10 - 13 ...
 

10 - 13 ...

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von bigben am 22.11.2019, 16:09 Uhr

Rechtschreibstörung

Hallo zusammen,
hat jemand Erfahrung was eine isolierte Rechtschreibstörung ist? Kind ist jetzt 12 und soll eine solche haben...
Es gab nur in der 2. Klasse Diktate, in denen hatte er max. 1 Fehler....
In der 1. Kl. (andere Schule) wurde "Schreiben nach Hören" angewandt (Anlauttabelle, Wochenendgeschichte ab November ca. ) und nebenbei in einem Rechtschreibheft Rechtschreibregeln. Diese kann hat er auch bis heute verinnerlicht und sind richtig abrufbar.
In der 3. Klassen wurden alle weiteren Rechtschreibregeln max. kurz besprochen - sie sind nicht abrufbar er kann sich nicht an deren Durchbesprechung erinnern (war in der 2. Klasse dran), aber es gab ständig "Training" (setze ck oder k ein), das aber nie wirklich auf Vollständigkeit und Richtigkeit kontrolliert wurde.
Schreiben ansich haben wir in der Ferienzeit wiedereinmal geübt (letzes Jahr alle Buchstaben, dieses Jahr die Leserlichkeit).
Nun soll er eine "RS" haben.
Ich finde, dass der Lehrer in der 3./4. Klasse einfach geschludert hat - ich war dort und habe ihn jedes Mal daraufhingewiesen - es hat null gebracht.

 
11 Antworten:

Re: Rechtschreibstörung

Antwort von dhana am 22.11.2019, 18:11 Uhr

Hallo,

ich weiß nicht wer bei euch die RS getestet hat. Aber nicht immer kann man das rein auf die Rechtschreibfehler runterbrechen.

Bei der Legasthenie oder auch bei der RS wird die Rechtschreibleistung der Intelligenz gegenüber gestellt - dann die auf Grund eines Intelligenztest zu erwartende (Lese)-Rechtschreibleistung mit der vorhandenen Leistung verglichen.
Deswegen kann ein Kind mit einer sehr hohen Intelligenz auch mit "weniger" Fehlern durchaus eine Rechtschreibstörung haben.
Aber um das zu Beurteilen braucht man Fachkräfte (Kinder- und Jugendpsychologen) - dann kann nicht jemand so nebenbei mal feststellen.

Mein Sohn hat eine anerkannte Legasthenie - also sowohl Lese- als auch Rechtschreibstörung. Und wie meinte ein Lehrer mal, kann gar nicht sein, er macht ja viel weniger Fehler als Kind x, und der hat keine...
Prinzip nicht verstanden.

Mit Üben und Regeln (auswendig) lernen kann mein Sohn (17J) heute fast fehlerlos schreiben und liest eigentlich auch recht gut. ABER - er kann es nicht unter Zeitdruck oder Stress. Sondern er braucht Zeit zum überlegen, muss sich wirklich so Regeln wie Nomen schreibt man groß, Satzanfang schreibt man groß, beim b ist der Bauch rechts.... jedesmal neu aufrufen, er tut sich sehr schwer das zu automatisieren.
Er hatte sehr lange Therapien, zusätzliche Stunden, die mit ihm viele Regeln erarbeitet haben, die er dann auch abrufen soll - wie z.B. wann wird ein Buchstabe verdoppelt, wann schreibt man ein Dehnungs-h....
Genaus deswegen braucht er heute noch den Zeitzuschlag bei Prüfungsaufgaben.

Eine Störung geht übrigens nicht einfach weg, auch nicht mit üben - man kann vieles verbessern, man kann lernen und üben - aber ein Legastheniker wird geschriebene Worte nie einfach so abrufen können, sondern muss jedes mal wieder neu überlegen.

Deswegen wird in der Schule da sehr oft die (Lese-)Rechtschreibschwäche unterschieden - die kann sich auswachsen und mit üben verbessert werden.

Gruß Dhana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Rechtschreibstörung

Antwort von Mutti69 am 23.11.2019, 5:12 Uhr

Ich weiß nicht, ob man sagen kann und darf, die Lehrer haben geschludert.
Aus der ehemaligen GS-Klasse meines Sohnes gibt es Kinder, die können nicht einen Satz fehlerfrei zu Papier bringen und es gibt Kinder, die schreiben perfekt. Das liegt wahrscheinlich nur nachgeordnet an der Lehrerin, denn ich vermute, nicht jede Lehrmethode (Schreiben nach Hören) ist für jedes Kind geeignet.

