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Geschrieben von c_t_1 am 25.08.2019, 19:25 Uhr

Baby soll Kummer ausweinen während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Hallo zusammen

ich habe im Hebammenforum bei Martina Höfel von einem Artikel zum Thema "warum Babys weinen" gelesen, in dem beschrieben wird, dass Babys mit ihrem Schreien/Weinen uns ihren Kummer (z.b. durch Geburt, Schmerzen, nicht zurechtfinden in Welt außerhalb des Bauches) erzählen wollen und wir ihnen nicht zuhören wollen. Anstelle dessen versuchen wir zu beruhigen anstatt zu trösten, z.B. durch Tragen, Schnuller usw. aber damit wird der Kummer nur runtergeschluckt und nicht aufgearbeitet.

Die Autorin schlägt vor, wenn ein Baby sehr viel schreit und andere Ursachen wie Hunger ausgeschlossen werden können, dann sollen die Eltern das Baby ganz fest festhalten und das Baby soll einfach so lange weinen "dürfen" bis es sich alles von der Seele geweint hat und der Kummer verschwunden ist. Die Autorin nennt sich auch Haltetherapeutin.

Hat jemand von euch damit schon seine Erfahrungen gemacht? Also Baby bei Schreien festhalten, bis es irgendwann aufhört zu schreien?

Hier ist der Artikel: https://www.geburtskanal.de/artikel-wissen/schreibabies-traenenreiche-babyzeit.html

Bin gespannt, ob jemand was dazu sagen kann. Es klingt schon hart.

 
21 Antworten:

Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Schnegge89 am 25.08.2019, 19:52 Uhr

also mit "ausweinen" nicht wirklich.

aber: babys schreien die ersten Wochen bzw Monate oft "grundlos". Sei es aus Müdigkeit oder weil sie sich an die Welt anpassen müssen. Auch die sogenannten "Koliken" existieren oft nicht, zumindest nicht in Form von Verdauungsproblemen.

Wenn Babys also ohne Grund schreien, bringt es oft tatsächlich mehr, sich mit ihnen an einen ruhigen reizarmen Ort zurück zu ziehen, ihnen Nähe und körperkontakt zu geben, den Herzschlag hören zu lassen und selbst runter zu fahren.

es gibt natürlich auch babys, die brauchen bewegungsreize, um runterzufahren. also laufen, schaukeln, hüpfen usw. für manche ist aber genau das schon zu viel. genauso wie sie, frisch geboren, mit vollkommen überflüssigen oder sogar wirkungslosen Mittelchen vollzuballern (homöopathischen kram, Zäpfchen usw.) im Einzelfall evtl angebracht, aber größtenteils eben nicht.

Dass das schreien zwingend notwendig wäre, um alles zu verarbeiten, klingt für mich nicht schlüssig. eher nach esoterisch angehauchten schwurbel.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Mamamaike am 25.08.2019, 19:57 Uhr

Hallo,

ohne auf den von Dir angegebenen Artikel einzugehen: Ich habe mit unserem Sohn etwas in die Richtung gemacht, als er seine abendliche Schreiphase hatte.
Ich habe ihn im Tuch eng an mich gewickelt, dass er nicht mehr viel strampeln konnte. Dann bin ich mit ihm in rhythmischem Schritt langsam durch die Wohnung gegangen. Anfangs habe ich noch mit ihm leise geredet (so nach dem Motto: Schrei alles raus, Mama ist ja da), aber tatsächlich "effektiver" war es, ihn ruhig zu halten. Wenn er ausgeschrieen hätte, habe ich ihm sein Schlaflied gesungen, und dann ist er meistens eingeschlafen.
Sehr wahrscheinlich war das immer noch "zu viel" Beruhigung, aber für uns beide hat es so gut funktioniert.

Viele Grüße

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von DK-Ursel am 25.08.2019, 19:59 Uhr

Hej!

ich finde, man kann auch zu viel spekulieren.
Reagiert man, reagierst Du als Mutter nicht ganz spontan aus Deinem Bauch heraus, nimmst Dein weinendes Kind - und, meinetwegen tröstest Du es auch?
Und manchmal ist tatsächlich ein bißchen Ruhe und stillsitzen mit ein paar Trostworten, beruhigenden Worten genug.
Zuwendung, nenne ich das, darüber muß ich aber nicht spekulieren.
Da analysiere ich auch vorher nicht, welche Art Schreien men Kind gerade veranstaltet - denn dann ist es womöglich von allein still geworden.
Und ichglaube, nach kurzer zeit kennt jedeMutter ihr Kidn und weiß, o bes aus Hunger oder Schmerzen odersonstwas schreit - und paßt die Worte und/oder den Tonfall an.

