Eure Meinungen...

Hej!

Ich weiß und wußte auch damals bei mir ,daß alle es gut meinten - und ich bin alle "guten Tröstereien" durch, bis hin zu Adoptionsvorschlägen oder "sei froh, daß ihr doch schon ein Kind habt"... aber am meisten und schönsten hat mir der Krankenhauspastor geholfen, der sich zu mir setzte und wie Maike meint, mit mir getrauert hat.
Der hat einfach nur gesagt: Ja, das ist ganz schlimm.
Der hat nichts schön geredet, nicht Szenarien ausgemalt, die es vielleicht nie gibt oder für andere gab oder ... - der hat einfach den Schmerz zugelassen und ausgehalten.
Daß er hinterher doch vom Licht am Ende des Tunnels sprach, hat er so gut still und gut gemacht, wie es sicher nur jemand kann, der schon öfter solchen Menschen wie mir damals begegnet ist.
Daran wage ich mich heute nicht, auch wenn ich weiß, daß es mir außerdem später geholfen hat, über das Erlebnis zu sprechen und zu merken, daß andere Menschen auch schon ein Kind hergeben mußten.
Die haben aber auch nie irgendeinen "billigen" Trost (so wirkt es eben) hervorgeholt, auf andere verwiesen und wie die doch noch glücklich wurden, die haben auch mittrauern und wirklich mitfühlen können und wußten wohl auch, daß einem die schönsten Paradiesbilder eben erstmal nicht helfen.
darum:
Trauere mit ihr, laß sie reden,weinen, trauern -- udn zwar so lange wie das möchte und braucht, nicht wie andere meinen, daß es angemessen sei.

Eine gute Hilfe damals war das gerade herausgekommene Buch von Hannah Lothrop: Gute Hoffnung - jähes Ende, das ich sogar manchem noch so mitfühlendem Krankenhauspersonal gewünscht hätte.
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Gruß Ursel, DK