die sie brauchen/wollen - d.h. die gerade ein Bedürfnis haben, an "irgendetwas" zu saugen. Ich bin kein Fan davon, Kindern Schnuller zu geben, wenn sie die nicht wollen/brauchen bzw. eben eigentlich etwas anderes wollen/brauchen (Nähe, Kuscheln, Milch, ...).
Wenn ein Kind keinen Schnuller will/braucht, sehe ich darum kein Problem, und "Schnuller-Boykott" klingt für mich befremdlich... so wie "Schokoladen-Boykott" oder "Fernseh-Boykott". Wenn ein Kind keine Schokolade oder kein Fernsehen oder keinen Schnuller will/braucht, dann halt nicht. :-) Ein Schnuller ist ja nicht für die Eltern. :-)"

Für mich klingt es so, daß aber genau Du den Schnuller möchtest?!! Und wenn das Kind nicht Deine Bedürfnisse unterstützt, bist Du enttäuscht? Bitte, Dein Kind ist wunderbar und einzigartig, und es wird noch sooo oft anders sein, als Du erwartet hast. Nutz jetzt die Gelegenheit zu üben, wirklich auf Dein Kind einzugehen und es so anzunehmen, wie es ist. Ja, das ist nicht immer einfach, deshalb jetzt schon üben! Und ja: Du bist die Erwachsene, Du steckst zurück - das gehört doch zum Kinderhaben dazu. Das wird noch ein ganzes Weilchen ganz oft so sein.

Und ja, das bekommst Du doch meistens super hin: Ich wette, Dein Lebensglück ist es nicht, schmutzige Windeln zu wechseln. Und trotzdem tust Du es, lächelst dabei Dein Kind noch an, streichelst es vielleicht kurz... und wenn nach fünf Minuten die Windel wieder voll ist und die Nacht hart war, dann bist Du bestimmt nicht glücklich, aber ich wette, Du schluckst irgendwie (mal besser, mal schlechter - je nach Nacht :-)) Dein Gefühl runter, wickelst wieder, lächelst dabei Dein Kind an, streichelst es vielleicht kurz...

Die Zeit mit einem Säugling geht so schnell vorbei, genieß jetzt Dein Kind, später dann wieder Deine Termine! :-)

PS: Ich habe heute eine Verabredung abgesagt, weil mein Kleiner gerade so viel schreit, daß ich denke, ihm wäre es zu viel gewesen. Schade, zumal ich mich zur Zeit seinetwegen kaum verabrede und es sehr genossen hätte... aber er geht halt vor, und er hat sich's ja nicht ausgesucht, auf die Welt zu kommen - das hab ich getan. :-)
Und mein Kleiner hat bisher noch nicht davon gehört, daß das Spucken nach 3/4 Monaten besser werden soll. Ich habe gerade heute wieder so viel wischen und Klamotten wechseln müssen. Und die Nacht war Mist. Und ich habe mich geärgert bzw. war einfach fertig... und habe ihn angelächelt, die erste Sekunde war's bestimmt noch ein etwas schiefes Lächeln, und dann sagte ich zu ihm, daß es mir leidtäte, daß ich ihn jetzt wieder umziehen würde, wofür er ja so gar nichts könnte usw. ... und daß es aber irgendwann besser würde ... und wenn ich so etwas laut sage, rückt sich für mich selbst die Welt wieder gerade und in Ordnung. - Vielleicht auch etwas für Dich? :-)