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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Muckel81 am 21.09.2019, 18:33 Uhr

Nur Still-Gegner im Umfeld

Hi, ich muss mir mal meinen Frust von Seele schreiben (sorry etwas lang). Ich bekomme im Januar mein Baby (so ist zumindest der Fahrplan) und habe mir vorgenommen unbedingt wieder zu stillen. Ich habe bereits drei Kinder, wobei ich aber bis jetzt leider nur das dritte Kind stillen konnte. Zu dem Zeitpunkt waren die Geschwisterkinder noch klein und die Verwandtschaft über 800 km entfernt. Kurzum ich hatte meine Ruhe beim stillen und keiner redete mir rein. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen, wir wohnen in der Nähe bei den ganzen Verwandten und meine zwei ältesten Kinder sind im besten Teeny Alter . Nun sickert so langsam durch das unser 4. Kind gestillt werden soll und alle sind irgendwie angewidert . Meine Eltern und Schwiegereltern haben ihre Kinder halt überzeugend damals mit der Flasche gefüttert. Meine Schwester ist auch nur mit Flaschenkinder vertraut und ja... unsere Teenytochter findet es Mega peinlich wenn ich dem Kind die Brust gebe. Wir betreuen Pflegekinder im Säuglingsalter die bei uns auch nur die Flasche bekommen haben, und nun will Muddi stillen, dass ist ihr total unangenehm . Der einzigste der zu mir hält ist mein Mann, aber alle anderen finden das sehr befremdlich und rümpfen die Nase. Tja ich möchte nach wie vor stillen, aber es tut schon irgendwie weh das das Umfeld so angeekelt ist. Ich hab mich jetzt gestern sogar bei den Gedanken erwischt, es einfach sein zu lassen mit dem stillen , und dem Umfeld es recht zu machen und die Flasche zu geben, somit würde ich mir doofe Kommentare und Blicke ersparen. Aber das ist nicht das was ich für mich und mein Kind will. Meine Teenytochter ist eigentlich offen und auch offen erzogen worden, von daher kann ich mir ihre jetzige Reaktion nur durch ihr Alter (13)erklären. Aber was mache ich, ich möchte mich auch nicht ständig zum stillen ins Schlafzimmer verkriechen sondern offen dazu stehen , aber andererseits sie auch nicht ständig in Verlegenheit bringen.
Ach ich weiß auch nicht, im Moment fehlt mir einfach ein bisschen Verständnis oder Rückhalt vom Umfeld, und die Vorfreude ist leider total getrübt.
Habt ihr auch so ähnliche Erfahrungen machen müssen? Oder fanden bei Euch das Stillen alle normal und schön?

 
9 Antworten:

Re: Nur Still-Gegner im Umfeld

Antwort von lucky_me am 21.09.2019, 21:11 Uhr

Hallo,

ich kann verstehen, dass dich das nervt und auch eventuell zweifeln lässt. Gut dass dein Mann hinter dir steht. Was deine Mutter, Schwiegermutter etc betrifft: Sie haben es bei ihren eigenen Kindern so gemacht, wie sie es für richtig hielten und du machst es bei deinen Kindern nun auch so, wie du es für richtig hältst. Da dürfen sie sich zwar drüber aufregen oder empören, sie dürfen es aber genau so gut einfach akzeptieren. Da würde ich gar nicht drüber diskutieren.

Bei uns war es zwar nicht das Umfeld, was das Stillen komisch beäugt hat, sondern da waren es auch unsere Teenie-Kinder (w12, m13, w14, m15). Unsere Kleine ist jetzt 3 Wochen alt und für meinen Mann und mich war klar, dass ich sie auch stillen werde.
Unsere Kids fanden das am Anfang auch mega-peinlich und eklig. Am besten sollte ich auch zum Stillen ins Schlafzimmer gehen, damit mich niemand sieht.
Ich habe mich davon allerdings nicht beeindrucken lassen. Ich hab mit ihnen geredet, ihnen erklärt warum ich stille und dass ich das auch weiterhin im Wohnzimmer auf dem Sofa machen werde. Da ich mich ja nicht komplett ausziehe, sieht man die Brust auch nur, wenn man direkt hinschaut. Wem das unangenehm ist, der schaut halt weg.

Mittlerweile ist das überhaupt kein Thema mehr. Die Kids setzen sich beim stillen neben mich, unterhalten sich mit mir und sagen selbst, dass sie sich erstmal dran gewöhnen mussten, es jetzt aber überhaupt nicht mehr peinlich oder eklig finden.

Also mach, was du für richtig hältst und stehe auch dazu! Für deine Kleine ist stillen eh das beste!

LG Lucky_me

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Gib Ihnen Fakten

Antwort von emilie.d. am 21.09.2019, 21:54 Uhr

Am besten mal googlen. La Leche League, AFS, Ärzte im.Netz etc.
Druck es aus un gib es der Verwandschaft zum Lesen.

