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Zum Thema 1. Elternabend

Thema: Zum Thema 1. Elternabend

Unsere Tochter wird Ende September 6 Jahre alt und besucht im Kindergarten die vorschulgruppe. Sie kann schon viele Buchstaben und ist begeistert vom Schreiben und Lesen. Sie macht sehr gerne „Malen nach Zahlen“ und rechnet sicher im 10er Raum. ABER: sie ist furchtbar ängstlich und traut sich in neuen Situationen (turnen, tanzen, schwimmkurs) nicht alleine dort zu bleiben und verweigert. Also ist sie dort nicht, und ich begleite sie zum kinderboxen, dort kann ich im Raum zuschauen. Sie schafft es nicht mit dem Messer ihr Brot selbst zu schmieren oder schneiden, Schuhe binden geht, geht aber immer wieder schnell auf und sie verzweifelt und verweigert, das selbe beim Reißverschluss. Popo putzen hat sie noch nie jemand anderen gelassen als ab und zu mich zuhause. Kindergarten nimmt die ersten Punkte als Kriterium: schulreif, nach den Kriterien im unteren Post schlussfolgere ich: nicht schulreif. Aber was habe ich für eine Wahl? Auf elterlichen Wunsch zurückstellen ist so gut wie unmöglich, aber es liegt auf der Hand dass Schulkinder bestimmte Dinge können müssen. (Sehe ich ja auch so,dass Lehrer nicht die Aufgaben einer Erzieherin im Kindergarten übernehmen kann) Also ist mein Kind kein Schulkind. Durch die immer jüngere Einschulung wachsen auch die Erwartungen. Wenn fast siebenjährige (oder schon sieben, bei erreichter Rückstellung) mit fast sechsjährigen eingeschult werden muss man auch die Kriterien unterschiedlich ansetzen. Oder das einschulalter wieder hoch setzen. Oder wie sehr ihr das? Ich bin überfordert mit den Anforderungen „ihr Kind muss das aber können bis zur Einschulung“. Was ist wenn nicht? Dann echauffieren sich Eltern oder Lehrer über mein Kind weil es den Reißverschluss nicht zu bekommt.... was können wir dafür?

von fillyfionka am 23.02.2018, 14:00


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Was sagt denn der KiA zu deinen Überlegungen/Befürchtungen bzgl. Schulreife? Sie wird ja die U schon gehabt haben und der KiA schaut da auch schon nach Schulreife bzw. fragt gewisse Dinge ab. So, wie du es gerade beschreibst, könnte es tatsächlich problematisch werden. Ich kenne auch so ein Kind und dieses wurde deshalb zurück gestellt. andererseits kann sich im nächsten halben Jahr noch so viel tun.... Ich würde mal mit dem KiA sprechen, wie er das sieht. Und noch mal mit den Erzieherinnen, wie du sie in ihrem Selbstbewusstsein stärken kannst. Übrigens: in den KiGa geht sie ja alleine - warum sollte das bei der Schule nicht auch klappen? :-)

von cube am 23.02.2018, 15:47


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Hi, hier würde es in einem solchen Fall ein Gespräch mit Eltern, Erzieherin und Lehrerin geben. Eine gute Freundin meiner Tochter hatte ähnliche "Probleme" und die Eltern hätten ihr gern noch ein Jahr im Kiga gegönnt. Die Schule hat es anders gesehen und sie musste gehen. Jetzt ist sie in der 2. Klasse und es hat alles gut geklappt! Ich persönlich finde es auch schwierig, dass das Einschulungsalter so nach unten gedrückt wird... was verspricht man sich davon? Naja, ich würde an deiner Stelle das Gespräch suchen und deine Bedenken äußern!

von starlight.S am 23.02.2018, 20:01


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Meine 8 jährige kann auch kein Brot toll schmieren, mein 6 jähriger kann keine Schuhe binden. Beide sind sehr erfolgreiche Grundschüler und gehen sehr gerne zur Schule. Ich würde ein Kind, dass in die Schule möchte, auch zur Schule schicken. Manche sind am Anfang noch ängstlich und schüchtern, aber es legt sich. Sie muss am Anfang noch nicht so viel machen, es kommt nach und nach. Im Zweifelsfall würde ich das Kind wiederholen lassen. Und dir wünsche ich viel Gelassenheit. Hier war die Rückmeldung von der Lehrerin sehr schnell da, kaum ein Monat nach der Einschulung. Und ein Kind, dass in der Kita bleibt, wird es auch in der Schule schaffen.

