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Geschrieben von Mareike92 am 17.12.2019, 14:10 Uhr

Befürchtung übertragen aufs Kind

Meine Freundin ist heute dank WW schlank. Sie hatte lange Übergewichtig und hat Angst, dass ihre Kinder auch dick werden. Die drei sind auch wirklich gut in Futter und speckig.
Meine andere Freundin ist ein ganz vorsichtiger Mensch und hat Angst, dass ihre Kinder eine Angststörung entwickeln können. Ihre grosse Tochter kann jetzt nachts nicht mehr schlafen,weil sie Angst hat vor Wölfen. Die haben tatsächlich in der Nähe Schafe gerissen.
Ich habe immer Angst,dass meine Grosse psychisch krank wird und nicht zur Kiga geht. Jetzt klagt sie über Bauchschmerzen und will nicht mehr in den Kindergarten .

Meint ihr,dass sich die Ängste der Eltern auf die Kinder übertragen und somit Realität werden? Und glaubt ihr, dass es Vererbung ist? Oder haben Eltern einfach nur sensible Antennen für die Schwachstellen des Nachwuchses?

 
10 Antworten:

Re: Befürchtung übertragen aufs Kind

Antwort von MrsC am 17.12.2019, 14:29 Uhr

Logisch kann man seine eigenen Ängste auf die Kinder übertragen.

Mal ehrlich, wer mit Kindern arbeitet, der weiß wenn er sich die Eltern anschaut, warum so manches Kind einen an der Waffel hat. Man hat kein Recht seine Sorgen ständig aufs Kind zu übertragen. Wie soll ein Kind vernünftig groß werden, wenn die Ängste der Eltern auferlegt bekommt.

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Re: Befürchtung übertragen aufs Kind

Antwort von Anna3Mama am 17.12.2019, 14:43 Uhr

Ich würde sagen, beides trifft zu.

Auf der einen Seite gibt es natürlich bei sehr vielen Dingen eine genetische Komponente, was ja auch in Zwillingsstudien bzw Studien mit adoptierten Kindern einwandfrei bewiesen wurde.

Eine übergewichtige Mutter hat gem. Statistik eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder auch übergewichtig werden (auch wenn sie selbst es geschafft hat, abzunehmen).

Eine Angstpatientin hat eher ängstliche Kinder und gerade Depressionen oder auch der Hang zur Sucht vererbt sich auch.

Wenn die Kinder dann auch noch im Umfeld (der Übergewichtigen, Ängstlichen, Depressivven, Süchtigen...) aufwachsen, ist das Risiko sicher nochmals erhöht, da nicht nur die Gene sondern auch noch Verhaltensweisen übertragen werden.

Trotzdem habe ich auch manchmal das Gefühl, dass man gewisse Dinge auch "herbeireden" kann. So wie es der Placebo-Effekt schafft, dass Menschen ohne zutun von außen gesund werden, gibt es (auch nachgewiesen) den Nocebo -Effekt, der dafür sorgt, dass man bestimmte Krankheiten bzw Symptome/Nebenwirkungen erst bekommt, weil man davon überzeugt ist, man bekommt das. Und das funktioniert beides auch über die Mutter (-by-proxy)

Und manches hat man vielleicht auch im Gespür. Eine Freundin hatte immer Angst vor Brustkrebs, weil ihre Mutter einen hatte, die Tante jung daran starb. Sie stillte drei Jahre lang, ernährte sich immer gesund, tat alles, was man so prophylaktisch tun kann, die Angst aber immer im Nacken. Mit 48 hatte sie dann einen recht schnellwachsenden Tumor. Konnte geheilt werden, alles gut soweit. Aber selbst die 12-monatigen Untersuchungen konnten sie nicht bewahren.

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Das wird wohl von der Intensität abhängen .....

Antwort von Caot am 17.12.2019, 14:49 Uhr

ich hab auch Angst, dass meine Teenies beim Radfahren nicht richtig aufpassen. Aber die Angst bestimmt mich nicht und behindert mich nicht.

Wenn dich aber eine Angst bestimmt, muss und sollte man sich Hilfe holen. Als Erwachsener mit kleinen Kindern läuft man sonst Gefahr, dass diese das vorgelebte und als normal empfundene Verhalten, aufnehmen. Sie kennen es ja nicht besser.

Das man Gefahr läuft, wenn man z.B. selber dick ist, auch dicke ykinder zu bekommen, liegt nicht an den Genen, sondern am Umgang damit. Falsche Gewohnheiten überträgt man.

Angst vorm Wolf würde ich mit „erklären“ angehen. Bei uns kann man im Wildpark bei den Wölfen übernachten. Mit Führer, Erklärung und Aufklärung.

