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Geschrieben von Lennina am 11.11.2019, 8:46 Uhr

Bauchschmerzen haben psychische Ursache - Update

Hallo,

Ich hatte ja letztens schon mal geschrieben wegen meinem Sohn, der ständig Bauchschmerzen hat.

Er hat mir jetzt erzählt, dass er Angst vor der Schule hat. Er sagt aber auch, dass er weder geärgert wird noch sonst Probleme hat, das streitet er auf jeden Fall ab und das glaube ich ihm auch. Werde trotzdem ein Gespräch mit der Lehrerin führen.

Die Situation ist jetzt so, dass er morgens schon früh zu mir kommt und entweder weint oder zittert oder beides. Er sagt sobald er daran denkt, in die Schule zu gehen, wird es flau im Magen und später bekommt er Schmerzen. Vor diesen Schmerzen hat er große Angst und ist deshalb schon so angespannt (Angst vor der Angst).

Niemand versteht es besser als ich, ich habe schon über zwanzig Jahre Panikattacken, ich war allerdings schon 19, als es losging. Mein Mann hat Depressionen, vermutlich ist er erblich schwer vorbelastet.

Dazu kommt dass er oft weint, er sagt, grundlos.

Also entweder hat mein Sohn eine Angststörung oder in der Schule passiert was, das er mir nicht sagt.

Was würdet ihr tun? Hat hier jemand Erfahrung mit sowas?

Kinderarzt Termin steht noch aus.

Ich versuche ihm Mut zu machen aber auch ohne zuviel Aufheben darum zu machen, es ist ein Balanceakt.

Grüße

 
10 Antworten:

Re: Bauchschmerzen haben psychische Ursache - Update

Antwort von rollmops79 am 11.11.2019, 8:58 Uhr

Hallo Lennina,

wir hatten kurz vor den Sommerferien ein ähnliches Problem, mein Sohn hatte auch starke Bauchschmerzen und hat aufgehört zu essen. In 3 Wochen nahm er 8 KG ab, egal was wir versucht haben. Am Ende kam raus, nachdem alles organische abgeklärt war, dass er gemobbt wird von zwei Jungen und keinen Anschluß gefunden hat. Ich habe dann in den Sommerferien ganz viele Treffen mit ein paar Schulkameraden ausgemacht, damit er einen Freund findet und das neue Schuljahr besser wird. Außerdem habe ich natürlich viele Gespräche mit Schule und Eltern der beiden Jungs geführt.

Jetzt geht es ganz gut, er ärgert sich oft immer noch, aber er kommt klar. Ihm hat im Endeffekt nur ein guter Freund gefehlt und das Gefühl ernst genommen zu werden.

Er trainiert seit ein paar Monaten auch WingTsun, das hat auch geholfen. Jetzt weiß er wie er sich zur Wehr setzen kann ohne Gewalt anwenden zu müssen. Eine kurzzeitige Therapie macht er auch bei einer Psychologin, aber die wird bald zu Ende gehen.

Vielleicht hilft Dir das, bei uns war die Umstellung vom Kiga in die Schule wohl ein größeres Problen als gedacht.

Schöne Grüße

Rollmops

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Re: Bauchschmerzen haben psychische Ursache - Update

Antwort von Mutti69 am 11.11.2019, 9:02 Uhr

Du bist sehr fixiert auf die psychische Komponente und du lauerst ja auch darauf und verweist jeweils auf eure Erkrankungen als Eltern.

Erstens ist es nunmal so, dass von der Reihenfolge eine organische Ursache ausgeschlossen sein sollte und dann erst widmen man sich der psychischen Seite.


Ich habe den Eindruck du willst nach Vorne preschen und natürlich willst du dem Kind helfen.
Das Ernährungstagebuch würde ich trotzdem weiterführen und es hat ja auch jemand geraten auch die anderen Vorkommnisse zu vermerken. Da gehört ja auch der Bauchschmerz dazu.