Du schreibst selber, ihr habt die Buchstaben jetzt geübt und die Leserlichkeit. Hast du denn nie die Hausaufgaben deines damaligen GS-Kindes angeschaut? Nie korrigiert? Jetzt bist du so überrascht?

Es ist doch von Vorteil, falls es eine Störung ist, dann kann man darüber einen Nachteilsausgleich erzielen. Das ist doch auch fürs Kind wichtig, nicht immer als Depp dazustehen.

Was ist deine konkrete Frage?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

"Soll eine solche haben" kann nur der Profi diagnostizieren .....

Antwort von Caot am 25.11.2019, 8:50 Uhr

...ein Lehrer ist dafür ganz schlecht geeignet.

Du solltest das von einem Fach*mann checken lassen. So habt Ihr dann auch etwas schwarz auf weiß, was man dem Lehrer vorlegen kann und es einen Nachteilsausgleich gibt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Rechtschreibstörung

Antwort von Strudelteigteilchen am 25.11.2019, 9:48 Uhr

Tatsächlich "erzeugen" solche Methoden häufig eine Rechtschreibschwäche oder -störung. Das bedeutet: Wenn eine (häufig genetische) Neigung zur Legasthenie vorliegt, führt der "Schreiben nach Hören"-Blödsinn überproportional häufig dazu, daß diese Neigung auch "ausbricht" und das Kind schließlich eine Rechtschreibstörung hat. Es gibt Meta-Studien dazu, die Prof. Schulte-Körne an der LMU München durchgeführt hat.

Trotzdem - oder gerade deswegen - muß da ein*e Expert*in draufschauen und eine entsprechende Testung durchführen. Zum einen gibt es dann einen Nachteilsausgleich, zum anderen ist Legasthenie durchaus therapierbar. Zwar nicht so, daß das Kind später Rechtschreibung intuitiv begreift (wie ein nicht-legasthenes Kind das tut), aber immerhin können Regeln geübt und automatisiert werden.

Mit 12 seid Ihr aber sehr spät dran. Wenn tatsächlich eine Rechtschreibschwäche vorliegt, ist das die Stelle, wo der Lehrer in der 3./4. Klasse geschludert hat: Nicht zu erkennen, daß bei dem Kind evtl. sowas vorliegen könnte.

Bei meinem Kind (ebenfalls Reichen-Methode) wurde erst Ende der 3. Klasse der Verdacht auf Legasthenie geäußert - vorher hieß es immer, daß das sicher noch kommt, das Kind sei halt nur etwas langsam. Als sich der Verdacht bestätigte - viel zu spät für den Übertritt - hat sich die Lehrerin, die das Kind in der 1. und 2. Klasse unterrichtete, bei mir entschuldigt und sich anschließend über dieses Manko der Methode informiert. Doch wir hatten Glück und fanden ein ausgezeichnetes Institut und eine wunderbare Schule, wo die Legasthenie so weit therapiert werden konnte, daß sie bei der letzten Testung unter der Grenze lag, die für einen Nachteilsausgleich erreicht werden muß.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Rechtschreibstörung

Antwort von Bela66 am 25.11.2019, 14:57 Uhr

Hallo,

klar, nicht alle Lehrer sind wirklich gut. Aber ich selbst mache sehr oft die Erfahrung, dass Eltern wichtige Hilfe für ihr Kind ungenutzt lassen, weil sie den Lehrern nicht glauben können oder sie für „unfähig“ halten. Das schadet niemandem, außer dem Kind.

Im Gegensatz zu einer Mutter hat ein Lehrer schon viele hundert Kinder im Unterricht gesehen und erlebt. Ich habe als Lehrerin immer den Vergleich, der Eltern ja völlig fehlt. Ich sehe nach kurzer Zeit, bei welchen Kindern es fluppt, und welche sich schwer tun. Wenn der Lehrer sieht, dass Dein Sohn auch bei x-ten Versuch noch Probleme hat, während alle Kinder um ihn herum flüssig die Aufgaben lösen können, dann fällt ihm das eben auf.