Was allerdings stimmt:
Mit dem Schnuller wird viel zu schnell zu viel "getröstet", das Schreien abgestellt.
Das merkt man, wenn man keinen Schnuller verwendet, sondern sich eben wirklich um das Kind kümmert (sprich sich Zeit dafür nimmt, sich hinzusetzen, zu tragen, zu beruhigen, zu trösten... s.o.: wieder: Zuwendung leistet. denn ich bin der festen Überzeugung, jedem Kind tut es gut, Zuwendung zu spüren - ob das ohne Worte, durch tröstende oder doch eher beruhigende, durch ein Lied oder einen Herzschlag nahe an mir ist - was soll´s?

Mein Kind analysiert doch auch nicht,welche Art der Zuwendung ich ihm angedeihen lasse, es ist froh, sdaß es nicht allein ist, es registriert meine Anwesenheit, meine Zuwendung, die ich auch Liebe nennen kann.

Und as muß beidseitig reichen.
ich möchte keine Wissenschaft mit Doktorarbeit daraus machen müssen, ob ich wann wie und womit mein Kind tröste, trösten soll, trösten darf.

Gruß Ursel, DK

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von alicebrown am 25.08.2019, 20:07 Uhr

Ich muss dir mit dem Schnuller einfach mal widersprechen.
Mein Kind hatte einen sehr stark ausgeprägtes Saugbedürfnis und wollte dann nicht an die Brust, wenn nicht hungrig und auch nur tragen/kuscheln/andere Form der Zuwendung reichte dann nicht aus. Ich finde es immer nervig, wenn einem dann unterstellt wird, man würde sein Kind nur ruhigstellen und sich nicht kümmern wollen. Habe nach 6 Wochen das erste Mal einen Schnuller angeboten, weil ich eigentlich keinen geben wollte.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Itzy am 25.08.2019, 20:22 Uhr

Es kommt wirklich auf das Kind an. Bei unserer 2. hat das reine festhalten aber tatsächlich das meiste bewirkt. Die wollte keine zusätzlichen Reize. Die brauchte nur den Halt, ganz fest und die Ruhe, Gelassenheit und Sicherheit von Mama und Papa. Nr. 1 wollte den Schnuller und Bewegung, Nr. 3 Bewegung und Kuscheltuch.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Mucky am 25.08.2019, 20:23 Uhr

Huhu,
Wir haben Erfahrungen damit gemacht und ich kann es nur empfehlen, dass man es ausprobiert.
Unsere Maus war nach einigen Wochen Abends so unruhig und nichts hat geholfen, alles, was vorher funktioniert hat, wie stillen, tragen, Beruhigungsmusik, Massage etc.brauchte sie nicht zur Ruhe, besser gesagt zur Entspannung. Sie weinte und war unzufrieden und ich war der Verzweiflung nahe, weil ich meinem Kind nicht helfen konnte.
Bei der Suche nach Tipps, bin ich auf den Artikel " Tränenreiche Babyzeit" gestoßen und ich war skeptisch.
Wenn du von der Hypothese ausgehst, dass dein Baby dir wirklich etwas sagen möchte, dann ist der Rest stimmig!
Bei uns wurde es nach 2-3 Tagen deutlich besser, nach 1 Woche hatten wir noch noch selten einzelne Tage, an denen sie sich schlecht beruhige ließ.
Wir haben uns immer auf das Sofa gekuschelt und ich habe sie eng im Arm gehalten, die angespannten Gesichtszüge wurden weicher und die kleine Maus schlief entspannt und erschöpft ein, ich glaube nicht, dass sie aus Resignation eingeschlafen ist, sondern weil es befreiend war.
Allerdings muss ich auch sagen, dass gerade die ersten Tage für mich sehr anstrengend waren, es ist nicht leicht sein Kind brüllend im Arm zu haben, aber ich fand es erleichternd, dass ich mein Kind Halten konnte und ihm Zuhören konnte. Ich habe mich davor so hilflos gefühlt, weil ich ihr nicht helfen konnte...
Inzwischen ist unsere Tochter 1 Jahr alt und sehr ausgeglichen und zufrieden.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Chillimohn am 25.08.2019, 21:13 Uhr