Es unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter bei Dir, Wochenflusstau gibt es bei stillenden Müttern kaum. Es senkt Dein Risiko für Brustkrebs, für Carcinome an den Eierstöcken. Der hohe Prolaktinlevel hilft Dir, mit Schlafmangel besser klar zu kommen, gelassener zu sein. Unterstützt extrem das Bonding.

Beim Kind weiß ich gsr nicht, wo ich bei den Vorteilen anfangen soll. Senkt das Allergierisiko, Risiko, an Neurodermitis zu erkranken. Senkt in den ersten Jahren das Risiko für Infektionskrankheiten der oberen Atemwege, des Magendarmtraktes. Platt gesagt treffen Koliken häufiger Flaschenkinder. Colostrum, die 'Vormilch' wirkt im Endeffekt wie eine Impfung.

Mumi enthält Verdauungsenzyme, deswegen nehmen gestillte Kinder besser zu. Nahrung wird besser verwertet. Das hilft auch während der Beikosteinführung. Proteine, die die Eisenaufnahme steigern.

Mumi kostet nichts. Mit Pre liegt man etwa bei 700 Euro. Hikft vielen Müttern beim Abnehmen.

Ich finde, dass Du Deiner Tochter da auch ein wichtiges Rollenbild mit auf den Weg gibst. Stillen ist die normale Nahrungsaufnahme bei Babys, gesund und ok. Ich würde versuchen, Kompromisse zu finden. Meiner Mutter war es auch mordspeinlich, aber man kann ja sehr diskret stillen. Und irgendwie gewöhnen sich mit der Zeit auch alle dran. Wenn ihr vorm Fernseher hockt und Du legst einen kleinen Schreihals an, wird das irgendwann wahrscheinluch keiner mehr mitkriegen.

Stillzeit ist ja aucb nur kurz ständig. Irgendwann wird ja va morgens, abends, nachts gestillt, das kriegt eh keiner mehr mit.

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Noch vergessen

Antwort von emilie.d. am 21.09.2019, 22:00 Uhr

Ich bewege mich in einem ziemlich naturwissenschaftlichen / medizinischen Umfeld, dass Kinder aufgrund der massiven Vorteile für die Gesundheit gestillt werden, ist selbstverständlich.

Keiner hätte für primäres Abstillen Verständnis.

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Re: Nur Still-Gegner im Umfeld

Antwort von Becca09 am 22.09.2019, 10:25 Uhr

Dann klär sie doch auf um wieviel besser das Stillen fürs Kind und für dich ist. Denn gesundheitliche Vorteile gibts beim Stillen für dich und fürs Baby sowieso, gaanz viele.
Allein schon dass in der Babynahrung krebserregende Stoffe aus Palmfett waren und teilweise immer noch sind, sollte den Ausschlag fürs Stillen geben.

Ich würde das Stillen nicht aufgeben wollen um es den anderen Recht zu machen.

Bei uns in der Familie sind zum Glück alle fürs Stillen. In der Öffentlichkeit wird man natürlich manchmal doof angeschaut (auch wenn niemand wirklich meine Brust sieht wenn das Bany trinkt;))

Von den vielen gesundheitlichen Aspekten mal abgesehen, ist es sehr viel bequemer als Flaschen machen...

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Abgrenzungsproblem!

Antwort von Bonnie am 22.09.2019, 11:49 Uhr

Hallo,

Du musst andere Menschen nicht von dem, was Du tust, überzeugen. Deine Verwandtschaft ist keine Jury, die Dein Leben und Deine Handlungen bewerten soll, oder? Deshalb musst Du ihnen auch keine Still-Fakten vorlegen, damit sie Deine Entscheidungen doch noch absegnen.

Du darfst ganz anders vorgehen: Grenze Dich ab! Denn hier liegt offenbar das Problem. Du glaubst unbewusst, Du müsstest Dein Verhalten erklären, rechtfertigen, Dich durchsetzen, die Anderen überzeugen. Nein, eine erwachsene Frau braucht nicht für alle ihre Entscheidungen den Applaus ihrer Umgebung. Du musst nichts erklären und Deine Entscheidungen nicht diskutieren.

Heißt konkret: Wenn eine Bemerkung kommt, übergehst Du sie. Rechtfertige Dich nicht, überzeuge nicht, erkläre nichts. Das ist vergebliche Liebesmüh und verlorene Lebenszeit. Kommen weitere Bemerkungen, weil Derjenige ein dickes Fell hat, bleibe sehr knapp: „Du, ich sehe das anders. Ich möchte das aber nicht mit dir diskutieren. Kannst du mir mal bitte den Kaffee anreichen?“

Und wenn jemand trotzdem nachhakt, greift sehr zuverlässig das Leierkasten-Prinzip. Wiederhole also stereotyp und freundlich immer dasselbe: „Ich möchte das gar nicht besprechen.“ Nicht bockig, erzürnt, sauer oder schmollend. Sondern völlig neutral, immer wieder. Bis der Groschen fällt.

