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Geschrieben von Konfusius am 21.10.2019, 18:49 Uhr

Glutenunverträglichkeit

Hallo zusammen,

ich brauche mal eure Hilfe, weil ich mich so gar nicht damit auskenne.

Wie äußert sich eine Glutenunverträglichkeit, gerade bei Kleinkindern?

Unser Sohn (2 Jahre) hat seit Anfang September immer wieder Durchfall, aber sonst wohl keine Beschwerden. Zumindest hat er weder Blähungen noch Bauchweh. Dazwischen hat er tagelang normalen Stuhl, unabhängig davon, was er gegessen hat. Beim Sohn meiner Schwägerin wurde jetzt eine Glutenunverträglichkeit festgestellt und sie ist der festen Überzeugung, dass es auch auf unseren Sohn zutrifft und versucht uns das nun "einzureden".

Erwachsene mit Zöliakie merken ja immer und sofort, dass sie was Falsches erwischt haben, ist das bei Kindern auch so? Oder haben sie tatsächlich "gute" Tage und dann wieder "schlechte" Tage, wie meine Schwägerin behauptet?

Der Kinderarzt hält eine Glutenunverträglichkeit übrigens für grundsätzlich möglich, allerdings eher für unwahrscheinlich. Wir haben vereinbart, dass ich das jetzt ein paar Monate beobachte und sollte es sich nicht bessern, dann wird eine Blutuntersuchung gemacht. Ich vertraue ihm voll und das deckt sich auch mit meinem Gefühl. Trotzdem wollte ich einfach mal fragen, ob hier jemand Erfahrung damit hat und berichten kann.

Eine "vorsorgliche" Diät, um es selbst zu testen, soll ich laut Arzt übrigens nicht machen. Auch da vertraue ich ihm blind.

 
17 Antworten:

Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Bliblablub am 21.10.2019, 19:35 Uhr

Unser Sohn, im Dezember 5, hat Zöliakie. Hat man leider ewig nicht erkannt, da er chemo Therapie hatte und man seine Verdauungsstörungen und das nicht Zunehmen darauf geschoben hat. Er hat nur gebrochen. Egal was er gegessen hat. Natürlich dachten wir alle das es von der chemo kommt. Doch auch nach Beendigung der chemo hörte das ewige erbrechen und Durchfall nicht auf. Dann haben sie Blut abgenommen und seine Transglutaminase waren stark erhöht, dann kam die Magenspiegelung mit Dünndarmbiopsie und schon in der Spiegelung hat man ganz klar gesehen, dass er Zöliakie hat, denn es waren keinerlei Darmzotten mehr vorhanden. Er wurde dann sofort auf Glutenfrei umgestellt und es ging ihm schlagartig besser. Aufgefallen war auch sein riesiger, aufgeblähter Bauch bei einem völlig "abgemagertem" kind. Er war zu dem Zeitpunkt übrigens 2 Jahre alt. Die Zunahme haben wir bis heute nicht im Griff, aber erbrechen, und Durchfall treten nicht mehr auf, außer es gibt mal einen Glutenunfall, was in knapp 3 Jahren bisher 4 mal vorgekommen ist. Dann reagiert er leider sehr heftig mit erbrechen, teilweise Fieber und starkem Durchfall. Man muss sehr gut aufpassen und im Kindergarten hat er seine I-Kraft die auch extra für ihn kocht.

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Philo am 21.10.2019, 19:36 Uhr

Hallo,
ich hatte bereits mehrere Kinder mit Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) im Kindergarten. Bemerkt wurde es meist anhand einer Gedeihstörung, heißt, die Kinder wuchsen nicht mehr.
Ich würde dem Kinderarzt vertrauen und mir nix von Bekannten / Verwandten einreden lassen.
Alles Gute, Philo

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Bliblablub am 21.10.2019, 19:37 Uhr

Eine Diät auf eigene Faust dafr man bloß nicht machen. Sonst erholt sich der darm und bei einer Biopsie würde man die Zöliakie u.U nicht mehr erkennen.

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Konfusius am 21.10.2019, 20:12 Uhr

Danke für deine Erfahrungen.

Das klingt heftig, aber es freut mich zu hören, dass es eurem Sohn wohl wieder besser geht. Auch weiterhin alles Gute für die Zukunft!

Der Arzt meinte eben auch, dass Zöliakie ein Chamäleon sei, deswegen wollte er es auch nicht kategorisch ausschließen. Aber Symptome wie bei euch hat er garantiert nicht.

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Hmmm, JA BLOSS ...

