Hallo,
mein Sohn (7,5 Monate) hat letzte Woche seine Zähne ausprobiert und meine Brustwarzen sind jetzt in Mitleidensxhaft gezogen. Die eine hat einen ca 0,5mm langen und tiefen Schlatz an der Unterseite. Stillen ist natürlich sehr schmerzhaft nun. Allerdings hat er jetzt seit 6 Tagen nicht mehr gebissen.
Ich habe zunächst Multimam Kompressen verwendet und jetzt zinnhütchen. Aber natürlich gehen die Wunden beim stillen immer wieder auf. Stillhütchen sowie abpumpen funktionieren nicht. Gibt es überhaupt Hoffnung, dass sie sozusagen von innen heraus wieder heilen und nicht die wundränder wieder zusammengeklappt werden?
Ich würde so gerne noch eine Weile weiterstillen (vor allem in den Nächten). Und bin momentan ziemlich verzweifelt deswegen ...
von
Navias
am 17.11.2017, 16:03
Antwort auf:
Löcher in Brustwarze
Liebe Navias,
hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin bei euch gibt, die die Wunden mal anschauen und dich in Sachen Stillpositionen unterstützen könnte?
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis du eine Kollegin gefunden hast helfen hoffentlich die folgenden Tipps für eine Verbesserung der Heilung:
o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann dich eine Kollegin vor Ort genau informieren.
Oder du schaust dir die Infoblätter von La Leche Liga Deutschland an, die du hier findest:
http://lalecheliga.de/downloads
Außerdem ist es sinnvoll, dass Du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet.
Hoffnung gibt es durchaus, denn diese Verletzungen treten bei vielen Stillpaaren auf, wenn das Baby beißt. Und sie verheilen wieder, trotz Stillen...
Lieben Gruß und gute Besserung!
Kristina
von
Kristina Wrede
am 17.11.2017