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Geschrieben von Schniesenase am 26.06.2019, 22:56 Uhr

Bin ich zu unentspannt? Umfrage

... und das kann man dann ja auch einfach antworten, wenn jemand einen anspricht. Mag sein, dass das für wenige Menschen nervig ist, dann "immer" erklären zu müssen (wie oft ist eigentlich immer?), aber es mag manch einem Kind oder Haustier das Leben bzw. die Gesundheit retten.

Ich finde die Vorstellung, "sich nicht einzumischen" bei Fragen, die tatsächlich Gesundheit und Leben direkt betreffen, problematisch. Wenn Wesen, die sich selbst nicht helfen können, abhängig sind, nicht von der Gemeinschaft vor der ggf. Unvernunft oder der Unwissenheit derer, die für sie verantwortlich sind, geschützt werden, dann läuft was falsch in der Gemeinschaft.

Die Frage ist nur, wo zieht man die Grenze? Wenn die Mama dem Kind Süßigkeiten ohne Ende gibt? Das wäre wohl Einmischung. Das Kind wird davon nicht unmittelbar und auch nicht absehbar sterben. Wenn ein Kind nicht "dankeschön" sagt, wenn es etwas geschenkt bekommt, z.B. Wurst beim Metzger? Sicher nicht, denn das ist auch kein Fall um Leben und Tod. Wenn ein Vater seine zwei Kleinkinder angeschnallt im Autositz lässt, auf dem voll mit Sonne beschienenen Parkplatz bei 36° im Schatten? Definitiv ja, denn das ist lebensgefährlich. Binnen 10 Minuten hat das Auto innen zwischen 50 und 60 °. Schnell mal einkaufen kann dann schon zu viel sein. Wenn ein Hundehalter den Hund in derselben Situation im Auto sitzen lässt, um seine Einkäufe zu tätigen. Definitiv! Der Hund könnte sterben, mindestens leidet er furchtbar. Jedes Jahr sterben Kinder und Hunde, weil sie in der Sonne im Auto gelassen werden. Wenn eine Mutter oder ein Vater das Kind schlägt? Sicher, denn das ist strafbar und hat nichts mit Einmischung zu tun. Wenn ein Mann eine Frau schlägt oder anders herum? Wenn jemand im Zug angepöbelt wird? Wer zieht wo seine Grenzen? Wann schreiten wir ein bzw, sprechen die Menschen ruhig und freundlich an oder unterstützen, indem wir helfen, die Situation zu entschärfen? Wie viele Menschen sehen weg, wenn es anderen an Leben und Gesundheit oder auch ihre Würde geht!

Und wenn dann jemand sagt: "Mein Sohn muss aufgrund einer Krankheit im Auto sitzen blieben. Das ist mit der Leitung abgesprochen. Danke für Ihre Sorge, es ist alles in Ordnung!", dann ist doch alles gutgegangen! Wir sind erleichtert, die Sache ist geregelt.

Es muss niemand einen Orden erwarten, wenn man in solchen Situationen Verantwortung übernimmt, das heißt aber nicht, dass man es nicht tut. Und dass das nicht angenehm ist, versteht sich von selbst, aber wir reden von einem unangenehmen Gespräch zwischen Erwachsenen, nicht von gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit Lebensgefahr.

Hier wird so häufig argumentiert, das alles sei unbillige Einmischung. Ich finde es an der Zeit, an dieser Stelle stattdessen die Forderung nach Zivilcourage anzubringen. Sich unbeliebterweise "einzumischen", das hat auch was mit Zivilcourage zu tun.

VG Sileick

 
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