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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Lena0105 am 07.11.2019, 0:18 Uhr

Schwierigkeiten Stillen

Hallo ihr Lieben,

vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben :)

Meine Tochter, 6Mo alt, seit ca. 1 Monat etwas Brei (will max. 1/4 Glas). Verweigert Schnuller und Flasche (auch mit MuMi).

Sie schläft ausschließlich an der Brust oder beim Tragen ein. Nachts schläft sie seit Geburt zw. 30min - max. 2h am Stück und benötigt immer die Brust zum Weiterschlafen. Langsam wird es zum Problem für mich. Vom vielen Tragen und nächtlichem Stillen im Liegen schmerzt mein Rücken, der Schlafmangel macht mir zu schaffen und mittlerweile wiege ich schon fast 7kg weniger als vor der SS (49kg bei 1,71m).

In einem anderen Beitrag hier im Forum gab es den Vorschlag für das nächtliche Wiedereinschlafstillen auf liebevolle Weise eine Alternative z.B. Kuscheln zu nutzen. Nach einigen Tagen mit Protest gewöhnt sich das Kind an die neue Gewohnheit.
Wie seht ihr das? Habt ihr Erfahrungen?

Wie macht ihr das mit dem nächtlichen Stillen? Mir tut der Rücken weh, weil ich mit Baby nicht meinen "oberen" Arm zum Abstützen habe. Ich ziehe Shirt und BH zum Stillen hoch aber jetzt friere ich ziemlich. Schlaft ihr oberkörperfrei? Ohne BH und Stilleinlagen wird aber das Bett nass. Sie dockt sich nicht alleine an, wie ich es hier häufig lese und verliert oft die Brust und schreit dann. Also dabei einschlafen geht bei mir nicht.

Möchte das Beste für sie aber ich muss auch ein bisschen auf mich achten. Hatte eine Wochenbettdepression und Schlafmangel begünstigt bei mir einen Rückfall.

Danke für eure Hilfe!
Lena

 
4 Antworten:

Re: Schwierigkeiten Stillen

Antwort von Schniesenase am 07.11.2019, 20:51 Uhr

Hallo Lena,

es liest sich für mich so, als wäre die Art, wie Ihr so schlaft, für Dich nicht gut. Ich habe das auch so erlebt, allerdings noch nicht mit 6 Monaten, sondern später und nicht die ganze Nacht, sondern eher so nach den ersten 3-5 Stunden.

Ich kann Dir schreiben, was wir gemacht haben, als unser Kind mit und ohne Stillen nicht runterfahren konnte, nie richtig in den Schlaf fand.

Wir haben sie soweit fertig gemacht, sie war müde und satt und sauber. Dann habe ich sie noch mal gestillt, wir haben ihr gesagt, dass ihr Papa nun mit ihr schlafen wird, und das hat er getan. Er hat sich mit ihr hingelegt, ihr Händchen genommen, die andere Hand auf den Bauch gelegt und es ertragen, dass sie schrie. Sie hätte auch bei mir geschrien, und sie hätte auch beim Stillen immer wieder geschrien. All das hatten wird durch. Ich selbst lag im anderen Zimmer und weinte mit, weil es mir so wehtat, sie so schreien zu hören. Aber ich wusste, dass ich ihr auch nicht helfen konnte und dass sie bei meinem Mann in guten Händen war. Nach 40 Minuten schlief sie endlich, und sie schlief die erste Nacht gleich 5 Stunden durch. Er hat sie mir dann gebracht, sobald sie aufwachte, und ich habe sie gestillt und wieder zu ihm zurückgebracht. Das klappte wunderbar. In der zweiten Nacht war es schon viel kürzer, und nach einer Woche schlief sie zufrieden bei ihm ein. Nach dem zweiten nächtlichen Stillen blieb sie dann bei mir und stillte dann auch häufiger wieder. So konnten alle ziemlich gut schlafen, und bei mir war der Stress raus, was auch dem Kind guttat.

Als meine lange gestillte Tochter größer war, sagte sie dazu mal - aus damals aktuellem Anlass: "Mama, wenn du neben mir liegst, ist das wie ein Bonbon, den ich nicht essen darf (sie durfte zu der Zeit nachts nicht mehr stillen), und dann liege ich da und kann nicht schlafen. Wenn du nicht da bist, kann ich einfach schlafen."

Vielleicht erleben die Babys das auch so. Muttermilch ist sowas von lecker, und es ist so kuschelig und schön, sobald man halbwach wird, sich damit wieder in den Schlaf zu nuckeln.

Das ist auch alles ok, wenn das für die Mama ok. ist. Ich konnte dabei auch gut weiterschlafen, als wir dann wieder alle zusammen im Bett waren. Oft habe ich das Andocken gar nicht gemerkt. Aber wenn das bei Euch so nicht geht, ist es vielleicht doch mal gut, etwas mehr für die Mama zu sorgen, dass sie zu Kraft und Energie kommt. Davon hat das Baby mehr als vom ewigen Nuckeln nachts an der Brust.

Unsere Methode ist nicht die Einzige, es gibt auch andere Möglichkeiten. Hier hat es aber gut geklappt.

Das andere ist: Nimm Dir Zeiten, die nur für Dich sind. Übergib Dein Baby bewusst einer vertrauenswürdigen Person (ggf. Partner, Großeltern, Tanten, Onkel, Mädchen zu Babysitten aus der Bekanntschaft), und sei es nur für eine Stunde am Tag. Und diese Stunde nutzt Du, wie Du es möchtest: Bad nehmen, Spaziergang machen, SCHLAFEN, lesen, ein leckeres Essen kochen (oder kommen lassen)... Egal, was Dir Spaß macht und guttut. Wenn Du regelmäßig solche Frei-Zeiten hast, hilft das ungemein.

