14 Monate und der Schlaf wird weniger ... warum ?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: 14 Monate und der Schlaf wird weniger ... warum ?

Hallo liebes Team mein Sohn ist 14 Monate alt. ich stille gern und würde dies auch gern weiterhin machen. aber seit er ca 1 Jahr alt ist will er wieder ständig an die Brust... ich habe es erst einfach zugelassen aber irgendwann wurde es mir zu viel und ich habe es auf 1 mal täglich sowie abends zum einschlafen und nachts reduziert. er schläft immer schon schlecht ca 2-max3 Stunden am Stück und nur mit körperkontakt ein. wenn ich zu wenig trinke hab ich wenig Milch und er schläft nur ca 30-60 min am Stück. langsam bin ich am Ende hab versucht ihm mehr essen zu geben am Abend aber es macht keinen Unterschied... ich möchte das stillen auch nicht aufhören aber brauche einfach mal etwas mehr Schlaf. liegt es an zu wenig Milch? muss ich konsequenter sein? wacht er durch das schnarchen meines Mannes auf und sollte in seien Zimmer schlafen ? soll ich abstill3n und hoffen das es dann besser wird?

von hoppeditz am 02.11.2017, 19:57



Antwort auf: 14 Monate und der Schlaf wird weniger ... warum ?

Liebe hoppeditz, es scheint, dass dein Kind viel Nähe braucht, wenn du nun abstillst, wird dein Kind deswegen sicherlich nicht weniger anhänglich sein und genau so oft aufwachen wie bisher. Du musst dir bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, könntest Du eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Wenn Du das nicht magst, wird es ohne Tränen nicht klappen. Am besten baust du dann allmählich die noch verbleibenden Stillzeiten ab bzw. verkürzt sie. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum Einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Erfahrungsgemäß fällt es den Kleinen am schwersten, die Abendstillzeit aufzugeben. Da hilft es, wenn du ein schönes, kuscheliges Ritual einführst, das ohne Stillen abläuft. Zunächst z.B. im Wohnzimmer noch ein bisschen stillen, dann im Schlafzimmer das Zubettgeh-RItual machen funktioniert ganz gut. Vielleicht helfen die auch die Tipps aus den Büchern von Elizabeth Pantley? Wichtig ist, dass dein Kleiner spürt, dass Du ihm zwar die Brust entziehst, nicht aber deine Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen. Ich hoffe, die Antwort hilft dir ein wenig weiter. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 02.11.2017



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