Ja, das haben wir mit ihm gemacht, wir wurden ruhiger, er auch. Ihn quasi erzählen lassen, das machte es in unseren Augen sinnvoller sozusagen, dass er eben erzählen konnte. Und da gab es viel, was in seinem ersten Monat im Krankenhaus schief lief, was zu erzählen war. Für ihn und uns. Die Akzeptanz war eine andere, als 'na der schreit halt, ist ja n Baby.
Wir bekamen es von mehreren Seiten empfohlen und es machte uns einfach gelassener. Unser Bestes geben und das war eben teils einfach nur da sein.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Muschelnudel am 25.08.2019, 21:41 Uhr

Auch ich habe es aufgrund des Artikels ausprobiert(den gibt es ja schon recht lange)
Und ich habe positive Erfahrungen gemacht. Ich habe es aber nur gemacht, wenn nichts hilft. Und es hat geklappt. Ich war ja da, mit meiner Liebe und Nähe und mein Sohn durfte sich ausdrücken. Geblieben ist , dass ich ihn bis heute nicht einfach ablenke, wenn er sich wehgetan hat, sondern in durch den Schmerz begleite. Der Schmerz ist ja nun mal da und darf auch ausgedrückt werden.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Regina87 am 25.08.2019, 22:26 Uhr

Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Durch das "schreien zulassen " bin ich auch entspannter geworden. Bein Kind (14 Monate) darf auch jetzt noch, alle Emotionen raus lassen und ich bin "einfach nur" da

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von c_t_1 am 25.08.2019, 22:48 Uhr

Danke für eure Antworten. Ist echt interessant.

Ich frage, da mein Kleiner (7 Wochen) in den letzten Tagen immer mal wieder kleinere schreiphasen hat, in denen er sich nur mit stillen oder nuckeln an meinem Finger beruhigen lässt.

Da bin ich zufällig über den Artikel gestolpert und frage mich, ob ich ihn dann eben nicht mit nuckeln beruhigen sollte sondern mit dieser Haltetechnik.

Meine Hebamme wiederum meint, ich sollte einen Schnuller geben (den er nicht will, aber am Finger nuckeln kommt ja aufs gleiche raus), da Babys nun mal ein Saugbedürfnis haben.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von DK-Ursel am 26.08.2019, 0:25 Uhr

Ich widerspreche absolut nicht dem Saugbedürfnis eines babysm davon hört man schon in Entwicklungspsyhcolie.
das kann aber verschieden gestillt werden.
und wie eine Fachkraft sagte: Zum Spielen brauchen Kinder Hände,also nuckeln sie da niciht.
Der Daumen/Finger rutscht nur rein, wenn das Saugbedürfnis wirklich vom Baby und Kind gespürt wird - nicht, wenn drumherum anderes passiert oder anderes gebraucht wird.
Aber DA bezweifele ich dann doch, daß (alle) Eltern ausreichend erkennen, wann ihr Kind saugen und wann es Zuwendung möchte.

Bevor der große Aufschrei kommt (denn auch ich finde bei dem Thema manches nervig)::
Zahnarzt, hierzulande Kinderärzte-Zahnärzte, wurde befragt: Kein Problem. Zahnverformung kommt bei starken Dauerlutschern - das sind aber die wenigsten.
(Beider Plastik-Schnullerliebe der Dänen sehe ich da auch keinen Zusammenhang zwischen natürlichen Saugemitteln und Zahnspangen, die dann doch wieder recht verbreitet hierzulande sind... komisch, wenn die doch alle nicht am Daumen lutschen, dürften die kaum sowas brauchen!)

Daumen/Fingerchen rutscht nach dem Einschalfen eh raus, tagsüber wird er eben benutzt, ,wenn er wirklich gebraucht wird.
ich kenne hingegen genug Kidner,die nur mit Schnuller im Mund (entsprechend undeutlich) antworten und mit Grausen denke ich an das Kind,das mir fröhlich strampelnd, aber mit Schnuller im Mund entgegengeschwommen kam.
Das widerspricht dann eben doch oft Deinen Argumenten!

Und bevor man auf Glasflaschen umsteigt, nur Soßen im Glas kauft und auch sonst plötzlich überall Plastik anprangert (was ich absolut unterstütze), sollte man vielleicht mal darüber nachdenken, wieso man seinen Kindern Zeugs in den Mund steckt, das eh schon vor allen Plastikdiskussionen immer wieder im Gerede war,
Vielleicht sollten mancheEltern mal darüber nachdenken.

(Aber Schnuller war ja nun nicht das Thema des AP.)

Gute nacht- Ursel, DK

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Mutti69 am 26.08.2019, 5:57 Uhr

Sehr erfinderisch, womit man allesGeld verdienen kann!