von lubasha am 23.02.2018, 21:37


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Vielen Dank für eure Antworten. Ja ich denke unser vernünftiges überlegtes Kind schafft das schon, Erzieherinnen blocken ab, weil wohl kein Platz im Kindergarten für sie wäre, die anderen Rückstellungen haben aber entweder im kiga einen Platz oder in der grundschulförderklasse. Letzteres wäre für uns keine Option. Da sie ja nur emotional etwas zurück, bzw. einfach altersgerecht schüchtern ist. Sie hat auch nur einen allerbesten Freund der ihr sehr viel halt gibt und zu zweit sind sie auch frech und mutig. Er wird aber vermutlich nicht mehr lange hier sein und umziehen. Ich bin ja auch voll zufrieden mit meinem Kind, ich finde es nur schade dass es grade den übermutti Hype gibt und Kleinigkeiten wie Brot schmieren lassen oder Jacke zu machen sofort an den Pranger gestellt werden. Ich warte jetzt mal auf das Erzieherinnen Gespräch, die anderen haben schon einen Termin, das müsste ja dann in nächster Zeit mal laufen. Liebe Grüße

von fillyfionka am 24.02.2018, 07:00


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Mach Dir mal keine Sorge um sowas wie Brot schmieren oder Schuhe binden. Das Erste braucht man in der Schule nicht und Schuhe haben ohnehin in diesen Größen immer Klettverschluss. Auch kleine Probleme mit dem Reißverschluss sind in der Regel kein Problem, weil sich die Kinder ja auch gegenseitig helfen. Wirklich ungern wird es nur gesehen, wenn das Kind beim Anziehen quasi nichts kann und 20 Minuten braucht, um Shirt, Turnhose und Turnschuhe anzuziehen.

von Murmeltiermama am 24.02.2018, 09:50


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Ich würde mit dem Kinderarzt mal sprechen ob sie mal für eine gewisse Zeit zur Ergotherapie gehen kann.

von Turbinchen21 am 02.03.2018, 22:51


Antwort auf Beitrag von fillyfionka

Ist dein Kind dann ein Kannkind ? Oder geht es jetzt mit der Einschulung schon bis Oktober ? Richtig ist, dass die Kinder alles lernen können. Fürchterlich finde ich allerdings die Einstellung, dass auch 8jährige noch kein Brot schmieren können oder aber sich die Schuhe nicht selber zubinden können. Das sind alles Sachen die wir doch selbst konnten, als wir eingeschult wurden. Anforderungen die unsere nur "Hausfrauenmamas" uns beigebracht haben. Natürlich geht die Welt nicht davon unter, wenn die Kinder das noch nicht können. Es gibt ja viele Hilfsmittel. Trotz allem gehört so etwas für mich zur Motorik! Englischkurse für 5 jährige ist normal und ganze Bücher sollen sie auch schon lesen können und Brote schmieren nicht ? Verkehrte Welt. Ich glaube, dass du dir viel zu viele Sorgen machst. Vielleicht ist das auch der Ansatz. Trau deiner Tochter mehr zu.

