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Geschrieben von Madman68 am 16.01.2020, 17:28 Uhr

Depression und Ängste wegen Abi?

Am Montag ging es meiner 19-jährigen Tochter psychisch plötzlich total schlecht. Sie hat nur noch geweint. Sie bat mich, sie in die Notaufnahme einer Psychatrie zu fahren. Dort hat sie ein Antidepressivum bekommen und mit einer Ärztin geredet. Meine Tochter hat plötzlich Ängste und Panikattacken. Für uns alle kam das aus heiterem Himmel. Der Vater meiner Tochter ist manisch-depressiv - und jetzt hat meine Tochter natürlich total Angst, dass sie das auch hat. Die Ärztin hat sie aber beruhigt und gemeint, das sähe erst mal nicht danach aus. Uff. Ich bin mir ehrlich gesagt ziemlich sicher, dass die Depression auch damit zusammenhängt, dass sie im Mai ihr Abi macht (und meine Tochter Weltmeisterin im Verdrängen ist). Hat einer von Euch auch diese Erfahrung gemacht? Es ist traurig: Sie liegt jetzt nur zu Hause im Bett, kann nicht in die Schule gehen. Ich kann sie kaum länger alleine lassen. Sie sagt, sie denkt daran, sich selbst zu ritzen, obwohl sie noch nie solche Gedanken hatte - und sowas auch total schlimm findet. In zwei Wochen haben wir einen Termin bei einem Psychologen. Ich mache mir wirklich große Sorgen.

 
4 Antworten:

Re: Depression und Ängste wegen Abi?

Antwort von DK-Ursel am 16.01.2020, 22:35 Uhr

^Hej!

Doch,. solche Mädchen kenne ich aus dem Bekanntenkreis meiner Töchter auch. Das scheint leider gar nicht selten zusein, und meine eine tochter meinte: Was glaubst du - auch Jungs sind da voll betroffen.

Es ist gut, daß Ihr einen Termin beim Psychologen habt, der wird dann hjoffentlich gut beurteilen, was zu tun ist.
Meistens sind das Mädchen, die sich enorm selber Druck machen. Aber Jugendilche heute stehen auch unter einem enormen Druck - das unterschätzen wir oft.
Und leider hilft Zureden da genauso wenig wie einem depressiven Menschen zu sagen, er solle sich zusammenreißen, das sitzt tiefer.
Einige der Mädchen haben sich wieder gut gefangen - mit Therapie und Unterstützung der Familie, eine andere ist jetzt auch wieder auf einem guten Weg,allerdings ausbildungstechnisch absolut anders als vorher möglich und erwünscht. Aber sie ist froh und glücklich, das zählt!
Gib die Hoffnung nicht auf, sei für sie da, auch wenn Dui sicher kaum verstehen kannst, was sie fühlt: Akzeptier ihre derzeitigen Gefühle, versuch sie nicht krampfhaft aufzumuntern und drängt auf eine Therapie - keines der Mädchen, die ich kenne, hat es ohne geschafft.

Alles Gute - Ursel, DK

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Re: Depression und Ängste wegen Abi?

Antwort von Carmar am 17.01.2020, 9:46 Uhr

Ich würde (je nach Situation, ob sie zuhört oder nicht) mal mit ihr besprechen, was schlimmstensfalls passieren würde, wenn sie das Abitur nicht machen bzw. schaffen würde.
Man kann die Abi-Prüfung wiederholen. Man kann erst eine Ausbildung machen und dann doch studieren. Man muss nicht studieren. Es gibt Studiengänge für Menschen ohne Abitur.

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Re: Depression und Ängste wegen Abi?

Antwort von Salkinila am 17.01.2020, 11:30 Uhr

Das scheint bei Mädchen kurz vorm Abi leider gar nicht so selten zu sein. Ich habe einen Sohn, der jetzt gerade Abitur macht und mit dem Stress eigentlich ganz gut klar kommt. Aber aus seinen Erzählungen weiß ich, dass das bei vielen Mädchen in seiner Stufe ganz anders aussieht. Leider steigern die sich dann noch gegenseitig über Whatsapp-Gruppen in ihre Panik rein (im Moment ist kein Unterricht, sie sehen sich also nicht täglich). Bei jeder Abiprüfung, und auch beim Vorabi, gibt es welche, die vor, während oder nach der Prüfung in Tränen ausbrechen, dabei ist das alles wirklich kein Hexenwerk.
Ich war sehr erstaunt, als mein Sohn mir das so schilderte, da ich das aus meiner Schulzeit gar nicht kenne. Klar war man vor den Prüfungen aufgeregt, aber diese überbordende Panik ist mir absolut fremd.

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Liegt nicht nur am Abi...

Antwort von Jorinde17 am 19.01.2020, 10:32 Uhr

Hallo,

Deiner Tochter ging es sicher nicht so plötzlich so schlecht, wie es gewirkt hat. So etwas kommt nie von jetzt auf gleich. Sondern bis sie sich offenbart hat, wird es ihr schon längere Zeit so gegangen sein. Ich selbst hatte das als Teenager auch, und ich habe es meinen Eltern erst erzählt, als ich nicht mehr konnte.

Ich verstehe, dass Du nach äußeren, leicht nachvollziehbaren Ursachen für die Probleme Deiner Tochter suchst. Aber so einfach sind die Gründe nicht. Es mag sein, dass das bevorstehende Abi das Fass zum Überlaufen gebracht hat, die einzige Ursache ist es auf keinen Fall. Solche Störungen sind viel komplexer.

Die Teenagerzeit und das frühe Erwachsenenalte sind sehr typische Lebensphasen, in denen sich Angststörungen und andere Neurosen entwickeln können. Zum Glück gehen diese Dinge in dem Alter auch wieder gut weg, wenn sie adäquat behandelt werden. Medikamente reichen da nicht aus, sie sind nur eine erste Hilfe. Ich selbst habe eine Therapie gemacht (1,5 Jahre, die üblichen 50 Stunden).

Danach war das Problem tatsächlich ganz weg. Der Therapeut hat gesagt: je jünger, desto schneller wird man wieder gesund. Deshalb darf man mit so etwas nicht warten. Jetzt ist das Gehirn so lern- und veränderungsfähig wie später nie mehr. Wenn man jetzt eine Therapie macht, hilft sie besser, als wenn man sie erst mit 25 oder 30 macht.

LG

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