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Geschrieben von Konfusius am 04.12.2019, 18:12 Uhr

Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Hi zusammen,

mich interessiert - mal wieder - die Meinung der Community. Ich finde andere Meinungen immer spannend, weil man so immer wieder neue Standpunkte kennenlernt und ausnahmsweise geht es mal nicht um mich und mein Umfeld, aber trotzdem wusste ich gerne, was andere Leute über nachfolgende Konstellation denken.

Anlass ist ein Gespräch mit meiner Schwester, bei der wir irgendwie die gleiche und doch wieder unterschiedliche Meinungen hatten.

Konkret geht es um eine Freundin meiner Schwester oder vielmehr deren Mutter. Diese scheint (!) wohl am Existenzminimum rumzukrebsen, weswegen die Tochter ihr monatlich immer wieder Geld zusteckt und auch viele Ausgabeposten übernimmt, obwohl sie finanziell gar nicht so gut dasteht und jeden Cent zweimal drehen muss. Die Mutter jammert immer lautstark, wie arm sie wäre und was sie sich alles nicht leisten könne, da bekommt die Tochter Mitleid und zückt wieder die Brieftasche um finanziell auszuhelfen.

Vor ein paar Tagen hat die Tochter meiner Schwester ihr Herz ausgeschüttet, weil sich beruflich bald was bei ihr ändern wird und sie nicht weiß, wie sie weiterhin ihre Mutter unterstützen kann, weil sie dann noch weniger Geld zur Verfügung haben wird.

Nun kam diesem Gespräch heraus, dass die Mutter eigentlich genug Einkommen hätte (sie arbeitet noch und verdient mindestens genauso viel wie die Tochter), aber das Geld großzügig zum Fenster rauswirft. Markenkleidung wird beispielsweise auf Verdacht gekauft und dann ungetragen weggeschmissen, weil sie nicht passte oder gefiel. Also wirklich ein bedenkliches Konsumverhalten, aus mehrerer Hinsicht. Aber für wirklich notwendige Ausgaben (Essen, Strom, etc.) fehlt es dann plötzlich.

Natürlich kann ich diese Aussagen nicht nachprüfen, aber für die Fragestellung gehe ich einfach davon aus, dass es auch so stimmt.

Nun sind meine Schwester uns einig, dass die Tochter eigentlich nicht den dekadenten Lebensstil der Mutter finanzieren müsste/sollte, nicht nur, weil es selbst knapp bei ihr ist. Die Mutter hätte genug für ein gutes Leben (Urlaub, Wellness und Kultur inbegriffen), nur eben nicht für den Luxus, denn sie sich sonst gönnt.

Aber dann sagt meine Schwester, dass es doch irgendwie kaltherzig wäre, der eigenen Mutter die Hilfe zu verwehren, denn sie käme ja ohne finanzielle Unterstützung nicht mit ihrem Leben klar. Das könne man doch nicht machen.

Und ich muss sagen, dass Kaltherzigkeit für mich bedeutet, dass man jemanden Hilfe verwehrt, der Hilfe braucht (!) und in diesem Fall braucht die Mutter einfach keine finanzielle (!) Hilfe, da genügend Geld vorhanden wäre, um einen angemessenen Lebensstil zu führen. Psychische Hilfe bräuchte es vielleicht, da kann man gerne ansetzen, aber definitiv keine finanzielle. Die Frau ist erwachsen und sollte mit ihren Ressourcen haushalten können, wenn nicht, dann ist das nicht das Problem ihrer Tochter, die selbst schauen muss, wo sie bleibt.

Wie seht ihr das?

 
13 Antworten:

Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Meryl2018 am 04.12.2019, 18:30 Uhr

Sehe das so wie du. Wenn beide etwa gleich viel verdienen und es nur daran liegt, dass die Mutter ihr Geld für unwichtiges zum Fenster hinauswirft, dann ist sie selbst Schuld. Da würde ich als Tochter ihr nichts mehr zustecken

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Hurch am 04.12.2019, 18:34 Uhr

Ich finde sogar, dass ständige finanzielle Unterstützung in dem Fall keine richtige Hilfe ist, sondern das eigentliche Problem unterstützt.

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Summer80 am 04.12.2019, 18:34 Uhr

Schließe mich an! Die Tochter finanziert ja so nur den Lzxus der Mutter.

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Hurch am 04.12.2019, 18:51 Uhr

Genau genommen ist sogar am ehesten die Mutter kaltherzig. Sie sollte wenn schon diejenige sein, die ihre Tochter unterstützt, nicht umgekehrt, denn sie ist die Mutter.
Stattdessen verschwendet sie das Geld ihrer Tochter, obwohl diese auch nicht grade reich ist..

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ich bin ganz bei dir

Antwort von Spirit am 04.12.2019, 19:36 Uhr

auch bei deinem zweiten Post kann ich dir nur zustimmen.

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Mutti69 am 04.12.2019, 19:37 Uhr

Es sind ja immer Zwei. Einer der gibt und einer der nimmt.
Somit ist das allein das Konstrukt der beiden Frauen. Ich vermute ganz stark, wenn die Tochter nicht mehr soviel verdient, kann sie auch nicht so viel geben. Sicherlich wird das nicht dazu führen, dass die Mutter sie verstößt, es wird sich dann halt auf einem niedrigen Niveau einpendeln.