1. Solltet ihr als Eltern in einer stabilen und geeigneten Behandlung sein. Ist das nicht der Fall, solltet ihr eure Behandlung wieder aufnehmen, denn es ist nicht die genetische Komponente, die euerer Kind prägt, sondern das was ihr vorlebt.

2. Würde ich mit dem Kind Entspannungstechniken einüben. Die müsstest du als Angstpatientin ja aus dem FF beherrschen. Traumreisen, Muskelentspannung etc..

3. Würde ich auch das Gespräch mit der Lehrerin suchen und mir ihre Sicht anhören.

4. Würde ich auf die Suche nach einer Kinderpsychologin gehen. Das dürfte nicht einfach sein und wenn organisch alles außen vor ist, dann geht es da einfach einen Ticken schneller. Absagen kann man ja immer noch.

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Re: Bauchschmerzen haben psychische Ursache - Update

Antwort von Lennina am 11.11.2019, 9:15 Uhr

Nein, ich lauere nicht darauf. Ich fürchte, dass es so ist, aber ich wünsche mir, dass es anders ist.
Und natürlich ist er erblich vorbelastet, das ist nun mal eine Tatsache, das wurde mir sogar schon so erklärt.
Ich habe es deshalb so explizit erklärt, weil ich hoffe, dass jemand Erfahrung hat und uns helfen kann.

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Re: Bauchschmerzen haben psychische Ursache - Update

Antwort von Mutti69 am 11.11.2019, 9:19 Uhr

Und von meinen Tipps ist nichts passendes dabei?
Seid ihr Eltern denn in Behandlung oder ward es?

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Re: Bauchschmerzen haben psychische Ursache - Update

Antwort von Lennina am 11.11.2019, 9:34 Uhr

Wir versuchen gerade progressive Muskelentspannung.
Mein Mann ist nach einjähriger Krankheit nun wieder arbeiten, ist gut auf Medikamente eingestellt, die Therapie ist abgeschlossen.
Meine Therapie ist seit März fertig und ich komme zur Zeit gut klar. Ich kann inzwischen gut damit leben, weil ich es nicht mehr so oft habe und auch Strategien entwickelt habe, damit umzugehen.

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Alles gut

Antwort von Berlin! am 11.11.2019, 10:39 Uhr

....lass Dir keinen Floh ins Ohr setzen.

Du hast doch gesagt, dass Du die organische Ursache abklärst und sogar schon einen Termin beim KiA hast.
ich würde auch, nachdem, was Dein Sohn berichtet hat, eher auf Psyche als auf Physe setzen. Und auch definitiv etwas unternehmen in der Richtung. Psychische Dinge können sich auch chronifizieren, muß ich Dir vermutlich nicht erklären.
Solche Ängste können auch in eine Schulverweigerung münden. Ich würde auch nicht auf eine abgeschlossene, organische Diagnostik warten. Wer weiss, wie lange. Ich würde auch beides parallel laufen lassen.

Du machst das schon ganz richtig. Du nimmst deinen Sohn ernst, aber machst auch kein fass auf. Ein Balanceakt, auf jeden Fall. Aber allein, dass Du das siehst ist gut. Und dass Dein Sohn Dir seine Sorgen anvertraut hat zeigt, dass ihr eine gute Bindung habt.

Ich finde, Du bist auf einem guten Weg.

Alles Gute für Euch!

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Vielen Dank

Antwort von Berlin! am 11.11.2019, 10:44 Uhr

....dass Du so offen mit Eurer Geschichte umgehst.
es ist ja auch ganz bestimmt nichts, wofür man sich schämen muß. Ihr beide habt eine Erkrankung. Eine richtig fiese.
Ist leider bei vielen noch nicht angekommen, dass auch psychische Erkrankungen echte Krankheiten sind und man sich nicht mal eben zusammenreissen kann.

Alles Gute!