Antwort von isi1980 am 21.10.2019, 20:15 Uhr

… keine Umstellung auf glutenfrei. Das haben wir nämlich leider gemacht, BEVOR wir zum Test waren und der war dann logischerweise negativ.
Nachdem sich unsere Tochter seit der Umstellung aber komplett verwandelt hat - sie nimmt zu, holt ihren Entwicklungsrückstand schlagartig auf, ist eine völlig andere kleine Person - nehmen wir stark an, dass sie Zöliakie hat.
Wollten wir ein konkretes Ergebnis, müsste sie aber mehrere Wochen wenn nicht Monate Gluten zu sich nehmen und leiden. Gerade keine Lösung für uns.

Liebe Grüße aus Paris,
isi.

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Ein harmloser Bluttest ...

Antwort von isi1980 am 21.10.2019, 20:16 Uhr

… sagt ja auch schon einiges, wenn ihr euch sofort sicher sein wollt oder müsst.

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Konfusius am 21.10.2019, 20:20 Uhr

Hallo,

danke für deine Erfahrung.

Unser Sohn nimmt gut zu, allerdings zeigt seine Kurve beim Größenwachstum ziemliche Auffälligkeiten. Er startete recht klein - mein Mann und ich sind keine Riesen - schoss dann innerhalb von Monaten fast bis ans Maximum und fiel jetzt langsam, aber stetig sogar unters Startniveau. Die Kinderärztin, welche die letzte U durchgeführt hat (in Vertretung), fand das nicht bedenklich, unser Kinderarzt will sich das aber noch mal genauer anschauen.
Daher kann ich das Gerede meiner Schwägerin auch nicht einfach mit einem Schulterzucken abtun, auch wenn mein Sohn sonst kaum Symptome zeigt, die für eine Glutenunverträglichkeit sprechen. Daher interessiert es mich, wie es sich bei anderen Kindern gezeigt hat. Deine Schilderung spricht dann ja wieder eher dafür.

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Re: Ein harmloser Bluttest ...

Antwort von Konfusius am 21.10.2019, 20:27 Uhr

Also sofortige Gewissheit brauche ich nicht, ich vertraue dem Kinderarzt. Theoretisch könnte der Durchfall nämlich wirklich nur von Infekten/vom Zahnen kommen, daher möchte er es eben noch etwas beobachten, ob es sich nicht ohnehin von selbst erledigt.

Und danke auch für deine Erfahrung, es freut mich, dass eure Kleine so schnell wieder aufgeholt hat.

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von dann am 21.10.2019, 21:20 Uhr

Eine Zöliakie ist wirklich ein Chamäleon, alles kann, nix muss. Wobei bei Kindern in der Regel sich die Symptome zumindest meist spezifischer zeigen, als bei Erwachsenen. Die Tochter einer Bekannten aber hatte zum Beispiel außer einem Eisenmangel keinerlei Auffälligkeiten.
Euer Kinderarzt scheint sich aber zumindest in den Grundlagen damit auszukennen (ich habe leider in den letzten 15 Jahren schon so viel Mist gehört von Ärzten bei dem Thema). Und der Anweisung, keine Diät vor der Diagnose ist dringend zu folgen.
Ich persönlich würde das jetzt noch ein bisschen im Auge behalten (September ist ja nun noch nicht so lange) und wenn keine Besserung erkennbar ist, spätestens Anfang nächsten Jahres über eine Diagnostik nachdenken, es kann ja aber auch noch so viel anderes dahinter stecken.
Übrigens merken Erwachsene nicht immer unbedingt gleich einen Diätfehler, genauso wie Kinder. Die einen merken es sofort, die anderen lange gar nicht. Die Autoimmunreaktion wird aber trotzdem sofort ausgelöst unabhängig, ob es auch sofort nach außen erkennbar ist. Je nach Schädigung des Darms reagiert man aber Anfangs unter Umständen auch auf andere Dinge, wie Laktose. Denn vor allem Mehrfachzucker sind anfangs mitunter schwierig für den geschädigten Darm zu verdauen.
Die meisten Kinder mit Zöliakie, die ich kennen gelernt habe, waren vor Ernährungsumstellung blass und schlapp. Allerdings auch eben nicht alle. Von daher finde ich des Verhalten eures Kinderarztes wie es sich liest durchaus positiv.

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Felica am 21.10.2019, 21:21 Uhr

Kinder haben oft Durchfall Blähungen, müssen aber icht unbedingt kleiner oder leichter sein. Sehr häufig blasser und müder, wegen Eisenmangel und anderen Defiziten. Eher merkt man es bei Kindern wie bei Erwachsenen. Und wenn Fälle in der Familie bekannt sind würde ich testen lassen. Dazu auch gleich auf Fruktose und Laktose.

Keine Diät vorher, das verfälscht.

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Re: Ein harmloser Bluttest ...

Antwort von Felica am 21.10.2019, 21:25 Uhr

Bluttest langt nicht. Die einzig sichere Diagnose ist die Biopsie.

