Frage: wie viele Stillmahlzeiten

Hallo, ich mach mir im Moment große Sorgen. Meine Kleine ist jetzt 19 Wochen Alt. Momentan schaffen wir nur noch 4-5 Still Mahlzeiten in 24 Stunden, dabei trinkt sie nur eine Brust und auch nur 5-10 Minuten. Ich muss dazu sagen, dass sie vor drei Wochen komplett die Brust verweigert hat, es kam dazu das wir nach 20 Stunden ohne Nahrung ins KH gefahren sind und sie eine Infusion und ein mini Klistier erhalten hat Danach hat sie auch wieder die Brust akzeptiert, die Ärzte konnten auch nichts finden. Ich mach mir solche Sorgen, dass jetzt alles wieder von vorn los geht. Ich hab wirkich schon alles ausprobiert, hatte auch schon eine persönliche Stillberatung. Ich bin ratlos. Oder mach ich mich umsonst verrückt und diese wenigen Mahlzeiten reichen aus?

von kamut am 13.11.2017, 17:25



Antwort auf: wie viele Stillmahlzeiten

Liebe kamut, wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei deinem Baby aus? Entwickelt es sich altersgerecht und gedeiht es gut? Wenn ein Kind mit so wenigen Stillmahlzeiten gut gedeiht, dann wirst Du nichts verändern müssen und dein Kind gehört zu den ganz wenigen Babys, die mit einer derartig geringen Zahl von Stillzeiten auskommt. Wenn das Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt (nicht mindestens 150 g pro Woche im Schnitt, ausgehend vom niedrigsten Gewicht gerechnet), dann besteht ein Handlungsbedarf und Du musst öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese "pflegeleichten" Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen. Wie gesagt, schaut Euch das Baby an, hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kann frau sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. Wenden dich bitte an eine Kollegin vor Ort, die das Baby sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 13.11.2017