Zwei Weisheiten, die mir geholfen haben, gebe ich auch gern weiter:
1. Schlafe, wenn Dein Kind schläft. (ggf. Haushaltshilfe zur Unterstützung überlegen oder der Papa muss halt mehr ran beim Haushalt)
2. Der Pizzaservice kann ggf. die meistgewählte Nummer in dieser Zeit sein. Es muss nicht das gesündeste Essen sein, Du brauchst aber Essen, und es schadet niemandem, wenn das für eine begrenzte Zeit mal nicht Top Quality ist. Wirklich! ;-)

Dein Baby kann sich an alles gewöhnen, wenn Du sein Fels in der Brandung bist und ihm unerschütterlich zeigst: "Kind, das ist nicht leicht, ich verstehe dich, aber du wirst sehen, es geht, und es wird alles gut! Ich bin immer da für dich."

Alles Liebe und Gute!

Sileick

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Re: Schwierigkeiten Stillen

Antwort von Julizwillinge am 08.11.2019, 20:55 Uhr

Hallo Lena,

wegen dem frieren. Ich habe mir Nierenwärmer gekauft und ziehe dann das Shirt nachts einfach hoch. Somit ist der Rücken und auch der Bauch trotzdem warm.

Zu den anderen Punkten kann ich nichts schreiben, da meine kleine Maus nachts immer noch gestillt wird.

Ich wünsche dir, dass du eine gute Lösung für euch allen findest und ihr alle etwas entspannen könnt.

Liebe Grüße Julizwillinge

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Re: Schwierigkeiten Stillen

Antwort von DFL am 08.11.2019, 22:10 Uhr

Hallo Lena.

Meine Große war ähnlich. Nur dass sie in dem Alter alles außer Brust verweigert hat. Kein Schnuller, kein Brei, kein Becher oder Flasche, kein Fingerfood.

Schlafen tagsüber 3x30 minuten und auch Nachts kam sie spätestens nach 2 Stunden.

Da ich nen sehr leichten Schlaf hab, war ich bei jedem Mucks wach.

Meine Stillberaterin hat mir dann ein Buch übers schlafen gegeben. Bis auf einen Tipp fand ichs blöd und für uns auch nicht passend. Aber der Tipp hat etwas Erleichterung verschafft.

Sobald sich die Maus geregt hat, hab ich ihr fix die Brust gegeben, damit sie nicht richtig wach wird oder gar schreit.

Der Tipp im Buch war zu warten, bis das Baby wirklich beginnt zu weinen. Denn bewegen und so machen Babies auch wenn sie von einer Schlafphase in die andere wechseln.

Da hat sich gezeigt, sie hat gar nicht so oft hunger. Nach ein paar Tagen hatte ICH mich daran gewöhnt auf echte Hungersignale zu reagieren und bekam mehr Schlaf.

Von der Stillberaterin hab ich den Tipp übernommen: keine Uhren am Bett. Wenn man nicht weiß wie spät es ist, wie lange es gedauert hat bis das Baby wieder schläft und man selbst (endlich wieder) schläft, gehts auch leichter.

Thema Rücken: ich hab verschiedene Stillkissen
1. mit den kleinen Styroporkügelchen - gut zum Anlehnen in der Nacht, da es sich gut anpasst
2. Fast prall gefüllt mit irgendwelchen Fasern wie sie auch für Kopfkissen verwendet werden. Nehm ich in den Rücken zum Einschlafstillen im Wiegegriff.
3. Minikissen (15×30 cm) für Stillen im Schneidersitz oder Kopfkissen für mich

Ich wechsel auch öfters die Kissen, so wies grad gebraucht wird.

Thema Kleidung:

Ich persönlich bevorzug Stilltops. Ein klick und die Brust ist frei. Für drüber hab ich verschiedenes. Einmal Oberteile mit Druckknöpfen bis mindestens zum Brustbein. Die kann ich auch im Halbschlaf schließen.

Dann die Zweilagigen. Da wird quasi die Stofflage über der brust hoch geschoben und der Bauch bleibt bedeckt.

Wichtig sind warme Mahlzeiten. Notfalls als Fertiggericht. Bei deinem gewichtsverlust sogar 2-3 täglich.

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Re: Schwierigkeiten Stillen

Antwort von Lena0105 am 09.11.2019, 10:14 Uhr

Tausend Dank für eure Antworten :) :)
Es hilft mir wirklich sehr zu wissen, dass es anderen Mamas ähnlich geht und es ein paar Möglichkeiten zur Veränderung gibt.
Meine Uhr habe ich heute Nacht schon aus dem Bett verbannt (Nacht war gefühlt leider trotzdem schlecht) und die Tipps hinsichtlich der Kleidung und dem Warten auf echte Hungerzeichen werde ich auch umsetzen.

Danke für deinen Vorschlag, Sileick! Der Papa hat oft Nachtschichten aber vielleicht bekomme ich es auch allein hin meiner Kleinen eine Alternative zum Brustnuckeln schmackhaft zu machen, auch wenn es mit Milch direkt vor der Babynase bestimmt schwieriger ist.
Der Vergleich deiner Tochter mit dem Bonbon ist echt zuckersüß und auch wirklich verständlich ;)

Dankeschön!
Falls noch jemand ähnliche Erfahrungen hat, freue ich mich über weitere Antworten :)

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