Ich würde so eine Beobachtung niemals leichtfertig abtun, eben weil der Lehrer ein Kind tagtäglich im Vergleich mit anderen erlebt. Und wenn es hier stark zurückfällt, dann ist es richtig und sehr wichtig, dass der Lehrer seine Beobachtung mit den Eltern teilt. Damit sie die Chance bekommen, richtig zu reagieren und ihr Kind testen zu lassen.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Der Lehrer Deines Sohnes kann keine LRS diagnostizieren, dafür ist er nicht ausgebildet. Er kann aber sehen, ob Dein Sohn sich im Vergleich zu Gleichaltrigen deutlich schwerer tut. Und wenn er das sieht, dann muss er es Euch sagen.

Natürlich erzählt Dir Dein Sohn zu Hause, dass es alles am Lehrer liegt, dass wichtige Regeln nicht besprochen wurden usw. Kinder erzählen zu Hause alles so, dass sie selbst möglichst gut dabei wegkommen, das ist menschlich und natürlich. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Lehrer hier auch mal eine unbequeme Wahrheit sagen darf.

Es ist für mich als Lehrerin mit das Schwerste, dass ich oft mitansehen muss, wie Eltern sich weigern, ihrem Kind zu helfen. Indem sie lieber den Lehrer verunglimpfen, anstatt ihr Kind einfach testen lassen, das tut doch keinem weh. Wenn es keine LRS hat - umso besser!

Es hilft Deinem Sohn dagegen null, wenn Du den bösen, unfähigen Lehrer verteufelst. Damit lässt Du Dein Kind allein, mach‘ das nicht! Kümmere Dich nicht um den Lehrer, kümmere Dich um Deinen Sohn! Frage die Rektorin oder den Rektor nach einem Termin beim Schulpsychologen, sie oder er sagt Dir, an wen Du Dich wegen des Tests wenden kannst.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Rechtschreibstörung @dhana

Antwort von Badefrosch am 26.11.2019, 16:58 Uhr

Kann bei diesen Kindern auch sein, dass sie sich das Wort als Bild einprägen, deswegen fallen diese mit fotografische Gedächtnis nicht auf.

Weshalb die Lehrer das auch nicht erkennen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Rechtschreibstörung

Antwort von Geisterfinger am 27.11.2019, 8:14 Uhr

Unabhängig davon, ob er da nun ne Schwäche hat oder nicht, hilft in erster Linie eins: daran arbeiten, wie ihr es schon getan habt. Meinen Sohn, 4. Kl lasse ich jetzt auch nochmal ein Rechtschreibreform durcharbeiten, das eigentlich für Klasse gedacht ist. Nebenbei kannst du ihn testen lassen , und ggf gezieltes Training durch Profis annehmen. nachteilsausgleich ist aber nicht alles. Im richtigen Leben muss man ja irgendwie klar kommen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Dir ist aber schon klar, daß....

Antwort von Strudelteigteilchen am 27.11.2019, 10:28 Uhr

.... üben und Heftedurcharbeiten bei einer Rechtschreibschwäche oder -störung eher kontraproduktiv sind? Sie erzeugen nur Frust, aber keinerlei Verbesserung der Rechtschreibung - also ein negativer Effekt bei gleichzeitigem Fehlen eines positiven.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Dir ist aber schon klar, daß....

Antwort von Geisterfinger am 28.11.2019, 15:46 Uhr

Der ursprüngliche Beitrag klingt für Michel als wäre das Üben jahrelang vernachlässigt worden und nun ist die Erklärung, dass es nicht klappt die angebliche Legasthenie. Daher schrieb ich parallel könne man ja testen.
Klar, einem Legastheniker wird es immer schwerer fallen als anderen. Und dass man sich den nachteilsausgleich holt, wenn dieser dem Kind zb das Gymnasium ermöglicht, kann ich gut verstehen. Aber ehrlich gesagt helfen die paar Minuten mehr bearbeitungszeit, je nachdem wie die Schule das handhabt, auch nicht soo viel. Und später im Beruf hilft es auch nichts sich mit Legasthenie zu entschuldigen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Dir ist aber schon klar, daß....

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.11.2019, 9:35 Uhr

Die Lehrerin hat den Verdacht geäußert, nicht die (pöse unübende) Mutter. Woraus will die Lehrerin sich herausreden? Aus dem Versagen der Kollegen?

