Hallo.
Mein kleiner Mann ist jetzt 18 monate alt und isst tagsüber ganz normal am Tisch mit und wird nur noch zum Mittagsschlaf gestillt und nachts. Abends zum Einschlafen müssen wir nicht mehr stillen das funktioniert auch so.
Jetzt möchte ich aber wirklich abstillen. Ich habe schon seit längerem keine Lust und Geduld mehr dazu. Vor allem das.nächtliche stillen erschöpft mich. Teilweise wird im Stundentakt getrunken und danngenuckelt und die brust wird nicht mehr losgelassen. Das macht mich wahnsinnig. Nehm ich die brust weg wird geweint. Und nicht nur kurz gemeckert, nein er steigert sich dann so rein das er nicht mehr zu beruhigen ist. Ich weiss einfach nicht wie ich es hinbekommen soll. Biete ich ihm Wasser zum trinken an wird es nicht genommen. Schnuller oder babymilch hat er noch nie genommen.
Ich hoffe sie haben Tipps für mich.
Danke schon mal im voraus.
von
Steffifre
am 17.01.2020, 14:19
Antwort auf:
Wie kann ich das nächtliche stillen beenden?
Liebe Steffifre,
wenn du nicht mehr stillen möchtest, wird es am besten sein, wenn du schrittweise vorgehst, z.B. in dem du zunächst eine stillfreie Zeit in der Nacht einführst, bevor du dann komplett abstillst.
Du kannst wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann nachts beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist.
Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Wenn du dein Kind nicht wecken möchtest, dann wartest du eben, bis er von selbst wieder kommt ;-).
Natürlich kannst du deinem Sohnemann während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Vor allem wenn er z.B. den Schnuller bislang nie gemocht hat.
Dein Kleiner wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich gar schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Dein Baby ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass dein Kleiner sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das nun auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 18.01.2020