Ist ja keine Frage des Wollens, es geht dann ja nicht mehr. Von daher passt ja der Begriff "kaltherzig" gar nicht.

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Konfusius am 04.12.2019, 20:03 Uhr

Es ging hier bei dem Gespräch zwischen meiner Schwester und mir, ob die Tochter überhaupt etwas geben soll, selbst wenn sie in naher Zukunft nicht weniger verdienen sollte. Also wirklich das ob und nicht das wie viel. Es war ein rein hypothetisches Gespräch, was wir an deren Stelle tun würden.

Meine Schwester empfindet das eben irgendwie doch kaltherzig, weil die Mutter ja nicht mit ihrem Geld zurecht kommt, ich finde es nicht kaltherzig, weil die Mutter sich eigentlich nicht in finanzieller Notlage befindet.

Emotional tangiert mich die Sache überhaupt nicht, ich kenne weder die Freundin noch deren Mutter. Das müssen die unter sich ausmachen, die sind erwachsen. Ich fand es nur interessant, dass meine Schwester zwar irgendwie schon meiner Meinung ist, aber doch irgendwie nicht. Sie sagt, sie hätte nicht das Herz, einfach nein zu sagen und ich wüsste nicht, ob ich es hätte, aber wahrscheinlich wäre ich tatsächlich härter.

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von taram am 04.12.2019, 20:11 Uhr

Puh, schwere Entscheidung...ich bin ja auch so Helfertyp und dann noch Familie...da gehört ein tiefgründiges Gespräch her...weil, wenn Mutter so weiter macht, hat sie als erstes kein Strom mehr, Handy wird abgestellt und irgendwann ist es die Miete und dann ist wieder die Tochter gefragt. Also ich könnte meine Mama nicht so hängen lassen - auch wenn sie selber schuld wäre. Die Mutter hat ein Problem und das muss angegangen werden..aber ob sie sich helfen lässt?

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Konfusius am 04.12.2019, 20:33 Uhr

Das deckt sich mit der Erklärung meiner Schwester und ich kann es auch gut nachvollziehen. Ich sag ja, ich wüsste gar nicht, wie ich reagieren würde, wäre ich in der gleichen Situation.

Ja, es ist eine schwierige Frage, aber würde die Tochter heute sagen, dass sie ihrer Mutter kein Geld mehr geben würde, dann würde ich sie auch nicht als kaltherzig betrachten. Hilfsbereitschaft ist in meinen Augen kein Freifahrtschein dafür, ausgenutzt zu werden.

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von DK-Ursel am 04.12.2019, 22:31 Uhr

Hej!

Ohne weiterzulesen als biszu Hurch -denn da unterschreibe.
genau weil die Mutter nicht in dieVerantwoirtung für ihr eigenes Leben gelassen wird, lernt sie auch nicht, die zu übernehmen.

Mit Kaltherzigkeit hat das nichts zu tun, sondern mit Hilfe - in der richtigen Art.

Gruß Ursel, DK

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Mareike92 am 05.12.2019, 0:48 Uhr

Ich finde es auch schwierig und würde wahrscheinlich auch Geld geben.
Aber vielleicht geht die Tochter mal zu einer Beratungsstelle wie SKF und sucht Hilfe für die Mutter?
Vielleicht wäre das eine bessere Lösung .

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Korya am 05.12.2019, 0:58 Uhr

Theoretisch bin ich völlig bei euch, aber in der realen Welt kann ich durchaus nachvollziehen, wie beide Seiten, Mutter und Tochter, in so etwas rein rutschen können und wie schwer man sich aus dieser Situation wieder befreien kann.

Und was die Mutter anbelangt- auch Selbstdisziplin muss man üben. Wenn die jahrelang fehlte, wird sie jetzt nicht auf Fingerschnippen kommen.

Aus der Ferne und mit einem guten Schlag Küchenpsychologie dazu, vermute ich dass das Problem tatsächlich tiefer sitzt.

Eine von außen kommende Änderung wie der neue Job bieten eine gute Gelegenheit, sich in die Augen zu sehen und ein ehrliches Gespräch zu suchen.

LG

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Re: Hilfsbereit vs. Kaltherzigkeit

Antwort von Meeresschildkröte am 05.12.2019, 7:28 Uhr

Es ist nicht kaltherzig, jemand etwas nicht zu geben, wenn er es nicht nötig hat.

Aber die Kategorien "Hilfsbereitschaft" und "Kaltherzigkeit" passen hier auch gar nicht.

Das sind zwei erwachsene Frauen, die sich nicht im Griff haben. Das scheint so eine Art Co-Abhängigkeits-Verhältnis zu bestehen, auch wenn es nicht um Alkohol oder Drogen geht, sondern um den teuren Lifestyle der Mutter, auf den sie offenbar nicht verzichten kann.

Da müsste die Tochter einfach mal den Hahn zudrehen, aber es ist letztendlich ihre eigene Entscheidung.

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