Frage: Osteoporose

Liebe Biggi, ich habe Osteoporose diagnostiziert bekommen, ich stille seit 9Monaten, es ist das zweite Mal. Stillen hat für die Mutter einen Schutz, habe ich kürzlich gelesen. Heißt das,meine Werte sind nach dem Abstillen noch schlechter? Ich wollte 2Jahre stillen. Wenn ich nun aber Medikamente brauche, weiß ich gar nicht ob das noch geht. Ich bin sehr traurig, zumal ich schon mit der Gesundheit einige grobe Probleme habe jetzt auch noch Osteoporose, die Werte in der Lende sind zwischen 2,4 und 2,9 wenn dir das etwas sagt, ich bin 44. Vielen Dank! Leonie

Mitglied inaktiv - 19.10.2017, 21:36



Antwort auf: Osteoporose

Liebe Leonie, es gibt Untersuchungen, die belegen, dass Stillen vor Osteoporose SCHÜTZT und eine zusätzliche Aufnahme von Kalzium während der Stillzeit keinen Vorteil hat. „Stillen schützt vor Osteoporose. Die komplexen Einflüsse des Stillens auf den Knochenstoffwechsel wirken sich darauf aus, dass es trotz des niedrigeren Östrogengehaltes insgesamt eine Stabilisierung zu kommen scheint und dadurch langfristig das Risiko von Knochenbrüchen verringert wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang das folgende Ergebnis einer Studie: Eine vermehrte Kalziumaufnahme aus dem Darm ist eine physiologische Anpassung der Mutter, um den Kalziumbedarf während der Stillperiode zu decken. Diese Fähigkeit wird aber erst nach dem Abstillen oder dem Wiedereinsetzen der Menstruation deutlich. Die vermehrte partielle Kalziumsaufnahme nach dem Abstillen kann einen Zusammenhang mit einer Zunahme der Knochendichte der Lendenwirbelsäule innerhalb von sechs Monaten nach dem Abstillen haben. Kalkwarf, H.J. et al. Intestinal calcium absorption of women during lactation and after weaning. Am J Clin Nutr 1996: 63(4):526 31.“ Sprich einmal mit dem Arzt, ob er zu Medikamenten oder Vitamin D rät. Aber auch Osteoporose ist kein Abstillgrund und es gibt Medikamente, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Es hat jedoch wenig Sinn, wenn ich dir jetzt seitenweise zu diesem Thema aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit"zitiere, denn die medikamentöse Behandlung von Osteoporose ist eine sehr komplexe Sache. Sinnvoll ist, dass der behandelnde Arzt selbst in entsprechenden Fachbüchern nachliest bzw. sich an die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel. 030 450-525700 ) wendet. Sollte er dazu nicht bereit sein, dann steht es dir frei, dich an eine andere Ärztin/Arzt zu wenden. Vielleicht ist sich der Arzt gar nicht bewusst, was das Abstillen für dich und auch für dein Baby bedeutet. Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer, Spielmann,Vetter, 7. Auflage 2006:) oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie wie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin hinzugezogen werden. Gute Besserung, ich würde mich freuen, wenn Du mir wieder schreibst und berichtest! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.10.2017



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