Frage: Zuckergehalt Muttermilch

Hallo ihr lieben, nach langem mitlesen, muss ich nun doch mal wieder eine Frage stellen. Ihr habt mir damals schon gut bei meinem inzwischen 3 jährigen helfen können und diesmal wird es sicher nicht anders sein :) Ich war gestern mit meinem jetzt 7 Wochen alten Sohn beim Osteopathen. Diese vertritt die Meinung, dass wenn ich viel Zucker zu mir nehme, der Zuckergehalt der Muttermilch steigen würde und da die Leber Zucker in dem Alter nicht gut verstoffwechseln könne, würde der kleine so einen geblähten Bauch haben. Deshalb empfahl sie mir meinen Zuckerkonsum runterfahren. Stimmt das? Bisher war mir lediglich ein Zusammenhang zwischen Kuhmilchkonsum und Blähbauch bekannt. Und durch die Darmunreife haben doch die meisten Babys in dem Alter eine kleine „Trommel“ oder nicht? Desweiteren fand sie es merkwürdig, dass mein Sohn nicht wirklich lange einen Schnuller im Mund behalten kann. Ich dachte eigentlich, dass er einfach nicht die „Schnullertechnik“ beherrscht, da er bisher ausschließlich die Brust bekommen hat und damit auch wunderbar zunimmt. Ich hab hier auch gelesen, dass die kleinen zwischen nutritiver und non-nutritiver trinktechnik wechseln können.. nun ist es aber so, dass meiner wirklich so lange trinkt, bis er beim Trinken Unmengen spuckt, wenn ich ihn so lange trinken lasse, wie er wollen würde.. auch kommt beim hochnehmen immer ein ordentlicher schwapp, aber das kenn ich noch vom großen. Er wirkt aber auch nicht unzufrieden, wenn ich es dann beende.. (er trinkt dann auch eher „halbherzig“) nur einschlafstillen klappt leider äußerst selten, was ich immer als recht praktisch empfand.. aber kommt vielleicht noch? So, das war eine ganze Menge, danke auf jeden Fall im Vorfeld :) Lg

von DieRegenfrau am 19.02.2020, 11:11



Antwort auf: Zuckergehalt Muttermilch

Liebe DieRegenfrau, wenn Du gerne naschst, dann darfst Du das in Hinblick auf das Stillen unbesorgt. Deine Milch wird nicht schlechter durch den Genuss von Schokolade oder anderen Leckereien. Gelegentlich gibt es ein Baby, das auf zu hohen Schokoladengenuss durch die Mutter reagiert, aber das muss nicht sein. Meist ist es nur so, dass sich die Schokolade leider auf den Hüften der Frau absetzt ;-). Unsere Babys kommen alle mit einem unreifen Darm (und Immunsystem...) zur Welt. Blähungen sind bei Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Solange dein Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem ("bitte ein T Shirt im Spuckdesign, dann fallen die echten Flecken weniger auf"). Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind. Manchmal ist es auch hilfreich, das Baby mit erhöhtem Oberkörper zu lagern. Beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat dein Kleiner nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen bzw. verschluckt er sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Und lass den Schnuller weg :-). Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.02.2020