Wenn ein solcher Verdacht im Raum steht, wird allgemein geraten, erstmal jegliches Üben einzustellen, bis es ein Ergebnis gibt. Was habe ich meine arme Tochter mit Übungen gequält, weil die Lehrerin immer sagte: "Sie muß üben, dann geht der Knopf schon noch auf!" Als (endlich!) das Thema Legasthenie im Raum stand, war die erste Maßnahme, das Üben zu lassen. Wenn sich die Legasthenie nicht bestätigt hätte, hätte man natürlich überlegen müssen, wie man übungstechnisch weitermacht - aber das Problem hatten wir dann ja nicht.

Der Nachteilsausgleich besteht keinesfalls "nur" aus einer verlängerten Bearbeitungszeit. Er soll dem Kind ermöglichen, seine Stärken zu finden, ohne ständig in die Rechtschreibfalle zu tappen. Vielleicht ist das Kind ganz klasse in Wirtschaftskunde - bekommt aber auch da miese Noten, weil die Rechtschreibung alles runterzieht. Dann wird die Rechtschreibung nicht gewertet und das Kind kann seine Erfolge genießen. Parallel sollte natürlich eine Therapie laufen, damit das Kind später - wenn der Nachteilsausgleich wegfällt - auch ohne diesen in der Welt zurechtkommt. Außerdem gibt es dann ja sowas wie Rechtschreibprogramme, Duden und ähnliche Hilfen - auch deren Nutzung wird in einer guten Therapie trainiert.

Meine Schwester hat Jura studiert und ist seit mehr als 25 Jahren erfolgreich in ihrem Beruf. Meine Nichte studiert mit Freude Mathe und Wirtschaft auf Lehramt. Meine Tochter studiert Wirtschaftsingenieurwesen und macht demnächst ihren Bachelor. Alles schwere Legastheniker mit mehr oder weniger erfolgreicher Therapie und - inzwischen - ohne Nachteilsausgleich. Sie haben es den Wechsel vom Nachteilsausgleich zum realen Leben überlebt Aber ohne stünden sie niemals da, wo sie jetzt stehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Rechtschreibstörung

Antwort von bigben am 13.12.2019, 20:58 Uhr

Vielen lb. Dank für eure Antworten.
Wenn ich bei Elterngespräch, Lernentwicklungsgespräch den Lehrer darauf anspreche, dass das Kind gar nicht weiß wie man die Buchstaben in welche Richtung schreibt (Halbjahr 3. Kl./4. Schuljahr) oder dass er mir zu wenig richtig schreibt und der Lehrer meine "Bedenken" einfach ignoriert bzw. als "Taucher" einstuft, wenn das Kind m.E. ein "Scanner" ist, wenn er ins Zeugnis schreibt "hat Materialien immer dabei" und ich befreie den Ranzen regelmäßig von seinem Müll und das Kind borgt sich einen Schreibstift vom Nachbarn, hat das einfach nur Frustation meinerseits zur Konsequenz. Das Kind sagt mir zur 4. Kl. Halbjahr "Mama, warum soll ich richtig schreiben, wenn auf der Probe steht 'Rechtschreibung wird nicht gewertet', da fällt mir auf die Schnelle leider keine kindgerechte einleuchtende Antwort ein. Und wenn ich möchte, dass die Schule und Elternhaus gemeinschaftlich das Übel beheben und keine Antwort erfolgt, bin ich einfach stocksauer, wenn die D-Leherin der weiterführenden Schule mir sagt, dass er eine RS haben könnte, weil er einen bestimmten Fehler wohl macht, auf meine Nachfrage, ob es nicht auch einen Kurs für rechtschreibschwache Kinder gibt.

Und ich weiß sehr genau was im Unterricht durchgenommen wird - man hat mir empfohlen hierüber nicht so genau bescheid zu wissen, wenn ich nicht noch in der 8. Kl. mit dem Kind lernen will....

Glücklicherweise hat sich jetzt seine Klassenlehrerin gemeldet wegen Nachsitzen, weil er seine HA nicht erledigt - das war mir immer klar, aber ich kann ihn Drja nicht dazu verdonnern, wenn er nix ins HA-Heft schreibt (könnte er glatt nächstes Jahr wiederverwenden *grrr*).

Meine Frage war eigentlich, ob es noch mehr solche "Wertegänge" gibt. Da ich aus einer Schulzeit stamme, wo Schule einfach noch Schule war - sprich man sich darauf verlassen konnte, dass das Kind nach Ende der GS Lesen, Schreiben und auch noch Rechnen kann...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum 10 - 13 ...
Die ersten Schritte in die Pubertät
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.