Hallo,
Mein Baby ist heute genau 6 Tage.
Mein Problem:
Ich hab während der Geburt sehr viel Blut verloren einen HB Wert von grade noch 8.
Auf Grund dessen haben die Hebammen im Kreißsaal mein Kind nicht sofort an meine Brust gelegt.
Mein Milcheinschuss kam jetzt erst vorgestern, so dass ich gezwungen war meinem Kind die Flasche zu geben.? Als ich dann endlich etwas Milch hatte, schrie mein Kind die Brust nur an und saugte nicht. Seit heute morgen kann er es mit Hilfe meiner Nachsorgehebamme. Jetzt meine Frage.. mein Baby schreit und schreit, bis es endlich die Brust findet. Trinkt dann maximal 7-9 Minuten und schläft ein. Seit heute schläft er auch besonders viel. Ist das normal??
Gruß Marion & Jonas
von
marion.christl@yahoo.de
am 25.10.2017, 23:20
Antwort auf:
Werden Babys beim Stillen schneller müde
Liebe Marion & Jonas,
das Baby muss erst lernen, wie es korrekt und effektiv trinken kann und ist natürlich aufgeregt - das macht müde.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen.
Deshalb möchte ich dich zu allererst ermutigen, nach einer Stillberaterin in eurer Nähe zu schauen. "Nah" kann auch 1 Stunde entfernt sein - es lohnt sich allemal!!
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.10.2017