Wenn kein Grund für dasWeinen desKindes gefunden wird, dann wird man ja wohl zwangsläufig das Kind einfach nur trösten, tragen und halten.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Meeresschildkröte am 26.08.2019, 6:32 Uhr

Dachte ich auch gerade - was ist denn die Alternative zu Halten, Tragen und Trösten, wenn "andere Ursachen wie Hunger ausgeschlossen werden können"? Das sagt einem auch der gesunde Menschenverstand, ganz ohne "Haltetherapeutin", möchte man meinen.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Chillimohn am 26.08.2019, 7:27 Uhr

Unser Sohn hat den Schnuller nur im Krankenhaus akzeptiert, zuhause hat er ihn nicht einmal genommen. Auch nie seine Hand oder Finger. Bis heute nicht, er ist jetzt 26 Monate.
Viel Körperkontakt, tragen, stillen nach Bedarf, achten auf Signale, Federwiege war unser Weg. Muss nicht deiner sein, aber probier es ohne Schnuller, vielleicht braucht er ihn auch nicht und später muss nichts abgewöhnt werden, was erst angewöhnt werden musste.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von kügelchen12 am 26.08.2019, 7:33 Uhr

Ist das nicht selbstverständlich?
Braucht man dafür eine Haltetherapeutin?

Bei mir war es immer so, weinte oder schreite sie, obwohl Windel frisch war und der Hunger gestillt, kuschelten wir.

Fest festhalten hört sich dagegen in meinen Augen ehrlich gesagt fies an.

Sie ist mittlerweile 8 und kuschelt (für mich auch sehr schön) immer noch gerne.

Ich unterschreibe da bei DK Ursel.

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Fragwürdig, äußerst fragwürdig.

Antwort von Antje05 am 26.08.2019, 9:11 Uhr

Das Wort "Therapie" ist hier irreführend, da diese Methode weder wissenschafltich belegt, noch psychologisch anerkannt ist, ich finde nichts, nur pseudo-psychologisch-esoterische Auslässe auf der Internetseite, und ein paar interessante Ansätze.
Ähnliches gibt es für Kinder/Jugendliche, und zwar die Haltetherapie nach Prekop. Diese wird von Psychologen sehr kritisch gesehen.

Dass man ein weinendes Baby hält, sollte einem der Mutterinstinkt sagen, es gibt trotz allem Babys, die nicht FEST gehalten werden wollen, sie brauchen nur die Nähe und den Geruch der Mutter, und vielleicht ein bißchen "Beruhigungsnuckeln".
Zwangskuscheln ist gefährlich, denn das Baby kann einem nicht sagen, dass gerade seine Grenzen mißachtet werden, und es das nicht mag. Es weint, und das Weinen, steif machen, schluchzen im Schlaf, kann AUCH! ein Zeichen dafür sein, dass es nicht zwangsgehalten werden wollte, und sein Willen gebrochen wurde.

Dafür braucht es Eltern, die sich dem Baby öffnen und lernen, dessen Signale zu erkennen.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von sarahT am 26.08.2019, 9:21 Uhr

Aber bitte, dein Kleiner ist erst sieben Wochen alt. Er will bei Mama sein. Und bei so Kleinen heißt das doch gestillt oder getragen werden. Würde er das Stillen verweigern und weiter schreien, ok, dann ist es vielleicht so, dass er seinen 'Kummer' rauslassen muss. Solche Situationen hatten wir auch, nix half, alles wurde angebrüllt, nur ruhig bleiben, abwarten und Kind halten, da sein bis es besser wurde, half dann. Aber wenn Stillen hilft, dann hat er vielleicht Hunger oder Durst. Es ist doch auch echt warm grad. Oder er will einfach den Hautkontakt, deine Haut spüren, sie riechen. Oder eben sein Saugbedürfnis stillen. Das ist dich alles ok.
Wenn dein Kind sonst ausgeglichen ist und hin und wieder am Tag sein Bedürfnis nach Nähe oder Hunger ausdrückt, dann gib ihm was er braucht. Und wenn das Stillen ist, dann stillen.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Schniesenase am 26.08.2019, 11:11 Uhr