von Brummelmama am 04.03.2018, 08:33


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Du beziehst dich auf mein Post. Ja, meine 8 Jährige bekommt kein tolles Butterbrot selber hin. Aber die bekommt das Brot irgendwie geschmiert, für die Freizeit oder so reicht es. Sie bekommt selber hin, den Koffer zu packen, das Bett zu beziehen, sich anzuziehen, Schuhe zu binden, sie kann Salat schneiden, Nudeln kochen, ein Omlett machen, sie spielt 2 Instrumente, eins davon toll. Sie spricht 3 Sprachen, 2 davon fließend. Aber kein tolles Butterbrot. Sie braucht ewig um ein Nadel ins Brett zu hämmern oden das Brett zu zersägen. Sie kann ihre Fingernägel nicht selbst schneiden. Sie geht in die 4 Klasse und ist motorisch fit. Sie war mit 5 in keinem Englischkurs, ist bis jetzt in keinem. Aber Kinderbücher in Englisch lesen klappt es gut, nur durch den Input von der Schule. Ich habe meine Schulbrote auch von Mama bekommen, kein Problem. Meine Mutter war nie nur Hausfrau, sie hatte teilweise bis zu 2 volle Stellen, um uns 3 Töchter durchzubringen. Sie hat mir Brote geschmiert. Bett beziehen mussten wir mit 4 können (wöchentlich in der Kita wurde von Kindern gemacht) und Schuhe binden auch (aber nur in Herbst und Frühjahr, zu anderen Jahreszeiten hatten meine Schuhe keine Schnürsenkel ). Kinder sind unterschiedlich. Ihr 2 Jahre jüngeres Bruder kann keine Schuhe binden (sie konnte es in dem alter), aber die Schleife bei seiner Wasserball-Kappe. Er kann kein Bett beziehen (konnte sie mit 6) aber schneidet seit 1 Jahr seine Fingernägel auf beiden Handen selber (und das richtig gut) und kann gut sein Brot schmieren. Kinder sind unterschiedlich, sie lernen sehr oft je nach Interessen und den Schwerpunkten gleiche Sachen zu unterschiedlichen Zeiten. Man kann die Schulreife an solche Sachen festmachen. Muss aber nicht. Bei dem Schularzt (kleiner war in Dezember da, noch mit 5, nach der Einschulung) meinte die Ärztin: - Den hätte ich auch eingeschult. Und mit den Schuhen bekommt er es hin, wenn er es will. Mein Sohn hatte es damals zur Einschulung auch nicht gekonnt, aber ab der dritten Klasse ging es. Und geht bis jetzt gut, der Bursche ist in den dreißigern. Etwas Gelassenheit schadet weder Eltern noch Kindern. Selber machen ermöglichen, evt mit Hilfe (Klettverschlusse sage ich nur). Nicht erwarten, dass jemand die Hilfe übernimmt (wird keiner machen). Entweder kann das Kind es, oder es wird nicht gemacht. Wichtige Sachen kann man üben. Kind kann mitentscheiden, was es für wichtig hält.

von lubasha am 04.03.2018, 09:16


Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ende September ist bei uns ein muss Kind. Stichtag 31.9 Sie kann viel, ist aber halt erst fünf Jahre alt. Wir haben eine Rückstellung von unserer wunschschule bekommen. Das passt uns gut. Schuhe binden und Brot schmieren kann sie schon aber für sie nicht zufriedenstellend. Also verweigert sie. Ist verweigert sich auch in die Schule zu gehen. Auch wenn es noch etwas hin ist. So überbrücken wir das gewonnene Jahr jetzt noch mit einer anderen Gruppe.

von fillyfionka am 04.03.2018, 15:32


Antwort auf Beitrag von fillyfionka

Und was genau sind die Rückstellungsgründe? Wir haben auch ein Musskind, (leicht entwicklungsverzögert) was Mitte September Geburtstag hat. Sie wird dieses Jahr allerdings erst 5.

Mitglied inaktiv - 04.03.2018, 17:59


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Sorry nehm wiedr alles zurück. Dachte jemand anderes als die AP hätte die frage gestellt. (Name verwechselt)

Mitglied inaktiv - 04.03.2018, 18:01


Antwort auf Beitrag von fillyfionka

Hab mir jetzt nochmal alles durchgelesen und ich muss sagen das ich nach deinen Angaben nicht gedacht das es mit einer Rückstellung klappt. Ich würde mich auch für meine Tochter freuen wenn sie ein Jahr länger in der Kita bleiben könnte, aber bezweilfle eher da es auch klappen wird.

Mitglied inaktiv - 04.03.2018, 22:07


Antwort auf Beitrag von lubasha

Richtig, ich war schon erstaunt, dass ein 8jähriges Kind kein Butterbrot schmieren kann. Jetzt hast du das ja etwas anders geschildert. Es geht ja auch nicht darum, einen Schönheitswettbewerb im Schmieren von Broten zu gewinnen oder das man dem Kind nicht mehr Brote schmieren kann. Wichtig finde ich jedoch, dass man sein Kind an solche Sachen heranführen sollte. Bevor wir hier mit Lesen angefangen haben, haben wir erst einmal andere Sachen geübt z.B. die Schnelligkeit etc.und es ist hier bestimmt nicht so gewesen, dass alles von Anfang an super war. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass durchaus die normalen Sachen wie Anziehen, Schuhe zubinden etc. zum Leben dazugehören.

von Brummelmama am 05.03.2018, 09:18


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Es gibt zu diesem Thema ein tolles Buch von Armin Krenz "Ist mein Kind schulreif", der insbesondere auf die emotionale Seite eingeht.

von Briefkopf am 09.04.2018, 09:23