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Geschrieben von uriah am 05.01.2020, 13:04 Uhr

Alles immer alleine schaffen - Achtung langer Text.

Ich habe das leider in Teilen auch so erlebt und erlebe das immer wieder. Und ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, warum das so ist und wie es sich ändern läßt.

Meine Zwischenbilanz ist diese.

Es gibt Menschen, die grundsätzlich ich-bezogen leben und lieber nehmen als geben. Und das ändert sich auch praktisch nie. Sie sind immer dann sehr schnell auf der Matte, wenn sie Hilfe oder Rat brauchen, und immer kurz angebunden, wenn man selber Hilfe oder Rat braucht. Dann muss ich mich entscheiden, will ich die Beziehung trotzdem weiterführen, oder will ich sie beenden? Wie intensiv will ich diese Beziehung? Kann ich dem anderen diese Gedanken auch mal sagen, ohne Vorwurf in der Stimme?

Es gibt andere Menschen, deren Gabe ist es anderer Menschen Bedürfnisse zu erkennen und zu geben und zu helfen. Wenn man zu dieser Gruppe gehört, sollte man geben und helfen ohne aufzurechnen. Großzügig geben, großzügig helfen. Einfach um der Sache willen, ohne eine innere Rechnung aufzumachen. Allerdings sollte man auch nur so viel helfen, wie man im Rahmen seiner Möglichkeiten tun kann ohne sich selber groß zu überanstrengen. Aus Freude am Helfen! Denn tut man zu viel, dann kommt wieder das Aufrechnen. Mit dieser Methode fahre ich sehr gut, und da kommt inzwischen auch viel zurück. Wenn dann was zurück kommt, sollte man das allerdings auf keinen Fall als "Gegenleistung" ansehen, sondern sich freuen als hätte man nie zuvor demjenigen etwas Gutes getan. Und sich von Herzen bedanken!

Menschen spüren sehr gut unsere Motive. Tun wir Dinge unseretwegen oder ihretwegen?
Und diese Motive, das macht dann die guten Dinge irgendwie kaputt.

Das äußern der eigenen Bedürfnisse ist dann noch ein wichtiges Thema. Kann ich meine Bedürfnisse, Wünsche äußern ohne den anderen zu bedrängen? Ohne dem anderen die offene Rechnung unter die Nase zu halten (wenn auch nur innerlich, unausgesprochen)? Kann ich eine Absage einstecken, ohne dass mich Enttäuschung und Trauer überfällt? Das ist glaub ich das Schwierigste. Dazu muss man stark sein und sich sagen: mein Wert hängt nicht davon ab, wie viele Freunde mir helfend zur Seite stehen. Mein Wert ist unantastbar.

Zum Schluß noch eine Beobachtung: Junge Familie mit Baby, am Existenzminimum, mit großem Freundeskreis: Immer wenns ans Eingemachte geht - sei es Krankheit, Umzug, Wohnung für Umzug renovieren, finanzielle Hilfen: die wirklich sofort auf der Matte standen, auf die Zähne bissen, waren die Angehörigen (sprich die Eltern und Geschwister, Onkel), die sich echt aufopferten, Urlaub nahmen, von weither angefahren kamen, tief ins Portemonaie griffen. Blut ist dicker als Wasser, das sage ich mir in solchen Fällen immer. Wo sind all die Freunde dann geblieben? Gut, mal eine Suppe vorbeibringen, ist eine Kleinigkeit, eine Wohnung 3 Tage lang zu renovieren, ist eine andere Hausnummer. Von Freunden und Bekannten sind solche Opfer eher ungewöhnlich.

Ich will dir damit keine unlauteren Motive unterstellen, das sind nur Denkanstöße und Erfahrungen, die ich gemacht habe. Und ich bin mit dem Thema auch selber noch nicht fertig.

 
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