Warum will mein Baby Nachts so oft die Brust?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Warum will mein Baby Nachts so oft die Brust?

Hallo, Ich brauche ganz dringend einen Rat.. Meine Maus ist jetzt 6 1/2 Monate alt und die Nächte sind extrem anstrengend. Ich stille voll und seit über 3 Monaten wacht sie im 1-2 Std Takt auf und schläft auch nur wieder ein wenn ich sie stille. Mittlerweile ist es seit 2 Wochen nur noch im std Takt. Ich bin ganz schön gerädert... Da sie auch kein Schnuller nimmt, hab ich das Gefühl, sie möchte einfach auch nur nuckeln.. Generell schläft sie nur an der Brust ein... Aber auch am Tag möchte Sie alle 2 std an die Brust selten sind es mal 3 std. Die unteren Zähne sind auch schon durchgebrochen... Meine Maus ist auch sehr proper. Der Kinderarzt meinte sie brauche Nachts nicht mehr gestillt zu werden sie hat genug Speck.. Seine Aussage ist, ich solle sie paar Tage weinen lassen und das Thema hat sich bald erledigt. Ich bin aber kein Freund davon mein Baby weinen zu lassen. Die Flasche nimmt sie auch nicht, das heißt abpumpen und mein Mann es mal übernehmen zu lassen klappt also auch nicht. Sie kaut nur darauf rum. Brei ist auch ganz schwieriges Thema. Habe vor 2 Wochen angefangen bzw „wollte“ mit Beikost anfangen. Verweigert sie total. Habe jetzt eine Woche mal pausiert mit Brei aber mag sie noch immer nicht. Würgt sofort wenn sie den Brei im Mund hat, drückt es wieder raus und verschließt dann den Mund. Was mache ich falsch ? Ich bin echt am Ende mit mein Latein.. Ach ja, ubd sie schläft bei uns mit im Bett, das heißt ich muss nicht aufstehen, doch wenn ich dann wach bin fällt es mir schwer sofort einzuschlafen und brauche immer ein bisschen, aber dann dauert es auch nicht mehr lange, und ich werde wieder aus den Schlaf gerissen. Brauche dringend einen Rat... Danke

von Steffi030517 am 20.11.2017, 04:32



Antwort auf: Warum will mein Baby Nachts so oft die Brust?

Liebe Steffi030517, der Wunsch von uns Großen, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. (Und sicher ja auch brauchen.) Also, ganz klar: Du hast nichts falsch gemacht, und es liegt auch nicht an dir, dass deine Kleine sich verhält, wie er sich verhält! (wäre es anders, warum glaubst du gibt es soooo viele Ratgeber zum Thema??) Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Vielleicht hilft euch der Kinn-Trick. Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Ich hoffe, es ist etwas dabei, das dir weiterhilft! Überlege dir auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren, dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 20.11.2017



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