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Re: Vielen Dank

Antwort von nachbarn am 11.11.2019, 12:24 Uhr

kann es sein , dass er sich selbst unter Druck setzt? er Angst hat vor dem Versagen?
ich würde es bei einem Schulspsychologen versuchen, da Menschen im gernerellen nicht gerne mit Famlienangerhörigen über Porbleme sprechen..
ich hoffe Ihr findetheraus , warum er darunter leidet..
hat er ein Hobby? sind die Wochennede ausgefüllt mit Aktivitäten Treffen mit Freunden?

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Re: Bauchschmerzen haben psychische Ursache - Update

Antwort von luna8 am 11.11.2019, 12:43 Uhr

Ist überhaupt nicht böse gemeint, falls du es so verstehen solltest, aber wenn ich höre/lese, dass du ihn am Besten verstehst, weil du seit über 20 Jahren an Panikattacken leidest und dein Mann auch wohl oft nicht der gesunde, stabile Part in eurer Familie war dann denke ich sofort daran, dass das auch etwas mit ihm macht. Vorausgesetzt in der Schule ist nicht der Auslöser Ein Gespräch mit der Lehrerin schadet nie - sie kann ja dann auch besser auf ihn eingehen, wenn sie weiß, was los ist.

Sport ( vor Allem Kampfkunst Selbstverteidigung) stärkt das SelbstBEWUSSTsein auch sehr - das ist immer eine gute Idee.

Alles Gute euch

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Re: Bauchschmerzen haben psychische Ursache - Update

Antwort von hormoni am 11.11.2019, 13:34 Uhr

Hallo!

Man liest heraus, dass du dich sorgst.

Zunächst sollten körperliche Ursachen allesamt ausgeschlossen werden. Das heißt, geh zum Kinderarzt, besprich dich mit ihm und lass dein Kind körperlich untersuchen.

Das beinhaltet Ultraschall, Blutentnahme (Schilddrüse), Blutdruck und ggf noch einen Blutzuckertest. Der KiA wird auch mit deinem Kind sprechen. (Zumindest war es hier so).

Unser KiA hat uns dann eine Überweisung zum Kinderpsychologen ausgestellt. Zunächst waren wir auf einer laaangen Warteliste. Hätte es dazwischen weiterhin Probleme gegeben, hätte mein Kind notfallmäßig auch in eine Kinderpsychiatrische Klinik gekonnt.

Ich schreibe das ganz bewusst offen ins Forum und nicht über PN, weil psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu-Thema sind und oft heruntergespielt werden.

Eine erbliche Disposition spielt auch bei uns eine Rolle - wenn auch nur recht untergeordnet. Aber es spielt eben mit rein. Genau wie die beginnende Pubertät.

Bei meinem Kind haben sich die Probleme mit diffusen Bauchschmerzen, Essensunlust, Gewichtsabnahme, Zunahme von Weinerlichkeit, Innerer Rückzug usw. geäußert. Später hat es Migräne bekommen und auf einem Auge vorübergehend nichts mehr gesehen. Dazu kamen Panikattacken. Andere Kinder haben das Ganze noch bestärkt, weil sie mein Kind auf auf die Körperliche Statur (sehr schlank) angesprochen und immer wieder geärgert bzw Magersucht unterstellt haben.

Kind ist jetzt 7 Monate in Therapie und wieder glücklich. Ich bereue den Schritt zum Psychologen keinesfalls. Ganz im Gegenteil.

Für dich ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Ich weiß, dass man sich hilflos fühlt. Das Einzige, das du augenblicklich tun kannst, ist deinem Sohn Gesprächsbereitschaft zu signalisieren und ihn immer wieder in den Arm zu nehmen .

Sag und zeig ihm, dass du immer für ihn da bist und spiel die Bauchschmerzen (oder was er auch immer hat) nicht herunter. Für ihn sind sie echt und fühlen sich auch so an. Und bitte: Mach bald einen Arzttermin aus und vertrau dich dem KiA an!



LG

h

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