Ich habe das bei ähnlichen Dingen auch so gemacht, und ich muss sagen, es ist so einfach! Endlich hat man Ruhe.

LG

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Re: Nur Still-Gegner im Umfeld

Antwort von Maroulein am 22.09.2019, 22:35 Uhr

Was ich an der Sache nicht verstehe ist warum man dass vorher groß zum Thema machen muss,das Kind ist da,Du machst was Du für richtig hälst und gut.
Mit meinen Teenie Töchtern hätte ich das Mal gar nicht diskutiert,sie sind schließlich selber auch in den Genuß gekommen,es kam bei der Nachzüglerin leider anders als geplant,stillen war keine Option (Neugeborenen Gelbsucht,8 Tage Lampe,danach immer noch gelb und zu müde um an der Brust effektiv zu trinken, Magensonde drohte da sie von 2345 auf unter 1900g abgenommen hatte,dann mit zwei Wochen Keuchhusten,vom anstrengenden Trinken an der Brust hat sie immer erbrochen.....),ich habe gepumpt und das war den Mädels kein bisschen peinlich,sie kamen manchmal sogar mit ihren Freundinnen runter wenn ich Grade dabei war ,weil es einfach nur normal für sie war.


Grade wenn man sich vorher schon auf Diskussionen einlässt ist das Quasi eine Einladung dass hinterher noch mehr blöde Kommentare kommen,ich habe auf jegliche Nachfragen immer mit -Das wird sich zeigen wenn das Kind da ist - geantwortet.
Mein Mann ist der Beste,auf die Frage nach dem Geschlecht hat er immer geantwortet -Das darf sich das Kind selber aussuchen wenn es alt genug ist

Dadurch dass ich vorher nichts ausdirkutiert habe musste ich mich hinterher auch nicht erklären wieso, weshalb,warum ich jetzt doch nicht stille,was mir sicher auch nicht gut getan hätte,ich hab schon so dran geknabbert.

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Re: Nur Still-Gegner im Umfeld

Antwort von Istnichtrelevant am 23.09.2019, 10:10 Uhr

Du brauchst wirklich mehr Selbstbewusstsein. Es kann doch nicht sein dass du aufgrund anderer Menschen dein a kind nicht erziehen kannst wie du willst?
Du bist ne Mutter, Löwinen töten für ihre Jungen und eine ähnliche Einstellung rate ich dir dringend!

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Re: Nur Still-Gegner im Umfeld

Antwort von Aurora_ am 01.10.2019, 14:12 Uhr

Hallo Muckel,

Vollstes Verständnis von mir!
Ich möchte auch stillen, mache grad eine etwas ähnliche Erfahrung und habe gerade darüber im Dezemberbus berichtet.

Dort kann man nachlesen, dass sich bei Weitem nicht alle Verwandten von Argumenten beeindrucken lassen, und zwar auch, oder gerade dann, wenn man selber medizinisch kompetent ist. Das wissen eigentlich alle Ärzte (der Prophet im eigenen Lande wird missachtet, so formulierte es mal ein bekannter Arzt). Argumente können helfen, können aber auch kontraproduktiv wirken (zumindest bei leicht paranoiden Zeitgenossen, die überall „Stillgeilheit“ und wahre Stillverschwörungen wittern, weil sie ihre Schuldgefühle, selbst nicht gestillt zu haben, nicht ertragen können).

Darüber hinaus: Stillen ist für viele überhaupt gar kein Sachthema, sondern emotional und, sagen wir es doch mal ehrlich -wegen halb nackter Brüste- für einige sexuell konnotiert. Deswegen ist es in Deutschland leider auch legal, es an bestimmten öffentlichen Orten zu verbieten. Da laufen die Gemüter wirklich heiß.

Als Mutter muss man sich aber abhärten und, wie oben beschrieben, null diskutieren. Vor allem nicht mit Teenagern.
Öfter wird gesagt, man benötige (unbekannterweise) mehr Selbstbewusstsein. Ich kann verstehen, dass man seine Beziehungen im realen Leben zwar auf Augenhöhe, aber auch ohne viel Streit und Kränkungen leben will. Von daher, ganz so einfach ist es nicht immer.

Viel Glück beim Stillen!

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Re: Nur Still-Gegner im Umfeld

Antwort von Meyla am 01.10.2019, 23:15 Uhr

Druck dir mal das Ergebnis der Stiftung Warentest zu Premilch aus für die verwandten....

Man fand darin Pestizide und Schwermetalle. Sowas freiwillig ohne Notwendigkeit in das eigene baby kippen? Nein danke!

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