Hallo c_t_1,

die Antwort ist eigentlich gut ausgeforscht: Wenn Dein Kind sich durch Stillen oder am Finger nuckeln beruhigen lässt, ist das fein. Zitat MEINER Hebamme: "Es ist wichtig für Euch beide, dass Ihr das so macht, ohne Schnuller." Sie meinte damit eben die Beziehungsarbeit. Du bist da, Du hältst und stillst Dein Kind, Du trägst Dein Kind. Es wird lernen, dass es gut aufgehoben ist und entspannen kann. Es darf schreien, es darf sich unwohl fühlen. Meine Tochter hat heute noch manchmal solche Anwandlungen, wenn sie total erschöpft ist, dass sie meint, sie wäre krank, und dann MUSS sie sich mal ausschreien. Danach ist alles wieder gut. Das Baby darf lernen, dass das vorbei geht, dass die Mama nicht alle Wehs wegmachen kann, keine Zauberin ist und dass Leben auch mal Schmerz und Leid bedeutet, wir aber damit nicht allein gelassen werden und es VORBEI GEHT. Also wenn Du alles gemacht hast, um Probleme des Babys (Windel, zu warm, zu kalt, Hunger usw.) zu beseitigen und es dennoch schreit, ist das ein Problem, mit dem es leben lernen muss. Dann hilft tatsächlich manchmal halten, versichern, dass alles wieder gut wird und Du da bist und dann schön atmen und entspannen. Bei uns hat auch nichts anderes funktioniert. Mein Kind ließ sich stellenweise auch durch Stillen dann nicht mehr runterfahren, der Strom musste erst raus. Und sie reagiert interessanterweise auch heute noch hysterisch auf Beruhigungsversuche, wenn ich dabei den Grund des Schmerzes bzw. Problems ignoriere.

Die Erklärung, dass es denn immer Geburtserfahrungen sein sollen, die so belasten und herausgeschrien werden, finde ich zu pauschal herbeigeholt. Es kann viele Gründe dafür geben. Wir hatten eine wunderschöne Hausgeburt, alles war bestens, dennoch begann unser Kind mit ca. 1,5 Monaten viel zu schreien. Bei uns lag es daran, dass das Baby sehr reizoffen war, heute als tatsächlich diagnostiziertes hochsensibles Kind immer noch schnell zu viel erlebt hat und viel häufiger und länger hätte stillen müssen, um genug Milch zu bekommen - von wegen bei Geschrei nicht stillen, das hatte man mir auch erzählt, mit fatalen Folgen, denn eine Weile gab es sogar Gedeihstörungen, weil wir "nur" zweistündige Stillabstände hatten. Also auch wenn Deine Hebamme vielleicht sonst hilfreich ist, hier würde ich nicht auf sie hören. Alle Stillexperten sind sich einig, dass NACH BEDARF gestillt werden soll, wenn möglich. Wenn das Kind also stillt, dann IST ja Bedarf, sonst würde es in dem Moment die Brust ablehnen.

Jedes Kind ist anders. Vielleicht hilft Euch das Festhalten, vielleicht muss das Baby aber einfach noch oft und viel gestillt werden. Vielleicht nützt Euch auch das Tragen im Tuch, das sehr viel Saug- und Nähebedürfnis stillt, ohne das Mama in der Möglichkeit eingeschränkt ist, Dinge zu tun.

Alles Gute!

VG Sileick

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von Mucky am 26.08.2019, 20:12 Uhr

In der Situation würde ich zu nuckeln lassen raten, dass ausweinen habe ich nur gemacht, wenn sonst nichts geholfen hat.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von c_t_1 am 26.08.2019, 23:29 Uhr

Danke euch für eure Erfahrungsberichte und Meinungen.

Ich bin durch den Artikel nur kurz stutzig geworden, ob ich meinen Kleinen nun tatsächlich sich „ausweinen“ lassen sollte oder doch lieber sofort beruhigen indem ich ihn an meinem Finger nuckeln lasse. Ich denke, solange er sich beruhigen lässt mit den gewöhnlichen Methoden ist das ausweinen lassen für mich keine Option.

So wie Antje05 geschrieben hat, finde ich es auch seltsam, dass die Autorin so viel über die Gefühle des Babys und Selbstbestimmtheit schreibt und dann beim fest festhalten die Grenzen des Babys nicht respektiert wenn es sich wehrt.

Und wenn man alles andere ausprobiert hat, bleibt einem nichts anderes mehr als das Baby zu halten wenn es weint, warum auch immer dann.

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Re: Baby soll Kummer "ausweinen" während Festhalten durch Eltern - Erfahrungen?

Antwort von c_t_1 am 26.08.2019, 23:31 Uhr

Danke euch beiden, ja ich denke auch dass das die bessere Methode ist. Wenn ich ihn an meinem Finger nuckeln lasse ist er sehr schnell wieder ruhig, stillen würde auch gehen, aber dann sind meine Beustwarzen bald im Eimer :/

Meine Hebamme sagt auch, dass ich ihn nur alle 2h stillen soll. Er spuckt sehr viel und würde wahrscheinlich alle 30min stillen. Bisher nimmt er aber gut zu.

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