Hallo ihr Lieben, ich brauche nochmal euren Rat.
Eigentlich hat das stillen toll funktioniert. Ich habe auch regelmäßig abgepumpt und auch das klappte prima. Vor 2 Wochen merkte ich dann plötzlich dass die Brüste nicht mehr so voll waren und es kam nicht mehr viel Milch. Mit Hilfe meiner Hebamme und power Pumpen habe ich die Produktion wieder ans laufen bekommen ;-) sogar sehr gut, meine Brüste waren sehr prall, ich würde sagen ich hatte sogar mehr Milch als meine Tochter bräuchte.
Vorgestern sind wir nun nach Holland in den Urlaub gefahren und abends dachte ich schon, hm. Habe was abgepumpt, 150ml gingen gut. Morgens dann, weiche Brüste. Tochter angelegt, aber sie war total unzufrieden und es kam nichts. Nach mehreren Versuchen habe ich ihr dann die Flasche gegeben. Dann habe ich den Tag über immer wieder versucht zu pumpen, im die Milchbildung wieder anzuregen, aber - es kam zT KEIN TROPFEN. Und Pumpen hat bei mir immer super funktioniert. Meine Tochter trinkt im Moment an der Brust schlecht, die linke Brust ist ganz schwierig , die Rechte ging immer gut aber auch da, sie hampelt rum, dockt an dockt ab... ich befinde mich also aktuell in einer Art Teufelskreis. Nicht zuhause, mache mir voll den Stress, wenn es hart auf hart käme müsste ich ihr holländisches Pulver füttern, was ich überhaupt nicht will :-((( bin richtig verzweifelt. Und ich verstehe es nicht, am Wochenende hatte ich noch eher zuviel und schwups ... ich habe schon viele eurer Berichte gelesen, wo es heißt du Milch ist nicht einfach weg, aber de facto sind von heute auf morgen die Brüste weich und leer, beim Pumpen kommt kein Tropfen mehr was sonst immer super Lief und meine Tochter heult an der Brust und kaspert nur rum. Aber ich möchte doch noch nicht abstillen :-((( sie ist 4,5 Monate alt. Mittlerweile spielt sicher die Psyche eine rolle, habe schon Horror vorm nächsten stillen oder abpumpen :(
Danke für eure Hilfe!!!
von
Polo1985
am 15.11.2017, 10:32
Antwort auf:
Die Milch geht weg :-(
Liebe Polo1985,
viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst.
In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg.
Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll.
Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt).
Es kann auch sein, dass dein Baby durch die Flasche saugverwirrt ist und deshalb die Brust verweigert.
Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt??
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Kopf hoch, Ihr schafft das :-).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.11.2017