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Re: Ein harmloser Bluttest ...

Antwort von isi1980 am 21.10.2019, 21:35 Uhr

Ja, stimmt. Aber wenn der Bluttest negativ ist, wird wohl kaum eine Biopsie notwendig sein.

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Konfusius am 21.10.2019, 21:42 Uhr

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich denke auch, dass wir bei dem Kinderarzt gut aufgehoben sind. Er macht nicht sofort Panik, hält aber ein kritisches Auge darauf. Daher denke ich, dass ich seiner Einschätzung, dass wir das erstmal beobachten sollen, durchaus vertrauen können.

Ich kenne eben nur zwei Erwachsene und nun meinen Neffen, bei denen scheint sich das wohl immer sofort auszuwirken. Aber ich kenne eben auch Menschen mit Laktoseintoleranz, die ganz unterschiedlich auf Milch (und Milchprodukte) reagieren, daher dachte ich mir schon, dass es wohl auch beim Gluten viele Abstufung geben kann.

Und mein Sohn ist das Gegenteil von blass und schlapp. Wobei es auch hier bestimmt Ausnahmen gibt, mein Neffe kam mir zumindest auch nicht so blass und kraftlos vor. Wir werden sehen, vielleicht sind es wirklich nur die Zähne, es fehlen ja noch 4 Stück.

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Konfusius am 21.10.2019, 21:49 Uhr

Danke für deine Antwort.

Fruktose und Laktose hat der Arzt auch angesprochen, meinte aber, dass unser Sohn für das entsprechende Testverfahren zu jung wäre und wir da eh warten müssten, bis er alt genug ist.

Und es ist bisher nur der Cousin meines Sohnes in unserer Familie bekannt und hier wurde bisher nur ein Bluttest gemacht und auf eine Biopsie verzichtet.
Mein Mann und ich wurden bereits aus anderen Gründen auf Herz und Niere untersucht, bei uns wäre definitiv aufgefallen, wenn etwas mit der Verdauung grundlegend nicht stimmen würde.

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Re: Ein harmloser Bluttest ...

Antwort von Felica am 22.10.2019, 0:22 Uhr

Doch weil extrem viele Bluttests falsch negativ ausfallen. Das ist ja das Problem.

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Mutti69 am 22.10.2019, 8:24 Uhr

Ich finde, wechselnde Stühle, mehr hin zu weichen Stühlen oder hin zur verzögerten Entleerung nicht ungewöhnlich für Kinder. Der Darm ist zum Zeitpunkt der Geburt nun mal "unreif". Dazu kann dann eine AB-Behandlung kommen (welche die *guten* Darmbakterien reduziert) oder ähnliches.

Wichtig erscheint mir, ob ein Kind wirklich (anhaltend) Durchfall oder Stuhlprobleme hat.
Durchfall bedeutet nicht, dass Kind hat weichen Stuhl, sondern die Konsistenz und auch die Stuhlfrequenz ist deutlich verändert. Beim Kleinkind gelten Frequenzen von mehr als dreimal täglich dünnem Stuhl mit mehr als 75% Wasseranteil als krankhaft.

Dann kommt das Gedeihen dazu.
Ein Kind, welches eine relevante Unverträglichkeit vor sich her schiebt, wird sicher kein Wonneproppen auf der 90er Perzentile sein. Das geht nicht, weil die Aufnahme von Nährstoffen im Darm ja gestört wird und das Kind quasi "hungert".

Bei einem Kind, das seit September wechselnde Stühle mit "normalen" Phasen hat, das gut gedeiht und dem es gut geht, hätte ich null Anlass eine Glutenunverträglichkeit zu vermuten. Ich bin da ganz bei deinem KA.

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Re: Glutenunverträglichkeit

Antwort von Konfusius am 22.10.2019, 9:22 Uhr

Danke für deine Antwort.

Das Problem ist, dass er innerhalb von einem Jahr von der 90. Perzentile auf fast die 10. Perzentile gefallen ist. Also gibt es sehr wohl eine Auffälligkeit beim Wachstum, die auch dem Kinderarzt komisch vorkommt. Lediglich sein Gewicht bleibt bisher konstant auf der 25. Perzentile.

Und ja, es ist definitiv Durchfall. Daher schließt der Kinderarzt es eben auch nicht kategorisch aus. Er will es einfach nur noch ein bisschen beobachten, ob es nicht doch in was anderem begründet liegt. Mir wäre es natürlich auch lieber, wenn es was ganz Banales wäre.

Meine Frage zielte also weniger auf Ferndiagnosen ab, sondern mehr auf Erfahrungsberichten, wie es bei anderen Kindern war, bei denen schließlich Zöliakie diagnostiziert wurde. Wie sich die Beschwerden geäußert haben.

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