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Re: Befürchtung übertragen aufs Kind

Antwort von Trini am 17.12.2019, 15:04 Uhr

Einiges ist eher Erziehung als Genetik, anderes hat starke genetische Komponenten.

Die allgemeinen Ängste sind aber oft anerzogen.

Wenn Muddi nur lange genug erzählt, wie gefährlich Bus fahren ist, wird Töchterchen sich natürlich nur per Elterntaxi bewegen.
Wenn Muddi bei jeder Beule und jedem Schnüpfchen panisch zum Arzt läuft, wird Kind keinen gesunden Umgang mit kleinen Blessuren lernen.

Trini

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Sowas gibt es

Antwort von Berlin! am 17.12.2019, 15:22 Uhr

....das Mans eine Traumata, die daraus resultierenden Äste oder auch psychische Krankheiten ungewollte weitergibt. Nämlich dann, wenn man bei sich selbst das Grundproblem nie aufgelöst hat. Hat mir mal eine Psychotherapeutin erzählt. Dabei ging es im Kern um die ganzen Kriegstraumata aus der Generation meiner Grosseltern bzw. der Generation, die das Grauen eben erlebt haben. Da wurde so gut wie nie was aufgearbeitet und manches setzt sich fort, in anderer Form.
Muß in den Beispielen natürlich nicht so sein, ist nur ein Beispiel.

Bei dem Beispiel mit dem Essen bin ich mir nicht sicher, ob das nicht nur erlerntes Verhalten ist, was weitergegeben wird.

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Re: Befürchtung übertragen aufs Kind

Antwort von drosera am 17.12.2019, 18:25 Uhr

Nunja, die Sache mit dem Brustkrebs klingt aber nach dem "Angelina Jolie"-Gen. Bei *der* Vorgeschichte läuten doch alle Alarmglocken hinsichtlich des genetischen Faktors; das hat doch nichts mit Bauchgefühl, sondern mit der realistischen Einschätzung eines belegten medizinischen Risikos zu tun.

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Re: Befürchtung übertragen aufs Kind

Antwort von Chillimohn am 17.12.2019, 19:39 Uhr

Es gibt vererbtes Trauma, man weiß es konkret von Krieg, sexueller Gewalt (familiär meist) und anderen so gravierenden Dingen, die in der Familie präsent, aber nicht verarbeitet sind. Also durch diverse Benehmen und Reaktionen, weniger durch 'aktives' Dasein des Themas.
Essstörung, extreme Vorsicht und Angst ist nicht offen übertragen, aber doch unbewusst sichtbar. Zumal es dafür meist andere Hintergründe als reines Essen, Angst etc gibt. Konkrete Auslöser, die vielleicht gar nicht bewusst sind.
Kinder bekommen unglaublich viel Unausgesprochenes mit. Da du auch von diesen Ängsten weißt, wird es sogar Thema sein, wenn auch nicht direkt an die Kinder, aber wie gesagt, die Antennen dafür sind noch schärfer, als für etwas, was offen Thema ist. Geheimnisse haben etwas anziehendes und können das Ansprechen der Kindercerschweren, da ja die Erwartungshaltung da ist, als Angst, das Kund sich aber nicht ablösen kann, da nicht offen Thema. Es tut also quasi etwas Böses, laienhaft gesagt, dadurch, dass es die Erwartungshaltung erfüllt. Es ist in dem Dilema gefangen.
Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu seltsam erklärt.

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Re: Befürchtung übertragen aufs Kind

Antwort von FräuleinMotte am 17.12.2019, 19:49 Uhr

Hallo!

Ich denke es ist ein Zusammenspiel aus drei Faktoren:

Anlage, Umwelt, Selbststeuerung

Also, Genetik, "Erziehung" und Wesen - das, was der Mensch eben charakterlich mitbringt.
Alles auf eine Schiene zu schieben - wie zb auf die Mutter - ist zu einfach, finde ich. Es ist eine Mischung aus allem, und nichtmal unbedingt zu gleichen Teilen. Bei manchen ist das eine mehr und das andere weniger ausschlaggebend.

LG

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Re: Befürchtung übertragen aufs Kind

Antwort von Chillimohn am 17.12.2019, 19:55 Uhr

Und ja, ich stimme zu, natürlich auch Genetik, Charakter, Umfeld, Vorleben, Erziehung etc.

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Re: Befürchtung übertragen aufs Kind

Antwort von Anna3Mama am 17.12.2019, 20:57 Uhr

Ja, das mein ich ja, dass es auch genetische Dispositionen gibt, die das Bauchgefühl dann auch begründen.
Nicht nur bei Krebs.

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